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Gedichte

18. März 2023: Gott ist Schubkraft. (AHS)

In ‘The Pilgrim’s Progress’ von John Bunyan sagt der Suchende: “It was ease that I sought, ease for my heavy burden.” (Es war Erleichterung, die ich suchte, Erlösung von meiner schweren Last. by AHS)

Es nicht Leistung, Kraft oder Vision, was Menschen suchen, sondern Erlösung, Heimat und Agape (bedingungslose Liebe).

Der Künstler, der Mut hat, überlässt sich ganz seinen Neigungen. (Schönberg) Die Künstlerin auch.

Heute erinnere ich an Amadeus ❤️

Wenn beim vielen Üben die Unterarme weh tun, empfehle ich Massageöl Biofiit von Dr. Schaette.

Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich finde die phänomenalen Orgelchoräle im Orgelbüchlein schwerer zu spielen als Reubke und Liszt, wenn man es wunderschön und musikalisch machen will.

Wie sagte Kolumbus: Es droht uns kein Rand! Habt Geduld! Die Erde ist rund! Land in Sicht! ❤️ Wir fallen nicht runter. Wir können nicht tiefer fallen als in Gottes Hände!

Foto: Cologne

Viele haben ein wenig Scheu vor Lyrik und  Kunst, weil sie meinen, Kunst, also auch Musik, müsse immer ‚verstanden‘ werden — und wer will schon eine Stunde oder länger im Konzert sitzen und ‚nichts verstehen’? Musik und Kunst muss aber nicht immer mit dem Verstand erfasst werden.

Kunst hat tatsächlich damit zu tun, erzogen, ermahnt, trainiert und gebildet zu werden, zu erkennen, zu verstehen: Prozess und Reife. Jedoch soll sie innerlich und früh beginnen und berühren.

Kunst und Musik sind nicht nur Unterhaltung; aber sie sind es auch — und jede Kunst sollte immer auch dahingehend ‚verstanden‘ werden: Musik ist ein sinnliches Erlebnis, ein architektonischer, intellektueller Genuss, ein ästhetisches Vergnügen, eine tiefe Unterhaltung — denn wer sagt, dass die Unterhaltung einer Gesellschaft oberflächlich sein muss?

Es ist ja nicht unbedingt nachteilig, sich zu bilden, zu wachsen und die Sprache der Kunst und der Musik verstehen lernen zu wollen, sich auszustrecken.

Foto: Klaipeda

The most beautiful music of the world 

 

Neu

7. Februar 2023: Gott nötig haben ist nichts, dessen man sich schämen müsste, sondern ER ist die Vollkommenheit. Es ist am traurigsten, wenn ein Mensch durchs Leben ginge, ohne zu entdecken, dass sie Gott nötig hat. (Sören Kierkegaard)

Genau auf Kurs. “Das Leben ist nicht ein Sein, sondern ein Werden. Nicht eine Ruhe, sondern eine Übung. Nicht Gesundheit, sondern Gesundwerden. Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber. Es ist noch nicht getan oder geschehen, es ist aber im Gang und im Schwang. Es glüht und glänzt noch nicht alles, es reinigt sich aber alles. Ich muss leiden und stillehalten, dass Er mich schaffe. Gott selbst ist der Abgrund. Ich kann nicht tiefer fallen.” (Martin Luther)

Foto: Ehrlich Orgel, Franken

Wieder eine Prüfung geschafft. Es waren bis jetzt 7 Prüfungen in 16 Tagen. Ich habe alles geschafft und bestanden. Das ist auf jeden Fall schon jetzt Rekord, jedenfalls hier in Greifswald. Und es kommen noch welche und wichtige, Gesang, Gottesdienst, Orgelmethodik… Vieles macht mir Spaß. Ich komme mir vor wie im Dschungelcamp. Oder bei den Hunger Games. Survival Feeling. Liebe ich. Ich lebe von Prüfung zu Prüfung und fordere mich gern heraus.

Spannend fand ich Kirchenkunde (Konfessionskunde, Ökumene und Kirchengeschichte). Hierzu las ich auch Jung und Körtner. Ich finde es wunderbar, dass es den ACK gibt und den Ökumenischen Rat (beides seit 1948) und dass Kirche zusammen arbeitet. Ich lerne und lese sehr gern und liebe es, sehr gut zu sein.

Gabriellas Sång

Kirchenkunde

Ich bin enttäuscht von der Barmer Theologischen Erklärung (BTE) von 1934 der sogenannten „Bekennenden Kirche“ in der Nazi-Zeit und Karl Barth (1886-1968): Es wird leider keine klare politische Stellungnahme formuliert, nichts zur Judenfrage gesagt, und weiterhin ist es eine Männerkirche („Brüder“). Zudem ist das sogenannte „Verwerfen falscher Lehren“ fast Heuchelei, denn die Kirche hat erneut „die Gestalt der biblischen Botschaft der herrschenden weltanschaulichen politischen Überzeugung“ angepasst: siehe Regenbogen etc.

Auch die Stuttgarter Schulderklärung von 1945 kommt mir viel zu kurz und „lapidar“ vor.

Kunstmusik

Neu entdeckt habe ich Petr Eben (1929-2007) ❤️ – Prager Orgelmusik viel zu wenig beachtet.

Gerade weil Musik Text ist, ist Kunstmusik, Klassik oder E-Musik (sogenannte „Ernste Musik“) für viele Menschen anstrengend. Sie verstehen den Text und die musikalische Rede nicht. Unterhaltungsmusik und Filmmusik sind oft leichter zu verstehen.

Kunst sehnt sich nach Qualität und Ergriffensein. Dafür kollidiert sie manchmal und eckt an. Bei Kunst spielt ein Falsch und Richtig keine und doch eine Rolle — ein falscher Ton ist in diesem Moment ein falscher Ton, da gibt es nichts zu rütteln, so wie alle unterschiedliche Sprache dieser Erde Basis-Grammatikregeln besitzen. Man muss diese kennen, um Neues auszuprobieren, um sie überwinden und übertreten zu wollen für neue Künste, Sprachen und Ziele.

Kunst ist nicht gleichzusetzen mit Perfektion und Professionalität, als sei perfekte Leistung schon Kunst. Oh nein! Es gibt so viel musikalische Professionalität, die keine Kunst ist und die zudem nicht berührt.

Dass die musikalische Entwicklung von musikalischen Kindern oft zu sehr gesteuert wird, hin zur Bühnenmusik und in Wettbewerben beispielsweise, hat Nachteile. Leistung ist nicht gleich Kunst. Im Gegenteil.

Wenn ein Publikum aus Neid, Faulheit oder Furcht geradezu a-musikalisch oder konsumierend wird, werden sich noch weniger Menschen trauen, ihrem künstlerischen Potential wirklich nachzugehen. Bühne braucht Zeit.

23. Juli 2021

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Ich glaube, dass durch das Hinzufügen kleiner Flecken, fleißig wie eine Biene, ein Bild entsteht. Ein Bild muss ein Herz haben. (Maria Helena Silva)

Ich freue mich sehr auf die Klais in Neckarsulm, Konzert und meine Freunde dort wieder zu treffen. Spiele Ritter und Mendelssohn und Böhm. Ritter op. 11

Ich habe zufällig einige Deutschland-Aussteiger getroffen (Schweiz). Sie sagen, dass rückblickend der Neid in Deutschland ihnen an schlimmsten in Erinnerung ist. Ich habe von der Kirchenmusikgruppe berichtet. Außenstehende sind sprachlos, dass Neid und Hass vor Musik und Kirche nicht Halt machen. Dennoch kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen, mein Land zu verlassen. Den Juden ist es ja genauso gegangen. Sie liebten Deutschland und wollten nicht gehen trotz allem.
Gestern schrieb mir ein Benjamin Frensel, der mich belästigt, verdächtigt und sich von Ansgar Kreutz bewusst als „Administrator“ einsetzen ließ, pathetisch darüber, wie blasphemisch es sei, einen Papst Urban zu kritisieren (siehe Tourblog gestern). Ausgerechnet Frensel, der vor falschen Verdächtigungen, Hintenrum, Spott und Machtmissbrauch nicht zurückschreckt, schreibt von Blasphemie. Und dann nahm dieser den Namen Jesus Christus in den Mund. Das war für mich beinahe eklig, weil ich Heucheln hasse. Ein weiterer Admin von Ansgar Kreutz ist Maximilian Rothe, stark beeinflusst worden von Kreutz, ein früherer Fan von mir, ein Fähnchen im Wind in meinen Augen, mal Hü, mal Hott, mit Lucas Kluck befreundet, Kluck, der nachweislich andere, zB Michael Siewert, regelmäßig beleidigt, auch über den Nachrichtendienst „5 vor 12“ (zuvor noch nie davon gehört, es sollte verboten werden, darüber „anonym“ versenden zu dürfen), und das durchaus auch mit falscher Identität, beispielsweise bei mir. Erstaunlich ist insgesamt, finde ich, dass gerade die, die mir vorwarfen, ich hätte „mehrere Accounts“, zig Accounts haben, hintenrum agieren, mich mit Fake-Emails anschreiben. Das Gesicht der Kirchenmusik? Ich muss eine neue Gruppe gründen.

Eine neu eingeführte Regel in Ansgar Kreutz‘ Kirchenmusikgruppe ist, dass man das Unvermögen der Mitglieder nicht benennen darf: Wird also beispielsweise ein Video dort in den Dreck getreten, darf man nicht schreiben: Aber ihr könnt doch selbst gar nicht spielen.
Sehr viele, ich schätze, 70 Prozent Mitglieder dieser Gruppe, haben nicht Musik studiert. Mit diesen neuen Regeln hat die Kreutz-Gruppe das Niveau der Strupat-Gruppe meiner Meinung nach noch übertroffen.

Heute erinnere ich an die Symbolfrauen Emmanuelle Carpentier, Agnieszka Holland, Doris Zinkeisen, Isabel Abedi, Susan Anthony, Prinzessin Beatrix, Elsa Montagnon, Claudia Reinery.

Schade ist, dass mein Blog noch immer auch Ratten und Abschaum anzieht und Leute, die stänkern. Ich hoffe, es wird nicht immer so sein. Meine Zielgruppe ist eine ganz andere: Menschen, die die Welt verändern wollen.

18. Juli 2021

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Mein Wahnsinn besteht darin, zu hoffen. (Thérèse von Lisieux)

Ich freue mich auf morgen auf mein Konzert in Aub. Kunstsommer Aub an der Schlimbach Orgel 1865, Musikfestival Aub Ars Musica in der Spitalkirche. Ich bin schon ab mittags da. Sehr schön war auch, in Altenburg meine 15. Ladegast Orgel zu spielen. Ja, ich bin eine Spielerin und Sammlerin Sie ist stark verändert worden, auch der Spieltisch, er ist braun; jedoch viele Klänge und auch der Prospekt sind so wundervoll, wie ich es von Ladegast kenne. Sie ist recht groß in großer Bartholomäikirche, drei Manuale. Das dritte ist Fernwerk, wurde aber auch stark verändert. Die Orgel ist wie damals an der veränderten und nun zurückgeholten Riesen-Ladegast in Merseburg noch elektropneumatisch. Es ist also für den neuen Kantor viel zu tun, diese wunderbare Orgel in ihren Originalzustand zurückzuholen. Aber er ist sehr engagiert. Die Akustik ist fabelhaft. Sehr schön ist auch die schöne Sauer-Orgel in der berühmten, roten, stark geschmückten Brüder-Kirche. Sie ist meine 4. Sauer nach Leipzig, Saalfeld und Mönchengladbach und völlig anders als die Ladegast Orgel, obwohl beide historisch romantisch sind und drei Manuale haben. Ganz andere Welt. Sie ist etwas kleiner als Mönchengladbach-Rheydt, ähnlicher Prospekt mit aufgerollten Pfeifen wie dicke Mikadostäbe, braunes Holz, süffiger Klang, und selbst die (innen klein wirkende) hochverzierte Kirche erinnere mich stark an Rheydt mit ihren Brücken, Glitzerfarben und Bildern. Oben auf der Empore steht sogar ein alter Bechstein-Flügel, und unten ein Harmonium. Es gibt viele freie Kombinationen. Ich würde mich für eine Setzeranlage stark machen. Wer von euch ist Fan von freien Kombinationen? Anschließend spielte ich im Residenzschloss an der Trost-Orgel. Im Museum hatten vier Männer eine Art „Konferenz“ und beanspruchten dafür den ganzen großen Bach-Saal. Ich ließ mich dennoch nicht abhalten, die Luft und den Geist im Saal zu inhalieren.
Sehr empfehlen kann ich Thérèse von Lisieux. Und die unglaubliche Anna Schäffer. Wenn ich von ihnen lese, frage ich mich, warum manche Frauen ein so schweres Leben haben. Gern las ich auch Wilhelm Rabe und auf schwedisch Emmy Abramson – was für ein toller Nachname!

Strobel Orgel:

Sauer Orgel Altenburg

5. Juli 2021

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Ich hasse “neue” konventionelle Kunst. (Mary Cassatt)

Das neue habe ich eingefügt. Um Missverständnisse zu vermeiden.

Anbei mein erstes True Crime Video (ungeschnitten) … Ich habe nicht gemerkt, dass ich so lange geredet habe. Hätte noch weitermachen können 🙂

ps: Ich war fleissig und habe meine Steuererklärung 2020 fertig.

Mein Clavichord von Sander Ruys aus Niederlande bekommt nun das Pedal. Und zwar das aus ALKMAAR Schnitger Orgel Laurenskerk. Happy.

Heute erinnere ich an Milla Baldin Ceolin.

Und neu aus der Gnadenkirche Mannheim-Gartenstadt: Organ Impro

Und mal ein Song von mir: 

23. Juni 2021

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Raffiniert ist der Herrgott, aber boshaft ist er nie. (Einstein)

Rudolstadt LADEGAST

Ich freue mich, hier am 3.10. zu spielen.

Nun bin ich in Hohenmölsen.

J.S. Bach – Präludium B-Dur BWV 866 WTK I Nr. XXI 21 in St. Petri Hohenmölsen, Ladegast Orgel, AHS
Mein Weg mit der Orgel (12):  – kleiner Ausflug zwischendurch – morgen  geht es weiter – 
Heute war ein schöner, voller Tag, daher komme ich erst jetzt dazu, weiter zu schreiben. Denn heute hatte ich das Interview für den Wochenspiegel hier in Hohenmölsen in St. Petri – auch mit Video und Orgelspiel an der wunderbaren Ladegast Orgel, die ich ja schon kenne. Zudem habe ich auch eigene Videos dort gemacht, siehe oben. Es kommen noch mehr Videos.
Es war eine schöne Ladegast-Zeit, diese drei Tage hier, mit vier wunderbaren Ladegast-Orgeln. Morgen fahre ich heim.
Besonders schön war das Spielen heute an der wundervollen Ladegast Orgel in Braunsbedra in Sachsen-Anhalt in der Erlöserkirche im Burgenlandkreis/Saalekreis zwischen Weißenfels und Naumburg, bei Merseburg. Meine erste Begegnung mit dieser wunderbaren Ladegast Orgel! Meine 13. Ladegast. Ich sammle sie sozusagen. Braunsbedra ist mit 10.000 Einwohnern ungefähr so groß wie Hohenmölsen. Die schöne alte graue Steinkirche in Braunsbedra ist stark mit Wein und Efeu bewachsen und besitzt einen schönen Turm. Auch das benachbarte Roßbach hat zwei wunderschöne solche Kirchen (aber ohne Ladegast). Ich mag demütige Kirchen dieser Art ohne Werbung und Shop: einfach, duftend nach Holz, sauber, gepflegt, ohne viel Theater und Gedöns, einfach für Gott und die Menschen. Echte Kirchen. Und inmitten bzw. oben steht ein Wonneproppen an Orgel, edel, kompakt, frisch renoviert, liebevoll für sie gespendet, und niemand hängt sich selbst dafür an die große Glocke oder in den Mittelpunkt und lässt sich feiern und andere nicht ran. Kantoren, die nur ihre Spezis an die Orgel lassen, nehmen die Hölle mit in die Kirche.
Die Ladegast Orgel in Braunsbedra ist optisch anders als die weiße Ladegast Orgel in Hohenmölsen, sie ist rund, gewölbt, braun – und dennoch ähnlich, will sagen, die Anordnung der Pfeifen, das Gesicht der Orgel, die Gesichtszüge sind ähnlich. Man merkt die Verwandtschaft: Die edlen, markanten, geschmackvollen Gesichtszüge. Und spätestens oben am Spieltisch sieht frau sofort, mit was und wem sie es zu tun hat: Mit Ladegast: (HERZ) Der charakteristische Lackspieltisch, der mich so an Steinway erinnert, mit weißen Elfenbeintasten (oder Holz), die dicken, sinnlichen schwarzweißen Registerknöpfe. Und dann natürlich der charakteristische Klang: warm, süffig, mit duftigen Flöten, samtenen Achtfüßen, grundtönig, maskulin im positiven Sinne. Tragend in sprechender, samtig-trockener Akustik (niedrige, schöne Holzdecke). Wunderbare Doppelflöte, Zartflöte, Nasard. Zwei Manuale, Pedalkoppel, Manualkoppel, Traversflöte, schöne Vierfüße, dunkle Schokolade in der Mixtur und im Pedal. Das HW ist meist schwergängig. Stört mich nicht. Im Gegenteil. Umso fluffiger ist das OW, leicht zu spielen. Das Pedal ist schlicht, gerade, klar.
Ich nahm etwas Bach auf, dann fuhren wir zum Fußballspiel. Leider konnte ich das Schwedenspiel nicht sehen wegen meinem Interview, aber es freut mich sehr, dass Schweden Gruppensieger geworden und weiter gekommen ist. Das Spiel der Deutschen gegen Ungarn konnte ich sehen, und ich freue mich, dass auch Deutschland weitergekommen ist. Die Ungarn waren sehr gut. Dennoch: Fußball kommt mir vor wie das Spiel von und für kleine Jungs. Etwas kindisch. Doch dass Fußball für manche Fans wie der Sinn des Lebens zu sein scheint, ist… Zudem: Nirgendwo auch nur der Hauch von Weiblichkeit (Kommentatoren Männer, Männergesang, auf dem Platz nur Männer usw., die Diskussionen hinterher nur Männer usw.) PUUUUH! Winnie the Puh.
Ich nahm Bach auch an der wundervollen Ladegast Orgel in Weißenfels in der St. Laurentius auf. Hier ebenfalls das Charakteristische, wie oben erwähnt. Die Orgel ist optisch der Hohenmölsener ähnlicher, spitz zulaufend, doch braun. Alle drei eben erwähnten haben in der Mitte den weißen Schmuck, wie eine Kette oder geschmückte Einkerbung. Ladegast ist für mich ein echter Künstler.
Mittags tranken wir Bibop, das gibt es nur hier: Cola mit Schwarzbier, und zwar Köstritzer. In Bad Köstritz (Thüringen) ist Heinrich Schütz geboren. Daher mag ich dieses Bier, auch wenn ich Bier nicht mag. Weil ich Schütz mag.

5. Juni 2021

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Frauen sagen eher „wir“ – Männer sagen „ich“. (Julia Komp)

Wenn eine Frau „ich“ sagt, dann…

Eine-ein-Frau-Performance. Pittoresk!

Pfalz-Orgel-Tour!
Heute die wunderbare Späth Orgel opus 500 von 1938 in Maikammer (Pfalz, ca 50 km von Mannheim) gespielt: Original, elektro-pneumatisch, Taschenlade (man kann die Orgel nicht in eine Tasche laden, nein). Einzeln stehender Spieltisch, Walze, Schweller, “Kindersicherung”, ca. 50 Register, Boden untendrunter hohl für alle Drähte und Kabel, frisch überholt, Schwellwerk ist nun 3. M. Nett verstellbare “Stift”-Bank. Super Akustik und viel Platz für die Pfeifen. Es macht Spaß, zwischen Walze, Handregister, Schweller und Schwebungen hin und her zu wechseln. (Besonders schön war das Farbmischen an der Woehl-Orgel.) (So wunderbar wie die Späth in Weikersheim.)

So auch die zweimanualige Steinmeyer in M-Gartenstadt (Taschenlade), alle mit freiem Spieltisch, woran ich meist das Elektro (-Pneumatische) erkennen kann.

Dann die rustikale, dreimanualige Weigle Orgel opus 995 von 1954 in Mannheim Markuskirche, vom Aufbau ähnlich, doch diese mit elektro-pneumatischer Kegellade; freier Spieltisch.

Dann die lokale Hugo Wehr Orgel (aus Hassloch) in Rödersheim (Pfalz) (2 M), elektrische Schleiflade und elektrischer Registertraktur. So auch die Steinmeyerin in M-Almenhof (zw. Mannheim und Ilvesheim) von 1968 in der Lukaskirche. Alle mit freiem Spieltisch.

Jedoch die Popp-Orgel mit historischem Gehäuse in kath. St. Peter Ilvesheim (rot-gelb, wie früher unser Schlösschen) mit mechanischer Schleiflade gefiel mir besonders gut, auch wenn der Druckpunkt nicht ganz gleichmäßig schien. Jedoch auch in wunderschöner Akustik. Ich habe versucht, mir die unterschiedlichen Laden mit ihren unterschiedlichen Spielweisen motorisch in den Fingern einzuprägen.

Es gibt noch viele Orgeln hier…

Die Pfalz ist eine schöne Gegend, es gibt die Vorder-Pfalz, wo wir nun waren (wir waren bis Edenkoben, fast bis Landau). Und dann gibt es die Hinter-Pfalz (Kaiserslautern…). Und die Kurpfalz (Heidelberg…). Und die Oberpfalz … Und manches davon ist Rheinland-Pfalz, und ganz nah liegt Baden. Etwas verwirrend. Wir waren bei einem Kantor/Musiklehrer eingeladen, und es gab typisch Pfälzer Essen. Dies schmeckte etwas seltsam: “Saumagen”, Leberknödel, Brot und Sauerkraut. Aber der Wein war super, grüner Silvaner und gelber süßer Wein. Und Heilwasser. Er besitzt eine Hausorgel mit vier Registern, selbst gebaut (Material mind. 30.000 €).

Sehr mag ich Grazia Deledda, dir bisher einzige italienische Literaturnobelpreisträgerin!

Wichtig beim Konzertieren ist, das Stück, das man gerade spielt oder geschrieben hat, zu werden – nicht nur vorzutragen.

Woehl-Orgel München: Der Satanssturz Teil 1 – The Pain of God.

15. Mai 2021

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Es gibt keine Formel, großartig auszusehen, es ist eine Frage der Persönlichkeit. (Isabel Marant)

Nach der Voigt-Orgel in Walldorf und der Rühlmann-Orgel in Rohr fuhren wir zur ev. Stadtkirche Meiningen zur Schlimbach-Walcker-Hey-Orgel: Große Orgel, nackte Pfeifen vor einer leuchtenden Rosette in einer großen Marktkirche. Danke an Sebastian Fuhrmann und Hiob Stiftung Schop! Hier konzertierte Max Reger und organisierte die Schlimbach-Orgel, bevor Walcker kam. Nun hat Hey Orgelbau sie neu und schön umgefärbt. Die romantische Orgel mit 3 Manualen und Walze und Schweller ist zum farblichen Austoben gedacht, perfekt für Reger, Liszt, Mendelssohn, Ritter… Ich habe auch meine eigenen Werke gespielt. Frau Schop meinte, man sieht dabei, dass ich völlig versunken bin, „gar nicht mehr da“, so dass sie eigentlich gar nicht filmen, sondern nur zusehen wollte, weil es wie ein intimer Moment war. Zu intim, um zu filmen.

Wenn ich meine eigenen Stücke spiele, bin ich wirklich in meiner eigenen Welt. Ich zoome in die Orgel hinein. Ich spiele aus meinen Nieren und verarbeite den Tag. Anders, als wenn ich fremde Literatur interpretiere.

Oben steht noch eine Truhenorgel von Hoffmann. 

Die Stadtkirche ist momentan Gastgeber von klanglichen Installationen. 

Anschließend, nach einem Fischbrötchen auf dem Markt, fuhren wir zur Abendandacht in die katholische Marienkirche in Meiningen. Die im Gegensatz zur Stadtkirche unscheinbar aussehende Kirche, jedoch mit einem großen schönen Innenfenster, besitzt eine kleinere Kastenorgel, 2 Manuale, etwas in die Ecke gedrückt, Orgelbau Dresden. Es machte Spaß, wieder einen katholischen Gottesdienst zu begleiten. Man muss etwas jonglieren zwischen den vier großen Ringbüchern. 

Vier unterschiedliche Orgeln an einem Tag – toll!

An Tag 2 unserer Orgelfahrt fuhren wir nach Suhl nach St. Kilian, Schuke-Orgel, 2 Manuale, Messe Christi Himmelfahrt, in einer Kirche in einer Villengegend, die fast selbst wie ein rotes großes Wohnhaus aussieht. Die Schuke-Orgel war früher im Theater. Der katholische Gottesdienst war schön, mit mehreren Sängern, da unten nicht gesungen werden darf. Er war gut besucht. 

Dann fuhren wir nach Plaue bei Arnstadt. Dort gibt es die hübsche, kleine Nußbücker-Orgel opus 1 in St. Sigismund. Die kleine Kapelle steht ganz oben auf einem engen Berg. Dort kamen wir mit dem riesigen Bus gerade so hin. Eine verwunschene Tür führt zur Orgel über eine vermooste Brücke. Es duftet innen nach neuem Holz und altem Stein, schöne Kombination. Es wirkt wie eine jüdische Synagoge innen, schlicht, heilig. Die Orgel hat ein Manual, geteilt, und würde noch schöner klingen als sie ohnehin schon klingt, wenn die gewölbte Stein-Decke restauriert ist (momentan Holz). Wir retteten ein Rotkehlchen. Katholische Kapelle, profaniert.

Alle Gastgeber, Pfarrer und Kantoren waren nett und interessiert. 

Dann weiter nach Großneuhausen bei Sömmerda zur ältesten Rokoko-Kirche Thüringens. Dieses Dorf mit 600 Einwohnern Richtung Weimar kennen nicht mal eingefleischte Zella Mehliser. Dazu morgen mehr. Dabei steht dort eine Wahnsinns-Orgel: Thielemann.

Hochgehadert – neu erfundenes Wort.

Mein Beetle steht noch immer im Garten des Pfarrers in Walldorf. Ich wohne aber gerade im Hotel Stadt Suhl in Zella Mehlis.

Achtung: Nochmal: Konzert am Samstag Frankreich ist auf 2023 verschoben wegen Corona.

kIeine WeißenfeIs Ladegast frisch renoviert und große Ladegast in der Marienkirche Weißenfels

14. Mai 2021

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Die Kunst und die Bühne zeigen, erwecken zum Leben, was die Historie (bewusst) in der “realen Geschichte” außen vor lässt: Das Wirken von Frauen. (AHS)

Daher sollen auch meine Kunst und Webseite zeigen, was sonst oft ausgespart wird.

Gestern und heute waren sehr volle Tage. Nach dem Live-Stream in der Kirchenburg Walldorf fuhren wir direkt nach Rohr in Südthüringen zur ältesten Kirche Thüringens: St. Michaelis. Es ist eine sehr schöne, sehr gut erhaltene Dorf-Kloster-Kirche in einem gepflegten Hof, einem Tor-Turm mit schwarzem Schiefer (Wehranlage), die Kirche selbst mit rotem Dach. Wir haben für die drei Tage Orgelfahrt einen großen Renault-Bus zur Verfügung, da neben der Film-Ausrüstung auch Hunde dabei sind. Überall sind wunderschöne, teilweise schiefe Fachwerkhäuser. Die Dörfer und riesigen duftenden Rapsfelder sind malerisch und eine Zierde. Die Reliefbilder und Doppelemporen und vor allem die hölzerne Kassettendecke der Kirche gefielen mir sehr. Ich liebe schöne Kirchendecken, vor allem Holzfelder, schön bemalt. Die jetzige wunderschöne Rühlmann-Orgel (1914) wurde wegen mir extra geputzt, da sie wegen Bauarbeiten in der Kirche längere Zeit nicht gespielt und daher eingepackt gewesen war. Dennoch hinterließen meine Pedalschuhe Spuren im Staub auf den Pedaltasten.

Die Orgel in Rohr erhebt sich wie ein geschmückter Berg in Wellen hinter dem Altar. Ich liebe Orgeln, die hinter dem Altar und also vorne sind. Sie ist geschmückt mit Blumen, Früchten und Zimbeln. 1965 wurde die Orgel von Heinze aus Stadtilm umdisponiert. Sie ist, da ich direkt zuvor aus der Kirchenburg Walldorf von der neuen Voigt-Orgel kam, völlig anders im Spielen, was ich so interessant finde an Orgeln: Sie heißen zwar alle Orgeln, sind aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Diese Orgel war „unbequemer“ zu spielen, rustikal und griffig, aber das mag ich. Ich musste sie mehr erobern, vor allem in den Bach Trio-Sonaten. Der MDR war da und filmte. Ich habe meist keine 5 Minuten, die Orgel kennenzulernen. Es geht sofort los. Wegen Corona sehen die Filmer wie Mars-Menschen aus. Es war ein sehr nettes Ehepaar. Zudem wurde es von der Hiob Stiftung Schop live gestreamt (Youtube und Facebook). Ich konnte noch gar nicht hineinhören, habe aber den schönen MDR-Beitrag gesehen. Vielen Dank an Pfarrerin Carola Beck. Wilhelm Rühlmann wurde 1842 geboren, Geselle bei Ladegast, war auch in Paris.

Ich liebe diese Luther- und Storch-Gegend, fast alles evangelisch, überall scheint Luther gewesen zu sein, und Land und Luft, dazu diese tollen Kirchen mit schwarzen Schieferdächern (siehe auch Weißenfels). Fotos sind schon auf Facebook und kommen bald auch hier in den Tourblog. Den MDR-Link und von MKD Thüringen gebe ich noch durch. Der MDR wies auch auf mein Orgeltagebuch, also meinen Blog hier, hin. Manchmal korrigiere ich auch zwischendurch mal etwas oder ergänze.

Anschließend ging es direkt weiter nach Meiningen an die Reger-Orgel: Wieder eine völlig andere Orgel. Dazu morgen.
Ich weiß, ich bin etwas hinterher, zu erzählen, aber 14 Orgeln in 3 Tagen zu spielen ist selbst für mich heftig. Es wird sofort gestreamt, daher muss ich direkt mit der jeweiligen Orgel warm werden. Ich bin froh, wenn ich nachkomme, aber es macht Spaß!

Weißenfels, kIeine Ladegast, frisch restauriert