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Ergeben. Was ist neue Musik? Musik, die vorher noch nicht da war. (AHS)

19. April 2023:

Gesungene Sehnsucht 

Kunst ist gewordene Sehnsucht 

Wir die wir ungeübt sind 

im Nachdenken über Wahrheit (AHS)

Was ist neue Musik? Musik, die vorher so noch nicht da war. 

Foto: Kohle-Zeichnung AHS

Johann Sebastian Bach war ein musikalischer Philosoph.
Kein anderer hat sogar Todessehnsucht geistlicher Art so in Musik verpackt – in Zahlen, in Intervallen.

Im geordneten Kontext seines Gesamtwerks ist er ein musikalischer Wissenschaftler, einer, der sie mit gegründet hat. Zu seiner Zeit (und auch heute für manche) waren Musiker ‘Praktiker’, ‘Musikanten’, Männer. Damals ging man in die Lehre, in die Musik-Lehre, heute Studium.

Musikerinnen und Musiker: Forscher besonderer Art.

Heute erinnere ich an Auguste Pauline Lewinsohn, die ihre Familie ernährte und Politikerin wurde, 1868 geboren

FLYING BACH. Bachvermittlung 

Breakdance zur Musik von Johann Sebastian Bach

Wie kann das zusammenpassen, könnte man sich fragen. Passt es zusammen? „Klassik und Breakdance“, wie viele Laien fragen? Wobei die Musik von Johann Sebastian Bach keine Klassik ist. Aber für viele Menschen gehört J.S. Bach eben zur sogenannten klassischen Musik.

Um das Zusammenpassen muss es dabei erst mal gar nicht gehen. Es geht um Entertainment und Unterhaltung und darum, dass die für viele längst vergangene oder gar tote oder verstaubte Musik Johann Sebastian Bachs in ein neues Licht gerückt und für junge Menschen zugänglich und dafür bearbeitet wird durch und für akrobatische, dynamische Tanzstile.

Daher ist FLYING BACH eine Art Bachvermittlung, also eine Musikvermittlung, die sich um Bach dreht. Die Flying Steps aus Berlin, die vierfachen Breakdance-Weltmeister, die Bachs Musik schätzen und ihr Special Drive geben, touren auf der ganzen Welt. Bach und Breakdance passen nicht zusammen? Das Gegenteil bewies der Opernregisseur Christoph Hagel in der Show FLYING BACH mit Flying Steps mit ihrer weltweiten, erfolgreichen Crossover-Show, lange Zeit gesponsert von Red Bull. Gründer ist Vartan Bassil.

Was macht diese Show so besonders und erfolgreich?

Es ist die Mischung aus berühmten, fast jederfrau bekannten, rhythmischen Bachwerken, zum Beispiel am Klavier, die pur oder dann mit elektronischen Mitteln aufgerockt in meist großer Lautstärke dargeboten werden, und faszinierendem modernen Tanz dazu, also Bewegungen, die in einer breiten Öffentlichkeit populär geworden sind, meist getanzt auf Hip Hop, dessen erster Tanzstil der Breakdance ist.

FLYING BACH ist also eine Mischung, die bewusst irritieren soll, die polarisiert und erst einmal nicht direkt oder vermeintlich nicht zusammenpasst.

Der ursprüngliche Straßentanz der sogenannten B-Boys oder B-Girls in Manhattan aus afroamerikanischen Straßenbanden um 1970, die sich Tanz-Battles liefern, ist nämlich ein Teil der jugendlichen Hip-Hop-Bewegung und wirkt zunächst daher weit entfernt, weit weg von sogenannter Alter Musik oder Barockmusik.

Mittlerweile ist Breakdance ein Modetanz geworden aufgrund phantastischer Tänzerinnen und Tänzer und Performer, die sich einem Wettbewerbsformat stellen. Die Flying Steps aber tanzen in einer Einheit zusammen, mit muskulösen Powermoves, Körpersprache, mit Originalität und verschiedenen Styles von Footwork und Freeze-Movements.

Die Lautstärke aus Boxen tragen einen erheblichen Teil dazu bei, junge Leute zu fesseln, denen „klassische Musik“ oft zu leise ist.

Die Männer von Flying Steps (leider hier nur B-Boys, keine Frauen außer Gast-Tänzerinnen, aber auch die meisten Gasttänzer sind Männer) tanzen auf dem Kopf und drehen sich dort, während Bachs Kunst der Fuge und Auszüge des WTK I von elektrischen Sounds, von Schlagzeug, Marimba und E-Gitarre unterlegt wird, um dann wieder auf dem Cembalo oder auf der Marimba Solo vorgetragen zu werden.

Der Breakdance der Flying Steps wirkt vielfach filigran, geradezu wie Ballett. Zu einer Lichtshow tanzen die Männer synchron und sehr trainiert (fast wie Synchron-Schwimmer) weitausgreifend über die Bühne.

Es darf hierbei auch nicht Bachs berühmte Toccata d-Moll auf der Orgel fehlen. Aber auch da erklingt Bach im Original nicht sehr lange, sondern wird schnell abgewechselt von Rocksounds, der der Bachschen Musik beigemischt werden.

Zu dieser veränderten Version drehen sich die Männer wie Brummkreisel auf dem Kopf, werfen sich auf den Boden und schmeißen wie Käfer die Beine in die Luft. Meist ist die Bewegung des Breakdance, dass der Körper auf den Kopf gestellt (Head Spins) und von dort irgendwie gedreht wird mit akrobatischen Bewegungen wie bei einer Windmühle.

Durch das Beschleunigen und Drehen entsteht auch beim Publikum ein Gefühl der Schwerelosigkeit und Atemlosigkeit.

Auch wenn der Tanzstil vielleicht nicht unbedingt jedem zusagt, die kreativen Wege, mit Bachs Musik umzugehen, kann faszinieren. Und der Tanzstil zu FLYING BACH ist eben ein besonderer Breakdance:

Die Bewegungen sind nicht von unten nach oben, sondern auch oft von oben nach unten durchgeführt, also eine Mischung aus Hip Hop (im Stehen) und Breakdance (am Boden), Freestyle. Die Choreographie passt sich genau den Bewegungen der Bach-Präludien an.

Die Männer mit Hüten und Anzug, die vom Look her Frank Sinatra ähneln, imitieren Michael Jackson, Aufziehpuppen, Roboter und Marionetten und kennen mit ihren Tanz-Movements jeden Takt von Bachs Musik.
Es erinnert ein wenig an Mitmach-Bewegungen bei Kinderliedern, ist jedoch bis zur letzten Bewegung durchchoreographiert und entwickelt sich immer 
weiter.

2024 wird Breakdance als Sportart Teil der Olympischen Spiele sein.

Foto: Oberösterreich

4 Antworten auf “Ergeben. Was ist neue Musik? Musik, die vorher noch nicht da war. (AHS)”

  1. John Stainer

    I live yo ur modern catholic chants, they are the best I heard the last years.

  2. Martin Schmied

    Dieser Rochus Schmitz und seine Hetzer erscheinen mir als sehr unsympathische Reality-Teilnehmer. Die haben doch keine Musikausbildung (Studium) aber schwätzen und stänkern aber viel.

    • Andreas Friedrich

      Man kann es kaum glauben, aber diese Leute stören, verhindern und attackieren aus Neid und Hass Konzerte, setzen sich mit Sonnenbrille rein, verleumden und nennen die von ihnen aus Bosheit verhinderten Konzerte im Nachhinein „Fake“-Konzerte und posten dies mit falschen Identitäten. Mich hat Rochus Schmitz auch als Fake und später als Arsch beschimpft. Der postet obendrein private Emails von Verlags-Chefs.

      • Karl Bropf

        Wow – der empfiehlt sich ja wirklich als “Streitschlichter”. Bester Mann !

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