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Romanautorin

10. August 2023: Frauen miteinander auf dem Weg: Wo du hingehst, will auch ich hingehen. (Buch Rut aus der Bibel)

Foto: Gent St. Bavo

Danke für eure vielen Ratschläge, was man gegen Cyber Mobing und Stalker unternehmen kann. Wenn Männer eine Frau über Jahre hinweg stalken und belästigen, ist es immer sexuell motiviert. Es geht hierbei immer um Macht. Viele davon haben zudem zuvor sexuelle Interessen geäußert und wurden zu Hatern, als ich kein Interesse gezeigt habe. In meinem neuen Buch werde ich darauf genauer eingehen und hoffe, dass ich vielen Frauen damit helfen kann. Sämtliche Kirchen muss ich bei jedem Angebot mit diesen Namen konfrontieren.

Videos:

Sizilien

13. April 2023: Ist der Mensch ein er? (AHS)

Musik ist ein Spiegel der Gesellschaft. Warum sollte das Künstlerische nur leicht, günstig und ohne Arbeit oder gar billig zugänglich sein? Ich empfinde Vergnügen darin, dem Geheimnis nachzuforschen; zu ringen, zu verstehen. Niemand sollte der Lyrik und der neuen Musik vorwerfen, nicht leicht genug zugänglich zu sein. Forschen ist eine Aufgabe für Königinnen und Könige.

Foto: Kloster

Morgen fahre ich nach Köln zum nächsten Konzert an der Orgel. Die Stadt, in der ich Klavier studiert habe und die ich immer noch sehr mag. 5 Jahre habe ich hier gewohnt, zuletzt mitten in der Stadt.

Gestern kam mein neues Klavierkonzert zu mir, Furore Edition 2649b:

An der Geräuschempfindlichkeit von Menschen kann man ihre Intelligenz erkennen. (Schopenhauer) Viele Menschen scheinen so stumpf, sie hören gar nichts mehr. Selbst die hässlichsten Geräusche stören sie nicht.

Ich laufe mit Reubke Ohrwurm umher. Das heißt, ich habe eine Art Tristan-und Isolde-Soundtrack zu meinem Leben. Überall Dramatik, aufs Äußerste gespannt.

Neue Videos:

Orgelkonzert Altsanktulrich Frechen bei Köln

Rühlmann Orgel Großkorbetha bei Merseburg

12. April 2023: We may be tossed upon an ocean where we can see no land- but there is a compass. (Daniel Webster)

Ist es nicht erstaunlich: Auf den Klassik-Radio-Sendern gibt es oft ein Kirchenjahr, da werden Feiertage musikalisch begleitet. Auf den Pop-Sendern gibt es zu Ostern das Gleiche wie sonst auch. Kein Unterschied. Nur „Xmas“ hat seine Popsongs.

Chagall malte die Bibel, Monet Brücken und Seen und Menschen… In beiden kann ich Gottes Kunst erkennen. Beide malten Seele.

Wenn ich Geist und Seele spüre, dann ist es für mich Kunst. Die menschliche Seele, wie sie riecht. Mal vor Angst, mal duftend. Der Geist, mal trotzig, mal edel.

Foto: Nürnberg

Ich finde es verstörend, was ich von Luthers Kindheit lese: Sowohl bei seinen frommen Eltern als auch in der Lateinschule Mansfeld und später der Domschule Magdeburg, in der er es nur ein Jahr aushielt (er war 14), wurden er und seine Mitschüler hart, streng und mit Gewalt und Angst erzogen. Das hat ihn sehr geprägt. Ob es Bach besser erging in seiner Kindheit?

Im Film TAR (Lydia Tar) wird Bach von schwarzen homosexuellen Studenten als „frauenfeindlich“ betitelt, der seine begabten Ehefrauen rücksichtslos pausenlos geschwängert hat und seine Töchter nicht musikalisch erzogen.

Es trifft mich, das zu hören. Was soll ich dazu sagen?

Es ist natürlich nicht komplett von der Hand zu weisen. Warum gönnten Männern ihren Frauen in Zeiten hoher Kindsterblichkeit und hoher Frauensterblichkeit (da ohne gute Versorgung) kein Jahr Ruhe? Warum mussten sie jedes Jahr schwanger werden, mit der Gefahr von Tod und Schwäche im Auge, nur weil der Mann mal wieder Lust hatte (die Frau vermutlich hatte nichts davon außer Kummer)?

Michael Maul schrieb etwas lapidar, dass Bachs Dichter, der Hofpoet Salomon Franck, mal wieder traurig eine hochschwangere Tochter zu Grabe tragen musste, die „das Zeitliche gesegnet hat“. Ohne die traurigen Hintergründe zu nennen. Aber in der Musikwissenschaft werden Männer bis heute als Helden und Genies gefeiert.

Rühlmann Orgel Haardorf bei Weissenfels (älteste Rühlmann Orgel)

Musik möchte aus Angst, Enge und Verklemmtheit führen. Sie nur in Bildern zu hören: assoziativ, sie nur in der Bewegung oder in der Bewegungssuggestion zu hören, befreit noch nicht; aber doch, wenn sie sprechen darf in die Tiefe der Seele. Im Konzert halten die Menschen Stille oder langsame Passagen oft schwer aus. Gruppensounds sind Wiederspiele.

Es wird dann in einer Art Gegendemonstration gehustet oder mit viel Geraschel ein Bonbon ausgepackt. Doch Musik ist durchaus fragil, zerbrechlich, geradezu melancholisch, spricht tief ins Herz. Manche Menschen haben Angst vor Tiefe, Trauer, Moll.

In der Citychurch damals bin ich gebeten worden, Lieder nur in Dur zu schreiben. Warum nur?


Mein Bach hatte seine guten Seiten: Er litt in den Kirchen unter den obersten Leitern. Diese Chefs erkannten nicht, was seine Herzenseinstellung bezüglich der Musik in der Kirche war, die er erneuern wollte.

Die Verwaltung wollte an alten Systemen festhalten. Eine Herzenseinstellung kann man nicht verbieten oder verkrümmen. Und wenn man durch Musik erneuern will, dann ist es nicht nur die Musik, die erneuert wird: durch die Musik wird vieles andere auch gleich mit erneuert.

Heute erinnere ich an Pietsch Charlotte, Dachdeckermeisterin, 1908 geboren. ❤️

Fotos: Sizilien

13. März 2023: Meine Gedanken sind verselbständigte Kunst, die auf den rechten Zeitpunkt warten. (AHS)

Ich lese „Moderne Musik“ von Dibelius.

Tastenkunst. Freiheit ist weder Chaos noch Zufall. Bekenntnis und Plan gehören zur Freiheit. Beschreibungen sind in der Musik wie auch in der Literatur eine Form von Bekenntnis, eine noch anfängliche, sei es die Beschreibung des Meeres oder des Universums, und führen zu größeren, tieferen. Beschreibende Musik wie Debussy, Ravel, Strawinsky sind keine bekenntnislose Musik.

Tastenkunst. Ich mag an der Orgel die faszinierende Mischung aus Gravität und Subtilität.

Auch die Geburtsstunde der ‘seriellen oder vororganisierten’ Musik, zum Beispiel Stockhausen, ist nicht Anti-Bekenntnis. Musik von Messiaen geht weit über Reihenmusik hinaus, weit über die Organisationen von Skalen. Atonalität, fixierte musikalische Punkte und Konzepte und absolute Musik tropfen und tränen vor Bekenntnis. Konzepte allein sind keine Kunst.

Selbst Stockhausen bewegte sich aus seiner fatalistischen, dogmatischen Gruppe der elektronisch und seriell determinierten Musik, in der nicht anders komponiert werden durfte und die viele begabte Menschen vertrieben hatte (heute nicht viel anders), fort und heraus.

Stockhausen, geprägt von Tod, Armut, Krieg und Katholizismus, sprach von „Sternenmusik“. Ich erinnere an seine gläubige Mutter, die von den Nazis mit dem Wissen seines Vaters ermordet wurde. Stockhausen wuchs auf mit dem Blick auf den Altenberger Dom. Ich habe Stockhausen, dessen Musik ich lange ablehnte, für mich neu entdeckt.

15. Februar 2023: „Kunst ist nicht ein Können, sondern ein Müssen.” (Arnold Schönberg)

Eingewickelt in die Flügeldecke bin ich wie in ein Kleid, ein Konzertkleid, ein schwarzes dickes Lederkleid mit rotem Futter.
Schönheit und Form ist Klang. Bachs Klänge sind Blüten, Intervalle sind Blütenform. Kunst macht Augen.

Ich liebe die Musik von Josquin Desprez!!

Schönberg ist übrigens in keiner Weise Erfinder der Zwölftonmusik, sondern Josef Matthias Hauer, der 1919 bereits darin komponierte!

Foto: Ochsenhausen

Empfehlen kann ich das Buch: „Die Bildlichkeit der wortgebundenen Musik“ und Arndts 6 Bücher „Vom wahren Christentum“ von 1850 in alter Schrift.

Ich mag auch gern die Knister-Duftkerzen mit Holzdocht. Wenn ich dazu BR Klassik höre, höre ich das Knistern allerdings nicht mehr. Denn ich mag mein kleines Radiogerät mit Batterien, das etwas knistert. Natürlich habe ich auch ein gutes Bose-Gerät, aber das knistert nicht so gemütlich. Ich bin altmodisch und liebe zudem ASMR-Sounds: sanftes Knistern, Knacken, Rauschen, Klacken…

Manila Universität, Philippinen

Danke für alle Glückwünsche ❤️. Es war ein schöner Tag mit Kerzen, Blumen, Büchern, Sekt, Film, leckerem Essen, Orgel-Noten, Geschenken und Spaß! Ich war aber noch erschöpft von der Reise.

Jan Hus

Schon als Neunjährige beschäftigte mich die Reformation. Heute erinnere ich an Jan Hus, der am 6. Juli 1415 in Konstanz am schönen Bodensee ermordet und lebendig verbrannt wurde als „Ketzer“. Er war Priester, standhaft vor dem vermutlich entsetzlichen und dämonischen konziliaren Ketzergericht. Und an Hieronymus von Prag, ebenfalls ermordet, weil er „nicht gehorsam war“.  Solche Ketzergerichte gibt es heute noch (auch wenn Menschen nicht mehr verbrannt werden): Wenn Menschen sich überlegen fühlen und über andere herziehen, besonders gern dann, wenn diese nicht zugegen sind. Aber die Wahrheit stirbt nicht in den Flammen.

Auch John Wycliff wurde als Ketzer noch posthum verbrannt! Es ist ein Wunder, dass Martin Luther nicht ermordete wurde. Was ist das für eine Kirche? Ich bewundere Hus und möchte die Bethlehem Kapelle in Prag besuchen, wo er gepredigt hat. Ein Märtyrer! Wir sind alle Hussiten, schrieb Luther! Hus wird groß im Himmel sein. Er hat früh verstanden, wie verwerflich das Geschäft mit den Sünden ist: der Ablasshandel. Lange vor Luther sorgte dieser Ablasshandel für Empörung! Es ging gar nicht anders, als dass die Reformation kam. Das war unvermeidlich. Die römische Kirche beutete die Armen bis aufs Blut aus. Und sie hörte einfach nicht auf.

Kirchenvermittlung

12. Februar 2023: Gedankenklang und Wiedergedanken (AHS).

Es ist noch windig, kalt und hier und da verschneit. Winterwonderland.

Foto by Donata Wenders

Ich inhaliere Musiktheorie. Mir erscheint Wissen, Theorie und Universität allein, ohne Außenwelt und Kunst, manchmal wie eine gefährliche Mischung aus Unter- und Überforderung, die einen Kopf aus Wissen groß wie ein Ballon anschwellen lässt, in dem nicht das Wichtigste drin steckt, da Hände und Herz fehlen und oft nicht praktisch erlebt werden. Ohne dass Musik, Erfahrung und Technik angemessen dazu gehören, werden komplexe musiktheoretische Schritte gelernt. 

Vielleicht auf Exkursionen, die ebenfalls wieder Lehrveranstaltungen sind, nur extern, wird ein wenig erlebt und nacherlebt.

Etwas paradox finde ich, dass an der Universität oft auf der einen Seite dazu angehalten wird, kritisch zu sein und alles zu hinterfragen, zu bewerten und zu vergleichen — doch nicht diejenigen, die gerade lehren, nicht den Ort, an dem man sich gerade befindet. Herzensbildung ist viel wichtiger als Fassade.

Da wird man geradezu zum Schweigen erzogen, zu einer Art diplomatischen Schweigens, statt tatsächlich an den Punkten wachsam und kritisch zu werden, auf die es gerade ankommt.

Gedankenklang und Wiedergedanken

Denn es ist wichtig, Hindernisse und Steine im Weg direkt hinterfragen und auch ertragen zu lernen, um Dinge zu verändern. Dinge erst im Nachhinein zu kritisieren, ist schade. Wann und wie sollte man es sonst später noch tun? Daher sauge ich alles Neue zufrieden und wissbegierig auf wie ein Schwamm.

Wichtig ist, dass man sich eifrig und selbstständig informiert und einliest, um von Seminaren, Unterricht und Vorlesungen genügend zu haben, sonst ist es langweilig und nur Schall und Rauch. Ich schätze Seminare, an denen sich alle untereinander beteiligen und die nicht nur Monologe sind.

Die wichtigsten Dinge des Lebens werden nicht durch gelerntes Wissen erfahren, erlebt. Ein Mensch wird oft getäuscht von dem, was er äußerlich sieht und hört. Es schlummert bereits ein Wissen in uns, das entscheidend ist. Eine Ahnung, ein Instinkt, ein Talent. Das darf man sich nicht zerstören und zumüllen lassen.

Schweiz

6. Februar 2021

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2 Kommentare
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Pianistin oder Nonne? Nein, orgelnde, heilige Prophetin. (Kommentar von MN, zu Flügel auf Reisen von AHS)

Was ich lustig finde: Manchmal gibt es Männer, die meinen, über Orgelbau die Dinge besser zu wissen als ich und mich korrigieren zu müssen – selbst wenn sie falsch liegen. Scheinbar sind sie nicht daran gewöhnt, dass sich auch Frauen für Orgelbau sehr interessieren und dafür Feuer und Flamme sind. Einer meinte einmal zu mir: “Frauen wollen sich nicht schmutzig machen und haben Angst vor Schimmel. Deswegen klettern sie nicht in Orgeln!” Absurd. Ob sich an diesen Aussagen erklären lässt, dass sogenannte “Orgelsachverständige” nur Männer sind? Und auch durchaus wollen, dass es so bleibt? Auch hier habe ich einige sehr interessante Geschichten zu erzählen. Dabei wird kaum jemand interessierter an Orgelbau sein als ich.

Und hier ist er, mein erster Chopin an einer Orgel – an der schönen, großen Sandtner-Orgel in Mariae Himmelfahrt Schongau:

Danke, Andreas Wiesmann!

Oktober 2018 SCM-Verlag. Erzählung gegen das Vergessen. Zweiter Weltkrieg

Historischer Roman zu den Lübecker Märtyrern, Zweiter Weltkrieg, erster Roman zu den Lübecker Märtyrern

Frankfurter Buchmesse und ERF

Leipziger Buchmesse 23.3. 2019, Leipzig liest, Leselust, Gohliser Schloss

Lesung in Lübeck Propsteikirche 10.3. 2019

Downloads Dokumente Buchvorstellung Radiosendung Ann-Helena Schlüter Vorschau

Downloads Dokumente Buchlesung und Konzert 2019-03-10 Ann-Helena Schlüter Vorschau

4. November 2019

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Konzertlesung Frei wie die Vögel in St. Michael/Hermann Lange-Kirche in Leer, Ostfriesland 

Es war sehr schön, in Leer aus meinem Roman Frei wie die Vögel zu lesen, die kleine zweimanualige Führer-Orgel (ohne 8-Fuß-Prinzipale) war die musikalische Einleitung. Auch Musik mit Gitarre und Flöte rundeten den Abend ab, so dass ich viermal Pause machen konnte in der Lesung und Wasser trinken.

Manchmal ist es schon so, dass man sich dem Publikum ein Stück weit ausliefert. Aber es ist für mich schon “normal” geworden. Auf dem Marktplatz holte ich mir geräucherten Heilbutt, sah den Hafen, fühlte mich ganz wohl im “360-Grad”-Hotel. (Ich freue mich auf meine Hauptwerk-Orgel, die nächste Woche kommt.) Ich beobachte gern die Vögel – so wie daheim, wenn die kleinen Vögelchen und Meisen auf meinem Balkon futtern. Frei wie die Vögel.

Es waren viele Leute da in der Lesung, obwohl es eine solche Art Lesung noch nie dort gab, auch noch lebende Zeitgenossen und Angehörige der Märtyrer saßen im Publikum. Hinterher gab es eine Runde für Fragen und Antworten, ich habe alles von vorn mit Mikrofon beantwortet, der Pfarrer Robben unterstützte. Schön ist die Gedenkstätte der Märytrer und des damaligen Pastor Schniers, der im KZ umgebracht wurde (von ihm schrieb ich auch), und das originale Taufbecken Hermann Langes.

Die Kirche ist nun modern, mit einem wunderschönen Märtyrer-Kreuz in der Mitte. Aber es hält sich mit der Vergangenheit und der Geschichte die Waage, und diese Geschichte ist heilig, das konnte ich deutlich spüren: Denn zwei Männer dieser Kirche haben für die Wahrheit ihr Leben gegeben. Das hat uns alle zum Nachdenken gebracht. Ein Filmteam der Lübecker Märtyrer-Stifung filmte die Lesung und interviewte mich anschließend. Ich soll sehr schön vorgelesen haben, auch wenn es über 90 Minuten ging – und wenn mich etwas begeistert, spreche ich gern darüber leidenschaftlich und frei.