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Orgel

Neue CD-Veröffentlichung 2024: Biblische Bilder. Neue Orgelklänge, VÖ 12.12.2024, Dauer: 78 Minuten

Premiere! Es ist die erste CD einer Konzert-Organistin ausschließlich mit ihren eigenen Kompositionen. 

Die deutschschwedischen Stücke malen biblische Geschichten in Musik. Es ist meine dritte Orgel-CD. Sie wurde im Sommer 2024 an der neuen schönen Orgel im Münster Bad Mergentheim aufgenommen.

Nun kommt sie bald heraus und ich freue mich sehr. Biblische Heldinnen, Frauen und Männer kommen hier zu Klang. Die 14 Tracks der neuen Platte lauten:

  1. Flucht
  2. Heilung
  3. Unruhe und Verrat
  4. Versuchung
  5. Ausharren
  6. Schrei
  7. Schmerz
  8. Neid und Haß
  9. Reise des Lebens
  10. Kreuz und Leid 
  11. Sünde
  12. Auferstehung
  13. Trost
  14. Vision

Premiere! Es ist die erste CD einer Konzert-Organistin ausschließlich mit ihren eigenen Kompositionen. 

Track 1 : Flucht : Mose (2. Mose 2, 15)

Die Orgel drückt süffige Verzweiflung, ein Stöhnen und tiefe Sehnsucht aus. Dissonanzen, Gravität. Gewalt und Gesang. Mose musste fliehen, weil er im Versuch, sein Volk zu unterstützen und zu retten, einen Menschen erschlagen hatte. Er ist von sich selbst geschockt, fühlt sich verlassen und als Sünder und Versager. Die Musik drückt seinen Schock aus. 

Track 2 : Heilung : Die Ausländerin (Matthäus 15, 21-28)

Die fremde Frau gehörte nie dazu. Sie hatte sich nicht an die Regeln gehalten. Sie war eine Ausgestoßene. Eine Kranke. Schmutzig. Niemand konnte ihr mehr helfen. Ein hoffnungsloser Fall. Da war nur einer. Gott. Und wer war dieser Jesus? Konnte er ihr helfen? In den wilden und scheuen Klängen prallen Hoffnung, Zweifel und Angst aufeinander. 


Track 3: Unruhe und Verrat : Judas (Matthäus 27, 3-5)

Eigentlich hatte er gewollt, dass Jesus seine Leute vor den Römern rettet. Dass er endlich als Messias seine Macht zeigt. Darauf hat Judas so lange gewartet. Nun ist alles komplett aus dem Ruder gelaufen. Er hat das denkbar Schlimmste getan und seinen einzigen Freund verraten. Das Geld widert ihn an. Das Blutgeld. Er kann sich selbst nicht mehr ertragen. Wo soll er hin? Er kann kaum noch atmen. 

Track 4 : Versuchung : Jesus (Markus 1, 12 + 13, Lukas 4)

An ihm scheiden sich die Geister. Wer um Himmels Willen war dieser Jesus? Gott? Gottes Sohn? Mensch? Er ertrug die Versuchung wie wir, nur auf höchster Stufe, vom Satan persönlich. Verlockungen nach Reichtum, Macht und Ehre kennen wir alle. Doch der, der Tod und Teufel besiegt und für uns stirbt, hat auch diese Lust überwunden. 

Die Farbe der Heiligkeit hat für mich viele Facetten. Gold, hell, und gleichzeitig rot, blutrot. Ich höre Farben, rieche Klänge. Die unendliche Fülle der Kunst hält der Schöpfer in seinen Händen. Das Abbild Orgel fängt es ein mit allem, was ihr zur Verfügung steht. 

Track 5: Ausharren : Josef im Gefängnis (1. Mose 39 und 40)

Josef hat so einiges auf dem Kerbholz. Jedoch ist er völlig unschuldig im Gefängnis, einfach nur, weil er konsequent blieb. Dennoch war er geduldig und wartete voller Hoffnung auf den Tag seiner Freilassung. Er muss genau gewusst haben, dass Gott ihn nicht vergessen hat und dass dieser Tag kommen würde. Und er kam. Und Josef wurde über alle Maßen für sein Ertragen und sein Vertrauen belohnt. 


Track 6 : Schrei : Der Blinde (Lukas 18,38) (Pedal solo)

Alle hatten ihn übersehen. Er war ein Krüppel. Niemand hatte einen Vorteil durch ihn, im Gegenteil. Er fiel zur Last. Dann kommt die einzige Chance, die er noch hat. Und er ergreift sie. Er schreit. Er verschafft sich Gehör mit allem, was ihm noch bleibt, er zittert und schreit und will auf keinen Fall von Jesus übersehen werden. Und es klappt. Jesus sieht ihn. Hört ihn. Bleibt stehen. Kommt sogar zurück.  – Was willst du, was ich dir tue?  – Gesund sein! Gesund! Stehend. Sehend! Und genau das wird er. Gesund. 


Track 7 : Schmerz : Hagar (1. Mose 16,7)

Auch wenn man an das Gute, an Gott, an die Liebe glaubt, kann es durchaus passieren, dass wir Schmerzen erleiden, vielleicht sogar gerade deswegen. Schmerzen zu haben bedeutet nicht, verlassen zu sein, sondern bedeutet, sensibel, empfindlich und lebendig zu sein. Dass es weh tut, heisst, dass wir kostbar und verletzlich sind. Gott kennt alle unsere Tränen und unsere Pein und ist selbst schon buchstäblich durch die Hölle gegangen. Die Musik soll Schmerz in all ihrer klebrigen, verzweifelten Tiefe ausdrücken. 

Track 8 : Stalking, Neid und Haß : Die Hohenpriester (Markus 11, 28) 

Auch Jesus hatte Hater. Hater gibt es nicht erst seit dem Internet, sondern schon immer. Menschen, die dir nichts gönnen, die neidisch auf dich sind, die deine Erfolge ins Lächerliche ziehen und glauben, dass du gar nichts kannst und ein Niemand bist. Und zwar betrifft der Haß anderer nicht nur deine Fehler, sondern vor allem deine Stärken. Diese Musk soll dich trösten: Wenn selbst Jesus Neider und Hater hatte, obwohl er völlig ohne Schuld war, dann bist du in guter Gesellschaft. Denn die religiösen Menschen seiner Zeit und vor allem die Hohenpriester waren alles andere als begeistert, dass Jesus lehrte und Nachfolgerinnen hatte. Sie selbst wollten die Anerkennung. Ihr Hass ging so weit, dass sie ihn töten wollten. Heute  ist es Rufmord, Ghosting und Canceln. 

Track 9: Reise des Lebens : Die Israeliten. Jahre in der Wüste (Exodus 13, 17 ff.) 

Das von Gott geliebte und auserwählte Volk musste einiges ertragen und war auch schwer zum Ertragen. Mose, einst ein aufbrausender Mann, siehe Track 1, ist nun ein demütiger, alter Mensch geworden. Er muss das Gejammer, Stöhnen und vor allem das Misstrauen der Israeliten jahrelang, jahrzehntelang ertragen und geduldig bleiben. Moses lernt es auf die harte Tour, jedoch wurde er dadurch das Vorbild aller bis heute schlechthin. Denn dass gerade jemand, der aufbrausend und wild war, demütig wurde  – das ist viel mehr, als wenn ein eh schon ruhiger, introvertierter Mensch geduldig bleibt. Die Israeliten treiben es wirklich auf die Spitze und müssen 40 Jahre in der Wüste herumirren, da sie Gott nicht glauben und vertrauen wollten. 

Track 10: Kreuz und Leid (Matthäus 20,17)

Dass jemand so gefoltert und ermordet wird wie Jesus am Kreuz, das ist für uns heute unvorstellbar. Jedoch lebte Jesus zu einer Zeit, in der Menschen tatsächlich gekreuzigt worden, ein brutaler Erstickungstod. Mehr noch: Jesus war schon halb tot geprügelt und verblutet, bevor er überhaupt ankam auf der Schädelstätte. Nichts davon hätte passieren müssen, wenn es ihm um ihn selbst gegangen wäre. Alle Engel beugten sich vor ihm. Doch er entschied bewusst diesen Weg. Dies bedeutet auch für uns, dass unsere Entscheidungen sehr wichtig sind und dass Ehre und Entsetzen, Segen und Tod so nah in unserem Leben sind.

Track 11 : Sünde (Psalm 32,1) 

Sünde ist heute ein sehr aussortiertes, schräg angeschautes und sehr altmodisches Wort, mit dem die meisten kaum noch etwas anfangen können. Jedoch ist „Fehler machen“ oder Sündigen ein großer Unterschied in der Dringlichkeit, in der Intensität, in der Wahrnehmung. Außerdem setzt die Erkenntnis von Sünde auch voraus, dass man nicht nur ein „guter Mensch“ ist, wie sich manche gerne sehen, auch ohne den modernen Begriff Gutmensch zu verwenden, der viel beliebter ist als der Begriff Sünde und geradezu ein Wider-Ersatz wurde. 

Wenn wir nicht nur gut sind, oder vielleicht gar nicht gut sind, wer rettet uns dann von Schuld und Sünde? Den können wir nur finden, wenn wir wissen, dass wir nicht einfach nur „Fehler machen“, die ja im Grunde egal sind. Nein. Denn wenn wir Vergebung erleben, das ist wunderschön und befreiend, und Vergebung fließt nur für Sünde, nicht für Fehler. Und wenn uns vergeben wurde, was sehr erleichternd ist, erst dann können wir auch anderen vergeben. Doch zuerst soll uns die Musik helfen, der Sünde ins Gesicht zu sehen. 

Track 12 : Auferstehung und Frauen : Maria Magdalena (Johannes 20, 11-18) 

Ist es nicht wunderschön, dass die ersten Menschen, die von dieser unfassbaren, unglaublichen Auferstehung erfahren, Frauen sind? Gott hat Humor … denn Frauen durften keine Zeuginnen zu dieser Zeit sein. Sie durften so einiges nicht, durften vieles nicht. Aber Gott ist kein Unterdrücker. Er liebt das Zarte, das Feine, das Scheue. Er liebt das Kleine, das Schwache, das Weibliche, das Sanfte. Er hat es nicht nötig, sich aufzublähen. Ganz im Verborgenen und komplett intim zeigt er sein Herz. 

Track 13: Trost : Heiliger Geist (Jesaja 51) 

Von der Dreifaltigkeit ist der Heilige Geist für viele die seltsamste Gestalt, um es gelinde auszudrücken. Jedoch: Was mir sehr geholfen hat: Der Heilige Geist ist sehr kreativ, künstlerisch, für uns unberechenbar, frei, im Hebräischen sogar weiblich, RUACH. Alles, was mit Leben, Schönheit und Wundern zu tun hat, mit Atmen, Zartheit, Zärtlichkeit und Leidenschaft hat mit dem wunderschönen Heiligen Geist zu tun. 

Gott ist der größte Künstler. Unsere Kunst ist ein Abbild von ihm. 

Track 14 : Vision 

Es ist schön und wichtig, eine Berufung und eine Vision für unser Leben zu haben. Denn alles ist ein Geschenk und wir leben zwar ewig, aber auf dieser Erde nur dieses eine Mal. 

Wir alle sind einzigartig und so auch unsere Gaben, Talente und auch unsere Eigenarten. Wir sind geliebt. Jemand kennt jedes Haar auf unserem Kopf. Und jedes Haar ist wichtiger als jede Note des Universums. Denn jeder von uns ist wichtiger als die schönste Musik, wichtiger als das teuerste Auto oder das meiste Geld. Denn Jesus starb nicht für Musik. Er starb für uns. Für Menschen. Das war seine Vision. Was ist deine?

Die Persönlichkeiten der Bibel fand ich schon als Kind faszinierend. Die Gefühle dieser Menschen in Musik zu fassen, ist eine Zeitreise und auch eine Reise ins eigene Herz. Es sind Menschen wie du und ich, Geschichten, die uns berühren, uns spiegeln. 



Neue Musik, Contemporary Classical Music, zeitgenössische Musik

2024-2019: Kompositionen bei Furore Verlag Kassel, Heinrichshofen,  VerlagLaurentius Musikverlag Frankfurt am Main, Eres Verlag (Edition Eres Horst Schubert), Waldkauz Verlag Remscheid, Edition Stringendo und Intermezzo Verlag Berlin

Komponistin Klavier, Orgel solo, für Chor und Orchester, Orchestermusik, Klavierkonzerte, Lieder, Choräle, Songs und Orgel mit elektronischer Musik

Schlueter-Komponistin-Lichtung-Noten

Chornoten-Hallelujah

19. April 2023:

Gesungene Sehnsucht 

Kunst ist gewordene Sehnsucht 

Wir die wir ungeübt sind 

im Nachdenken über Wahrheit (AHS)

Was ist neue Musik? Musik, die vorher so noch nicht da war. 

Foto: Kohle-Zeichnung AHS

Johann Sebastian Bach war ein musikalischer Philosoph.
Kein anderer hat sogar Todessehnsucht geistlicher Art so in Musik verpackt – in Zahlen, in Intervallen.

Im geordneten Kontext seines Gesamtwerks ist er ein musikalischer Wissenschaftler, einer, der sie mit gegründet hat. Zu seiner Zeit (und auch heute für manche) waren Musiker ‘Praktiker’, ‘Musikanten’, Männer. Damals ging man in die Lehre, in die Musik-Lehre, heute Studium.

Musikerinnen und Musiker: Forscher besonderer Art.

Heute erinnere ich an Auguste Pauline Lewinsohn, die ihre Familie ernährte und Politikerin wurde, 1868 geboren

FLYING BACH. Bachvermittlung 

Breakdance zur Musik von Johann Sebastian Bach

Wie kann das zusammenpassen, könnte man sich fragen. Passt es zusammen? „Klassik und Breakdance“, wie viele Laien fragen? Wobei die Musik von Johann Sebastian Bach keine Klassik ist. Aber für viele Menschen gehört J.S. Bach eben zur sogenannten klassischen Musik.

Um das Zusammenpassen muss es dabei erst mal gar nicht gehen. Es geht um Entertainment und Unterhaltung und darum, dass die für viele längst vergangene oder gar tote oder verstaubte Musik Johann Sebastian Bachs in ein neues Licht gerückt und für junge Menschen zugänglich und dafür bearbeitet wird durch und für akrobatische, dynamische Tanzstile.

Daher ist FLYING BACH eine Art Bachvermittlung, also eine Musikvermittlung, die sich um Bach dreht. Die Flying Steps aus Berlin, die vierfachen Breakdance-Weltmeister, die Bachs Musik schätzen und ihr Special Drive geben, touren auf der ganzen Welt. Bach und Breakdance passen nicht zusammen? Das Gegenteil bewies der Opernregisseur Christoph Hagel in der Show FLYING BACH mit Flying Steps mit ihrer weltweiten, erfolgreichen Crossover-Show, lange Zeit gesponsert von Red Bull. Gründer ist Vartan Bassil.

Was macht diese Show so besonders und erfolgreich?

Es ist die Mischung aus berühmten, fast jederfrau bekannten, rhythmischen Bachwerken, zum Beispiel am Klavier, die pur oder dann mit elektronischen Mitteln aufgerockt in meist großer Lautstärke dargeboten werden, und faszinierendem modernen Tanz dazu, also Bewegungen, die in einer breiten Öffentlichkeit populär geworden sind, meist getanzt auf Hip Hop, dessen erster Tanzstil der Breakdance ist.

FLYING BACH ist also eine Mischung, die bewusst irritieren soll, die polarisiert und erst einmal nicht direkt oder vermeintlich nicht zusammenpasst.

Der ursprüngliche Straßentanz der sogenannten B-Boys oder B-Girls in Manhattan aus afroamerikanischen Straßenbanden um 1970, die sich Tanz-Battles liefern, ist nämlich ein Teil der jugendlichen Hip-Hop-Bewegung und wirkt zunächst daher weit entfernt, weit weg von sogenannter Alter Musik oder Barockmusik.

Mittlerweile ist Breakdance ein Modetanz geworden aufgrund phantastischer Tänzerinnen und Tänzer und Performer, die sich einem Wettbewerbsformat stellen. Die Flying Steps aber tanzen in einer Einheit zusammen, mit muskulösen Powermoves, Körpersprache, mit Originalität und verschiedenen Styles von Footwork und Freeze-Movements.

Die Lautstärke aus Boxen tragen einen erheblichen Teil dazu bei, junge Leute zu fesseln, denen „klassische Musik“ oft zu leise ist.

Die Männer von Flying Steps (leider hier nur B-Boys, keine Frauen außer Gast-Tänzerinnen, aber auch die meisten Gasttänzer sind Männer) tanzen auf dem Kopf und drehen sich dort, während Bachs Kunst der Fuge und Auszüge des WTK I von elektrischen Sounds, von Schlagzeug, Marimba und E-Gitarre unterlegt wird, um dann wieder auf dem Cembalo oder auf der Marimba Solo vorgetragen zu werden.

Der Breakdance der Flying Steps wirkt vielfach filigran, geradezu wie Ballett. Zu einer Lichtshow tanzen die Männer synchron und sehr trainiert (fast wie Synchron-Schwimmer) weitausgreifend über die Bühne.

Es darf hierbei auch nicht Bachs berühmte Toccata d-Moll auf der Orgel fehlen. Aber auch da erklingt Bach im Original nicht sehr lange, sondern wird schnell abgewechselt von Rocksounds, der der Bachschen Musik beigemischt werden.

Zu dieser veränderten Version drehen sich die Männer wie Brummkreisel auf dem Kopf, werfen sich auf den Boden und schmeißen wie Käfer die Beine in die Luft. Meist ist die Bewegung des Breakdance, dass der Körper auf den Kopf gestellt (Head Spins) und von dort irgendwie gedreht wird mit akrobatischen Bewegungen wie bei einer Windmühle.

Durch das Beschleunigen und Drehen entsteht auch beim Publikum ein Gefühl der Schwerelosigkeit und Atemlosigkeit.

Auch wenn der Tanzstil vielleicht nicht unbedingt jedem zusagt, die kreativen Wege, mit Bachs Musik umzugehen, kann faszinieren. Und der Tanzstil zu FLYING BACH ist eben ein besonderer Breakdance:

Die Bewegungen sind nicht von unten nach oben, sondern auch oft von oben nach unten durchgeführt, also eine Mischung aus Hip Hop (im Stehen) und Breakdance (am Boden), Freestyle. Die Choreographie passt sich genau den Bewegungen der Bach-Präludien an.

Die Männer mit Hüten und Anzug, die vom Look her Frank Sinatra ähneln, imitieren Michael Jackson, Aufziehpuppen, Roboter und Marionetten und kennen mit ihren Tanz-Movements jeden Takt von Bachs Musik.
Es erinnert ein wenig an Mitmach-Bewegungen bei Kinderliedern, ist jedoch bis zur letzten Bewegung durchchoreographiert und entwickelt sich immer 
weiter.

2024 wird Breakdance als Sportart Teil der Olympischen Spiele sein.

Foto: Oberösterreich

5. April 2023: Nicht daran, wie einer von Gott redet, erkenne ich, ob seine oder ihre Seele durch das Feuer der göttlichen Liebe gegangen ist, sondern daran, wie sie von irdischen Dingen spricht. (Simone Weil)

Lothar Zenetti schreibt, zu glauben macht nicht satt, im Gegenteil, es verhindert, dass man satt wird. Es macht sogar hungriger. Doch Hunger und Durst nach Gerechtigkeit ist Glaube und der beste Koch. Und wenn wir dann Wasser schöpfen, wird Wasser Wein.

Musik ist zu meinem Leben geworden, denn fast nichts von dem, was ich tue, hat nicht irgendwie mit Musik zu tun. Auch Stille ist Musik. Was ich gerade besonders gern höre zum Dirigat: Valse Triste und Beethovens 7. Welche ist eure Lieblings-Sinfonie?

Fotos: Luisengarten

Es ist nicht gut, mit geglückten Halbheiten zufrieden zu sein. Zwang zur Perfektion jedoch macht Kunst trotzig und nicht offen.

Nur im hungrigen Sattsein wird Musik weich und nicht gewaltsam in der Suche nach Sinn und Tiefe.

Das Klavier und die Orgel sind wissenschaftliche Instrumente. Darauf übend zu forschen ist ein großer Teil jeder pianistischen Entwicklung. Denn Forschung und Wissen sind kreativ, jede Forschung.

Warum kommt es mir vor, als würde man in Instituten eine Subwelt fern der Realität betreten, eine geheimnisvolle Bibliothek der Geschichte, ein Archiv der Ideologie, aus der man Formeln und Regeln zusammenträgt, als würde man an den wirklich wichtigen Dingen vorbeiwissen, an der Musik vorbei?

Um nicht betriebsblind zu sein und um sich Kreativität zu erhalten, sollte man auch auf Reisen, im Ausland und in der freien Marktwirtschaft tätig sein, künstlerisch, selbständig. Viele Menschen scheinen ihr ganzes Leben in Schule und Uni zuzubringen und damit in einer umzäunten Welt der Anpassung, Abhängigkeit und Machtspielchen.

9. Februar 2023: Talent ist kein Zufall. (Suzuki)

Prelude und Psalm: Die Orgel ist die Orgel (und nicht der), weil sie voll Anmut und Schönheit ist. Ein Reigen der Musik.

Foto: Franken

Musikerinnen und Musiker müssen sich manchmal neu mit Musik anfreunden. Assoziationen mit Leistung, Druck, Perfektionismus haben viele oft nicht erkennen lassen, was und wie Musik eigentlich ist: Schönheit. Annahme ist dabei wichtiger als Anerkennung. Meine Seele läuft auf meinen Beinen.

My heart will be blessed with the sound of music: Gott formte den Ton der Welt. Die Welt tönt und klingt.

Wieder 2 Prüfungen bestanden und geschafft. Wie alles gelaufen ist, lasse ich später Revue passieren. Jetzt habe ich 11 in 18 Tagen geschafft, teilweise unter unglaublichen Bedingungen:  Gesang, Orgelmethodik, Kirchenkunde, Schwerpunkt Lecture Recital, LO, Klavier, Chorleitung, kirchenmusikalische Praxis (homiletisch), Popularmusik in der Kirche (Band-Arrangements), Referat, IV-Vorspiele.

Kirchenkunde Teil 2
Gottesdienst

1. Februar 2023: Musik ist die Art von Wohlbefinden, die eine menschliche Seele beim Zählen erfährt, wenn sie des Zählens nicht bewusst ist. (Gottfried Leibnitz)

Die Orgelpfeifen sind meine Trillerpfeifen. Bach summend. Bach wirkt, was Lobpreis und Psalmen angeht, so “jüdisch” wie König David. Weltmusik. Spiritualität. Kunst ist. Überall.

Das Modale beruhigt meine Nerven, der eine ruhige Akkord, der Urklang.

Wie funktioniert Musik? Was meint ihr?

Foto oben: Tholey

Die nächste Prüfung bestanden und geschafft, morgen geht es direkt weiter. Danke für eure Gebete.

Foto unten: Klavier, CD Mut vor 12

Ich schätze Vincent van Gogh, bin berührt und erschrocken über sein Leben und seine Hartnäckigkeit in der Kunst, seine Leidensbereitschaft und Vision. Unglaubliches Leben. Regeln fielen ihm schwer. Wunderbar schwer. Seine Revolution und Not. Nicht zu fassen.

Wie konnte ein solcher Mensch mit allen Tiefen und Höhen solche Werke schaffen? Ja, sein Schmerz hat diesen seinen eigenen Stil erschaffen. Er malte seine Gefühle. Seine Krankheit. Seine Seele. Er ist in seinem Leben ganz anders als Bach, ein Stück weit gegensätzlich, unsicher, verletzlich, sensibel, jedoch auch unschuldig und kindlich. Mit seinem eigenen Stil Kunst erschaffen, trotz Ablehnung und Zorn … und dennoch so viel Zartheit, immer auf der Suche nach Vollkommenheit.

Mein Lieblingsmaler aber bleibt Monet.

Der Marktplatz in Greifswald ist von seiner Akustik her ein Konzertsaal:

7. Dezember 2022: Die Frauenbewegung stand der Männerpropaganda entgegen. (AHS)

Foto: Schweden, Jönköping

Der Verein “Frauenwohl”! (Anne-Laure Briatte)

Empfehlen kann ich den Film „Einfach mal was Schönes“ von und mit der wunderbaren Karoline Herfurth – ein Film zum Weinen und Lachen.
An „Nikolaus“ war ich mit meiner Mom in Ikea – Ikea ist zwar nicht mehr das, was es mal war, aber die Köttbullar schmecken immer noch gut und die Duftkerzen riechen gut.

Heute erinnere ich an Johannes Kreß, an einen der ersten Märtyrer der Reformation, und an Anne-Laure Briatte und ihr Buch “Bevormundete Staatsbürgerinnen. Die radikale Frauenbewegung.” Am 19. Januar 1919 konnten Frauen endlich wählen. Stellt euch das vor. Dieser Teil der Geschichte wurde vernachlässigt, da er mal wieder kein gutes Licht auf die männliche Geschichte wirft. Dabei ist die deutsche Frauenbewegung hochinteressant.

Frauenwohl. Ein schönes Wort.

Hierbei erinnere ich auch an Minna Cauer. Wie kann es eigentlich sein, dass bedeutende Kämpferinnnen in der (Männer-) Geschichte einfach untergehen?

Die Frauenbewegung begann gegen 1880.

Es geht hierbei um das Menschenrecht der Frauen. Männer wollten, dass Frauen in ihrem Engagement scheitern, sich zu organisieren. Frauen sind in ihren Augen keine Menschen, sondern Frauen. Zusammenhalten ist unter Frauen auch nicht leicht. Männer machen es zusätzlich schwer. Viele Männer mögen keine radikalen Frauen, sie sollen “gemäßigt” sein. Männer wissen dafür umso besser, wie man sich organisiert, in Männerbünden klüngelt und Vetternwirtschaft betreibt.

Neu: Orgel Info

Erler Orgel Terfens, Tirol, Österreich

Schade, dass die Universität überhaupt nicht mehr so ist wie zu Zeiten Melanchthons. Früher ging es um das Denken: Mathematik und Poesie waren keine Gegensätze und man konnte Kosmograph und Hebraist sein – völlig undenkbar heute. Man konnte Theologe und Jurist sein – völlig undenkbar heute. Heute heisst das “verzetteln“. Entscheide dich. Schuster, bleib bei deinem Leisten. Man wird gegängelt. Aber früher ging es darum, denken zu lernen, daher waren die Leute herausragend und schnell in vielen Gebieten. Melanchthon lernte den alten und den neuen Weg, Theologie und Astrologie, Rhetorik und Philosophie und Mathematik. Das ist Universität. Das ist Bildung. Man durfte private Studien führen und wissbegierig sein. Heute wird das Anti-Denken gefördert: Punkte, Stundenplan, Gängelei. Kritik ist unerwünscht. Melanchthon aber lernte, Professoren zu kritisieren und Irrtümer aufzudecken bei alten Lehren (Aquin…). Und es war gut. Heute musst du den Alten in den Arsch kriechen.

5. Dezember 2022: We are all equal, but definitely not the same. (Barbra Streisand)

Foto: Sofia-Kyrka Jönköping

Heute erinnere ich an Shu Ting, Lyrikerin.

Ich führe die Haut. Ich schäle dich. (Patrizia Imperiali) – Hm?

Weihnachtsmärkte mag ich: Eierpunsch mit Sahne, Maronen (die nach Kartoffeln schmecken), Käsespätzle, Kerzen, Keramik, Mandeln, Feuerzangenbowle mit Rum – das alles hat mit Weihnachten natürlich nichts zu tun. Es ist zudem so voll, dass man Krippen und Weihnachtsbäume gar nicht mehr erkennen kann. Ich lebe mehr oder weniger im Weihnachtsmarkt, da ich in der Altstadt wohne. Wunderweise wohne ich dennoch absolut leise (im Hinterhof).

Elton John, Toscanasaal Würzburg

Schön war es in Österreich, in Neuegg am Faaker See, Anderwald und Arneitz, Faak am See – meine Lesungen und Konzerte.

Ich bewundere Leute, die klettern können. Ich kletterte einmal im Kletterwald Einsiedel – ich bin nicht mal 10 Prozent weit gekommen. Ich verfalle in Schockstarre und mußte abgeseilt werden. Unten mußte ich erst mal beruhigt werden.  

Neu: Orgel Info 

Hesse Orgel Brüheim, Thüringen

Open Air Chopin
Adventskalender

23. November 2022: Das Leben ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden. (Martin Luther)

Kein Mann hat das Recht, einer Frau vorzuschreiben: Bis hierher entwickelst du dich, aber um keine Linie weiter. (Hedwig Kettler) Und nur Frauen bestimmen, was sie tragen wollen. 

„Ich dachte nur“, war schon immer falsch.

Heute erinnere ich an Katja Petrowskaja, ukrainisch-deutsch, die keine Grenzen zwischen Literaturen sieht.

Foto: Karlsruhe Christuskirche

Meine erste Ladegast 2015 ❤️:

Ladegast Orgel Mölkau Leipzig

Magdeburg 

Weil ich gefragt wurde: Ja, ich habe in Magdeburg unterrichtet am Konservatorium, aber ich habe dieses Konservatorium als tatsächliches Konservatorium missverstanden … aber das war nur der Name, denn es war leider nur eine ganz normale, nicht besonders gute Musikschule – das hat mir nicht gefallen.

1. Ich hatte sehr viele eigene Konzerte weltweit und mußte Unterricht verschieben – da gab es dafür wenig Verständnis. Besonders wichtig waren mir die Konzerte im Gewandhaus in Leipzig.
2. Das Niveau und die Bezahlung waren niedrig. 
3. Die russischen Kolleginnen waren neidisch und kontrollierend.
4. Ich war total überqualifiziert. 
5. Ich bin nicht der Typ Mensch, der Kinder zu irgendwas wie Üben zwingen will oder kann.
6. Die Stadt hat mir nicht so gefallen, ich wollte nicht hinziehen. (Wobei, manches war schön – Rathaus, Park, Weihnachtsmarkt ❤️)

Ich war trotz meiner Konzerte dort sehr engagiert, was sofort Neid geweckt hat, vor allem, weil der Chef mich mochte. Daher habe ich nach 7 Monaten gekündigt. Ich bin nicht der Musikschul-Typ. Zudem hatte ich gerade begonnen, mich für Orgel zu interessieren. 

Neu: Orgel-Info

Eule Orgel Gedächtniskirche Schönefeld Leipzig

Ladegast Orgel Goethegymnasium Weissenfels

Worship

Meine Meinung zu „Worship“:

1. Jeder Musikstil ist willkommen. 
2. Realistisch bleiben.
3. It‘s a God thing. 
4. Gottes Gegenwart – die musikalische Gabe ist es absolut nicht allein.

Worship wird in vielen Freikirchen, auch FeG usw., sehr hochgehalten, jedoch sind (da die meisten Laien – Männer sind) solche „Worshipper“ sehr unsicher, wenn eine Profi-Musikerin dazu stößt.

Da es mir viel zu langweilig war, bei schlechten Laien nur „mitzuspielen“, wollte ich lieber meine eigene Band gründen bzw leiten, worin ich auch sehr gut war. Aber: Was bekam ich da alles zu hören! Ich muss erst bitten, fragen, warten, mir wurden Bücher und Predigten (alles von Männern) in die Hand gedrückt, wie „Unterordnen und wie Demut“ geht.

 

 

Ich glaube, als normale Laiin oder noch besser Laie hätte ich das alles gar nicht zu hören bekommen. 

Zudem hatte ich den Eindruck, dass alle, die mir Demut aufdrücken wollten, selbst nicht demütig waren. 

Salbung war ein weiteres Lieblingswort neben Demut. Aber die Salbung spürte ich schon längst. Doch wurde ein Katalog von Regeln aufgedrückt, ab wann man Salbung erst „haben dürfe und zeigen könne“.  Es war frustrierend! 

Künstler können und dürfen nicht dermaßen kontrolliert werden. Sie haben eine innere Antriebskraft, die sich Raum nimmt. Sie sind nicht die besten Schafe, brauchen aber Hirten. Das kreative und prophetische Element in Künstlerinnen zu unterdrücken, schadet, auch Kirchen und Gemeinden. Denn Künstler wollen ihr Herz hörbar machen. 

 

 

Wie Demut entsteht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, wie sie nicht entsteht. Niemals durch Zwang, Strafe, Druck, Ungerechtigkeit, Heuchelei und Unterdrückung. Wenn ein begabter, berufener Mensch demütig wird – ich meine, wirklich – von Herzen – das ist eines der größten Wunder. Selbst Mose hat hier 40 Jahre für gebraucht! Und es steht nicht da, wie es geschehen ist. Ich suchte! Suche! 

Unbegabtere Menschen haben dieses Problem gar nicht bzw. verstehen meist gar nicht, um was es geht, was das Problem ist. Für die ist Mose nur der Mörder, der Kriminelle, der Niemand aus der Wüste. Nicht der Vorbote Jesu, der Retter des Volkes und – der demütigste Mensch (Bibel). Was für ein Titel. Ich bin in awe. 

Hamburg 

20. November 2022: Mittelmaß ist oft liberal. (AHS)

Entgegen der allgemeinen Männermeinung sind Frauen erfinderisch. (Josephine Cochrane)

Foto: Stumm-Orgel Rhaunen

Neu: Regensburg

Heute erinnere ich an Ayaan Hirsi Ali, die betont, dass der Islam sich an den Menschenrechten und Frauenrechten zu orientieren hat.

Ich glaube, ich habe als Kind schon früh angefangen, abstrakt zu denken. Vermutlich durch die Musik. Oder weil ich immer schon in Sprache verliebt war. Ich war mehr interessiert an Symbolik und abstrakten Dingen als an konkreten.

So viel liegt an der Kindheit! Manche Kinder haben es so schwer! Das tut mir so leid. Ich finde es erschreckend, wenn Kinder mit seelischen Nöten auch noch die Not bekommen, den Anschluss zu verpassen, da sie keine Kraft mehr zum Lernen haben und dafür  zu niedergeschlagen sind.

Neu: Gedanken und Gedichte

Gedanke 106: Mundwerk in Dur und Moll

Neu: Spanien

Blancafort Chororgel Sagrada Família Barcelona, Spanien

Ich vermisse das Louvre in Paris. Sehr mochte ich den Kuss der Psyche, die Königin Karomama, Venus of Milo, den Kopf des Athleten … ❤️

Neu: Orgel Infos:

Jehmlich Orgel Herz Jesu Wolgast, Pommern

Die Kreutzersonate geschrieben von Tolstoi gibt einiges über Männer preis: „War doch das Gebären und Nähren der Kinder in seiner Wahrnehmung die einzige Versicherung gegen die mögliche Untreue seiner Frau.“

Männer haben selbst in den alten langen Zeiten, in denen Frauen keine Möglichkeit für Medikamente, Ärzte, Hebammen, gesunde Ernährung oder Sicherheit für das Leben ihrer Babys hatten, ihre Ehefrauen permanent geschwängert, und Frauen und Kinder starben wie die Fliegen.

Grüneberg Orgel Blesewitz, Pommern

Es war nicht nur der egoistische Sex, den Männer wollten, sondern auch Macht und Kontrolle. Durch permanentes Schwängern (so auch heute in den armen Ländern der Welt) banden Männer die Frauen an sich, ans Haus und machten sie abhängig, schwach und arm. Sie waren weggesperrt und konnten weder in Politik, Kunst noch Gesellschaft mitreden.

Frauen konnten diese Männer gar nicht verlassen. Wie, wenn sie ständig schwanger war, geschwächt, abhängig, mit kleinen Kindern? Mit 30 spätestens sind viele gestorben. An Kunstmachen war gar nicht zu denken. Es ging nur ums nackte weibliche Überleben. Ehe bedeutete Gefängnis und den frühen Tod für viele Frauen. Und dann gibt es „Musikwissenschaftler“, die allen Ernstes fragen: „Waren Frauen früher weniger musikalisch begabt als Männer?“

Nerlich Orgel Marienkirche Ziethen, Pommern