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Ann-Helena Schlüter

18. April 2020

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Orgelspielen ist in erster Linie ein Wissen. (AHS)

In der Musik muss man an so vieles denken: Man ist Redner, Präsentationskünstler, spielt nicht nur für sich, sondern macht anderen ein Werk verständlich. Dazu gehört, dass man die nuancierte Mitte kennt, denn in den meisten Stücken ist nichts drastisch, besonders nicht in der Barockmusik. Und dann die feine Ausarbeitung: Auf der einen Seite das Metrum, auf der anderen Seite die Besonderheiten und das Charakteristische der Figuren. Dies beides in eine Einheit zu bekommen, dies macht Musik erst schön und schwingend.

Für mich ist es immer noch ein Schock, wenn Konzerte ausfallen und abgesagt werden, aber: Man darf von Kunst nicht zu abhängig sein. Mein Wert macht sich nicht daran fest, ob und wieviele Konzerte ich spiele. Und es tun sich plötzlich ganz andere Türen auf. Trotzdem habe ich es nicht geschafft, die Konzerte als “ausgefallen” in meiner Konzertliste zu markieren. Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür. In meiner Vorstellung sind sie gewesen, trotz C-19.

Wichtig ist, dass man in der Musik spricht und die einzelnen Stimmen, zum Beispiel den Tenor, ihn anbindet, verbindet, nicht abreißt oder zu kurz spielt, dass man eben spricht, nicht nur spielt; dass man dabei ruhig ist, nicht hektisch, sondern sich einzählt, sich einschwingt. Artikulieren bedeutet eher ein dichtes Non Legato, und Absetzen ist durchaus auch ein Verbinden.

Nur weil eine Stimme artikuliert, bedeutet es nicht, dass die anderen Stimmen das gleiche machen.

Natürlich mag ich es sehr, zu improvisieren. Meine “Haussprache” ist romantisch, spätromantisch bis hin zu ganz zeitgenössischen Gefilden; dennoch finde ich es sehr spannend, in allen (alten) Stilen zu improvisieren, und in diesen Stilen jeweils auch zu bleiben.

Momentan liebe ich die Zeitreise hin zu Bach an “giftigen” alten Orgeln mit spitzen Klängen – für mich sind diese Klänge einfach lieblich. Und jeder Stil, jeder Klang ist anders und hat seine Stärke und ist zu finden und aufzufinden und zu kennen und auszuprobieren, dazu die jeweiligen Komponisten – ich probiere all das momentan mit viel Phantasie an meiner Hauptwerk-Orgel, mit Setzern und Kombinationen – man muss neugierig bleiben. Die unterschiedlichsten Stile in dieser Zeitreise zu kennen, das macht den Reiz aus. Bei all dem darf man nicht vergessen, um was es letztendlich geht.

Ich freue mich, dass die neue hübsche Lupe, die Such-Funktion (die Lupe oben rechts eingebaut) auf meiner Seite seit heute ganz frisch erschienen ist, dort könnt ihr alles ersuchen über mich. Und Spotify ist ebenfalls neu als Button auf der Frontseite. Zudem sind die Header-Bilder bei den Terminen abgegrenzt zum Tourblog-Headerbild und die Links unterstrichen. Ich hoffe, dies sorgt für mehr Durchblick auf dieser großen Seite.

Mit gemütlichen Düften (frisch gewaschene Baumwolle, Regenluft oder geliebter Haut) kann man sich übrigens am besten entspannen.

ps: Ich habe darüber nachgedacht, dass Begriffe und Inhalte wie Zufall, “Wissenschaft” und “Toleranz” männliche Begriffe und Inhalte sind und meist einen Atheismus gegensätzlich zur Bibel dokumentieren und sehr hoch gehalten als höchste Werte überhaupt, meist normativ, einen (Ersatz-) Glauben darstellen. Und es heißt sogar, Irren sei wissenschaftlich. Ich freue mich, wenn sich die Milliarden Jahre, die manche Steine und Wesen alt sein sollen, als Irrtum herausstellen. Aber bis heute darf man sich das in Museen anhören, und das von sterblichen Menschen, die nicht mal wissen, was morgen ist. Im Grunde sind alle lebenden Menschen immer jung. Was wissen wir schon von Millionen von Jahren? Die meisten kennen nicht mal hundert Jahre, persönlich.

aus meinen Orgel-Videos Hamm

17. April 2020

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Wenn die Kritiker uneins sind, steht der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)

Dann müsste ich stets im Einklang mit mir selbst schweben. Vielleicht war es von Oscar auch ironisch gemeint. Ich lese gerade Dorian Gray. In Oscars Texten lese ich oft Ironie und Homosexualität heraus.

Wenn ich sage, ich muss los, heisst es oft: “Wie, du musst los? Wohin?” Ja, heutzutage darf man nicht viel, erst recht nicht los, und schon gar nicht los müssen! Man darf (muss) sozusagen nur los zum nächsten Skype-Meeting. Seufz. Ich glaube, ich war seit zehn Jahren nicht mehr so lange am Stück daheim. Über drei Wochen nun. Ein völlig neues Lebensgefühl. Aus einem Wirbelwind wird eine Topfpflanze.

Anbei mein neues Bach-Video aus der Konzert-Serie aus Hamm im März 2020, danke an klenkfilm Stuttgart und Michael Seibel, der mir geblättert hat. Schöne Konzert-Videos, bevor die Krise losging, die mich kalt erwischte, aber ich freue mich sehr:

Zudem sind alle meine neuen Videos auf der Würzburger Kulturseite, hier der Link (ich muss geahnt haben, dass die Krise kommt, habe die Videos zum perfekten Zeitpunkt gemacht):

Videos Ann-Helena Würzburg Kulturseite

Danke fürs Liken und Kommentieren auf YouTube.

14. April 2020

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Gottes Gaben und Berufungen können ihn nicht gereuen. (Römer 11, 29)

Habe gestern zwei Bilder von mir verkauft. Ich vermisse die Bilder schon, wenn sie aus dem Haus gehen, da es Originale sind. Aber ich freue mich natürlich auch, wenn sie anderen gefallen. Und ich habe wieder Grund, neue Bilder zu malen. Aber vor lauter Mendel, Feux Follets und Reger komme ich kaum dazu.

Bei Skype muss man vorsichtig sein mit dem Hall der Samplesets der Hauptwerk-Orgel, da dieser die Übertragung erschwert.

13. April 2020

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Genug ist besser als zu viel. (Sprichwort)

Die Kohlmeisen kommen mit viel Geschnatter zu den Futterstellen, Singen kann man es nicht wirklich nennen. Sie kommen mittlerweile, während ich auch auf dem Balkon bin. Ihr aufgeregtes Zwitschern zeigt mir, dass selbst solch kleine Tiere eine echte Persönlichkeit haben. Ich liebe es, wenn sie einen Bogen in die Luft schiessen, wenn sie wieder wegfliegen. Erstaunlich ist, dass Insekten die Nähe von Menschen suchen. Zumindest meine. Sie verfolgen mich, seien es nun Wespen, Fliegen, Fruchtfliegen oder…

Ein paar Fakten zum Ostermontag: Stuttgarter und Frankfurter Musikhochschule: Nur Männer in der Kirchenmusik-Orgel-Abteilung. Innenstadt-Kantoren deutschlandweit: Meist nur Männer.

Dabei ist die Orgel optimal für Frauen. Die Frage ist, warum Frauen hier verscheucht wurden? Das hier darüber noch keine Studien oder Dissertationen angefertigt wurden.

12. April 2020

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Kraniche. Himmelsstürmer. Große Tänzer im gefiederten Ballett. Ich lasse los, was mich hält, mach die Flügel weit und flieg dahin, wo ich zu Hause bin. (Britta Laubvogel)

Gesegnete Ostern!

Laubvogel, Fliegvogel, nicht Raubvogel sein. Und wegen 5G sterben massenweise Zugvögel, da sie die Orientierung verlieren. Es ist unheimlich, in der Endzeit zu leben. Ich gebe der Erde keine 1000 Jahre mehr. Und dass wir jetzt in der Kontrolle leben, ist auch unheimlich. Im Grunde sind die Medien die Politik geworden. Da sie sich jedoch täglich widersprechen, frage ich mich, was überhaupt noch wahr ist. Monatelang war der Diesel an allem schuld, nur um jetzt nebenbei herauszufinden, dass alles eine totales Irren war. Ich denke, mit dem Virus wird es nicht anders sein. Die Panik ist wahrscheinlich das größte Irren und wird noch wer weiß was für Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist klar geworden, was die größte Waffe ist: Angst schüren. Hier im kleinen Würzburg ist alles noch friedlich und lieb. Als wäre alles in Ordnung. Aber zum ersten Mal spüre ich, dass etwas gar nicht mehr stimmt und dass sich Dinge von heute auf morgen seltsam drehen können. Doch hoffentlich auch zum Guten.

Dennoch möchte ich mit meiner Musik und Kunst Hoffnung verbreiten.

In den facebook-Orgel-Gruppen posten zu 99 Prozent Männer Orgel-Videos. Wenn es mich nicht gäbe, wären es zu 100 Prozent nur Männer. Und wenn eine Frau mal etwas postet – also ich -, muss diese Frau befürchten, “unbescheiden” zu sein, und wichtig ist, dass sie “ja keinen Rock an der Orgel trägt.” Es erinnert mich an die ersten Cellistinnen. Ihnen wurde gesagt, es sei nicht schicklich, als Frau Cello zu spielen.

Es ist die Zeit des Heuschnupfens und des Umtopfens. Ich gehe durch die weißen Blütenblätter wie durch Schnee.

Reger, Vierne, Mendelssohn, Muffat, Reincke und Scheidemann. So unterschiedlich.

11. April 2020

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Jedem Künstler ist es recht, spricht man von andren Künstlern schlecht. (Georg Kreisler)

Und Georg Kreislers Bruder Fritz hat fröhlich dazu gegeigt.

Manche Musiker sind wirklich kindliche Diven. (Ich sage leider nicht, dass ich davon ausgeschlossen oder davor gefeit bin.

Jedoch in der Kunst gibt es keinen Shutdown.

Ganz neu LISZT B-A-C-H:

10. April

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Es kommt nicht darauf an, erfolgreich und berühmt zu sein, sondern bedeutungsvoll. (Doris Schulte)

Nicht bedeutungslos im Universum, wie manche fürchten.

Gesegneten Karfreitag!

Mit Mozarts Flötenuhr und Reinckens Fuge g-Moll habe ich nun zwei schöne Vierfüßstücke. Mendelssohns vierte Sonate ist insgesamt wie ein Liebeslied.  Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich es interpretiert wird.

Ich habe nun meine ersten Stücke mit elektronischer Musik (Zuspielband) komponiert.

Meinen japanischen Schlitzahorn mag ich gern, Narzissen und Zitronenmelisse leuchten in der Sonne.

9. April 2020

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Klein bin ich, drum ist dein Rat
für mich helles Verlangen.
Und wenn ich schrie, so warst du da,
dass ich mich konnte hangen,
warst meine Wache selbst,
die täglich um mein Herz,
und groß in Wort und Tat,
zu heilen jeden Schmerz.

(AHS)

Ich habe es tatsächlich geschafft, in dieser C-Zeit noch busier zu sein wie zuvor. Dennoch ist es schön, durch eine sonnige, ruhige Stadt zu gehen, stille Nächte, ruhige Vollmonde. Ich spüre schon immer, wenn Vollmond kommt. Ich muss gar nicht hinsehen, ich weiß es. Sogar etwas Gärtnern, Umtopfen, Säen schafft man in dieser Zeit. Leider reagiere ich auf manche Kakteen allergisch. Aber Üben, Schreiben und Komponieren reißen sich gegenseitig meine Haare vom Kopf. Schaffe ich das eine, heult das andere, und mache ich das andere, schreit das erste. Und die Noten rufen: Üb mich, üb mich, üb mich… Es ist zum Mäusemelken.

Die Konzerte werden jetzt für 2021 geplant. Ich freue mich.

Und hier ein Lied: