
12. Juli 2025: Lasset den Lobgesang hören!
Foto: Wilhelm Sauer Orgel 1901 Opus 860 kath. Pfarrkirche Heilig Kreuz Frankfurt (Oder)
Meine Lieblings-Orgeln sind Sauer und Ladegast.
Historische große Sauer Orgel Heilig Kreuz Kirche Frankfurt an der Oder, 3 M, 46 R, pneumatische Kegelladen, Walze, Löffeltritt, Tremulant
Wilhelm Sauer spielte selbst 1901 das Einweihungskonzert. Die größte Orgel Frankfurts ist ein geniales, original erhaltenes Instrument mit süffigem, spätromantischen Klang. Leider musste auch dieses Instrument viel leiden: musste im Krieg Pfeifen hergeben, durchlitt die „Orgelbewegung“, die Gott sei Dank durch den Zweiten Weltkrieg gestoppt wurde (zumindest eine gute Sache am Krieg).
Doch die Leidenszeit war und ist noch nicht vorbei. Es gab Umbauten in der Kirche, die den Nachhall verdoppelten, und dann regnete es zu guter Letzt noch durch das undichte Dach:
Die Orgel muss dringend generalüberholt werden. Bitte spendet und betet!
Mir gefällt der starke brillante Nachhall eigentlich sehr gut. Die Orgel ist für den Raum gemacht, das merkt man.
Mir gefällt auch, dass man mit dem Gesicht zum Altar sitzt. Der Anschlag ist weich, sie ist singend und leichtgängig. Ich liebe pneumatische Kegelladen!
Die große rote Kirche besitzt leuchtende bunte Fenster, Rosenfenster und Kapellen, eine fahrbare helle Chororgel vorne rechts von der neuen Sauer-Firma von 1988 mit 8 Registern.
Es war sehr schön, hier zu spielen. Pneumatische Kegelladen brauchen keinen Barker, da alles per Luft läuft. Die ältere Schwester-Orgel in St. Gertraud, wo ich konzertierte, besitzt eine mechanische Kegellade, daher Barker – sonst wäre sie sehr schwergängig.
Wilhelm Sauer hatte 3 sehr gute Intonateure: Herr Kramer für die Vorintonation im Werk, Herr Franz für die milderen und Herr Kranzien für die kräftigeren Register.
Die große Kirche ist sehr wohlproportioniert und in der Mitte der Quadrate steht der Altar.