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Gedanken, Gedichte, Gebete

Lyrik und Dichtkunst. Lyrisches Miteinander: Gedanken, Gedichte und Poesie. Momente der Kommunikation und der Vertrautheit. Wortgemälde. Lyrische Beute. Schwedisch-deutsche Klangimpressionen.

Lyrikbände: Piano Lyrik op. 1, Flügelworte op. 2 und Keine Wolke fällt tiefer als blau op.  3 (Periplaneta Verlag Berlin / Glaré Verlag Frankfurt am Main). Romane: Frei wie die Vögel (SCM); Flügel auf Reisen (Fontis / Brunnen).

Wissenschaftliche Bücher: Bachvermittlung (kopaed)
Neu: Gesungene Sehnsucht op. 4 (Glaré Verlag Frankfurt) 2023

Anthologien mit Lyrik 2024 (u.a. Literaturpodium) und Lyrik im Booklet 2024 CD Ambiente Audio: Biblische Bilder

Einmal im Monat erscheint hier ein neuer Gedanke zum Meditieren.

Es gibt ein aktives, verletzliches Loslassen für die Freiheit, die Avantgarde – für ein zartes Herz mit starken Wurzeln, eins, das Sinn macht und in eine starke Freiheit und Weite führt: ein Herz ist ein Kämpfer an der Front und setzt sich für andere ein.

Das Herz sucht und pumpt und weist mit Blut und Atem auf das Leben hin.

Korsika

“Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt.” (H. Thorau)

Ich bin heute eine Flügel-Zigeunerin. Meine Geige ist das Klavier.

  

Köln und Aachen

Auf einer Tour, Musik unter das Volk zu mischen, den Menschen Musik zu bringen, die in keinen Konzertsaal gehen, wie zum Beispiel auf der Kölner Domplatte — Musik ist grenzenlos. So spielte ich auf dem Dreiländerpunkt Belgien/Deutschland/Holland.

Musik ist sinnlicher Intellekt. Ein Künstler ist inspiriert von Geist, auf der ernsthaften Suche nach Wahrheit, mit Sinnlichkeit (mit den Sinnen zu erfahren).

Ein Künstler kann durchaus eine tickende Zeitbombe sein, wenn sie sich nicht mehr auszudrücken wissen. Daher ist Charakter wichtig.

Ballade

Gedichte sind Balladen mit Musik im Klang und werden manchmal von mir vertont. Musik heute kommt mir heute oft nicht wie Musik, sondern wie Unterhaltung oder eine Art Spiegel des gesellschaftlichen oder individuellen Herzens vor.

Aber Musik ist mehr: sie ist eine Sprache für und aus einer anderen Welt, einer Welt in uns und einer, die gleichzeitig nicht von dieser Welt ist, von einer Welt, nach der wir uns so sehr sehnen. Musik ist für mich die eindrücklichste Form von Literatur und Sprache.

Was werden will, muss man sein lassen.

Köln

Was ist positiver Zerbruch?

“Die meisten betrachten die Victoria Fälle von Zambia aus. Aber um ihre volle Pracht erleben zu können, muss man ganz nach unten, nach Zimbabwe.”(Stefanie Flamm)

Loszulassen, nach unten zu gehen, ins Nichts, ins Tal – doch im Verborgenen entdeckt man endlich die Tiefe, die man braucht für alles.

“Und wenn du nichts getan hast in deinem Leben, außer dein Herz immer wieder zurückzubringen, nachdem es wanderte und litt, nachdem es fortlief, so hast du doch dein Leben wohl erfüllt.” (Franz von Sales)

Langeoog

Leben und Wahrheit gehören zusammen. Franz Werfel schreibt in seinem Roman über Verdi: “Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erfinden ist besser, viel besser…”

Nun, es geht nicht darum, Wahrheit zu erfinden, sondern sie überhaupt erst zu erkennen und zu erforschen. Beim Erfinden von Wahrheit kommt oft nur etwas Verdrehtes heraus. Es gibt genügend Gerüchte, dass es nicht noch mehr Clichés und Halbwahrheiten braucht.

Ein Beispiel hier ist Thomas Bernhards Roman “Der Untergeher”: Für die normale Gesellschaft kann sich so das Bild des “seltsamen, verrückten Musikers” noch mehr verankern.

Das Leben begabter Menschen als Mittel zum Zweck für Lebensforschungen, Lebensphilosophien und Imagination herzunehmen, zu fälschen, zu übertreiben, Neid und kindlich blinde Bewunderung, finde ich verantwortungslos. Ist es nicht viel wichtiger und hilfreicher, zuerst die Realität, dann die Wahrheit zu erkennen? Musik dient dazu, Wahrheit widerzuspiegeln.

Hören ist Denken und Wahrnehmen

“Hätte ich früher erkannt, dass der winzige Palast meiner Seele einen so großen König beherbergt, dann hätte ich ihn nicht so oft allein gelassen.”(Terese von Avila)

Es ist interessant, sich mit horizontalem und vertikalem Hören zu beschäftigen: Melodische Linien, Artikulation im Detail-Kontext zu hören, nicht nur vertikal Charakter, Klang, Tempi insgesamt.

Eine Pianistin ist meist gewissenhaft und diszipliniert; pedantisch war ich noch nie, eher Klang. Jetzt aber stelle ich fest, dass der Schlüssel Artikulation hilft, um von hinten sozusagen, vom Kleinen aus alle Räume aufzuschließen. Bisher arbeitete ich meist vom Großen ins Kleine.

Bonn

Widerspiel

Lothar Zenetti schreibt, zu glauben macht nicht satt, im Gegenteil, es verhindert, dass man satt wird. Es macht sogar hungriger. Doch Hunger und Durst nach Gerechtigkeit weckt Glaube und ist der beste Koch. Und wenn wir dann Wasser schöpfen, wird es Wein.

Es ist nicht gut, mit geglückten Halbheiten zufrieden zu sein. Jedoch der Zwang zur Perfektion macht Kunst trotzig und nicht offen.

Nur im hungrigen Sattsein wird Musik weich und nicht gewaltsam in der Suche.

Das Klavier ist ein wissenschaftliches Instrument. Darauf zu forschen ist ein großer Teil jeder pianistischen Entwicklung. Forschung und Wissen sind kreativ, jede Forschung.

Warum kommt es mir dann vor, als würde man in Instituten eine Subwelt fern der Realität betreten, eine geheimnisvolle Bibliothek der Geschichte, ein Archiv der Ideologie, aus der man Formeln und Regeln zusammenträgt, als würde man an den wirklich wichtigen Dingen vorbeiwissen, an der Musik vorbei?

Um nicht betriebsblind zu sein, um sich Kreativität zu erhalten, sollte man auch auch im Ausland und in der freien Marktwirtschaft tätig sein. Viele Menschen scheinen ihr ganzes Leben in Schule und Uni zuzubringen und damit in einer umzäunten Welt der Anpassung, Abhängigkeit, Machtspielchen.

Gedanke 11: Dichtkunst

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Dichtkunst

“Das Entscheidende bleibt aber: die Musik als Musik. Sie ist da, weil sie eben etwas ist und nicht, weil sie etwas bedeutet oder gar auf etwas verweist.”(Elmar Lampson)

Nun bin ich überzeugt, dass Musik und Kunst in ihrem Dasein auf etwas verweisen wie es auch Menschen tun: auf die Ewigkeit. Musik möchte Herzen verändern, ist eine Botschaft, da auch jeder Mensch eine Botschaft ist. Ich bin auch wie ein Perpetuum Mobile, komme immer wieder zurück zu meinen Leidenschaften.

Salzburg

“Alles, was ich einmal war, all mein Schein fällt zu Boden. Meine Gerechtigkeit, meine guten Vorsätze, meine rechten Motive, sie fallen von mir, Schicht für Schicht. Der Liebhaber meiner Seele ist es, der mich entblößt. Wie die verborgenen Dinge meines Lebens sichtbar werden und die nur äußerlichen Vorzüge von mir abfallen, sehe ich, dass ich nicht bin, was ich dachte zu sein.” (Dahlhaus)

“Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und dort freundlich mit ihr reden.” (Hosea 2, 16) “Wenn ich nur dich habe, frage ich nicht mehr nach Himmel und Erde.”

Menschen in der ‘Wüste’ verdienen höchsten Respekt, keine Verachtung, da man Wüsten durchaus umschiffen kann — was für viele besser aussieht: am ‘Strand’ mit Dauererfolg, Lächeln, scheinbarem Wachstum.

Kreativität und Nüchternheit

Wie eine Asphaltstraße scheint manchmal die Realität, immer grau, egal ob in Hitze oder Kälte. Eine Wiese aber ist Kunst. Kreativität braucht Leben. Doch auch Struktur, Ordnung, Willen, Wege. Eine Wiese hat auch ihre Regeln, auch wenn dies nicht so aussehen mag. Jedoch sind ihre Regeln nicht hart, tot und grau. Die Jahre der Ablehnung scheinen den Willen von Künstlern nur anzuspornen.

Juist

Kunst und Musik brauchen ein stabiles Fundament.

Falls Kunst mit Süchtigkeit einhergeht anstatt mit Charakter, dann ist Armut im Leben, denn wer sich nicht mit Mangel beschäftigt, sondern sich dort, wo es um tief innere Dinge geht, in Begabungen flüchtet, mit Leistung ausweicht, sei es passiv oder aktiv, wird die künstlerische Beschäftigung mit Süchtigkeit einhergehen… bei Künstlern sogar zu einer Kreuzung von gleichzeitig stoffgebundener und nicht-stoffgebundener Sucht führen, da Kunst körperlich und geistig ist.

Kunst an sich aber baut keine Gegenrealität, sondern spiegelt. Die Auswirkungen von Kunst als Sucht, von Kunst als rettendes Fantasiegebäude, führen zu ruhelosen Illusionen.

Musikhochschule Riga

das lettische Instrument ‘Kokle’

Gedanke 9: Schubkraft

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Schubkraft

In ‘The Pilgrim’s Progress’ sagt der Suchende: “It was ease that I sought, ease for my heavy burden.” (Es war Erleichterung, die ich suchte, Erlösung von meiner schweren Last.)

Es nicht Leistung, Kraft oder Vision, was Menschen suchen, sondern Erlösung, Heimat, Agape (bedingungslose Liebe).

Wie sagte Kolumbus: Es droht uns kein Rand! Habt Geduld! Die Erde ist rund! Land in Sicht!

Cologne

Viele haben ein wenig Scheu vor Lyrik und  Kunst, weil sie meinen, Kunst, also auch Musik, müsse immer ‚verstanden‘ werden — und wer will schon eine Stunde und länger im Konzert sitzen und ‚nichts verstehen’? Musik und Kunst muss aber nicht immer mit dem Verstand erfasst werden.

Kunst hat tatsächlich damit zu tun, erzogen, ermahnt, trainiert und gebildet zu werden, zu erkennen, zu verstehen: Prozess und Reife. Jedoch soll sie innerlich beginnen und berühren.

Kunst und Musik sind nicht nur Unterhaltung; aber sie sind es auch — und jede Kunst sollte immer auch dahingehend ‚verstanden‘ werden: Musik ist ein sinnliches Erlebnis, ein architektonischer, intellektueller Genuss, ein ästhetisches Vergnügen, eine tiefe Unterhaltung — denn wer sagt, dass die Unterhaltung einer Gesellschaft oberflächlich sein muss?

Es ist nicht unbedingt nachteilig, sich zu bilden, zu wachsen und die Sprache der Kunst und der Musik verstehen lernen zu wollen, sich auszustrecken.

Klaipeda

Gedanke 8: Wendepunkt.

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Wendepunkt

Ohne freies, gutes Gewissen arbeitet meine Konzentration beim Klavierspielen weniger frei.

Gier und Kunst vertragen sich nie. Ist es nicht immer die gleiche Geschichte? Ein begabter Mensch, diesmal in Erfurt im 14. Jahrhundert (aus dem über 700 Jahre nach seiner Geburt ein weltberühmter Mystiker geworden ist), wurde von seinen eigenen Leuten in der Kirche verfolgt.

Sie versuchten, ihn zu vernichten, verurteilten ihn als Ketzer, dass nicht einmal Martin Luther seine Schriften kannte: Meister Eckhart, einer, der schrieb, dass die Seele des Menschen weiter als der Himmel über uns sei  –  und deswegen verfolgt wurde. Wer macht die Seele so wertvoll?

Nürnberg

Wenn Wissenschaftlerinnen und Musiker nicht die Grenzen erkunden, eine Verschmelzung suchen zwischen der realen und der übernatürlichen Welt, nur das Sichtbare feiern, verpassen sie viele Schätze.