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Malerei

6. April 2023: Hätte ich früher erkannt, dass der winzige Palast meiner Seele einen so großen König beherbergt, dann hätte ich ihn nicht so oft allein gelassen. (Terese von Avila)

Heute sind meine Noten-Socken von Many Mornings angekommen, rechts gelb und links blau ❤️Äh, umgekehrt. Danke ! Ich mag Many Mornings, weil man da das Gefühl hat, man hat 2 Paar Socken an oder 4 Füße 🤣

Sehr empfehlen kann ich auch die interessante Literatur zu Kinderchor.

Es ist spannend, sich mit horizontalem und vertikalem Hören zu beschäftigen: Melodische Linien, Artikulation im Detail-Kontext zu hören, nicht nur vertikal Charakter, Klang, Tempi insgesamt. Hören ist Denken und Wahrnehmen.

Neu: VÖ: 1. Mai GESUNGENE SEHNSUCHT

Mein 4. Lyrikband. Glare Verlag Frankfurt

Bestellen für eine signierte Ausgabe könnt ihr bei mir.

Neuer Lyrikband 2023 Gesungene Sehnsucht

Eine Pianistin und Organistin ist meist gewissenhaft und diszipliniert; pedantisch war ich noch nie, eher Klang. Jetzt aber stelle ich fest, dass der Schlüssel Artikulation hilft, um von hinten sozusagen, vom Kleinen aus alle Räume aufzuschließen. Bisher arbeitete ich meist vom Großen ins Kleine.

Foto: Bonn

Brahms: (Transkript AHS)

Trost Hesse Orgel St. Martini Greußen (Greussen), Thüringen

Merci für Youtube. Mein Bestseller dort mein BWV 543 mit fast 30.000 Aufrufen.

2. April 2023: Ein guter Rat ist wie Schnee. Je sanfter er fällt, desto länger bleibt er liegen und desto tiefer dringt er ein. (Simone Signoret)

Heute erinnere ich an die ersten Frauen an Universitäten: Clara Immerwahr, Marie Curie, Elisabeth von Thadden, Charlotte von Kirschbaum und Rosalind Franklin. Und daher auch: Freiheit für die Orgel und mehr Frauen an das Instrument. 

Könnt ihr mir sagen, ob es noch andere Instrumente gibt, die so von Männern dominiert werden mit großer homosexueller Clique in der „Kirche“?

Heute war the day of the year: kein Aprilscherz! Nachdem ich Musikerkollegen in der Nähe eines Waldes besucht hatte, kam mir spontan die Idee, für Pesto Bärlauch zu sammeln. Ich liebe den Geschmack von frischem Bärlauch und Knoblauch. Daheim wusch und pürierte ich die Blätter. Dann leckte ich den Finger ab, mit dem ich die Klinge des Pürierstabes reinigte. Das Pesto schmeckte seltsam. Etwas bitter und nach Wiese.

Ich bekam einen Schreck. Jetzt erst erinnerte ich mich, dass Maiglöckchen ähnlich wie Bärlauch aussieht. Plötzlich kam es mir vor, als würde meine Mundschleimhaut pelzig werden.

Ich googelte es und bekam in meiner Panik Symptome, die Google für Vergiftung feilbot. Ich konnte nur noch schwer schlucken und rief die Gift-Hotline an. Die Frau sagte, ich solle in die Apotheke, Aktivkohle trinken und dann in die Uniklinik in die ZNA, zur Sicherheit. Es war Samstag 14 Uhr, ich hatte Glück: Die Apotheke direkt bei mir hatte auf.

Das nette Ehepaar der Apotheke mischte mir 50 g Aktivkohle in 400 ml Wasser und gab es mir zu trinken. Beim Öffnen der grossen Packung mit Schnabelstrohhalm wurden sie mit Kohle versprüht. Die Kohle schmeckte nicht schlecht. Mein Mund, Zähne, Zunge, alles wurde schwarz vor Kohle. Der Apotheker sagte, in 35 Jahren hätte er noch nie diese Aktivkohle verkauft und schon gar nicht, dass es in seiner Apotheke getrunken wird, das hat er noch nie erlebt. Warum um Himmels Willen ich nicht Bärlauch auf dem Markt kaufen würde!?

Ich werde nie wieder Kräuter oder Pilze im Wald sammeln.

Ich fuhr dann zur Uniklinik, noch panisch. Dort wurde mein Herz überwacht, Blutdruck, Blut abgenommen etc. Mir ging es dann schon wieder gut und alle Werte waren top. Ich wollte wieder heim und los, aber das wurde nicht erlaubt. Ich musste bis zum Abend bleiben und wurde getröstet, ich hätte „etwas Ruhe gebucht“.

Insgesamt verbreitete sich mein „Maiglöckchen-Pesto“ in der ganzen Abteilung im Krankenhaus. So etwas gab es da auch noch nie. Es kamen mind. 5 Schwestern und 3 Ärztinnen, die mich neugierig betrachteten. Ein Mann sagte belustigt, man könne Maiglöckchen auch trocknen und rauchen. Google würde aber übertreiben und die Menge wäre viel zu gering für eine Vergiftung. Hm…. 😎


Gedichte sind Balladen mit Musik im Klang und werden manchmal von mir vertont. Musik heute kommt mir heute oft nicht wie Musik, sondern wie Unterhaltung oder eine Art Spiegel des gesellschaftlichen oder individuellen Herzens vor.

Aber Musik ist mehr: sie ist Sprache für und aus einer anderen Welt, einer Welt in uns und einer, die gleichzeitig nicht von dieser Welt ist, von einer Welt, nach der wir uns so sehr sehnen. Musik ist für mich die eindrücklichste Form von Literatur und Sprache.

Was werden will, muss man sein lassen.

Foto: Köln

Was ist positiver Zerbruch?

“Die meisten betrachten die Victoria Fälle von Zambia aus. Aber um ihre volle Pracht erleben zu können, muss man ganz nach unten, nach Zimbabwe.”(Stefanie Flamm)

Loszulassen, nach unten zu gehen, ins Nichts, ins Tal – doch im Verborgenen entdeckt man endlich die Tiefe, die man braucht für alles.

1. April 2023: “Das Leben ist eine Hymne. Singe sie. Verteidige deine Hymne.” (Mutter Teresa)

Foto: Arizona State University Phoenix, USA (Master of Music), Katzin Concert Hall

Heute erinnere ich an Amadeus Schlüter ❤️

Schade, dass ich Hedwig Bilgram nicht kennengelernt habe. Warum habe ich nicht früher die Orgel entdeckt? Seufz. Sie hat wie ich in Lohr gespielt. Höre sie gerade auf B4 Klassik.

Von meinem Papa Karl-Heinz Schlüter habe ich viele alte wertvolle Bücher, die nach altem Papier duften, Bücher von 1954 und 1949, Musikbücher, hauptsächlich, zB von C.A. Martienssen, aber auch Thomas Mann, Festschriften zum Goethejahr 1949.

Hier hat mein Papa in der Goethe-Festwoche in Weimar 1949 einen Chopin-Abend gespielt. Darüber berichtete das Thüringische Tageblatt am 30.8.1949, von seiner „blendenden Technik“ und einem „einmaligen Erlebnis“. Hier war die „nachschaffende Persönlichkeit“ 29 und lebte in Detmold als Dozent. Ich vermisse ihn. Damals wusste er noch gar nicht, dass es mich mal geben wird.

Und ach, diese schöne alte deutsche Sprache. Heute stehen auf Frühstücksverpackungen wie „Zimtinos“ von Lidl nicht mal mehr Kommata, und das lesen Kinder jeden Tag unbewusst.

Eine Klavierlehrerin meines Papas hieß „Fräulein Clara Spitta“. An sie erinnere ich heute. Mein Papa hat also Thomas Mann persönlich kennengelernt. ❤️ Wenn ich diese Gedenkschrift lese: Vaterland und Deutschland waren ganz andere Begriffe als heute, auch „Fräulein“ oder „Weib“ waren sehr positive und respektvolle Worte. Wie hat sich das alles verändert!

Die Handschrift meines Vaters ist meiner so ähnlich. Er hatte ja auch ganz kleine Hände. Wie ich. Er war mit 29 unglaublich gutaussehend. Schwarzes, wildes, dichtes Haar. Blaue Augen. Schönes Gesicht. 1949 ist für mich fast identisch mit „Krieg“. Das ist ja falsch.

Wusstet ihr, dass ein Schraubenschlüssel im Ausland „kleiner Schwede“ heißt aufgrund seines Erfinders Johannson? Und Donald Duck heißt Kalle Anka. Schweden und Finnland kommen in die Nato ❤️ Ich erinnere an das einzige Frauen-Museum in Schweden: in Umeå. Schade ist, dass Frauen hier oft mit „Me too“ und „queer“ in Verbindung gebracht und reduziert werden. Warum?

Viele Leute schreiben und komponieren eingängig, um vom Publikum gemocht zu werden. Grete von Zieritz schreibt dazu, dass bei Männern Skandale zur Reklame taugen, aber Frauen stets ohne Misserfolg dastehen müssen. Warum eigentlich?

Die deutsche Justiz: Von 800.000 Fällen pro Jahr werden weniger als einen Bruchteil (ca. 2000 Fälle) wieder aufgenommen (Zahlen von 2010). Wiederaufnahme wird oft verhindert, dabei sagt Eschelbach am Bundesgerichtshof, mind. jedes 4. Urteil sei ein Fehlurteil nach seiner Schätzung, das bedeutet, mindestens 659 Menschen pro Tag werden falsch verurteilt. Die Justiz gibt kaum Fehler zu. Die Angst vor Gesichtsverlust ist groß. Verdiente Kollegen, Gutachter, Schulterschluss…

Als ob Richterinnen, Gutachter und Staatsanwälte unfehlbar wären? Gott? Gerade in schweren bedenklichen Fällen gibt es wohl viele Ausflüchte, warum nicht revidiert und wieder aufgenommen werden kann, da ja sonst Fehler gemacht wurden, wer will das verantworten? Gibt es überhaupt wissenschaftliche Studien zu Fehlurteilen?

Wie stur ist unsere Justiz? Wie einsichtig? Kann die Justiz Irrtümer zugeben? Dringend braucht es eine Reform der Justiz!

Anwältin Rick, die sich um eventuelle Fehlurteile kümmert, aus München: Hut ab! Fall Genditzki, der seit 2009 in Haft sitzt, Fall Rupp! Und wenn jemand keine Schuldeinsicht hat, weil er unschuldig ist, wird er zudem noch erst recht hart bestraft! Selbst die Polizei sagt: Recht haben heißt nicht, Recht bekommen.

Foto: Koblenz

Es geht nicht darum, wer sich am besten ausdrückt, dann wäre Musik nur Leistung. Es geht darum, dass sich alle wirklich trauen und wollen. Gerade bei Kindern merke ich eine sehr persönliche, verletzlich machende Angelegenheit, sich intensiv, spontan und frei auszudrücken und wahrzunehmen.

Ich merke es an den großen Augen und an ihrer Konzentration.

Konzentration ist gut und wichtig; sie entspannt. Gemeinsam improvisieren weckt Kreativität. Zu kombinieren ist für mich Sprache und Musik.

27. März 2023: Ich möchte nicht um jeden Preis etwas „Schönes“ schreiben. (Pierre Boulez)

Es ist nicht möglich, zu schweigen. Die innere Haltung macht die Musik.

Foto: Neuer Gedichtband 2023: Gesungene Sehnsucht

Heute erinnere ich an die schwedische Erfinderin Ninni Kronberg.

Windiges Greifswald. Heute war ich wieder oben auf dem Dom und genoss die Aussicht. Eine der Treppen ist besonders steil und gefährlich, die nach den Glocken, mit dem gelben Absatz. Ich betete, dass mir nichts passiert. Man braucht als Organistin gesunde Arme, Beine, Hände und Kopf. Selbst ein wehes Schienbein ist ungut für Konzert und Orgelprüfung. Eigentlich kann man immer nur daheim bleiben. Aus Sicherheitsgründen, um sich nicht weh zu tun.

Oben auf dem Dom sieht man die „dicke Marie“ und alle anderen Kirchen und an manchen Tagen auch die Kreidefelsen. Kreidefelsen. Klingt so exotisch. Rügen mag ich.

Gottesdienst war schön. Habe heute im Dom geübt und unterrichtet. Ich habe ein paar Chemie-Prof.s, die ich in und an Orgel unterrichte.

Ansonsten bestehen meine Tage hier aus Üben, Konzentrieren, Schlafen, Essen, Üben.

Boris Blacher hätte ich gern kennengelernt. Seine Einstellung zu Komposition ist meiner ähnlich. Er schreibt, dass es eine Spitze gibt und dann die Masse, die die Spitze kopiert. Hindemith war die Spitze in den zwanziger Jahren, wie er schreibt.

Egal wer heute an der „Spitze“ ist, es wird nachgeahmt. Aber man muss doch nach Neuem suchen. Diese dauernde Nachahmerei!

Die Großen haben nie eine Akademie besucht. Laut Blacher kann man Komponieren nicht lernen.

Heute wird als „Orgel-Improvisation“ meist postromantischmodern der französische Orgelstil nachgeahmt. Das wäre umgekehrt undenkbar übrigens, glaube ich. Haben Deutsche keine eigenen Ideen mehr? Das ist doch langweilig.

Ich finde es wie Ligeti unbefriedigend, Musik zu schreiben, die schon mal da war. Ein Idiom zu überwinden, ist aber gar nicht so leicht. Ligeti mußte sich von Bartok lösen und Versäumtes nachholen. Er selbst beschrieb sich als „nicht bescheiden“. Ob er deswegen attackiert wurde?

Es ist interessant zu lesen, wie Komponisten ihr eigenes darstellen wollen: G. M. Koenig: Computermusik und Geräusch. Fortner: 12-Ton-Musik. Ligeti: „Klangflächen-Gewebe“…

Musik aber kann glücklicherweise gegen das Misstrauen Wahrheit konkret und auch abstrakt definieren. Sie ist eine flammende Rede mit ungeheuchelter Gestik und Mimik, perfekt in den Übergängen, rund, zärtlich, manchmal bitter, voll Küsse, Einladung und Warnung, wie ein Rausch und doch klar zu Herzen gehend – zu Tränen, Lächeln und Lachen rührend.

Eine so gute Rede wie Musik habe ich noch nie gehört. Die Sprache der Musik muss man dabei erst lernen: Jede kann sie hören, aber nicht jeder gleich verstehen, nicht einmal die Ausführenden selbst.

24. März 2023:  Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt. (H. Thorau)

Ich bin eine Flügel-Zigeunerin an der Orgel. Meine Geige ist das Klavier. Kunst ist sinnlicher Intellekt.

  

Fotos: Köln und Aachen

Ich war auf einer Tour, Musik unter das Volk zu mischen, den Menschen Musik zu bringen, die in keinen Konzertsaal gehen, wie zum Beispiel auf der Kölner Domplatte — Musik ist grenzenlos. So spielte ich auf dem Dreiländerpunkt Belgien/Deutschland/Holland.

Nun bin ich wieder in Greifswald. Am Dienstag ist mein Konzert/Prüfung. Ich mag die Domorgel, auch wenn manche behaupten, sie sei schwierig oder nicht groß oder raumfüllend genug. Es gibt tatsächlich nicht viele romantische Klangfarben, doch die Akustik macht vieles wieder wett. Oben klingt sie sehr schön, nur unten verflattert sich der Klang etwas. Super wäre eine Orgel unten.

Mir gefällt der Zyklus Sonntagsmusik von Petr Eben. Es groovt.

Musik ist sinnlicher Intellekt. Künstlerinnen sind inspiriert von Geist. Auf der ernsthaften Suche nach Wahrheit, mit Sinnlichkeit (mit den Sinnen zu erfahren), wird komponiert und geschrieben.

Künstler können durchaus eine tickende Zeitbombe sein, wenn sie sich nicht mehr auszudrücken wissen. Daher ist Charakter wichtig.

10. März 2023: “Und wenn du nichts getan hast in deinem Leben, außer dein Herz immer wieder zurückzubringen, nachdem es wanderte und litt, nachdem es fortlief, so hast du doch dein Leben wohl erfüllt.” (Franz von Sales)

… neu erstehende Vorstellung der Tonverhältnisse … (Riemann)

Es stimmt, wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt erst dann, wenn wir wissen, dass wir nur eines haben.

Heute erinnere ich an Angelika Hörle, 1899, Malerin.

Foto: Langeoog

Leben und Wahrheit gehören zusammen. Franz Werfel schreibt in seinem Roman über Verdi: “Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erfinden ist besser, viel besser…”

Nun, es geht nicht darum, Wahrheit zu erfinden, sondern sie finden, zu erkennen und zu erforschen. Beim Erfinden von Wahrheit kommt oft nur etwas Verdrehtes heraus. Es gibt ja schon genügend Gerüchte, dass es nicht noch mehr Clichés und Halbwahrheiten braucht.

Ein Beispiel ist Thomas Bernhards Roman “Der Untergeher”: Für die normale Gesellschaft kann sich so das Bild des “seltsamen, verrückten Musikers” noch mehr verankern.

Das Leben begabter Menschen als Mittel zum Zweck für Lebensforschungen, Romane, Filme, Lebensphilosophien und Imagination herzunehmen, zu fälschen, zu übertreiben, Neid und kindlich blinde Bewunderung finde ich verantwortungslos. Ist es nicht viel wichtiger und hilfreicher, zuerst die Realität, dann die Wahrheit zu erkennen? Musik dient dazu, Wahrheit widerzuspiegeln.

Frauen

Frauen spielen in dieser Welt die größte Rolle. Sie ist in jeder Familie, bei den Kindern, in der Pflege, bei den Kranken, in der Not und neben jedem Ehemann die Bezugsperson.

Dennoch: Erneut deutsche Katastrophen-Justiz: Syrer bekommt als „guter Bürger“ Bewährung für die Vergewaltigung eines 15jährigen Mädchens.

5. März 2023: Es wurde den Künstlerinnen in der Kirche vorgeworfen, in Konkurrenz zu Gott zu treten. (Je genialer, desto geächteter.) (AHS)

Nur 1 bis 2 Prozent sind professionelle, akademisch studierte Musikerinnen und Künstler in der Weltbevölkerung, die von ihrer Kunst leben. Und kaum welche davon sind in den Kirchen.

Heute trifft die Subkultur “Christsein” auf die Subkultur “künstlerisch sein.”

Foto oben: Salzburg, Meisterkurse, Konzert

Die freikirchliche „Künstlerbewegung“ Das Rad dreht sich um sich selbst: Die immer gleichen Leute, die sich „Gleichgesinnte“ nennen, von Männern und Unkünstlern geleitet, trifft sich zur Entspannung und abends Bierchen trinken. Die „Künstler“ sind vor allem freikirchliche Kirchenlokale, viele Semi-Professionelle, Lehrer usw.

Es muss ja schließlich Leute geben, die die dort auf der „Bühne“ beklatschen. Andersdenkende echte Künstler sind nicht willkommen, vor allem nicht, wenn sie nicht in exakt den freikirchlichen Kategorien denken, die dort Gang und Gäbe sind. Gleichgesinnte mögen keine Unruhe in der Entspannung, von Unkünstlern gegründet. Hinterfragen, Ehrgeiz, Suche , Kritik und Veränderung sind nicht erwünscht.

(Schon gar nicht von Frauen.)

Obwohl die Musiker „klassische“ Musiker sein sollen, ist wieder mal der selbe alte Liedermacher, geschieden und musikunstudiert und komplett fern von klassischer Musik, das Entertainment-Programm, da er ja auch im „Leitungskreis“ ist.

Man ist an die Speiche gebunden, zu der man sich angemeldet hat, und darf die Gruppe nicht verlassen oder wechseln oder gar an zwei Gruppen teilnehmen.

Da es in der Musikgruppe immer nur um den Musikschulalltag ging und für mich langweilig wurde, wollte ich zur Literaturgruppe wechseln. Oha! Das gab es noch nie! Das war eine Revolution!

Doch hier las man gar nicht seine eigenen Werke vor, sondern blättere in anderen Büchern. Ich bin ja nicht zur Deutschstunde und Lesestunde gewechselt, sondern wollte eigene Lyrik und Literatur lesen, austauschen und diskutieren. Nix da. Gab es nüscht. Das Niveau der Gruppe war unterirdisch. Da wollte ich zu den Malern. Das ging ja nun wirklich zu weit! Ich könne doch nicht alles sein, ich müsse mich schon unterordnen und entscheiden.

Ich sagte, die meisten in der Maler-Gruppe hätten nicht Malerei studiert. Daraufhin war erst mal Schweigen im Walde. Ich sagte, es hieß doch „Das Rad“. Ja, aber beim Rad darf man ja selbst nicht alle Speichen sein. Aha.

Ich reagiere auf Unterforderung und künstlerische Stagnation und Enttäuschung mit Unzufriedenheit.

Bei den „Musikern“ war ich nach 4 Jahren Hocken in der Gruppe einfach gelangweilt und unterfordert.

Fotos: Washington und Basel

Italien:

Liszt:

12. April 2023: Was Newton als Weltweiser war, war Sebastian Bach als Tonkünstler. (C. F. D. Schubart, 1785)

Heute erinnere ich an Matilda Joslyn Gage, 1826, fem. Theoretikerin (USA) und an Erna Weißenborn, 1898, dt. Schriftstellerin. Und an Maria Czaplicka, Frauenrechtlerin auf der Flucht, die Sibirien veränderte.

Foto: Residenz Würzburg

Schade, dass The Chosen von Mormonen mit produziert wurde. Ich kenne viele Mormonen aus den USA. Sie sind sehr nett. Sie glauben aber etwas ganz anderes, etwas Gegensätzliches zu Christen. Sie glauben, dass sie durch Werkgerechtigkeit selbst „Götter“ werden können. Soll ich das Thema mal in meiner Kirchenvermittlung behandeln?

Kirchenkunde Shorts, 15. Teil

Die neue EMMA ist gekommen. Ich höre Beethoven mit Wand. Was berichtet EMMA? Sie schreibt diesmal, wie fatal es ist, dass Verhütung nur der Frau aufgelastet wird: Pillen zu schlucken mit vielen Nebenwirkungen, und dass der Mann immer noch nur die Tüte hat, obwohl es längst neue Verhütungsmittel für den Mann gibt, die aber nicht auf den Markt kommen. Warum gibt es keine Männerärzte, die Männern Pillen mit Nebenwirkungen verschreiben? Es wird mit der Scham und dem Nachteil der Frau buchstäblich gespielt.

EMMA berichtet auch, wie schade es ist, dass Frauen oft so wenig Komplizinnen sind.

Und dass Österreich (!) Spitzenreiter im Frauenmorden ist: 319 Femizide in 10 Jahren! Yvonne Widler berichtet hier, dass viel zu viele Verfahren eingestellt wurden wegen Mangel an Beweisen!

Ich finde auch wie EMMA, dass die Nachfrage nach Prostitution bestraft gehört und kriminalisiert werden soll (Freierbestrafung). Das frauenfeindliche Deutschland ist hier Schlusslicht in Europa laut EMMA.

Ich bin auch gegen das Selbstbestimmungsgesetz, da nun jeder Mann sich als Frau bezeichnen darf und Zugang zu allen Räumen bekommt, die nur Frauen vorbehalten sind.

(Wobei, ich überlege, ob ich nicht ein Mann werden sollte, um die ganzen Vorteile der sich duzenden Männer-Kumpeleien zu haben. Und Zugang zu allen Räumen und Cliquen zu bekommen, die nur Männern vorbehalten sind.  An manchen Tagen bin ich eine Frau, an anderen ein Mann.)

The Only One

Text und Musik: Ann-Helena

1. Tender are the arms of Christ,

is the One Almighty in our midst.

He knows all the ways of men, though his Heart is burning with Love.

Chorus:

You‘re the Only One who knows me more than me, the Only One who knows me all the way, you do, cause you‘re the One who knows me best, the Only One who ever knew and loved and got me right.

The Only One.

2. Draw me, cause without your love I cannot do anything at all. Your sword is your life, your blood. My living Word, the Lamb of Golgatha.

Chorus:

You‘re the Only One who lives in me, the One who knows me best, the Only One who died for me, the Only One who never leaves, the One who stays is here, the One who will return to me.

The Only One.



Isaac Newton, der Inbegriff des Wissenschaftlers als Genie, nach dessen Tod sich der ‚Newtonianismus‘ entwickelte und der die moderne Naturwissenschaft begründet hatte, führte Methoden ein, fand Erklärungen, formulierte Gesetze. Doch niemand würde sagen, er hätte das alles erschaffen. Genauso entdeckt ein Künstler, finde ich: Er schafft Neues im Entdecken. Ich auch. 

Bach war genauso wie Newton auf der Suche nach der Wahrheit. Soli Deo Gloria war nur eine Tradition? Nein. Es gab auch zu Bachs Zeiten schon mehr als genügend Menschen, die nicht an Gott glaubten; wie heute; welche Tradition also?

Ob musikalischer Wissenschaftler oder Naturwissenschaftler (beide, Bach und Newton, waren in vieler Hinsicht Philosophen, waren beide Künstler), sie entdeckten beide, das ihre Entdeckungen auf das Wirken Gottes zeigten. Wie kann man bei solch begabten und weisen Menschen auf die Idee kommen, sie lägen ausgerechnet darin falsch? In diesem, was ihre Haupt-Erkenntnis, ihr Endziel war, die Zusammenfassung ihres Lebens und ihrer Arbeit und Weisheit: nämlich Soli Deo Gloria? 

Und da sollen unklügere Menschen glaubhafter sein, die behaupten, es gäbe keinen Gott?

Manche sagen: Bach und Newton wären eben nicht aufgeklärt genug gewesen oder gebunden an die Traditionen ihrer Zeit… diese Überlegungen sind absurd. Denn sie waren ihrer Zeit weit voraus, wie die meisten Künstler. Und wie gesagt, es gab es auch damals genügend Menschen, die nicht an Gott glaubten; welche Tradition also? An Jesus zu glauben ist nie eine Tradition, im Gegenteil. Es ist eine Herzenserkenntnis.

Foto: Salzkammergut

Atheisten zum Glauben zu führen ist allerdings viel leichtere als die Traditions-Christen der Kirche und Freikirche. Diese glauben an die Tradition als Kultur und als Religion im Sinne von Verhaltensregeln, die punktuell als eine Art Kult und Ritual eingesetzt werden. Besonders Sonntags. Jesus kennen und lieben – davon sind die meisten meilenweit entfernt. Viele können dir nicht sagen, was in der Bibel steht oder um was es im Evangelium geht. Sie glauben auch nicht an Himmel, Buße, Heiligen Geist. Dazu gehören viele Kirchenmusiker. Sie kommen ins Studium und wissen nicht, was im Neuen Testament steht oder was genau wir an Ostern feiern. Die Kirche ist Plattform für sie. Eine gesellschaftliche Stellung. Da sie säkulare Bühnen nicht geschafft haben zu erklimmen und nie gut genug waren, von Konzerten zu leben.

15. Februar 2023: „Kunst ist nicht ein Können, sondern ein Müssen.” (Arnold Schönberg)

Eingewickelt in die Flügeldecke bin ich wie in ein Kleid, ein Konzertkleid, ein schwarzes dickes Lederkleid mit rotem Futter.
Schönheit und Form ist Klang. Bachs Klänge sind Blüten, Intervalle sind Blütenform. Kunst macht Augen.

Ich liebe die Musik von Josquin Desprez!!

Schönberg ist übrigens in keiner Weise Erfinder der Zwölftonmusik, sondern Josef Matthias Hauer, der 1919 bereits darin komponierte!

Foto: Ochsenhausen

Empfehlen kann ich das Buch: „Die Bildlichkeit der wortgebundenen Musik“ und Arndts 6 Bücher „Vom wahren Christentum“ von 1850 in alter Schrift.

Ich mag auch gern die Knister-Duftkerzen mit Holzdocht. Wenn ich dazu BR Klassik höre, höre ich das Knistern allerdings nicht mehr. Denn ich mag mein kleines Radiogerät mit Batterien, das etwas knistert. Natürlich habe ich auch ein gutes Bose-Gerät, aber das knistert nicht so gemütlich. Ich bin altmodisch und liebe zudem ASMR-Sounds: sanftes Knistern, Knacken, Rauschen, Klacken…

Manila Universität, Philippinen

Danke für alle Glückwünsche ❤️. Es war ein schöner Tag mit Kerzen, Blumen, Büchern, Sekt, Film, leckerem Essen, Orgel-Noten, Geschenken und Spaß! Ich war aber noch erschöpft von der Reise.

Jan Hus

Schon als Neunjährige beschäftigte mich die Reformation. Heute erinnere ich an Jan Hus, der am 6. Juli 1415 in Konstanz am schönen Bodensee ermordet und lebendig verbrannt wurde als „Ketzer“. Er war Priester, standhaft vor dem vermutlich entsetzlichen und dämonischen konziliaren Ketzergericht. Und an Hieronymus von Prag, ebenfalls ermordet, weil er „nicht gehorsam war“.  Solche Ketzergerichte gibt es heute noch (auch wenn Menschen nicht mehr verbrannt werden): Wenn Menschen sich überlegen fühlen und über andere herziehen, besonders gern dann, wenn diese nicht zugegen sind. Aber die Wahrheit stirbt nicht in den Flammen.

Auch John Wycliff wurde als Ketzer noch posthum verbrannt! Es ist ein Wunder, dass Martin Luther nicht ermordete wurde. Was ist das für eine Kirche? Ich bewundere Hus und möchte die Bethlehem Kapelle in Prag besuchen, wo er gepredigt hat. Ein Märtyrer! Wir sind alle Hussiten, schrieb Luther! Hus wird groß im Himmel sein. Er hat früh verstanden, wie verwerflich das Geschäft mit den Sünden ist: der Ablasshandel. Lange vor Luther sorgte dieser Ablasshandel für Empörung! Es ging gar nicht anders, als dass die Reformation kam. Das war unvermeidlich. Die römische Kirche beutete die Armen bis aufs Blut aus. Und sie hörte einfach nicht auf.

Kirchenvermittlung

5.  Februar 2023: Nach-Schöpferin (AHS)

Foto: Kloster in Schwaben

Es ist wichtig, allem künstlerisch Ausdruck zu verleihen. Viele Menschen haben Angst vor echter Trauer und Melancholie und verwechseln diese mit Depression.

Ich glaube, die meisten Menschen können nicht trauern und sind deswegen fies, aggressiv oder depressiv. Melancholie in Verbindung mit Ruhe und Ernsthaftigkeit ist ein wichtiger Schlüssel für Kreativität, die zugelassen und erlaubt werden darf.

Heutzutage muss jeder Mensch stets fröhlich und gut drauf und stark sein, was zu Fassaden und Oberflächlichkeiten führt. Kunst kann so niemals tief und ernsthaft werden.

Wie Johann Sebastian Bach sein Bekennen in das Gemäuer seiner Musik eingebaut, verborgen und als Fundament gelegt hat, zeigt mir: Es ist Sinn und Aufgabe der Forschung: den Schlüssel der Wahrheit zu finden, und die Aufgabe der Künstlerinnen, Wahrheit zu bekennen.

ASMR Jeden Augenblick

Brahms, Bruckner —  ihre Dichtung und Sprache sind die Musik. Wo sind meine Vorbilder? Ich kann nicht mal eben Martin Luther anrufen und fragen, was er von gewissen Dingen halten würde. Leider.

Und die Frauen? Die, die da sind, helfen oft nicht.

Der, der aus dem Rahmen fällt als Schreibender, ist umso mehr Bach, der für mich stets in Richtung Musikdrama und Dichtung, Psychologie, Theologie und Philosophie deutet und Vorbild ist.

Poetische Orgel

Die Nach-Schöpfer, die Interpretinnen, schreiben auch, aber für mich sind eben die Neuschöpfenden wichtig, die, die eine Muse brauchen. Was für eine habe ich? Wagner wiederum in all seiner Ambivalenz ist für mich Dichter, Schriftsteller, Gesamtkunstwerk: Er war ein Komponistendichter. Oh, was hätten Zippel gelästert und geliebt. 

Es gibt schreibende Künstlerkomponisten wie Liszt, Schumann, E.T.A Hoffmann, Mahler, Schönberg — aber sie schreiben fast ausschließlich theoretische Schriften, keine Lyrik oder Dramen oder Romane. Ein Schriftsteller ist philologisch tätig. Musik ist Wort.

Mehmel Orgel