8. September 2023: Bei Cyber Mobbing und Cyber-Bullying geht es darum, digitale Techniken systematisch einzusetzen, um immer wieder und mit voller Absicht zu verletzen, sie zu bedrohen, sie zu beleidigen, Gerüchte, Lügen und Halbwahrheiten über sie zu verbreiten und Angst zu machen. (Jäger et al. 2009).
Foto: Hiddensee
Mobbing ist also systematisch und hat viel mit Schadenfreude, Stalking und Voyeurismus zu tun.
Ich bin auf der Insel Hiddensee angekommen. Wunderschönes Wetter!
Es war schön, das Konzert zu spielen. Es war sehr gut besucht und voll, über 130 Leute, manche mussten auch vorne am Altar sitzen.
ps: Das biologisch-männliche Diverse hat das Thema „Gender“ (kein guter Begriff) und Anliegen bewusst verzerrt und verhindert, nämlich auf Frauen aufmerksam zu machen um vom verallgemeinernden Maskulinum wegzukommen, vom Verschwinden der Frau in der deutschsexistische Männersprache wie unter einer Burka, und diese Sprache femininer zu gestalten und gerecht zu verändern.
7. September 2023: Wir sind gegen die Politik der Unterdrückung. (Ketty Bar, „Mütter gegen Gewalt“)
Foto: Church Lapa in Porto, Portugal
Heute erinnere ich an die Komponistin Ethel Smyth.
Und an die Britin Katrina Matthews, die den Ironman-Rekord der Männer 2022 um 8 Minuten brach.
Hiddensee ist wunderschön.
Es wird wieder früher dunkel. Trotz der tropisch warmen Nächte spüre ich den Herbst. Übrigens, wer ASMR ausprobieren möchte, ich mag gern Chels ASMR mit Hair Placing.
6. September 2023: If you walk on the Way, the Way appears. (Rumi)
Foto: Rates, Portugal: die gelbe Muschel ruft ❤️
Heute erinnere ich an wunderschöne und rebellische Irin Sinead O‘Connor, die kein leichtes Leben hatte. Und an die Polizistin Stefanie Galli, die Obdachlosen hilft.
Ich empfehle das Buch “Wege der Vollkommenheit“ von Teresa von Avila.
Was denkt ihr, warum der Glaube ein persönlicher und aber auch kirchlicher Akt ist? (siehe auch katholischer Katechismus)
„Gender“ haben bestimmte Männer an sich gerissen durch bunte, laute und grelle Ausformungen, anstatt den vielen grauen, unsichtbaren, stillen Frauen Beachtung zu schenken, um die es eigentlich ursprünglich ging und gehen sollte.
5. September 2023: Das Verschwinden der alten Kultur bedeutet das Verschwinden von Wert. Heute gibt es nur noch den Wert „vom Markt bestimmt“. (M. Vargas Llosa)
Foto: Hiddensee
Heute erinnere ich an die Fotografin Lee Miller und an die Rekordbrecherin Greta Gerwig.
Ich empfehle das Buch SummaTheologica von Aquin, der Dummheit als Sünde bezeichnet. Er ist für mich eher Philosoph als biblischer Theologe.
New Definition of Woman?
Wir leben in einer Zeit, die voller Ideologien ist. Politische Ideologien, in denen man scheinheilige Regeln einhalten muss. Dieser Zeitgeist kommt mir vor wie ein Pendel, das mal nach dahin, mal nach dorthin ausschlägt und dann wieder in die genau gegensätzliche Richtung. Was heute “woke mainstream“ ist, ist es morgen nicht mehr und umgekehrt. Die, die nicht mitschwimmen, werden attackiert (Cancel Culture). Wehe, man schlägt sich auf die vermeintlich falsche Seite.
Hinter “Einzelschicksalen“ stehen oft große strukturelle Probleme. Andererseits verdrängt die Minderheit die Mehrheit.
Man müsste erforschen, wieviele biologische Männer sich im Divers, nicht-binären Geschlecht, Transtrend / Homo aufhalten. 80 Prozent? 90? Divers ist Testosteron?
Wer die Message der Bibel ernst nimmt, die gegen den Zeitgeist geht, wird angefeindet. Glaubt ihr, Jesus hätte mitgemacht? Was würde er dazu sagen?
4. September 2023: Man setzt uns auf die Schwelle, wir wissen nicht, woher. (Steindl-Rast)
Ich wollte erst Schweller schreiben. 😊
Heute erinnere ich an die (politische) Avantgarde-Künstlerin Martha Rosler (80) und an Magde Henway, 1921, eine der ersten Detektivinnen. Und erinnere an die Suffragetten.❤️
Manche haben eine Art „Witzel-Sucht“ oder (Macho-) Spott-Sucht und machen sich über alles lustig, wie in einer Dauer-Distanz, um nichts im Leben achten zu müssen, vor allem nicht Frauen, die Leistung von Frauen oder Heiliges. Dabei sind sie in vieler Hinsicht irrend und dumm (siehe Psalm 1).
3. September 2023: In Raum und Zeit nimmt der Mensch einen kleinen Platz ein. In der Kunst und Musik aber öffnet sich dieser kleine Raum. (AHS)
Foto: Ponte de Lima, Pilgerweg Portugal
Heute erinnere ich an Andreas Werckmeister, 1681.
Es ist seltsam, wieder in Deutschland zu sein, aber auch schön. Heute empfehle ich das Buch von Frye 1964 “Educated Imagination“.
Orgel-Information:
Die heidnischsten und verlorensten Menschen befinden sich leider im kirchlichen Umfeld, weil sie Heuchler und Pharisäer („getünchte Wände“) sind, wie Jesus es schon gesagt hat. Sie sind das Unkraut, das mit dem Weizen gleichzeitig aufwächst, wie es in der Bibel steht. Denn gleichzeitig befinden sich Gottes Kinder mitten unter ihnen, und nur Gott, der die Herzen kennt, kann und wird sie unterscheiden.
Musik ist … ein Distanz- und Kontrastmittel zum Tod.
Bin zum ersten Mal in einem portugiesischen Zug gefahren, von Viana über Barroselas und Tamel und Barcelos nach Porto zum Aeroporto (Flughafen). Im Grunde die Orte, die wir gelaufen sind. Der Zug hatte orangefarbene Sitze und fährt über den Lima, der wiederum in den Atlantik mündet. Von meinem Schlafsaal war ich die erste, die um 5 Uhr früh aufstehen musste.
Morgens ist es kühl.
Leute, die ich auf dem Camino unterwegs kennengelernt habe: Eine Frau aus Alaska, Pilgernde, die aus Polen, Ungarn, der Schweiz, aus Österreich, viele aus Deutschland kamen, darunter eine Frau um die 70 aus Mannheim, die seit Mai die gesamte Strecke mit dem ganz normalen Radl allein (!) zurückgelegt hat und die 7 Pilgerausweise hatte voller Stempel. ❤️ Ich war in Awe. Sie sagte, in Santiago werden alle Stempel geprüft und die Distanz ausgerechnet, und ich könnte nächstes Jahr genau da weitermachen, wo ich jetzt aufgehört habe, für Mission completed.
Ab Viana oder Ponte de Lima geht es erst mal 32 km bergauf Richtung Grenze. In Spanien ist alles teurer und angeblich „weniger nice“. Aber wie ich mich kenne, verliebe ich mich auch in den spanischen Weg. Der französische ist übrigens 800 km lang und dauert mind. 4 Wochen.
Das Laufen ist befriedigend, denn es ist, als würde man das eigene Leben verdauen und gleichzeitig Europa lieben lernen. Es zählt nicht mehr, was jemand arbeitet oder wie alt jemand ist, ob Mann oder Frau. Unterwegs und im Schlafsaal sind absolut alle gleich. Man gehört zusammen. Man achtet sich. Man ist ausgesondert und abgesondert wie Leviten.
Es ist, als gehöre man zu den Zauberern um Harry Potter, zum gelben Zeichen, und die Welt der Nichtpilgernden da draußen sind die Muggles, die arbeiten, sitzen und shoppen.
Nun bin ich mit Brüssel Airlines über Brüssel sicher nach Hause geflogen. So war ich wieder im schönen Belgien.
Pilger-Liste, was man mitnehmen muss auf den Pilgerweg und was ich teilweise nicht dabei hatte:
– lange und kurze Hosen (lange gegen Sonne und Kälte und Insekten) (nicht in schwarz)
– Sport-Shirts mit langen Ärmeln gegen Sonne, Wind und damit man nicht krank wird, wenn man schwitzt (nicht in schwarz)
– Waschseife, Sonnenbrille, langes Tuch (!) für Nacken, schnell trocknendes dünnes Sport-Handtuch (auch wenn es sich eklig anfühlt) und Hut gegen Sonne, Ladekabel für Uhr, mehrere Pilgerausweise, Wäscheklammern
1. September 2023: Logik ist alles, Watson! (Sherlock Holmes)
Foto: Santa Luzia in Viana Do Castelo, Portugal
Ich habe schon immer gern im Spiel und in der Vorstellungskraft gelebt.
Heute ist mein letzter Tag in Portugal. Ich bin traurig, dass ich morgen heimfliegen muss und hab schon bisschen geweint. Die Portugiesen sind so nett. Und ich habe so wunderbare Leute kennengelernt. Außerdem: Ich hätte gern noch 10 Tage gehabt und Santiago erlebt. Es soll herrlich sein, wenn man es ganz geschafft hat und einläuft. Wann erlebe ich das?
Aber noch bin ich hier und zwar in Viana do Castelo, eine schöne Stadt, die am Küstenpilgerweg liegt und von wo der Zug nach Porto morgen früh geht. Wir fuhren mit dem neuen Zahnrad nach oben zur Kirche Santa Luzia Monte de Santa auf dem Hügel mit Blick auf den enormen blauen Atlantik und hatten Gottesdienst. Noch vor 4 Monaten gab es kein Zahnrad und die armen Pilgerinnen mussten nach 20 km Weg noch nach oben laufen (mind. eine Stunde).
Meine letzte Herberge. Ich habe ein schönes Bett oben rechts, wir sind zu siebt. Ohne Stockbetten. In der Herberge in Ponte de Lima liegen 40 Leute im Schlafsaal. Da lag ich aber nicht, ich hatte ein eigenes Haus für mich (zufällig).
31. August 2023: Räuspern Sie Ihre Seele, nicht Ihre Stimme. (Godehard Joppich)
Foto: Vila da Conde, Portugal (bei Porto)
Heute erinnere ich an Kleopatra, Kämpferin und Pharaonin.
Jakobsweg
Vollmond in Portugal. Eine milde, weiche Sommernacht. Das Land ist himmlisch. Überall Orangenbäume, Granatäpfelbäume, Katzen, Hühner und Trauben. Heute lief ich von Barcelos nach Balugaes, einem kleinen Dorf, mit Anna und Petra, und dann weiter nach Ponte de Lima, dem ältesten Ort Portugals (1125), eine Kleinstadt am Fluss Lima mit wunderschöner Brücke und Kirchen. Wir befinden uns im Norden Portugals.
Wir liefen durch Wald und Wiesen immer dem gelben Pfeil und dem gelben Muschelzeichen nach (werde ich nie vergessen), blätterten in App und im Reiseführer CAMINHO PORTUGUES und aßen Trauben. Die gelben Pfeile werden umso mehr und deutlicher, je mehr man an die Grenze kommt. Unterwegs gibt es private (teurere) Herbergen, die man vorher buchen kann, sehr luxeriöse oft, und die echten öffentlichen Pilger-Herbergen, die man nicht vorher buchen kann. Und private Zimmer. Alles meist eher günstig im Vergleich zu Deutschland, so auch das Essen, auf dem Land.
Mein portugiesischer Jakobs-Pilgerweg Camino 2023 bis jetzt: Porto-Lapa-Matoshinos-Vila do Conde-Rates-Barcelos-Balugaes-Ponte de Lima: ca. 107 km. Ich habe 25 Stempel gesammelt. Bis nach Santiago sind es noch ungefähr 170 km.
Das ist dann der spanische, oder besser, galizische Pilgerweg, der besonders im September touristisch sein soll.
Camino
Das schöne Valenca ist an der Grenze von Portugal nach Spanien und von hier, wo ich jetzt bin, nur noch 30 km entfernt. Leider muss ich morgen nach Hause und fliege von Porto aus zurück nach Frankfurt. Die anderen haben noch eine weitere Woche Zeit und laufen durch Galicien nach Santiago ein. Naja. Das hole ich eines Tages nach.
Mein Glück war: Im August sind viel weniger Leute unterwegs wegen der Hitze, aber es war tatsächlich “zufällig“ nur 23-26 Grad, perfekt (normalerweise 36 Grad), und in Portugal sind es wenig Leute im Gegensatz zu Spanien. Wir genossen die Stille. Manche Pilgerinnen sind sehr ehrgeizig mit 40 km am Tag (zB kleine Gruppe aus Südafrika).
Der französische Weg ist übrigens der längere und schwerere.
Wenn man viel läuft, dann schwellen die Hände an. Ich war zuerst erschrocken.
Mein Fazit bisher: Ich gehe sehr gern und gut bergauf. Das Laufen alleine allerdings bringt einem Gott nicht näher, und viele “Pilger“ sind säkular, reich, eher egoistisch und leistungsorientiert. Aber: Es war gerade für mich ein Abenteuer, denn ich war komplett spontan, unvorbereitet und unkonventionell, die einzige ohne Sportrucksack oder Bauchtasche, ohne Medizinbeutel, Sportsocken, Reservierung, Handtuch, Pflaster und Sonnen-Hut etc. und daher auf Hilfe und Schutz angewiesen, und Gott hat sich wie immer nicht lumpen lassen und mir alles und alle Unterstützung gegeben, bis zur letzten Sekunde. So habe ich „missioniert“ oder besser, von Gott erzählt, wie ich ihn erlebe und erlebt habe – ohne aufdringlich zu sein. Ich merke, von einem kleinen, mutigen „Buntvogel“ nehmen Leute eher etwas an als von den korrekt Durchgeplanten, die Gottes Fürsorge gar nicht brauchen.
30. August 2023: Es geht nicht um die Musik, die du machst, sondern um das Leben, das du mit deiner Musik führst. (AHS)
Foto: Gent
Heute erinnere ich an Angelique Kidjo, tolle farbige Musikerin. Inge Lehmann war eine geniale Wissenschaftlerin.
Ich bin in Barcelos angekommen. Heute war ich plötzlich richtig fit. Diesmal bin ich mit Anna gelaufen, aus Warschau, 17 km. Denn es ging viel bergauf und bergab, das liegt mir, daher bin ich mit Anna gelaufen, die ein schnelleres Tempo hat. Denn zu viele Pausen machen oder gar hinsetzen, stört und schlaucht mich. Man muss das eigene Tempo finden.
Camino-Weg
Meine Strecke in Portugal bisher: Porto-Matoshinos-Vila do Conde-Rates-Barcelos: 67 km, 18 Stempel, ein richtiges Kunstwerk 😊
Unterwegs nach Barcelos gab es viele alte kleine Kirchen. Die meisten haben keine oder „nur“ sehr kleine (historische) portugiesische Orgeln, 1 M und wenig oder kein Pedal, die mich an italienische Orgeln erinnert haben.
Barcelos am Fluss Cávado ist eine wunderbare Stadt mit 100.000 EW. Ich bin mit Anna in eine private Unterkunft gegangen, damit wir ohne Schnarcher mal nur zu zweit im Zimmer einmal durchschlafen können in richtigen Betten. Es ist ein privates Haus, das mich vom Stil her an ein amerikanisches Haus erinnert, besonders im Bad.
Wir konnten sogar Wäsche waschen, haben uns Kamillentee gemacht, Kekse gegessen und uns erholt. Aber es ist kein Luxushotel! Meine sportlichen Freunde sind schon 6 Stunden vor uns, in Viano do Castelo am Meer. Sie laufen jeden Tag 25 km! Anna und ich wechselten auf den zentralen Weg ins Landesinnere, weil ich ja das Land kennenlernen will, nicht das Meer.
Der Hahn von Barcelos (aufgrund einer Legende) ist weltberühmt. Ich nannte ihn „Old Chicken“. Da mussten die Leute lachen.
Ich saß in der Kirche Igreja Matriz und der Kirche Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz (beide mit kleiner Orgel) und betete.
Viele Pilger haben mit Jesus nicht viel am Hut, was für mich das Pilgern eher sinnlos machen würde. Pilgern zu einem Sportevent zu machen, ist zu dämlich. Ich traf aber ein Mädchen, das „laufsüchtig“ ist. Sie kann „nicht aufhören zu laufen“ und hasst es, zu sitzen.
Ich vergaß, euch von der Kathedrale in Porto zu erzählen: Es war himmlisch, hier zu spielen.
Neobarocke Jann Orgel Kathedrale Sé do Porto, Porto, Portugal, 3 M, 47 R, Bischofskirche
HW in der Mitte, keine Setzeranlage, ein herrliches Instrument. Man ist direkt beflügelt und beschattet von den tief platzierten spanischen Trompeten. Die vielen Touristen setzten sich wie in Gent hin und hörten zu und machten viele Videos von der Orgel.