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Preisträgerin

18. März 2022

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Jedes Ereignis von außen ist Klang in uns. (AHS)

Ich würde mein Haar gern zu einem Bob schneiden. Bubikopf. Was haltet ihr davon? Oder lieber lang lassen? Ich hatte sie noch nie wirklich kurz. Nachteil beim Bob: Man muss ständig zum Friseur rennen, das ist ja gar nicht mein Ding.

Mir fällt auf, dass viele mutige (radikale) Menschen etwas Unschuldiges, Kindliches innen haben – eigentlich alle, die krass und vehement nach außen gehen. Diese Kombi ist faszinierend, das Innen und Außen. Denn viele Feigen und nach außen Braven sind innerlich hart.

Abends trinke ich gern einen Kamillentee vor dem Schlafen.

Seit Corona war ich kein einziges Mal mehr im Spa, in der Sauna oder in der Therme. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt, dabei habe ich es sehr geliebt und konnte in der heißen Sauna 20 Minuten aushalten. Jetzt bin ich total aus der Übung. Aber daheim Spa ist auch nicht schlecht, vor allem steigt dann die Luftfeuchtigkeit für die Instrumente. Ich empfehle Linde-Melisse-Bad und Teebaumöltropfen hinein und dann Handtücher mit schöner, heller Farbe nehmen, am besten Apricot. Sehr empfehlen kann ich Eucerin Lotion F. Das duftet. Aber Eucerin Gesichtscremes empfehle ich nicht, da tränen mir die Augen. Da ist irgendetwas Scharfes drin, hab ich, glaub ich, schon mal erwähnt. Eine Home-Sauna, das wär’s!

Gestern habe ich mich wieder mit meiner Mom getroffen. Im Cafe müssen wir keine Impfausweise mehr vorzeigen, die kennen uns schon. Wir tauschen immer Bücher (besonders schwedische Krimis), News und CDs aus.

Endlich regnet es wieder. Da steigt dann auch die Luftfeuchtigkeit für die Instrumente.

Bei mir in der Straße wohnt eine Lebenskünstlerin, eine sogenannte Handtherapeutin, die in einem Ladenlokal wohnt, und das noch umsonst. Das ist schon echt mal etwas. ps: So einen Laden zu haben – das fände ich auch cool.

Neu: Orgel-Information, Schwalbennest Bamberg

Rieger Orgel Dom Bamberg

Neu: Mendelssohn, die ganze 4. Sonate IV op. 65, Stiftskirche Stuttgart

7. März 2022

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Denke nicht, deine Stimme bewege nichts. (Kate Sheppard)

Happy Women’s Day!

Zitat einer Frauenrechtlerin. Ihr Konterfei ziert die Zehn-Dollar-Note Neuseelands. Leider war ich noch nie in Neuseeland.

Heute erinnere ich an Claire Mc Cardell, Modeschöpferin, die sich für bequeme Kleidung einsetzte.

Foto: Stadtkirche St. Marien Torgau

Die Renaissancestadt Torgau an der Elbe liegt auf der Bahnstrecke Halle-Cottbus, mit der S-Bahn ca. eine Stunde von Leipzig entfernt. Wir sind mit dem Auto gefahren, im wunderschönen Wetter, über Land. Man fährt an der Leipziger Messe vorbei und dann über sehr viele Dörfer und Felder und Alleen um Eilenburg, die fast alle mit …witz oder …nitz zu enden schienen, Jesewitz, Pehritzsch, Schkeuditz… Das sind alles unglaubliche Namen, die man sonst nirgendwo so angehäuft lesen kann. Torgau (Markt) klingt hier schon fast… normal. Es dauert recht lange, bis Torgau auf den Schildern auftaucht. Zudem gab es auch noch eine Umleitung (wie fast immer, wenn ich irgendwo unterwegs bin, dann taucht garantiert ein gelbes U auf). Wir hatten sehr schönes Wetter, als wir schließlich und finally in Torgau ankamen. Die prunkvollen Straßen mit den schönen alten Häusern gefielen mir sofort. Wertvolle Renaissance-Gebäude. Die Kürfürstliche Kanzlei. Die historische Superintendentur. Gelehrtenschule. Priesterhaus. Häuser mit Wappen. 500 Baudenkmale aus Spätgotik und Renaissance. Die schöne Spitalstraße, die Bäckerstraße, die Fischerstraße zum Markt, die wunderschöne Pfarrstraße und die schöne Straße Wintergrüne mit den gelben Häusern, der Marktplatz mit der Mohren-Apotheke und dem Brunnen und mit dem neuen Rathaus, ein wunderschöner Runderker an der Seite (Anna von Dänemark), die Reste der Nikolaikirche (es wird über Sanierung nachgedacht). Hier wurde endlich in deutscher Sprache gepredigt, Justus Jonas predigte hier, ein Zeugnis der Reformation. Könnt ihr euch vorstellen, dass vor der Reformation so gepredigt wurde, dass kein Mensch irgendetwas verstand? Wo doch die Predigt so wichtig ist? Kein Wunder, dass man den armen Bürgern teuren Ablass andrehen konnte, denn das Evangelium wurde nicht gepredigt, jedenfalls nicht verständlich (und wahrscheinlich sowieso überhaupt nicht).

Man kann sich richtig vorstellen, wie hier Kutschen fuhren, wie Kinder auf den Straßen spielten. Berühmt war auch die Torgauer Tuchmanufaktur. Als mein Papa hier Kind war, war das noch in der Weimarer Republik (bis 1933). Noch lange vor dem Zweiten Weltkrieg. Es gab kaum Autos, kein Internet, keine S-Bahn. Die Eltern meines Papas hatten ein Geschäft. Sie waren nicht in der Musik. Torgau ist eine Musik- eine Sprache- eine Lutherstadt.

Die Lutherstadt Torgau wurde nicht zerstört, da sich hier die Truppen getroffen haben. 1945 fand hier an der Elbe die erste Begegnung der US-Truppen mit denen aus der Sowjetunion statt. Das Ende des Krieges. Man fühlt noch die Geschichte, wenn man hier durch die einsamen Straßen schlendert, die (wegen Corona?) leer sind. Wir waren im Restaurant “Herr Käthe”, aber ich möchte gern im Sommer wieder hin, wenn man draußen sitzen kann und auch die Katharina-Luther-Stube und die Galerie auf haben ab April. Es gibt auch eine katholische Kirche. Torgau gilt als “Amme der Reformation”.

Mir gefiel sehr der Bärengraben, die beiden großen süßen, alten, verschlafenen Bären (eigentlich müssten sie im Winterschlaf sein). So gemütlich faul wie diese sind – das wäre ich gern. Im Himmel?

Besonders schön war es im Haus der Familie Noll, er Musikmathematiker in Barcelona, sie Künstlerin und Restauratorin, ein sehr gebildetes Paar, das in einem Haus wohnt in der Pfarrstraße aus dem Jahr 1540, ein Haus, wie Martin Luther betreten haben muss, überwältigend besonders und faszinierend, ein Haus, wie auch mein Papa bewohnt haben muss, mit alten Böden, Mosaik, Steinen und Türen. Wir wälzten viele Geschichtsbücher zu den Bauwerken in Torgau und aßen der Fastenzeit entsprechend Datteln mit Schinken, Käse und Orange. Und es gab einen alten, kleinen Blüthner in der Ecke.

Das perfekt erhaltene Schloss Hartenfels ist ein Highlight in Torgau, das Schloss zu Torgau; gerade von der Elbe sieht das Schloss wunderschön aus, weiß-rot. Der Große Wendelstein ist der hohe gelbe, mit Fresken und Reliefs geschmückte Treppenturm des Schlosses, aus Elbsandstein, Spiraltreppe, schneckenförmig, im Schlossinnenhof. Napoleon war auch in Torgau. Torgau war für Napoleon interessant wegen seiner strategischen Lage an der Elbe. Auch mein geliebter Heinrich Schütz (sein Wand-Kalender 2022 aus dem Schützhaus in Weißenfels hängt an meiner Wand) war im Schloss zu Torgau, er hatte seine Oper Daphne in einem Schloss-Flügel uraufgeführt, es war 1627 die erste deutschsprachige Oper. Damit ist Torgau für mich eine Stadt der Sprache, die Stadt der deutschen Sprache! Nicht nur hat dort Martin Luther die erste reformatorische Kirche eingeweiht, nämlich die Schlosskirche Torgau, in der endlich in deutscher Sprache gepredigt wurde (1544 von Martin Luther selbst kurz vor seinem Tod eingeweiht), sondern in Torgau wurde auch deutschsprachige Musik zuallererst uraufgeführt (Schütz) und die erste deutsche Messe musikalisch gefeiert (Johann Walter zusammen mit ML).

Vom Turm des Schlosses Hartenfels (Hausmannsturm) konnten wir die schöne große, ruhige Elbe sehen, geniale Aussicht, wunderschönes Wetter. Das Lapidarium (Gewölbe unter dem Schloss) hatte noch zu. Wir aßen beim Italiener an der Alltagskirche (früher Kloster) und tranken später Bubble Tea.

“Torgaus Bauten übertreffen in ihrer Schönheit alle aus der Antike.” (Martin Luther)

Torgau war für Katharina von Bora ihre erste und letzte Station ihres (bürgerlichen) Lebens.

Wunderschöne Gemälde von Lucas Cranach d.Ä. in Marien und Schlosskirche, und der berühmte Kanzelkorb in der Schlosskirche.

Schöne helle Kirche St. Marien. Luther war ca. 60-100 x in Torgau.

Neu: Schlosskirche Torgau

Neu: Stadtkirche St. Marien Torgau

24. Februar 2022

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Schönheit für mich ist, kraftvoll und ohne Angst vor anderen Kunst zu produzieren. (AHS)

Heute erinnere ich an Zhang Yin, chinesische und reiche Unternehmerin.

Es ist interessant, im Rahmen meiner Dissertation über den Gottesbegriff nachzudenken, inwieweit dieser in einer wissenschaftlichen Arbeit vorkommen darf: Es gibt den immanenten Gottesbegriff, bei dem Gott mit Schicksal, Universum, Kosmos, sogar mit Musik gleichgesetzt wird und dabei also offen und vage bleibt, etwas, dass wir innerlich als göttlich empfinden. Dieser Gottesbegriff wird noch akzeptiert, da sich jeder Mensch darunter etwas anderes vorstellen kann. Jedoch der transzendente Gottesbegriff, den, den ich meine, der ist durchaus problematisch in der Wissenschaft, denn hier gehe ich von einem real existierenden Gott aus, dem christlichen, dem Gott von Mose, dem ich als Kind begegnet bin, der zu mir gesprochen hat, als ich 9 Jahre alt war. Wenn ich euch ein Geheimnis verraten darf: BACH BERÜHREN ist der Titel, GOTT BERÜHREN ist gemeint. Das ist natürlich radikal, vor allem, wenn man die säkulare (atheistische) Szene der Geisteswissenschaften kennt. Dabei müsste die Geisteswissenschaft von Geist erfüllt sein.

Ein weiterer Begriff fasziniert mich sehr: ENTHUSIASMUS. Das Wort könnte als ein Synonym für mich stehen. Die von Gott Erfüllte. Eigentlich könnte dieses Wort das Gegenteil der nüchternen, geisteswissenschaftlichen Sprache markieren. Aber: Enthusiasmus gilt dort tatsächlich als Begriff und Phänomen. Und noch mehr: Es bedeutet ursprünglich aus dem Griechischen: enthousiasmós: freudige Erregung durch den Heiligen Geist, erfüllt mit Gott, ergriffen. Es ist ein durch und durch christlicher Begriff, auch wenn dies heute verloren gegangen ist und nur noch für Begeisterung steht. Aber selbst Begeisterung leitet sich korrekt ab von: Mit dem Heiligen Geist erfüllt sein, verzückt sein. Ich kenne das Gefühl von Verzückung. Ich weiß, dass nichts der Verzückung gleichkommt wie in Gottes Nähe zu sein. Die Dissertation BACH BERÜHREN bedeutet auch: Erfüllt werden mit Enthusiasmus und Begeisterung für Bachs Musik. Und dies wiederum übersetzt meint: Erfüllt sein mit Enthusiasmus für Gott, Gott kennenlernen, nicht nur Bach. So dass Post-Millennials und junge Menschen Gott kennenlernen, nicht nur Bach. Ich will untersuchen, wie sie auf Bach als christliche Musik reagieren. Dies ist letztendlich die Motivation für meine Studie. Und was ist hier die Herausforderung? Dies so zu schreiben, dass er, dass Gott umschrieben wird, er, der nicht genannt werden darf. Den zu formulieren und zu lesen, der nicht gelesen werden soll: Jahve. Dass er deutlich und doch verborgen ist. Dass er in einer geisteswissenschaftlichen Arbeit verherrlicht wird.

Eines darf man nicht vergessen: Sobald man etwas veröffentlicht, egal was, auch in der Wissenschaft, kann es diskutiert und auch kritisiert werden. Solange dies in einem klugen und geschätzten Kontext vonstatten geht, ist es noch ok, wobei auch hier berühmte Menschen “klug zerfetzt” werden (können) von anderen Forscherinnen und Wissenschaftlern. Jedoch in einem Zeitalter, wo Dummheit laut heraus getrötet wird und viele Laien sich Urteile erlauben, nur um sich selbst herauszustellen, von frauenfeindlichen Motiven geprägt, ist es von großer Bedeutung, mit gehässiger, dummer Kritik gut umgehen zu lernen, wahrscheinlich von größerer Bedeutung als je zuvor in einem anderen Zeitalter.

„Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein! Also gibt es keine Götter.” (Nietzsche)

Auch kluge Leute können sehr falsch liegen. Das ist der Grund, warum viele einen echten Gott nicht wollen. Sie wollen lieber selbst Gott sein und würde es nie ertragen, dass jemand anderes Gott ist. Also gibt es keine Götter? Da hat Nietzsche allerdings Recht. Es gibt nur einen Gott. Und glaubt mir – ein Gott reicht absolut aus. Buchstäblich. Denn: es sind ohnehin 3 in 1. HOLY SPIRIT. GOD. JESUS. Wen ich zuerst liebte: Gott. Wen ich als zweites liebte: Jesus. Wen ich als drittes und dann lange am meisten liebte: Den Heiligen Geist. Und nun? Wieder Gott. Denn er ist Abba.

Foto: Dachsbach, Franken

Ich lese gerade Baruch Spinoza, hochinteressant, genauso Daniel N. Stern und Jean-Luc Nancy.

Neu: Hier erzähle ich das Märchen vom bösen Wolf:

22. Februar 2022

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Wenn man nachdenkt, radikalisiert man sich ja auch. (Helke Sander)

22.2.22

Deutsche Schauspielerin. Professorin. Ich erinnere heute auch an Shonda Rhimes, Fernsehproduzentin aus den USA.

Bemerkenswert am Göttert und Isenberg Orgelführer von 1998 ist, dass durchgehend nur von Männern die Rede ist, welche auf S. 131 in folgendem Ausspruch gipfelt: „Auch Orgeln wollen den Mann, der zu ihnen passt.“ Was für ein Zeugnis! Ein hervorragendes Zitat. Am liebsten würde ich es ab jetzt täglich oben in meinem Blog zitieren.
Gab
 es 1998 gar keine Organistinnen in Deutschland? Kein Wunder, dass es so überraschend heute für Männer ist, dass es heute Frauen gibt. Mit solchen Büchern wurde es den Frauen in der Orgelwelt schwer gemacht, da es sich in die Köpfe eingebrannt hat, es müsse “der Organist”, also ein Mann an der Orgel sein. Ob dies der Grund ist, warum Frauen attackiert werden, die an der Orgel Karriere machen wollen, gar noch als Künstlerin?

Heute hörte ich von der wundervollen Frau Maria Beulah Woodworth-Etter, 1844 geboren, aus den USA (Wilder Westen), beispiellose Christin, die Schreckliches erlebt hat und dann dennoch (oder gerade weil) zu einem enormen und gesalbten Dienst kam.

Was mich wundert: Warum bringen Nachrichten noch immer Nichtigkeiten wie Fußball, Lottozahlen und Männersport? Um Männer zum Nachrichtenschauen zu bewegen? Das sagt ja einiges aus. Wo sind die entscheidenden Nachrichten, Warnungen und Wichtigkeiten, die durch Fußball und Lotto abgewürgt werden? Wo sind Themen, die für Frauen wichtig sind?

Neu:

12. Februar 2022

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Nur ein Privatleben führen heißt, in einem Zustand leben, in dem man der Wirklichkeit, die durch das Gesehen- und Gehörtwerden entsteht, beraubt wird und der Möglichkeit, etwas zu leisten, das beständiger ist als das Leben. (Hannah Arendt)

12.2.22
Das obere Zitat bedeutet, dass Frauen jahrhundertelang beraubt wurden. Heute heißt das Cancel Culture: Frauen, ihre Meinung und Wahrnehmung werden oft gecancelt. Nach dem Motto: Impulsiv? Falsch. Emotional? Unsachlich. Weiblich? Passt nicht. Gefühlvoll? Schlecht. Anderer Meinung? Geht nicht. Offen, direkt, nicht hintenrum? Druff: Hexenjagd. 

Ich bin begeistert von Barbara Beuys und ihrem Buch über Chinas Dichterin Li Quingzhao, die mit dem Gelehrten Zhao Mingcheng verheiratet war.

Noten AHS bei Stretta

Schön finde ich, dass ich die Galerie Nettels bei der Aa zum Stadtteil “Über Wasser” in Münster gesehen habe, in der die von den Nazis verbotenen Predigten von Bischof Graf von Galen gedruckt und heimlich verbreitet wurden, Galerie Nettels neben der Überwasserkirche, damals auch Druckerei. Die Predigten wurden auf Schreimaschinen getippt mit Durchschlagpapier zur Vervielfältigung.

Oben: Das Juwel von Münster: Karl Schuke Orgel in der Marktkirche: Tropfenorgel

Update Üben: Viernes Toccata ist gerade auf den letzten 4 Seiten nicht unanstrengend. Update Diss: Für meine Dissertation lese ich gerade Resonanzen und Dissonanzen. Sehr interessant. Das Spannende für mich sind hierbei nicht allein Inhalt und Schlussfolgerungen, sondern die Form, wie argumentiert und aufgebaut wird. Man kann ja mit dem gleichen Inhalt ganz anders argumentieren. Der Aufbau der Diskussion ist ganz anders gestaltet.

Neu: Noten-Ausgaben im Vergleich im Orgel Vlog:

Orgel Vlog
Woehl Orgel

Woehl Orgel Sendenhorst

Orgel- Information 

6. Februar 2022

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Die Kunst berührt und bewegt den modernen Menschen als Rezipienten im Innersten der Seele wie nichts anderes – und sie gebiert dem Menschen als Produzenten, das heißt, als Künstler oder Kunstschaffendem, indem sie ihre eigene Gesetzmäßigkeit gegen alle instrumentelle, politische und ökonomische Vernunft gelten zu machen vermag. (Hartmut Rosa)

Ich bin in Freckenhorst bei Münster angekommen. Die Züge fuhren über Hannover und Hamm. Die große, katholische Stiftskirche St. Bonifatius (nach dem Brand 1129 wieder aufgebaut) ist eine schöne „Kathedrale“: Romanisch, Arkaden, dicke Säulen; nicht strahlend gotisch, aber strahlend romanisch;  im Westschiff steht keine Orgel mehr, die barocke Orgel (Mencke, 1711, Beckum) stand hier früher im Westwerk. Jetzt steht die neue, weiße Seifert-Orgel (Romanus Seifert, Kevelaer) von 2017 im Nordschiff, links vom Altar, horizontale Zungen (Chamade), freier Spieltisch, elektrische Spieltraktur, Setzeranlage, Wippschalter, 2 M, 38 R. Die Orgel hat noch 2/3 Pfeifen der Vorgänger-Orgel Breil. Kreuzförmig sammelt sich der Klang in der Kuppel. Die Akustik von 4 1/2 Sekunden ist gut zu handhaben, da die Orgel im Nordflügel ebenerdig steht. Den Damenstift mit den Nonnen gibt es schon lange nicht mehr. Nun ist der Stift ein Schloß, hinter der Kirche, von Grafen und Gräfinnen bewohnt. Die Kirche besitzt einen echten Brunnen, aus dem geschöpft werden kann, rechts vom Altar. Neben der Orgel befindet sich der Tabernakel von 1743 mit dem berühmten Kreuz. Angeblich befinden sich dort auch „Splitter vom Kreuz Jesu“. Der silberne Kasten von 1669 mit den Gebeinen der Äbtissin Diethild Thiatildes, nach der Rekatholisierung, steht rechts vom Altar (Alarmanlage). 17 Uhr Konzert! Ich berichte morgen weiter. Müüde.

Foto oben: Stiftskirche Freckenhorst

Neu: Orgel Vlog Templerkirche

Guten Morgen! Die Gegend mit den roten Backsteinen und den grünen Wiesen im Münsterland mag ich sehr. Ich habe vor Jahren schon in Warendorf und Beckum Klavierabende gegeben. Und dass es eine Reiter-Gegend ist, mag ich. Schon einige Stunden an der Seifert Orgel geübt. Da sie eine elektrische Spieltraktur hat, mußte ich mich erst wieder an den „elektrischen Druckpunkt“ an den Tasten gewöhnen.

15. Januar 2022

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Ich glaube, dass es nach 3000 Jahren an der Zeit ist, dass wir Frauen die Macht ergreifen. (Shermin Langhoff)

Deutsche Theatermacherin.

Heute erinnere ich an Tamara Lunger, Bergsteigerin mit Herz und Harmonie, und an Ruth Achlama, deutsch-israelische Übersetzerin: Frau muss im Leben das tun, wovon sie träumt.

Sehr interessant finde ich Judith Butlers Anerkennungstheorie.

Ich beschäftige mich mit Resonanz und meiner Dissertation. Das ist gerade mein Arbeitsfokus. Erkenntnisinteresse. Bereits Friedrich Dürrenmatts intelligente Tragikomödie Romulus, der Große zeigt den Ausverkauf und die Verfügbarkeit von Kultur und ist voll von Resonanzen.

Das offene Promovenden-Kolloquium heute war spannend, aber auch anstrengend, da wie am Fließband eine Dissertation nach der anderen vorgestellt wird. Das ist schon anstrengend, zuzuhören. Da ich Sprache liebe, will und kann ich auch nicht innerlich abschalten. Digitale Meetings machen das Ganze nicht leichter. Da entsteht wenig Resonanz. Ich bin ja weder Schulmusik noch IGP, sondern Künstlerin. Es wird oft etwas hochgestochen und so viel von “Subjekten” gesprochen, dabei geht es um Menschen.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag etwas leisten kann, über die Musikpädagogik hinaus, das relevant ist, auch außerhalb einer privilegierten Subwelt. Es braucht dringend eine Umdeutung, eine Verschiebung von Normen.

Oben: Übungsraum an der HSLU 5. Stock mit Blick auf die Alpen

Sehr empfehlen kann ich das neue Buch “Das menschliche Gehirn und wie es funktioniert” von DK Penguin Random House. Wusstet ihr, dass ein Gehirn 1,2 kg wiegt, einen Liter Wasser enthält und rosagrauweiß ist? Das Gehirn erzeugt das Bewusstsein, Vorstellungskraft und das Selbst (zusammen mit der Seele, Anmerkung AHS). Es hat viele Falten und Schichten. Ich bin fasziniert vom menschlichen Gehirn und wünschte, ich könnte meines mal knuddeln und Danke sagen. Ich knuddel dann mal meinen Kopf.

Neu: Schübler Choräle von 2017 und 2018, jetzt hochgeladen:

und

9. Januar 2022

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Frieden ist der Weg. (Emily Greene Balch)

Amerikanische Soziologin. Sie wurde beinahe 100 Jahre alt. Heute erinnere ich an Sarah Thomas, Marathonschwimmerin, und Ida Pfeiffer, Reiseschriftstellerin, 1797 geboren, die ihre Kinder allein großzog.

Oben: Wenthin Orgel, Foto von Reinhard Bamming (Presse, IVZ)

Ich lese für meine Dissertation (da kann ich das Bein hochlegen) über Resonanz. Es ist hochinteressant. Hier gibt es enorme Verzweigungen und Nebenarme. “Das Verschwinden der vielfältigen Apfelsorten, ein gleichmachender Rassismus und der fatale Hang, alles Unangepasste zurückzudrängen, scheint sich auch in der Kunst widergespiegelt zu haben”, schreibt Oberschmidt und hat Recht, das habe ich selbst erlebt. Doch er vergisst vielleicht, dass es genauso auch in seiner Branche zugeht. Bereits Adorno schrieb: “Die Geschichte der neuen Musikbewegung duldet kein sinnvolles Nebeneinander der Gegensätze mehr” (Adorno 1997). Lassen wir das “mehr” mal weg. Oft gilt es im Instrumentalstudium, sich der Lehre des Meisters zu unterwerfen, und wehe, du tust das nicht. Es gibt auch viele andere tödliche Faktoren in der Profi-Musik, die Resonanz abtöten, Faktoren wie Hierarchien, Neid, Versteinerungen, Nachahmenmüssen usw. Dass ein Mensch tatsächlich dennoch, trotz Profi-Studium, Künstlerin wird, ist geradezu ein Wunder. Es fehlen in der Profi-Musik (und auch bei den Hobbymusikern) Differenzerfahrungen. Ein System braucht nicht nur Bestärkung, dass alles bisher Dagewesene einzig gültig, gut genug und ausreichend ist. Es ist fundamentalistisch, einer anderen Richtung ihre Existenzberechtigung abzusprechen.

Da Männer in Männer-Systemen oft sehr unterwürfig sind, um voranzukommen, lassen sie ihren Frust darüber oft an Frauen aus. Frauen, die ihnen in Männer-Systemen nicht gefährlich werden können. Ich bin immer wieder überrascht, wie geplant unterwürfig Männer gegenüber anderen Männern sind, selbst wenn sie die nicht leiden können, wenn sie meinen, dies könnte ihnen weiterhelfen oder sie schützen. Besonders jüngere Männer älteren gegenüber. Es scheint eine Art Spiel zu sein, sich gegenseitig zu Diensten zu sein.

Neu: Orgel-Information:

Strebel Orgel Kleinweisach, Franken

Neu:

1. Januar 2022

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Wir verschwenden zu viel Zeit damit, uns zu fürchten, während wir eher fürchten müssten, zu viel Zeit zu verschwenden. (Stephanie Shirley)

Willkommen, liebes Jahr 2022. Vielen Dank für allen Segen, alle Hilfe, Gebete, Geschenke und Sponsoring. Vor allem auch ganz überraschende. Merci! Gott segne euch und segne alles! Bitte betet für mich, ich kann es gebrauchen. Heinrich Schütz-Jahr 2022. Kultureller Gedächtnisort.

Das Jahr endete mit wunderschönem Sonnenuntergang, da es ein sonniger Tag war, und mit schönem Gottesdienst mit Kerzen und Schmuck und Beichte, womit das neue Jahr auch begann: Mit Wiegleb Orgel, Dankliedern, Glocken und Feuer. Feuer in einer alten Waschtrommel auf einem feuerfesten Platz im Garten. Durch die Löcher leuchtete das Feuer und bog sich wunderschön im Wind. Dazu gab es Blasmusik, Fackeln, liebe Menschen und Sekt. Zuvor leuchteten noch die Sterne über dem Friedhofs-Nachthimmel. Vereinzelt Feuerwerk. Sonst ruhig. Und Raclette ❤️ Die hübsche weiße Kirche in Schornweisach in einem gepflegten Friedhof wurde im Gottesdienst an Silvester 2021 in allen Farben angestrahlt bis zum nächsten Abend.

Stephanie Shirley (siehe Zitat) nannte sich “Steve”, um in der Männer-Branche IT schneller Fuß zu fassen. Wahrscheinlich würden Neider dies “Betrügen” nennen, genauso wie bei mir mein Kopftuch. Dabei ist völlig klar, dass es ein Armutszeugnis für die Männerwelt ist, dass Frauen zu solchen Mitteln greifen müssen. Und auf der anderen Seite ein Brillanz-Zeugnis für Frauen.

Sehr interessant ist das Buch “Unterwerfung der Frauen” von John und Harriet Mill  – das Ehepaar hat das Buch gemeinsam geschrieben, bei Reclam 2020 ganz neu erschienen. Es geht um die Geschlechterfrage. Früher wurden die Gedanken nur John zugeschrieben (wie oft in der Geschichte wird es so gewesen sein, dass wichtige Gedanken, Kunst, Ideen und Talente statt den entsprechenden Frauen allein Männern zugeschrieben wurden? Männern aus ihrem nahen Umfeld).

Meine Noten zu meinem Orchesterwerk LICHTUNG kommen 2022 heraus!

26. Dezember 2021

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Sei tapfer und habe keine Angst davor, Fehler zu machen. (Peggy Porschen)

Oben: Floradomie

Heute habe ich den Weihnachts-Gottesdienst verpasst. 

Aber dafür spielte ich Alt-Blockflöte mit Thomas am Flügel:
Valentin Rathgeber, Weihnachts-Pastorellen. Und wir haben daheim privat Andacht gefeiert zu dritt und dreistimmig alle Weihnachtslieder aus dem EG gesungen. Auch von Jochen Klepper. Und „er schleußt“.. 

Wichtig: Adventslieder dürfen hierbei nicht dabei sein. Die Liturgik muss bis exakt auf die Sekunde eingehalten werden.

Von The Chosen Staffel 1 haben wir weitere Teile gesehen. Ich habe die ganze Staffel 1 gesehen. Es ist doch sehr zu empfehlen. Ich musste weinen. Jesus ist hervorragend besetzt. Das Treffen mit Nikodemus. Die Frau am Brunnen, die Samariterin. Maria von Magdala gehört mit zu den Jüngern. Jesus ist durchweg extrem gut zu Frauen. Die Pharisäer erinnern mich an die Hater. Hatisäer. Pharitäer. Hatis. Wunderschön ist der Teil Hochzeit zu Kanaan. Ich bin am meisten berührt, dass Jesus seine unfassbaren Gaben der Heilung so bewusst für sich behielt, bis seine Zeit kam. Das ist – unglaubliche Selbstdisziplin. Und noch etwas: Alle Gaben, die Jesus einsetzte (und wer hatte Gaben wie er?), setzte er ausnahmslos für die Liebe ein. Nie für Anerkennung. Immer für Beziehung. Ohne Spektakel. Das ist nicht Bescheidenheit. Das ist viel mehr. Das ist … ja, was ist das? Bitte schreibt mir, was ihr denkt.
Das ist Größe, glaube ich. 
Das ist Kraft. Das ist Identität. Souveränität. Unabhängigkeit. Das ist Gott. Das kann nur Gott.

Ich lese (über) Jochen Klepper. Er hat wirklich geliebt. Eine Frau, die älter und Jüdin war und daher eine Menge Ärger brachte aufgrund der Nazis. (Die meisten Männer wollen gern eine jüngere Frau, die keinen Ärger macht.) Sie soll eine schöne, kleine und recht reiche Frau gewesen sein. Er war ganz anders, wohl sehr gutmütig und weich und eher ängstlich und fühlte sich schon zuvor zu älteren Frauen hingezogen.
Jochen Klepper hatte eine sehr schwere klinische psychische Krise. Ich glaube, viele sensible und begabte Menschen haben solche oder ähnliche Krisen, in denen sie nicht mehr wissen, wer sie sind. In der sie an sich und ihren eigenen Ansprüchen (ver)zweifeln, am Leben, an ihrem Ehrgeiz und Verlangen. In dieser Zeit brach der Hochbegabte sein Theologiestudium ab, worunter er sein Leben lang litt. Die „Wunde seines gescheiterten Studiums“. Aber er wollte Autor werden, Künstler. Krise ist immer Durchbruch. Ich sehe mich wie er auch als künstlerisch-literarische Journalistin. Und alle künstlerischen Menschen schreiben Tagebuch, weil sie innerlich so voll sind. Wir versuchen, eine ureigene Linie einzuhalten. Wir unterstellen unseren künstlerischen Beruf in dieser Welt und damit auch das Finanzielle Gott. Von Kunst zu leben verändert die Persönlichkeit. Klepper wurde mit „Der Vater“ Bestsellerautor, seinem einzigen vollendeten Roman. Zuvor gab es viele Krisen und Achterbahnfahrten.

Poesie hat eine Hauptmotivation: Zu trösten.

Seinen Selbstmord finde ich trotzdem problematisch, vor allem den des jungen Mädchens – war sie nicht zu retten gewesen? Auf der anderen Seite war diese Zeit wohl so unvorstellbar schlimm. Dennoch: Die Entscheidung, die Bonhoeffer traf, war die christlichere und wesentlich schwerere Wahl, die Jesus-like-Wahl.

Peggy (siehe Zitat) war Bäckerin. Fehler machen einen erst erfolgreich. Sonst wird man sich nie etwas trauen.
Heute erinnere ich an Zeruya Shalev, israelische Autorin. Sie schreibt, dass der Mensch sich vor der “großen, romantischen Liebe” besser schützt. Ob das stimmt? Gott ist, seine Liebe ist eine große Liebe, die viel mehr als nur romantisch, die echt, mächtig und gut ist. 

Empfehlen kann ich Frau Ella – auch wenn dieser romantische Film sehr unrealistisch ist. Außerdem heute: Rosenkohl. Eierlikör. Kakis.


Neu: Bachs Schübler Choräle:

Schübler