Startseite Nach oben

Ann-Helena Schlüter

9. April 2020

Schlagwörter:

1 Kommentar
Kommentar verfassen

Klein bin ich, drum ist dein Rat
für mich helles Verlangen.
Und wenn ich schrie, so warst du da,
dass ich mich konnte hangen,
warst meine Wache selbst,
die täglich um mein Herz,
und groß in Wort und Tat,
zu heilen jeden Schmerz.

(AHS)

Ich habe es tatsächlich geschafft, in dieser C-Zeit noch busier zu sein wie zuvor. Dennoch ist es schön, durch eine sonnige, ruhige Stadt zu gehen, stille Nächte, ruhige Vollmonde. Ich spüre schon immer, wenn Vollmond kommt. Ich muss gar nicht hinsehen, ich weiß es. Sogar etwas Gärtnern, Umtopfen, Säen schafft man in dieser Zeit. Leider reagiere ich auf manche Kakteen allergisch. Aber Üben, Schreiben und Komponieren reißen sich gegenseitig meine Haare vom Kopf. Schaffe ich das eine, heult das andere, und mache ich das andere, schreit das erste. Und die Noten rufen: Üb mich, üb mich, üb mich… Es ist zum Mäusemelken.

Die Konzerte werden jetzt für 2021 geplant. Ich freue mich.

Und hier ein Lied:

8. April 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Fingersätze sind ausgeschriebene und umgesetzte Pädagogik. Selbst-Pädagogik sozusagen. (AHS)

Ich vergleiche Mendelssohns 4. Sonate aufgrund der Akzentbögen und Phrasierungsbögen in den Ausgaben Bärenreiter, Henle und Breitkopf; alle sind gut, doch finde ich Breitkopf am nächsten und besten. Erkenntnis durch Kunst! Die Artikulation sind die Einzelnoten, die Atome. Die Phrase sind viele Töne, die Moleküle sozusagen.

Ich mag meinen ersten Klangart-Orgel-Kalender 2020. Hintendrauf steht: “Die Orgel ist ohne Zweifel das größte und kühnste Instrument aller Zeiten.” (Honore de Balzac). (Den Teil mit dem menschlichen Genius habe ich weggelassen, da ich dieser Meinung nicht bin.)

Empfehlen kann ich die Bücher Schöne neue Welt von Aldous Huxley, Verhandeln von Daniel Shapiro (um diplomatischer zu werden, und die Campus-Bücher sind spitze) und Musik lernen von Gruhn. Sehr gern mag ich den Käse Saint Albray, hmmm.

Anbei neu gestaltet: Brahms Präludium g-Moll auf der Führer-Orgel Konzert Klosterkirche Riddagshausen bei Braunschweig:

7. April 2020

Schlagwörter:

Kommentar verfassen

Immer wieder  beginnt das Leben mit jedem neu erwachten Tag. Wenn unsre angstgeplagten Herzen beben, spricht Gott das kleine Wörtchen: Wag! (Ingrid Röser)

Die Bebung! Die Hebung!

Man sollte sich täglich fragen: Bin ich mit Mittelmäßigem zufrieden, oder strebe ich nach Höherem?

Seltsamerweise gibt es immer noch Männer, die meinen, Diskriminierung wäre nicht der Rede wert. Beispielsweise sind in den gesamten Losungen der Brüder-Unität maximal 2-3 Gebete von Frauen enthalten. Wie schade, dass diese Brüder zu denken scheinen, dass Frauen weder beten noch dichten könnten. Dabei sind es gerade die Frauen, die dieses können. Wenn es Frauen-Unitäten gäbe, würden diese nur 3 Männergebete aufnehmen?

Es ist doch sehr schade, dass manche meinen, dass Frauen keine bibelnahen Antworten geschrieben haben oder hätten. “Wir würden ja gern mehr mit Frauen machen, aber…“ Letztendlich folgt die Meinung und Ausrede, Frauen seien nicht gut genug, sei es Komposition, Gebet, Literatur, Lehre etc. Wer macht denn die Regeln, wann etwas „gut genug“ sei? Wer beurteilt denn? Männer. Daher wählen Männer Männer. Und immer die gleichen Männer tauchen auf. Wissen die Brüder nicht, dass 90 bis 99 Prozent aller Mörder, Räuber, Schänder und Verbrecher Männer sind? Und diese Brüder meinen, fast nur Männer zitieren zu dürfen? Wie sieht denn unsere Welt aus?

Anbei eine neue Prosa von mir: Der Grenzzaun.

6. April 2020

Schlagwörter: , ,

Kommentar verfassen

Wenn wir ein kreatives Leben führen wollen, dürfen wir keine Angst mehr haben, uns zu irren. (Joseph Chilton Pearce)

Ich freue mich, dass meine Musik verglichen wird mit Ligeti, Messiaen, mit Guillou, gerade auch von meinen Feinden – und natürlich habe ich diese Einflüsse auch. Wäre seltsam, wenn nicht. Nun, jemand sagte mir, man muss am Steuer des Bootes ruhig sitzen, wenn man hoch hinaus will, egal, ob Lob oder Tadel wie Gischt aufspritzt. Oder wie Matthias Claudius schrieb: “Bin vorige Nacht unterwegs gewesen. Etwas kalt schien mir der Mond auf den Leib, sonst aber war er so hell und schön.” Dass man nur mit Männern verglichen wird, gefällt mir nicht. Wo sind meine weiblichen Vorbilder? Ach, wenn die Frauen sich nur nicht gegenseitig immer so hassen würden… Als Frau darf man nicht aus der weiblichen Reihe scheren, das mögen Frauen nicht. Das mögen die nur bei Männern. Aber ein Mann bin ich auch nicht. Was bin ich? Ich bin etwas dazwischen. Ich bin eine Mrau.

Ich glaube, es ist schön, wenn Organisten mehr lernen, am Flügel weniger piepsig zu spielen, mehr Klang, weniger trocken, mehr Arm. Am Flügel sind wir das Register. Hier spielt das Pedal eine gänzlich andere Rolle.

5. April 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Möge ein Lied aufsteigen am Morgen, das Leben zu begrüßen wie die Amsel, deine Seele aufleuchten im Festkleid der Freude, möge der Himmel über deine Schwelle treten. (Antje Naegeli)

Und möge der Himmel über seine Schwellen treten. Gesegneter Palmsonntag!

Anbei neu: Video Bach Kunst der Fuge im Bechstein-Centrum Frankfurt am Main:

4. April 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Das Adlerweibchen bringt den Jungen das Fliegen bei, indem es ein so ungemütliches Nest baut, dass sie gezwungen sind, dieses zu verlassen und sich der unbekannten Luftwelt anzuvertrauen. Genauso macht es Gott mit uns. (Hannah Whitall Smith)

Die Orgel war für mich auch eine unbekannte Luftwelt. Ist immer noch voll Geheimnisse. Aber: Musik ist ansteckender als C19.

Neu geübt: Reincken Fuga g-Moll, Scheidemann HG Choral, Mendelsohn IV, Vierne Claire de lune… und viel komponiert. Leider darf ich die Titel noch nicht verraten. Und draußen blüht alles.

3. April 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Liebe schwingt. (Ann-Helena Schlüter)

Man glaubt es kaum, aber Unterricht geht tatsächlich über Skype 🙂 Wahrscheinlich habe ich mit meiner Hauptwerk-Orgel C-19 vorhergesehen. Es ist zwar nicht das gleiche, aber…

Und man glaubt es auch kaum: Durch diese Zeit bin ich wieder an der Diss dran. Webex-Meetings statt Leipzig, Salzburg und Innsbruck. Hat auch was.

Und in der Leiste auf der Frontseite ist nun auch Spotify drin. Liked mich dort :).

Und nun mal etwas ganz anderes: Lyrik und elektronische Musik, für alle Nachtschwärmer und Frühaufsteher schon jetzt zu sehen, ansonsten wird es morgen veröffentlicht für alle:

2. April 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Das Unwort 2020 ist…

Es ist schade, dass man als Musikerin immer neutral sein muss, dass es MusikerInnen nicht “erlaubt” ist, sich politisch oder überhaupt zu etwas zu äußern, was nicht Musik, Luft und Liebe ist, zumindest nicht negativ, nicht in Frage stellend, nicht kritisierend, nicht anders, nur bejahend. Dabei sind gerade musikalische Menschen sensibel genug, nicht der Masse konform zu sein, sondern zu anderen Schlussfolgerungen zu kommen als das Grand. Ich merke nur immer wieder, dass man es gerade mir als öffentliche Musikerin übel nimmt, wenn ich nicht die Meinung der Masse teile. Dass das manche scheinbar sehr verunsichert. Das darf ich in der Musik, da wird es gestattet, manchmal. Es ist schon schwer, sich außerhalb der Norm in der “Musiker”-Szene zu bewegen, aber gar ein wenig außerhalb der gesellschaftlichen Norm? Immer zurückhaltend sein – manche Menschen sind da Profis drin, knallharte Profis. Aber sie sind auch irgendwie abgestorben. Man sieht es ihnen an. Das spürt man dann auch in der Musik. Absterben möchte ich nicht.

2020. Meinungsfreiheit etc. …. …

Insgesamt unterscheide ich meine Fans mittlerweile so:

  1. Ich habe die klaren Hass-Fans: Sie würden nie etwas liken, im Gegenteil, sie dissliken, stänkern und lästern, “verfolgen” mich dennoch durchaus leidenschaftlich digital.
  2. Ich habe die ambivalenten Hass-Fans, sie dissliken nicht, aber liken auch nicht, “stalken” mich stumm digital.
  3. Ich habe die labilen Fans. Sie lieben mich nur, wenn ich so bin, wie sie mich haben wollen oder wenn die Sonne scheint. Manchmal werden aus labilen Fans ambivalente Hass-Fans.
  4. Ich habe die stabilen Fans. Sie stehen meist immer zu mir; auch dann, wenn andere lästern – es ist eine Art Respekt, Achtung und Grundbewunderung da. Diese ermutigen mich oft sehr, auch in schweren Zeiten.
  5. Ich habe Freunde-Fans, die beides (geworden) sind. Meist andere Musiker, Veranstalter, Freunde, Vorbilder etc.
  6. Ich habe die Freak-Fans, die es übertreiben und mich pausenlos anschreiben.
  7. Und die Nicht-Fans. Das können sogar Familienmitglieder sein.

UND DIE GRÖSSTEN FANS YIPPIEH

Natürlich ist immer die Frage, was “Fans” eigentlich genau sind und ob man solche braucht als Musikerin oder nicht.

Ich könnte zu mir selbst eine Studie erstellen.

1. April 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Gibt es denn ein sinnlicheres Instrument als die Orgel? Schöpft nicht jeder Ton sein Leben aus der Luft, die wir atmen? Sie lebt! (Jean Guillou)

Ja, sie lebt, schwingt, obertönt – und ist doch ein Symbol für etwas Ewiges, dass Leben ohne Atmen ist, dass ist, weil es ist, dass Schwingung und Liebe ist, denn Liebe schwingt. Symbol dafür, dass Leben Vereinigung ist. Geist ist.

Mein neues Orgel-Werk Pandemic Dance: Teil 2 von APOKALYPTIKA.

Unheimliche Erwartung, unvorhersehbare Entwicklung, überraschender Ausbruch von Entsetzen, Panik und ungewisses Ende.

White Panic

Vielen Dank an klenkfilm Stuttgart und an die tolle Drohne! Ich freue mich auf die große Resonanz und auf das tolle Video und meine Stücke:

31. März 2020

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Wissen und nicht danach handeln heißt: noch nicht wissen. (Anonym)

Es war schwerer als gedacht, als autarke Künstlerin ein neues Instrument wie die Orgel zu erlernen.

Hauptsächlich wegen des (menschlichen) Widerstands von außen. Viele der Kirchenmusiker haben es mir nicht gegönnt, da es eine Art männliche Lobby ist, die Orgel spielt. Orgelmänner eben. Dabei gehört klar erwiesen Lernen zu unseren wichtigsten menschlichen Grundbedürfnissen. Warum bin ich dann auf so viel Widerstand gestoßen? Gerade bei denen, die es besser wissen müssten? Haltet durch, wenn ihr eine Berufung habt. Je größer der Widerstand, desto größer die Berufung. Auf geht’s, Orgelfrauen!

Anbei ein ganz neues Stück von mir: APOKALYPTIKA 2020. Inneres Zwiegespräch.

Es ist schon auf viel Wind gestoßen :).

Freu mich über Eure Abos auf YouTube.