
Rezensionen Neue Musik
Contemporary Classic Music. Auswahl. Auszüge
CD Biblische Bilder. Neue Orgelklänge, Ambiente Verlag, Rensch Orgel Bad Mergentheim 2025
14 eigene, weibliche Kompositionen, live aufgenommen im Konzert im katholischen Münster St. Johannes
“Ganz neue Musik”. (Toms Spogis 2025)
“Echt spannend, mal etwas ganz anderes in dieser Szene.” (Hans Bonfigt, IT, 2025)
Biblische Bilder von Ann-Helena Schlüter
Die erstaunlichen Texte der Komponistin zu den biblischen Geschichten über Leid, Schmerz, Tod, Auferstehung, Frauen in der Bibel ergänzen ihre intensiven Kompositionen. Teilweise erkennt man gar nicht mehr, dass man es mit einer Orgel zu tun hat.
Halb gezogene Register, Klopfen, aberwitzige Virtuosität, Spiel mit der Windversorgung und Schwebungen. Absolut spannend. Man bleibt trotz der dichten, verstörenden, leidenschaftlichen Klänge, Cluster, Läufe und Schreie getröstet zurück. Die Komponistin singt und schreit zu ihren Werken. Keine Sekunde ist langweilig. Auch meine Kompositionen hat Frau Schlüter uraufgeführt.
Wolfgang Maladinsky, Braunschweig, Komponist, 2025
Rapture von Ann-Helena Schlüter
Zu dem Werk Rapture von Ann-Helena Schlüter aus der 2022 veröffentlichten CD “Holy Spirit”: Das Werk steht zwischen zwei fulminanten Orgelwerken von Johann Sebastian Bach: der vorhergehenden 3. Triosonate und der folgenden weltbekannten Toccata und Fuge, virtuos gespielt.
In seiner Gestaltung bildet das Werk Rapture einen stilistisch starken Kontrapunkt zu seinem Umfeld und führt die Hörenden in ein musikalisches Gemälde mit vorsichtigen, mehreren Anläufen, die aber eines gemeinsam haben:
Sie führen aus dem Dunkel ins Licht, dargestellt mit Tonfolgen im hohen Diskantbereich, die dunkel gefärbten Klängen gegenüber stehen. Die Komponistin stellt diese beiden Positionen immer wieder gegenüber, bis sie die Distanz gegen Ende überwinden und zum Himmel emporsteigen. Das Werk zeichnet gleichzeitig ein Bild “con Mysterium”:
Es ist das letzte Geheimnis, das Paulus im 15. Kapitel des 1. Korintherbriefs verkündet: Wir werden alle verwandelt werden. Es ist die Wirkung des Heiligen Geistes, der Jesus von den Toten aufetweckte und dereinst auch uns erweckt und als “Rapture” zum Licht führt. Nicht die Polyphonie Bachs ist unbedingt der Schlüssel zu “Rapture”, sondern die musikalisch bildliche Darstellung mit verständlichen Klangflächen und deren Farben.
Es ist, als könnte ein Maler sich neben das Werk stellen, zum Pinsel greifen und das Auditive visuell darstellen. Somit bildet das Werk der Künstlerin einen sinnvollen Kontrast zum Thema ” Holy Spirit”.
Bernd Genz, Komponist, Reinheim, 2025
Shades von Ann-Helena Schlüter
Ann-Helena kann mit Farben umgehen – mit Pinsel und Orgelfarben. Shades aus dem Album “Heiliger Geist” ist das zweite eigene Werk auf ihrer CD und ist wie auch Rapture von bekannten Werken Joh. Seb. Bach eingebettet.
Es bildet einen im Thema sinngebenden Pendant. Die Schattierungen im Zusammenhang mit dem vorgegebenen Thema erinnern an ein Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus im Johannesev., Kp.3, 8: “Der Wind bläst, wo er will und du hörst sein Sausen, aber du weißt nicht, wo er herkommt. So ist es bei jedem, der aus Geist geboren ist“.
Das Werk der Komponistin bringt mit Shades ein Mysterium auf die Tasten der Orgel: Lange Liegenoten im Bass und Diskant wechseln mit kurzen Melodiefolgen; keine gleicht der anderen, sie erzeugt mit halb gezogenen Zungenregistern Klangfarben, die das irdisch gebundene musikalische Empfinden nahezu
konfrontiert. Doch damit finden sich die Hörenden wiederum thematisch mit Johannes 3 verbunden: Was ist irdisch? Was ist himmlisch? Was ist aus Geist geboren?
Letztlich von außen nicht greifbar, be-greifbar.
Mit nahezu unendlichen Farbgebungen zeichnet die Organistin dieses Mysterium des “Aus- Geist-Geboren-Seins” nach.
Bernd Genz, Komponist, Organist, Reinheim, 2025
CD Com’Ann von Ann-Helena & Band
Wer sich auf die Suche nach Neuem, Ungehörtem befindet, hat genau das richtige Album in der Hand und wird überrascht sein von der Vielfältigkeit der 70 Minuten Spielzeit und 18 komponierten Songs und Texten von Ann-Helene Schlüter, die auch das Arrangement der Combo gestaltet hat.
Ihre klare und unverstellte, natürliche Stimme und die Band sind keineswegs aufdringlich, so dass die Spannung erhalten bleibt, sich den nächsten Titel anzuhören. Die Texte sind in schwedisch, englisch und deutsch verfasst. Man muss nicht unbedingt schwedisch verstehen können, um sich auf die Musik einzulassen. Die Begleitung und Gestaltung der Lieder sind so kreativ, dass man gefesselt ist.
Besonders genial ist Song Nr. 12, wo Ann-Helena sich mit neuem Song auf einem alten Harmonium begleitet. Das ist nur eine von vielen Überraschungen auf diesem Album. Einfach hörenswert.
Bernd Genz, Komponist, Organist, Reinheim, 2025
CD HOLY SPIRIT / audite 97.801.P 2022 Trost Orgel Waltershausen, Thüringen. Kristalle für Orchester 2023, Furore Kassel
Mit dieser neuen CD mit wohlbekannten Werken von Bach, dazu zwei Werken von Reincken und Scheidemann nebst zwei eigenen Kompositionen stellt sich die junge Würzburger Organistin der Orgel-CD-Welt vor. Gespielt auf der Trost-Orgel der Stadtkirche Waltershausen verknüpft sich der Anspruch auf eine bewusst historisch informierte Spielweise.
Hohe Ansprüche stellt sich Schlüter auch als Komponistin und Malerin, denn auch das durchaus ansprechende Cover “Duft” hat sie in kräftigen Farben selbst gemalt.
Aufhorchen lassen auch ihre beiden Klangflächen-Kompositionen Rapture (Entrückung) und Shades (Duft der Klänge), bei denen Klänge verschiedener ähnlich klingender Register, auch mit halbgezogenen Schleifen mit und ohne Tremulanten auf interessante Weise ineinander fließen.
Die Titel der zwei Stücke geben Anregungen, was Motivhintergrund ihres Covers sein könnte. Titel gebende Stücke sind Bachs zwei “Komm, Heiliger Geist”- Sätze aus den Leipziger Chorälen , dazu Scheidemanns Coloratus-Bearbeitung desselben Chorals…
KMD Rainer Goede, Ansbach, Oktober 2022
Titel für Orgel solo, Laurentius-Musikverlag, LMV 322, 323, 324, 325, Frankfurt am Main
Die vielseitige Würzburger Pianistin und Organistin Ann-Helena Schlüter hat mehrere Kompositionen veröffentlicht, deren Notenbild im ersten Moment überrascht und verwundert. Im Gespräch mit dem Rezensenten erklärte sie Hintergründiges:
so findet sie über ihren Farbsinn und Malvorstellungen zu Improvisationen, die anschließend aufgezeichnet werden. Spezielle Farbmischungen und ineinander übergehende Farben verhindern dabei scharfe Konturen rhythmischer Art, Form-Gerippe gar sucht man deswegen vergebens in ihren Noten.
Spielanweisungen wie Paralysiert, glitzernd, orakelhaft wie in Apocalyptica Covid 19 vermitteln dazu Vorstellungen die einem Interpreten Wege öffnen sollen, die Musik nachzuvollziehen.
Erst vor diesem Hintergrund ist das Lesen des Notentextes möglich. Dieser gibt in seiner Taktlosigkeit nur ungefähre Hinweise auf Rhythmik, Pausen, Artikulationen, Tempi, Tempobezüge und wahrscheinlich auch auf die notierten Tonhöhen.
Die bewegen sich oft auch einmal weit außerhalb des Liniensystems und der Klaviaturen und sind deshalb schwer zu lesen und umzusetzen. Genauer zu nehmen sind aber die Hinweise auf dynamische Vorgaben, Klangvorstellungen und Werkverteilung, so weit möglich.
So muss der Interpret hier nachschöpferisch tätig werden, wenn er dem Notentext (frei) nachkommen will.
So entstanden Stücke wie der virtuose Pandemic Dance mit Zuspielband ad lib., der mit diffusen Klängen emotionale Eindrücke und Stimmungen unter Corona-Zeiten nachzeichnet.
Stille stand Agonie, ein ruhiges mit Wehmütig im Untertitel bezeichnetes Stück malt mit weit verteilten Melodiefetzen ein introvertiertes Stimmungsbild.
Tempelruf I versammelt die drei monotheistischen Glaubensrichtungen mit einer freien Muezzin-Imitation im Pedal unter wechselnden Klangflächen, kontrastierend dazu der Tempelruf II, der dem Untertitel Furcht, Seuche mit wilden Figuren oszillierend nahe kommen will.
Die agile Komponistin, die ihr feminines Wesen betont, arbeitet mit ihrem Wissen und Schaffen in der Nähe von Spirituellem, sucht mit ihren Kompositionen intro- wie extrovertierte Situationen in einen klanglichen Griff zu bekommen. Ihr reicher kompositorischer Output schenkt der zeitgenössischen Literatur eine neue, individuell geprägte Seite.
KMD Rainer Goede, Ansbach, Januar 2023
Kristalle und Feuer für Orgel an der Klais-Orgel in Würzburg
Um es vorweg zu nehmen: ein einzelner Ton beginnt und ein einzelner Ton beendet das Werk. Was dazwischen passiert, ist umso faszinierender. Ann-Helena Schlüter interpretiert ihre Komposition in einer Intensität und technischen Brillanz, dass ein Weghören schier unmöglich macht. „Kristalle“ ist wie der Gang in einer Eishöhle.
Zunächst unbeweglich, befremdet, Halt suchende Blicke… und nur allmählich erschließen sich die Farben der (Eis)Kristalle. Zu den im Dunklen fundamentgebenden Tönen gesellen sich zerbrechliche, der üblichen Intonation entrückte Töne. Schwirrend, verdichtend. Pulse versuchen das Kristall zu zerstören – die Tiefen dominieren.
Sie werden abgelöst von klaren und dann ostinaten glockenartigen Klängen – fast wie eine rituelle Szenerie. Man taumelt in der Eishöhle. Imitatorische und kontrapunktische Elemente scheinen die Kristallhöhle zerstören zu können. Nichts kann jedoch die Verbundenheit der Kristalle schwächen. Fast ruhig und zufrieden endet der erste Satz.
Jedoch droht Ungemach in der Tiefe. Ann-Helena Schlüter entwickelt einen Feuersturm, der aus der Tiefe kommend in pulsierenden Bewegungen alle Versuche der Melodie- und Harmoniebildung schlussendlich schreiend zerstört. Aber diese Macht des Feuers ist trotz höchster technischer Schwierigkeiten in höchster Präzision und Emotion gespielt.
Die kreischenden und chromatischen Flammen enden schließlich in einer gedämpften Orgelpartie – in scheinbarer Überwältigung alles Hellem verbleibt Dunkles. Hier hindurch schält sich wieder etwas Hoffnungsvolles hervor, hilfesuchende Harmonien, Halt suchend in einem Orgelpunkt, die letztlich mit einem einsamen Ton am Ende jede weitere Entwicklung und Hoffnung offen hält.
Mit derart programmatisch angelegten Werken kann man sicherlich viele neue Freunde für die zeitgenössische Orgelmusik gewinnen. Zudem, wenn es derart meisterlich an der Orgel zelebriert wird.
Ralf Schwarzien (Musiklehrer, Notensetzer, Orchestermusiker), Stuttgart, 2023
Kristalle & Feuer
Man hört hier ein sehr individuelles, zeitgenössisches Orgel-Werk von Ann-Helena Schlüter.
Atonale Musik in ihrer Freiheit und Vielfalt, interpretiert auf einer Kirchenorgel mit einem klanglich beachtenden Erscheinungsbild. Entsprechend individuell und ungewohnt erklingt die Musik. Der Aspekt des Neuen ist unüberhörbar, zunächst undefinierbar aber eben auch überaus vielfältig. Ohne Festlegung auf eine bestimmte Richtung entzieht sich Ann-Helena Schlüter traditioneller Formen, um die Offenheit des musikalischen Schaffens neu zu betonen.
Sie wagt es neue, eigene Wege zu gehen, neue musikalische Mittel für zeitgemäße und künstlerische Ausdrucksformen für die Weiterentwicklung und Differenzierung der (E) Musik zu finden. Dieses Spiel mit künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten ist essenziell für einen kulturellen Diskurs, kulturelle Entwicklung und die Fähigkeit zur Selbstreflexion unserer Gesellschaft.
„Musik stellt Ordnungsverhältnisse in der Zeit dar“ (Karlheinz Stockhausen). Ann-Helena Schlüter setzt sich für diese neue Wahrnehmung und Wertschätzung ein und dafür gebührt ihr hohen Respekt. Das ist Klangkunst im sehr beeindruckenden, zeitgenössischem Charakter.
„Kristalle und Feuer“ beginnt zart und monoton, und nach und nach gesellen sich kristallene Klangelemente dazu. Bordun-Technik mit darüber einfließenden Kristall-Eindrücken sorgen für ein offenes Klangerlebnis. Harmonische Struktur wird hörbar und zunehmend klanglich freier.
Ein rhythmischer Bordun-Bass sorgt plötzlich für eine neue, metrische Basis, der Kristallklang bleibt unüberhörbar bestehen. Eine neue, klangliche Offenheit dominiert das neue Klangerlebnis. Der Bass scheint zu dominieren, aber die Kristalle lassen sich nicht entschärfen und kommen agierend in den Vordergrund. Die improvisatorische Kristallgestaltung ist nicht zu überhören. Die Kristalle dominieren und der Bass kann sich nur noch unterordnen.
Im zweiten feurigen Feuer-Teil wird ein klanglich völliger Kontrast zum ersten Teil mit voller Orgel-Werkregistrierung hörbar. Harmonische Struktur und wechselseitiger Austausch von Feuer und Kristalle bis hin zu enormen Feuer-Elementen. Das Feuer dominiert, bahnt sich eine neue Ebene und die Kristalle bäumen sich auf. Es gilt eine neue Ebene, doch zum Ende dominieren die Kristalle.
Das sehr beeindruckende Werk ist eine moderne Erklärung an und in der Orgelharmonik, diese Realität in all ihren Farben.
Wolfgang Kahl (Komponist), 2022
Pandémica
Sphärische, mystische Klangkontraste, das „dies irae“-Zitat im Pedal bewusst gedackt gehalten zu hellen Oberstimmen lässt aufmerken; sehr kunstvolle tänzerische Bewegungen auf allen Ebenen. Überraschungen sowohl in rhythmischer wie auch klanglicher Hinsicht. Ein gelungener Ausbruch aus dem Korsett dessen, was man sonst zu hören gewohnt ist.
Neoharmonische Kräfte fern jeder Plattitüde, kreative, virtuose Klangfelder als logische Folge des musikalisch Immanentem.
Thomas Astfalk, Bad Wimpfen (Kirchenmusiker), Mai 2022
Pandemic Dance
In diesem Zyklus werden Grenzen gesprengt: atonale Zerrissenheit und tonale Szenarien der Ruhe. Chaos konfrontiert Entspannung im Spiegel unserer Zeit: Konfrontation von heiler Welt, Geheimnis und göttlicher Gerichtbarkeit.
Das mystische und musikalische Spektrum ist groß.
Volker Hege, Bad Oeynhausen (Klassikseiten), 2021
Pandemic Dance
Schockierend und dennoch ein pandemischer Tanz mit Variationen, der Hoffnung und Mut verleiht, zu dem man innerlich tanzen kann, der stark ist. Diese Eigenkompositionen bringen ganz neue klangliche Aspekte in die Orgelrepublik.
Dieter Weidemann, Bad Windsheim (Kantor, Chorleiter), 2021
Pandemic Dance
Elementare Klangereignisse, Althergebrachtem spottend, ironisch, wild, intensiv. Widerspiel von Kräften, verglühend und doch direkt ins Herz gebohrt.
Bettina Astfalk-Lehmann (Kantorin Heilbronn), 2021
Pandemic Dance
Die bewusst weibliche und helle Sprache von Ann-Helena Schlüter an der Orgel ist außergewöhnlich, andersartig und daher vielleicht für manche ungewohnt. Zudem ist die Pandemie als Tanz ausgedrückt. Es ist ein dämonischer oder verzweifelter Tanz, jedoch im Zyklus der anderen pandemischen Tänze von Ann-Helena Schlüter stets mit Hoffnungsschimmer auf Rettung erfüllt.
Die Komponistin schreibt ihre Werke aus Improvisationen heraus, die sie live in Konzerten spielt. Das Werk Pandemic Dance, 2020 und 2021 komponiert, der erste Teil des Zyklus, gibt den Schrecken und die Angst der Pandemie wieder.
Typisch für diesen Zyklus ist, dass sie im Pedal sehr hohe Stimmen verwendet, die Pedalstimme sozusagen in einen Sopran umfunktioniert und diese im Violinschlüssel notiert. Mittlerweile enthält der Zyklus Pandemic Dance viele verschiedene Variationen.
Die sehr hellen und flirrenden Klänge im 1-Fuß kombiniert mit dem hellen Pedal im 4-Fuß bzw. im Diskant ergeben eine mir völlig neue und ungewohnte Tonsprache.
Die Bindung der Noten ist gut gewählt, wobei mir für Orgelnoten die Version im Querformat im Allgemeinen sinnvoller erscheint, da bei drei- fünfmanualigen Spieltischen eine Höhe der Noten entstehen kann die für Organist*innen, die nicht gerade Sitzriesen sind durchaus zu Schwierigkeiten in der Les- und Spielbarkeit führen kann. Die Lesbarkeit und das Druckbild dieser Noten sind erstklassig.
Christoph Kätzel (Intonateur, Orgelbau Heissler bei Würzburg), 2021
Apocalyptica für Orgel
Das Stück Apocalyptica von Ann-Helena Schlüterist Neue Musik vom Feinsten, jedoch auch vom Sonderbarsten. Die Organistin verwendet ein reiches Spektrum an Farben, besonders in den hohen Lagen. Beinahe verstörend klingen hierbei die angstmachenden Umstände unserer Zeit, in Musik ausgedrückt.
Das Spektrum der Orgel wird sowohl vom Umfangals auch vom Farbreichtum voll ausgeschöpft. Durch Manualwechsel, Triller, virtuose Läufe und virtuoses Pedalspiel werden die Viren buchstäblich zum Leben erweckt. Der persönliche Stil von Ann-Helena ist hierbei erstaunlich. Wer ihr Gesamtwerkkennt, bemerkt eine melancholische, düstere, dennoch helle, nordische Note ihrer Musik. Auch diese Komposition zeichnet sich durch Kreativität und künstlerische Meisterschaft aus. Sie spiegelt eindrucksvoll die Leidenschaft in der Kompositionund Realisierung des Stückes wider.
Andreas Friedrich (Autor) Weissenfels, 2021
Hervorragende Organistin und Komponistin! (Günther Kaunzinger)
Großartige Komponistin und Organistin. (Erich Stoffers)
Ein Genie. Sensibel poesievolle Werke! Neue Orgelkunst. (Wolf-G. Leidel)
Große Bach-Interpretin! (Wolfgang Wiemer)
Wahre Künstlerin! (Siegfried Zimmer)
Anders und besonders! Ihre Kompositionen sprengen und überwinden die Grenzen zwischen E- und U-Musik. (Klaus Eidam)
Spannende Kompositionen. (Ludger Böckenhoff, audite)