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Autorin

10. August 2023: Frauen miteinander auf dem Weg: Wo du hingehst, will auch ich hingehen. (Buch Rut aus der Bibel)

Foto: Gent St. Bavo

Danke für eure vielen Ratschläge, was man gegen Cyber Mobing und Stalker unternehmen kann. Wenn Männer eine Frau über Jahre hinweg stalken und belästigen, ist es immer sexuell motiviert. Es geht hierbei immer um Macht. Viele davon haben zudem zuvor sexuelle Interessen geäußert und wurden zu Hatern, als ich kein Interesse gezeigt habe. In meinem neuen Buch werde ich darauf genauer eingehen und hoffe, dass ich vielen Frauen damit helfen kann. Sämtliche Kirchen muss ich bei jedem Angebot mit diesen Namen konfrontieren.

Videos:

Sizilien

13. April 2023: Ist der Mensch ein er? (AHS)

Musik ist ein Spiegel der Gesellschaft. Warum sollte das Künstlerische nur leicht, günstig und ohne Arbeit oder gar billig zugänglich sein? Ich empfinde Vergnügen darin, dem Geheimnis nachzuforschen; zu ringen, zu verstehen. Niemand sollte der Lyrik und der neuen Musik vorwerfen, nicht leicht genug zugänglich zu sein. Forschen ist eine Aufgabe für Königinnen und Könige.

Foto: Kloster

Morgen fahre ich nach Köln zum nächsten Konzert an der Orgel. Die Stadt, in der ich Klavier studiert habe und die ich immer noch sehr mag. 5 Jahre habe ich hier gewohnt, zuletzt mitten in der Stadt.

Gestern kam mein neues Klavierkonzert zu mir, Furore Edition 2649b:

An der Geräuschempfindlichkeit von Menschen kann man ihre Intelligenz erkennen. (Schopenhauer) Viele Menschen scheinen so stumpf, sie hören gar nichts mehr. Selbst die hässlichsten Geräusche stören sie nicht.

Ich laufe mit Reubke Ohrwurm umher. Das heißt, ich habe eine Art Tristan-und Isolde-Soundtrack zu meinem Leben. Überall Dramatik, aufs Äußerste gespannt.

Neue Videos:

Orgelkonzert Altsanktulrich Frechen bei Köln

Rühlmann Orgel Großkorbetha bei Merseburg

12. April 2023: We may be tossed upon an ocean where we can see no land- but there is a compass. (Daniel Webster)

Ist es nicht erstaunlich: Auf den Klassik-Radio-Sendern gibt es oft ein Kirchenjahr, da werden Feiertage musikalisch begleitet. Auf den Pop-Sendern gibt es zu Ostern das Gleiche wie sonst auch. Kein Unterschied. Nur „Xmas“ hat seine Popsongs.

Chagall malte die Bibel, Monet Brücken und Seen und Menschen… In beiden kann ich Gottes Kunst erkennen. Beide malten Seele.

Wenn ich Geist und Seele spüre, dann ist es für mich Kunst. Die menschliche Seele, wie sie riecht. Mal vor Angst, mal duftend. Der Geist, mal trotzig, mal edel.

Foto: Nürnberg

Ich finde es verstörend, was ich von Luthers Kindheit lese: Sowohl bei seinen frommen Eltern als auch in der Lateinschule Mansfeld und später der Domschule Magdeburg, in der er es nur ein Jahr aushielt (er war 14), wurden er und seine Mitschüler hart, streng und mit Gewalt und Angst erzogen. Das hat ihn sehr geprägt. Ob es Bach besser erging in seiner Kindheit?

Im Film TAR (Lydia Tar) wird Bach von schwarzen homosexuellen Studenten als „frauenfeindlich“ betitelt, der seine begabten Ehefrauen rücksichtslos pausenlos geschwängert hat und seine Töchter nicht musikalisch erzogen.

Es trifft mich, das zu hören. Was soll ich dazu sagen?

Es ist natürlich nicht komplett von der Hand zu weisen. Warum gönnten Männern ihren Frauen in Zeiten hoher Kindsterblichkeit und hoher Frauensterblichkeit (da ohne gute Versorgung) kein Jahr Ruhe? Warum mussten sie jedes Jahr schwanger werden, mit der Gefahr von Tod und Schwäche im Auge, nur weil der Mann mal wieder Lust hatte (die Frau vermutlich hatte nichts davon außer Kummer)?

Michael Maul schrieb etwas lapidar, dass Bachs Dichter, der Hofpoet Salomon Franck, mal wieder traurig eine hochschwangere Tochter zu Grabe tragen musste, die „das Zeitliche gesegnet hat“. Ohne die traurigen Hintergründe zu nennen. Aber in der Musikwissenschaft werden Männer bis heute als Helden und Genies gefeiert.

Rühlmann Orgel Haardorf bei Weissenfels (älteste Rühlmann Orgel)

Musik möchte aus Angst, Enge und Verklemmtheit führen. Sie nur in Bildern zu hören: assoziativ, sie nur in der Bewegung oder in der Bewegungssuggestion zu hören, befreit noch nicht; aber doch, wenn sie sprechen darf in die Tiefe der Seele. Im Konzert halten die Menschen Stille oder langsame Passagen oft schwer aus. Gruppensounds sind Wiederspiele.

Es wird dann in einer Art Gegendemonstration gehustet oder mit viel Geraschel ein Bonbon ausgepackt. Doch Musik ist durchaus fragil, zerbrechlich, geradezu melancholisch, spricht tief ins Herz. Manche Menschen haben Angst vor Tiefe, Trauer, Moll.

In der Citychurch damals bin ich gebeten worden, Lieder nur in Dur zu schreiben. Warum nur?


Mein Bach hatte seine guten Seiten: Er litt in den Kirchen unter den obersten Leitern. Diese Chefs erkannten nicht, was seine Herzenseinstellung bezüglich der Musik in der Kirche war, die er erneuern wollte.

Die Verwaltung wollte an alten Systemen festhalten. Eine Herzenseinstellung kann man nicht verbieten oder verkrümmen. Und wenn man durch Musik erneuern will, dann ist es nicht nur die Musik, die erneuert wird: durch die Musik wird vieles andere auch gleich mit erneuert.

Heute erinnere ich an Pietsch Charlotte, Dachdeckermeisterin, 1908 geboren. ❤️

Fotos: Sizilien

7. April 2023: Für mich liegt die Kunst zwischen der realen Welt und Gott, der diese reale Welt ordnet. (Johann Sebastian Bach, 1730)

Karfreitag ❤️

Geboren werden ist ein Resultat der Liebe. Auf diesem Punkt sind Leben, Tod, Schmerz und Liebe deckungsgleich. Die Spannung ist der Kernpunkt von Kunst und wird leider oft missverstanden oder kleingehalten.

Widerspiele und Akustik gehören zusammen.

Heute erinnere ich an die schwedische Künstlerin Ulrica Hydman Vallien.

Foto: Hohenmölsen

Meine neuen Kompositionen:

Kompositionen AHS

Was mir immer wieder auffällt, ist, dass Tempo so wichtig ist. Bei manchen Werken ist das Tempo so unschön gewählt (meist die schnellen Sätze zu langsam und die langsamen Sätze zu schnell, so dass alles gleich klingt), so dass ich abgestoßen bin. Ich liebe die Extreme bei Tempi! Alles andere ist lau, verwässert und easy, zum Ausspucken.

Besonders bei Beethoven muss es fetzen einerseits und leiden andererseits. Die Hörner und Klarinetten müssen jubilieren im Allegro. Doch in der Melancholie muss einem das Leid in den Mund kriechen. Liebt ihr den 2. Satz der siebten Sinfonie? Vielleicht habe ich deswegen auch im realen Leben Extreme? Da ich es von der Musik nicht anders möchte?

Moderne, populär-christliche Musik ist oft ohne Schmerz trivial und eintönig, aus Floskeln bestehend, Spannung, Moll und Schmerz verneinend und vermeidend.

Doch Wahrheit hat keine Angst vor Schmerz, davor, geprüft, kritisiert und bezweifelt  hinterfragt zu werden. Zweifeln, abstrakt denken und sinnlich beobachten empfinde ich als wichtig. Ich liebe die alten Choräle und ihre Tiefe.

Ob das Universum voller Tonleiter und Intervalle ist? Ich glaube, mein Gesang ist Echo im Universum; vielleicht kennen mich die Planeten? Ich glaube schon. Ich singe mit ihnen. Sie sind musikalisch.

Foto: Litauen

Orgeln sind für mich singende Worte, Musik und Wort miteinander kombiniert, dekorativ und präzise. Die Klänge der Pfeifen inspirieren mich, werden Intervalle und Rhythmen, eine vielfach instrumentale Variierung. Zeitgenössische Musik, Lyrik der Gegenwart.

Auf meinen Konzertreisen weltweit habe ich seit 2017 Tausende von Orgeln kennengelernt und gespielt. In viele Orgeln habe ich mich nach gespielten Konzerten verliebt, besonders in historische mit besonderer Geschichte. In Unikate.

Das Besondere an Orgeln für mich sind deren Zärtlichkeit und Zerbrechlichkeit, die man erst oben auf der Empore erlebt und spürt. Unten wirken Orgeln mächtig, beinahe einschüchternd für manche Menschen, jedoch oben aus Holz und Pfeife zart, aus Schmuck und Zierwerk, aus Engeln und Tasten – viel zerbrechlicher wirkend als ein schwarzer Lackflügel von Steinway, die ich zuvor mein Leben lang kannte.

Ich liebe Kirchen, bin gläubige Christin und fühle mich an der Orgel Gott besonders nah.

Einige wunderschöne Orgeln mit ihren edlen Dispositionen stelle ich hier in diesem besonderen meinen ersten Orgelführer vor.

Mir fiel schnell auf: Viele orgelnde Laien und Semis, die ich in der Orgelwelt „kennenlernte“, lehnen kleinere Orgeln ab und verehren nur die großen bekannten Orgeln, besonders die in anderen Ländern und von ganz bestimmten großen Orgelbauern. Das fand ich dumm.

Auch kleine, historische Orgeln sind kostbar, wertvoll und haben oft eine außergewöhnliche Geschichte unseres Landes und unserer Kultur. Gerade solche „vergessenen“ Orgeln und verborgene Dorforgeln fand ich stets besonders anziehend und schick.

Soli Deo Gloria!

Trost Orgel Schloss Altenburg, Schlosskirche Thüringen

13. März 2023: Meine Gedanken sind verselbständigte Kunst, die auf den rechten Zeitpunkt warten. (AHS)

Ich lese „Moderne Musik“ von Dibelius.

Tastenkunst. Freiheit ist weder Chaos noch Zufall. Bekenntnis und Plan gehören zur Freiheit. Beschreibungen sind in der Musik wie auch in der Literatur eine Form von Bekenntnis, eine noch anfängliche, sei es die Beschreibung des Meeres oder des Universums, und führen zu größeren, tieferen. Beschreibende Musik wie Debussy, Ravel, Strawinsky sind keine bekenntnislose Musik.

Tastenkunst. Ich mag an der Orgel die faszinierende Mischung aus Gravität und Subtilität.

Auch die Geburtsstunde der ‘seriellen oder vororganisierten’ Musik, zum Beispiel Stockhausen, ist nicht Anti-Bekenntnis. Musik von Messiaen geht weit über Reihenmusik hinaus, weit über die Organisationen von Skalen. Atonalität, fixierte musikalische Punkte und Konzepte und absolute Musik tropfen und tränen vor Bekenntnis. Konzepte allein sind keine Kunst.

Selbst Stockhausen bewegte sich aus seiner fatalistischen, dogmatischen Gruppe der elektronisch und seriell determinierten Musik, in der nicht anders komponiert werden durfte und die viele begabte Menschen vertrieben hatte (heute nicht viel anders), fort und heraus.

Stockhausen, geprägt von Tod, Armut, Krieg und Katholizismus, sprach von „Sternenmusik“. Ich erinnere an seine gläubige Mutter, die von den Nazis mit dem Wissen seines Vaters ermordet wurde. Stockhausen wuchs auf mit dem Blick auf den Altenberger Dom. Ich habe Stockhausen, dessen Musik ich lange ablehnte, für mich neu entdeckt.

11. März 2023: The butterfly counts not months but moments. (R. Tagore)

Kunst und Musik sind ein Archiv der Sinne und führen hinter den Vorhang ins Unsichtbare. Auf diese Weise betritt man den Bereich des Spekulativen, den Bereich des Fremden, des Geistlichen auf eine sinnliche Art. Wissenschaft, Intuition und Glaube gehören zusammen.

Heute erinnere ich an Elisabeth-Sophie Cheron, frz. Malerin, 1648.

Ich bin unterwegs zum Konzert.

John Bunyan und seine Frau

Ich habe von John Bunyan (1628) „Die Pilgerreise“ gelesen, auf Englisch, ein Buch im Stil der Allegorie, über den christlichen Glauben, über Jesus. Der Brite Bunyan hat um die 60 Bücher geschrieben, viele davon in Haft. Er war über 12 Jahre im Gefängnis aufgrund seiner Predigten, da es in England damals keine Religionsfreiheit gab. Er war eine Art englischer Martin Luther.

Bunyans Einfluss auf die englische Literatur war enorm, auch auf alle Christen, besonders nach seinem Tod. „Die Pilgerreise“ ist nach der Bibel der Bestseller in England. Er war „nur“ der ungebildete Sohn eines Kesselflickers, der in seiner Kindheit kaum Lesen gelernt hat. Aber in der Haft wurde er ein großer Autor.

Was mir auffällt: Was viele nicht wissen, Bunyan wurde Christ und lernte Lesen durch seine gläubige Ehefrau.

Andere, ältere Frauen wiesen ihm den Weg in die Kirche. Es gibt kein Museum oder Denkmal für seine Frau, sondern nur für ihn. So ist unsere Geschichte. So funktioniert unsere Welt.

Es war natürlich unverantwortlich, Frau und Kinder allein zurückzulassen, weil John es provozierte, ins Gefängnis zu kommen. Er wusste ja genau, was er tat. Seine Frau hatte keine Zeit, Romane zu schreiben und berühmt zu werden. Sie mußte die Familie allein ernähren plus den Mann hinter Gittern. Seine erste Frau starb und wir wissen nichts über sie, nicht mal ihren Namen. So ist unsere Welt. Im Himmel wird es genau umgekehrt sein. 

Ich glaube, der Grund, warum viele Männer Angst davor haben, dass Frauen „sichtbar nach vorn kommen“ und in die Geschichte eingehen, ist, weil sie genau wissen, was für einen enormen Einfluss Frauen bereits im Hintergrund haben, welche Rolle sie bereits hinter den Kulissen spielen. Sie sind Motiv, Motivation, Inspiration, Rettung, Leben, Trost und Nahrung. Deswegen wollen viele Männer wenigstens vorn die Sichtbaren sein, die Alpha-Männchen mit weit gespreizten Beinen im Sessel, möglichst viel Raum einnehmend. Wenn ihnen das genommen wird, was haben sie noch? Frauen haben all das Getue gar nicht nötig. Männer schon.

Foto: Hallstätter See

12. Februar 2023: Gedankenklang und Wiedergedanken (AHS).

Es ist noch windig, kalt und hier und da verschneit. Winterwonderland.

Foto by Donata Wenders

Ich inhaliere Musiktheorie. Mir erscheint Wissen, Theorie und Universität allein, ohne Außenwelt und Kunst, manchmal wie eine gefährliche Mischung aus Unter- und Überforderung, die einen Kopf aus Wissen groß wie ein Ballon anschwellen lässt, in dem nicht das Wichtigste drin steckt, da Hände und Herz fehlen und oft nicht praktisch erlebt werden. Ohne dass Musik, Erfahrung und Technik angemessen dazu gehören, werden komplexe musiktheoretische Schritte gelernt. 

Vielleicht auf Exkursionen, die ebenfalls wieder Lehrveranstaltungen sind, nur extern, wird ein wenig erlebt und nacherlebt.

Etwas paradox finde ich, dass an der Universität oft auf der einen Seite dazu angehalten wird, kritisch zu sein und alles zu hinterfragen, zu bewerten und zu vergleichen — doch nicht diejenigen, die gerade lehren, nicht den Ort, an dem man sich gerade befindet. Herzensbildung ist viel wichtiger als Fassade.

Da wird man geradezu zum Schweigen erzogen, zu einer Art diplomatischen Schweigens, statt tatsächlich an den Punkten wachsam und kritisch zu werden, auf die es gerade ankommt.

Gedankenklang und Wiedergedanken

Denn es ist wichtig, Hindernisse und Steine im Weg direkt hinterfragen und auch ertragen zu lernen, um Dinge zu verändern. Dinge erst im Nachhinein zu kritisieren, ist schade. Wann und wie sollte man es sonst später noch tun? Daher sauge ich alles Neue zufrieden und wissbegierig auf wie ein Schwamm.

Wichtig ist, dass man sich eifrig und selbstständig informiert und einliest, um von Seminaren, Unterricht und Vorlesungen genügend zu haben, sonst ist es langweilig und nur Schall und Rauch. Ich schätze Seminare, an denen sich alle untereinander beteiligen und die nicht nur Monologe sind.

Die wichtigsten Dinge des Lebens werden nicht durch gelerntes Wissen erfahren, erlebt. Ein Mensch wird oft getäuscht von dem, was er äußerlich sieht und hört. Es schlummert bereits ein Wissen in uns, das entscheidend ist. Eine Ahnung, ein Instinkt, ein Talent. Das darf man sich nicht zerstören und zumüllen lassen.

Schweiz

2. Februar 2023: Klang ist etwas Weibliches, Echo erst recht. (AHS)

Brücken und Reise. Dort, wo Wind und Sonne die Wasseroberfläche berühren und küssen, antwortet sie mit vielen Lippen und Mündern, die sich immer wieder neu formen und Gold auf ihren Rändern zeigen. 

Eigentlich ist diese Schönheit zu verwirrend, zu viel für einen Menschen: diese Antwort des Wassers auf Sonne und Wind — und doch nur sichtbar, wenn wir genau hinsehen.

Die nächsten Prüfungen geschafft, LO, Popularmusik, Klavier, Kammermusik, Referat Orgelmethodik (sehr interessant). Jetzt einen Tag Atempause. Um alles zu schaffen, stehe ich jeden Tag um halb 5 auf.  Meine Zeiten haben sich dadurch verschoben. Um 19 Uhr bin ich so müde, dass ich nicht mehr denken kann. Draußen ist es zudem kalt und windig. Wenn man sich mit Musik beschäftigt, tut es fast körperlich weh, irgendwo in einem Laden Hintergrunds-Radio zu hören. Ich kann es innerlich nicht wegschalten, wegdrücken, was ich sonst oft ganz gut kann/ trainiert habe.

Ich denke über die Situation der Orgel nach: In viel zu wenigen Musikschulen wird Orgelunterricht angeboten. Die Orgel wird vernachlässigt. Der Lehrplan der VdM erscheint mir hier wie ein Wunschbild, ein Traumbild, fern der Realität. Denn: Wieviele Musikschulen haben eine zweimanualige Pfeifenorgel, geschweige denn mehrere zum Üben im Haus? Wo sollen denn die Kinder üben? In Kirche wollen sie nicht, und manche Kantoren lassen niemanden an die Orgel, was verblendet ist und verboten gehört.

Und wer soll Orgel unterrichten? Musikschule wird ja schlechter bezahlt als Kirchenmusik. Daher gehen Kirchenmusikerinnen nicht in die schlechter bezahlte Musikschule.

Orgelpädagogik kann man nur an wenigen Hochschulen studieren. Und wer sollte das studieren, um später schlecht bezahlt zu werden?

Und Konzertorganistinnen werden vermutlich nicht unbedingt in die Musikschule gehen, da sie ja für was ganz anderes trainiert wurden und Musikschule (und Gemeindearbeit und Kirche) meist ein Rückschritt für sie bedeutet.

Es ist also ein Dilemma.

Meine Lösungen und Thesen: 

1. Musikschulen sollten das Kulturgut Orgel unabhängig und losgelöst von Kirche anbieten und fördern. Pfeifenorgeln (es gibt gute gebrauchte) für warme Räume kaufen und Lehrkräfte sehr gut bezahlen.

2. Die Kirche und die Kirchenmusik sollten nicht die Hand auf der Orgel halten und sie kirchlich deckeln und einengen, sondern die Orgel als Instrument für alle und für Kids und für das (säkulare) Konzert gerne freigeben.

3. Musikschule und Kirche sollten „Orgel“ getrennt voneinander anbieten, können aber dennoch gut miteinander arbeiten.

4. Kinder, Teens, junge Leute müssen auch ohne Choräle und kalte Kirche Orgel lernen dürfen.

5. Konzertorgel muss viel mehr als „normaler Beruf“ akzeptiert von der konservativen Kirchenmusik und nicht als Konkurrenz oder mit Neid angesehen werden.

6. Pfarrerinnen dürfen nicht besser bezahlt werden als Kirchenmusiker. Sonst ist Stress und Streit vorprogrammiert. Denn es ist sehr ungerecht.

7. Kirchenmusikerinnen sind sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche gleich wertvoll und sollten beide „geweiht“ sein im Sinn von Verkündigung und Dienst für Gott.

8. Theologische Ausbildung in der Kirchenmusik ersetzt nicht virtuoses Spiel und persönlichen Glauben. Gläubige Künstlerinnen sind in der Kirche viel besser aufgehoben als lästernde, arrogante und heidnische Kirchenmusiker, die zwar theologisch ausgebildet wurden, aber sehr weit weg von Gott sind und zudem schlecht spielen. Laut Bibel sind Gott ausgebildete Leute, die dennoch in Herzen böse sind, ein Gräuel, und nicht unausgebildete.

Gottesdienst-Ablauf kann man schnell lernen, doch Gott kennen und an Gott zu glauben nicht. Das haben viele nicht verstanden. Kirchenmusiker sollten vor allem von Gott geweiht sein und ihn kennen.

9. In der säkularen Welt geht es oft viel christlicher zu als in Kirchen. Das muss sich ändern.

10. Kirche sollte Konzertorganistinnen fördern und unterstützen, denn sie haben eine wichtige Schlüssel-Funktion.

11. Bach ist unser, ist mein Vorbild darin: Dass beides geht: Künstler und Kirchenmusiker sein, christlich, konzertant und auch „säkular“ spielend, in beiden Welten mit virtuosem Spiel zuhause, den Glauben an Jesus innen im Herzen tragend.

Das, was wie Feuer und Wasser, das, was gegensätzlich ist, zu vereinen – das hat Bach geschafft: Konzertfach und Kirchenmusik und wahrer Glaube. Wer hat das noch geschafft außer ihm? Wie er? Dafür liebe ich ihn. Denn die Orgel ist wie das Leben. Das Leben ist Choral und Konzert, ist virtuos und Kirche, ist Alltag und Gottesdienst. Die Orgel repräsentiert das Leben.

Und wie lange hat es bei mir gedauert, als Künstlerin meine erste große LO-Prüfung zu spielen, und dann gleich Diplom/B. Gottes Wege sind unergründlich.

Höhenangst, Pommern, Riga, New York. In the flow. Karawane durch neues Land. Odyssee, Wüste, Kindheit.

26. Februar 2022

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Dankt ihm und lobt ihn mit Singen und Klingen. (Sirach 39,20)

Heute erinnere ich an Daniela Andrier, deutsch-französische Parfümeurin, die Piniennadeln liebt. Wieder eine Frau mit zwei Nationalitäten.

Empfehlen kann ich den Film „Der Kontrakt des Zeichners“ von Peter Greenaway (ArtHaus). Ein Maler Neville kommt nicht gut weg, unfassbare Kostüme und Dialoge. Ironisch-romantisch-Krimi. Super gespielt ist der alte Film „Untreu“ und „Berlin Ecke Volksbühne. Ein Film von Britta Wauer.“ Ich mag Dokus und große Geschichte. Gänsehaut. Wie Gott Geschichte schreibt, das ist ungewöhnlich und spannend. Der alte Film “Flight” gefällt mir auch: Der Alkoholiker wird erst dann ehrlich, wenn er erkennt, dass eine Frau viel mutiger war als er und zu den AA ging und er sie nun fälschlich offiziell des Trinkens beschuldigen soll, um sich selbst zu retten. Das schaffte er nicht. Gut für ihn.

Heute erinnere ich an die wunderschöne, zerbrechliche Kasia Lenhardt, die sich aufgrund massiven Mobbings umbrachte. Ich kenne auch im realen Leben ein Mädchen, das sich aufgrund von Mobbing umbrachte im Umfeld von Kirchenmusik, auch wenn das bis heute vertuscht wurde. Frauen können mit Hass ganz offenbar viel schlechter umgehen als Männer, denen fällt es leichter, das zu ignorieren, da sie oft arroganter sind. Emotionale oder unsichere Frauen sind tief getroffen von Hass, und ich weiß aus meinem eigenen Leben, dass es für mich auch heftig ist, mit Attacken gut umzugehen, zum Beispiel mit Rufmord. Man braucht da viel Weisheit. Aber im Grunde gibt Markus Theisig beispielsweise selbst den entscheidenden Hinweis: Er wundert sich, dass ich mich als “Lichtgestalt” überhaupt mit ihm abgebe. Da hat er Recht. Hier liegt der Schlüssel. Es ist zwar leichter gesagt als getan, mit Hass gut umzugehen, denn es gibt ja genug dumme Menschen, die jede Hassrede glauben –  was ich nicht kontrollieren kann oder will. Aber Gott ist immer treu gewesen. Wenn ich ihm hier nicht vertrauen kann, wann dann? Ich bemerke, dass es mich tatsächlich nicht mehr so stört, was andere reden. Früher war ich geschockt. Jetzt denke ich mir: Ah, schon wieder. Und registriere es bloß. Schöne Frauen haben sowieso Creepy-Verfolger.

Ich wurde gefragt, was ich zur politischen Lage denke. Meine Meinung ist: Ich wusste schon immer, dass Putin gefährlich ist. Aber alle haben immer nur über Trump gelästert, dabei war der wesentlich Gefährlichere und Massenmörder direkt als Nachbar nebenan. Ich habe schon oft gehofft, dass Putin besser stirbt. Aber Gott hat mich hier nicht erhört, leider, ich weiß nicht, warum. Ich bezweifle, dass bei einem Krieg Deutschland überhaupt präpariert ist. Wir haben nicht mal mehr eine Bundeswehr, und unsere Männer sind feiger und weicher als jedes Kaninchen, wenn es überhaupt noch Männer sind. Wie sollen die gegen Russen eine Chance haben? Viele deutschen “Männer” scheinen bei Gefahr schnell davon zu hoppeln; die wenigen Männlichen, die noch da sind, haben vermutlich keine Chance gegen russische Kämpfer. Corona Covid Delta Omikron hat seinen Rest dazu beigetragen, dass kein Zusammenhalt mehr da ist und dass man sich oft mehr vor angegriffener Gesundheit, Husten und Geschmacksverlust fürchtet als vor richtig krassen Gefahren, die verdrängt wurden, finde ich, da ist man nicht vorbereitet. Deutschland ist leider in vieler Hinsicht ein verweichlichtes, schwaches Land geworden ohne Männer und voller German Angst, das Frauen und Kinder nicht schützen kann im Fall eines Krieges, das weiß Putin sicher auch, oder gar Frauen in den Krieg senden würde, was mich nicht wundern würde. Viele deutschen “Männer” versuchen, ihr eigenes Kulturgut und Potential im Land schon lange vorher zu zerstören, Kirchen, Orgeln, Theater, Betriebe, Kunst, Künstlerinnen, mich, andere, alles, was andere Länder feiern würden. Dass man leichter Baerbock kritisiert als Putin, ist typisch. Es geht dennoch in der Geschichte ein, dass eine Frau sich gegen Putin konkret und undiplomatisch wehrt, was zig Männer vor ihr nicht geschafft haben und diplomatisch zu Kreuze gekrochen sind, was auch nichts gebracht hat. Irgendwann kann selbst der Deutsche nicht mehr weggucken, würde es aber gern. Ich hoffe dennoch, dass es noch keinen Krieg gibt. Denn gibt es “jetzt schon” einen, wird es der vermutlich letzte dieser Erde sein (Atombomben), bevor es dann endlich vorbei ist. Gibt es Krieg, werden uns kein Bio und kein Vegan und kein Queer und keine Börse und kein Political Correctness und kein Atheismus mehr helfen. Und wer dann noch von Viren und Masken redet, während das Blut tropft, den möchte ich sehen.

Neu: I love Ukraine

https://www.youtube.com/watch?v=26QL7cx2BDU

Neu:

21. Februar 2021

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Stille ist kein Zustand der Abwesenheit, sondern der Anwesenheit. (Anne LeClaire)

Nach einem langen Pedal-Tag kommen mir meine Beine wie Watte abends vor.
Wie schwere Watte.

Ich bin wieder in Rotherbaum unter den vornehmen Hunden. Noch nachts werden sie spazieren geführt.
Ich bin sehr dankbar, dass es warm geworden ist. Oder besser, wärmer. Das ist ein großes Geschenk für meine Prüfungen. Ich sah mich schon erfrieren.

Freu mich auf meine Konzerte in Zweibrücken.

Hier ein kleines Schmankerl:

Morgen sende ich euch den ersten Link für den Livestream. Wahnsinns-Orgel. ❤️

Mendelssohn 1. Satz der B-Dur-Sonate Späth Orgel Bad Mergentheim:

Youtubi Ann-Helena