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26. Oktober 2021

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Extreme Männer-Ideologie auf dieser Erde. (AHS)

Foto oben: Hey Orgel 2021 Oberhausen

Es war schön in Salzburg. Eine Stadt voller Rosen und Herbstfarben, aber auch voll Betrunkener vor dem Bahnhof. Es ist schön, die Berge zu sehen. Im Mozarteum braucht man Covid-Chipkarten, um Toiletten zu benutzen. Ohne Cov-Pass kommt man hier nicht weit. Salzburg erinnert mich wie immer äußerlich an meine Stadt. Nur etwas süßer hier und da.

Ich war auch in St. Andrä und fand eine Orgel ohne Bank vor. Eine Stehorgel? Ich bin abends mit dem ICE wieder zurück. Hört ihr auch gern Krimis auf iTunes/Apple?

Interpretationsforschung finde ich dann schwierig, wenn nur Aufnahmen, keine Live-Interpretationen analysiert werden können. Schöner als analysieren ist jedoch stets, selbst zu interpretieren. 

50 Shades of organ:

Neu: Orgel-Information:

Steinmeyer Wender Orgel Arnstadt

 

Wender Orgel Arnstadt
Bach g-Moll Rudolstadt
Steinmeyer Orgel Würzburg

22. Oktober 2021

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Vom All aus überwältigt auf unsere Erde blicken – so sollte Gottesdienst sein: Ewigkeit. Erkennen, dass unsere Weltkugel nicht einfach daherspaziert kam. Gottes-Perspektive. (AHS)

Bald ist das Konzert in Innsbruck.

Heute spielte ich an der wunderschönen Ladegast Orgel 1864, gerade 2021 frisch restauriert von Eule, in der Marienkirche in Weißenfels, Sachsen-Anhalt. Ich habe die Orgel in drei verschiedenen Stadien erlebt: Einmal weiß (übermalt), mehrmals eingetütet von Eule, und nun heute das erste Mal in ihrer neuen vollen Pracht gespielt, siehe:

Es ist schön, eine so wertvolle Orgel über einen längeren Zeitraum zu begleiten und Entwicklung und Prozeß mitzubekommen. Wie bei einem Menschen. Sie ist nun wieder braun. Ohne Gerüst. Mächtiger, runder, warmer, ausgewogener Klang, der sich gut mischt. Farbtöne. Klangtöpfe. Registergesichter. Super Akustik. Groß. Ritter 4. spielte ich.

https://www.ann-helena.de/orgelinfo/grosse-ladegast-weissenfels/

Zuvor spielte ich das Martin Schwabe Clavichord und Cembalo (1 M) im Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels. Ach, ich liebe Tasteninstrumente.

Ich merke, dass es immer schön ist, „Mittler“ zu haben, die sich kümmern. Stallburschen und Hirten sozusagen im besten Sinne.

Heute saß ich den ganzen weiteren Tag an der Promotion. Tabellen. Vergleiche. Zusammenfassungen. Erhebungsbogen. Zahlen. Das Schlimme ist: Man kommt vom Stöckchen ins Oberstöckchen bis ins Oberstübchen. Und flippt aus. Hat man eine Sache bearbeitet, tun sich sofort 5 neue auf. Man muss total die Nerven behalten. Es ist ein Kampf mit einer Riesenkrake und eine ziemlich starke Belastung. Das hätte ich zuvor nie vermutet. Mir fällt sonst alles leicht. Vor allem, wenn man nebenbei noch 1000 andere Dinge tut und sozusagen auf Wunder angewiesen ist (was ich übrigens oft bin).
Ich freue mich, ein gutes Stipendium erhalten zu haben. Es ist für bestimmte künstlerische Tätigkeiten und Bachvermittlung. Ich berichte später genauer. Die neue Bach-CD wurde von Sponsoren „überschüttet“, vielen Dank. Sie erscheint im März 2022, wird aber an Weihnachten schon bei mir eintrudeln. Wenn ihr sie jetzt schon bei mir bestellen wollt, nur zu. Ihr bekommt sie signiert vor der VÖ. Ich habe heute mit Agnes von audite telefoniert zum Cover/Booklet. Sie hat mich überzeugt. Ich werde es vermutlich doch so lassen. Gelb ist erstens meine Lieblingsfarbe, und es ist ein sehr schönes Kunstwerk von mir (Ausschnitt, Acryl, ursprünglicher Name Duft. Fragrance). Es ist sehr authentisch mein Stil. Es ist zwar eher modern und zeigt nicht typisch Orgel usw. Aber genau das finde ich auch gerade so besonders. Und allen werde ich es sowieso nicht recht machen können. Hier ist es noch mal (es wird noch etwas verändert):

https://www.ann-helena.de/produkt/duft/#content-start

Ann am Carillon

Bzw. manche nennen mich seit Neuestem Leni.

Heinrich Schütz Haus Weißenfels

18. Oktober 2021

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Die Wahrheit ist nicht illegal. Wahrheit ist wichtiger als Political Correctness. (AHS)

Foto oben: Laggenbeck, Klaßmeier Orgel, mit Erich Stoffers

Heute schrieb mir eine liebe Freundin:

AHS. S = Es = Dis enharmonisch = AHDis (nach E aufzulösen) = H7-Akkord.
Ich bin ein H7-Akkord!

Nun kann ich mich selbst vertonen wie BACH. Und die Auflösung ist flexibel. Mein Fugenthema. 
Es ist spannend, das eigene Leben live literarisch zu dokumentieren. Das ist ein ganz neues Genre, finde ich.

Sehr empfehlen kann ich die alten Filme Zwielicht und David Gale. Und besonders gut: Zwölf Geschworene. Sehr gute Schauspieler. Ich finde, man lernt hier bei allen dreien viel über Justizverfahren.

Meine wunderschöne Trost-Orgel war im September im Orgelkalender – ich hab das gar nicht mitbekommen, da er noch auf August stand. Das Foto wirkt so ganz anders, als die Orgel wirklich aussieht.

Heute besuchten mich der nette Organist João Segurado (bei Hans-Ola studiert) und Assistentin bei mir daheim und machten Interview und Fotos für das Orgel-Buch. Ich hab gern Besuch. Sie sind extra aus Richtung Berlin angereist. Es kommt 2022 raus. Es wurden 21 OrganistInnen interviewt. João Segurado lobte mich, wie kreativ, entspannt und leicht ich zu fotografieren sei. Ich habe da Talent und Erfahrung. Mir liegt das. Mir fallen viele Ideen und Posen ein. Ich brauche kein Entertainment. Andere sind da viel steifer. Fotografiertwerden kann sehr anstrengend sein. Ich helfe mir und dem Fotografen, indem ich mithelfe und mir vorstelle, was gut aussehen kann. Wichtig ist immer das Licht.

Das Interview war besonders schön. Ich rede unglaublich gern und spontan und völlig frei. Sie hat sehr gut zugehört, gelächelt und gute Fragen gestellt.
Geht es euch auch so, wenn ihr interviewt werdet, dass ihr etwas traurig werdet und denkt: Ach, ich hätte noch so viele Sachen machen können in meinem Leben – dass da noch so viel ungenutztes  Potential ist – zum Beispiel meine Bilder. Alle stehen und staunen über meine Bilder, wenn sie in die Wohnung kommen, die voller Bilder, Instrumente und Bücher ist. Ob ich nicht doch hätte malen sollen? Kunst studieren? Journalistin werden? Warum bin ich so unsicher? Schöpfe ich alles aus? Wann weiß ich, dass mein Weg richtig ist? Verpasse ich etwas? Der Tag ist zu kurz. Stückwerk und Unvollkommenheit, traurige Realitäten in dieser Welt. Und wenn man viele Gaben und Möglichkeiten hat, sind die Identität und die Wegfindung nicht so leicht zu greifen. Ich hoffe, Gott ist der Kompass.

Heute erinnere ich an Nawal El Saadawi, die sich für arabische Frauen einsetzt, unterdrückt von Männern.

Wen ich besonders schlimm finde, ist Erdogan. Ein Diktator in meinen Augen. Wie kann unsere Welt so etwas erlauben, jemanden, der Frauenrechte – also Menschenrechte – nicht achtet?

Frau muss als Frau erwachen, um die Männer-Ideologie unserer Erde zu erkennen. Es ist wie eine zweite Bekehrung. Viele Frauen schlafen noch.

Neu: Furore Verlag Kassel:

Compositions AHS

Ritter Sonate live in Ansbach Wiegleb Orgel

August Gottfried Ritter – Sonate d-Moll op. 11 Nr. 1, Wiegleb Orgel Ansbach, Ann-Helena Schlüter

Neu: Orgel Information

https://www.ann-helena.de/orgelinfo/knauf-orgel-bleicherode/

ps: Jemand Nettes schrieb mir heute :

„Wenn ich mir Ihren Kalender so anschaue, dann scheint es mir fast, als wenn Sie an mehreren Orten gleichzeitig sein können – eine Gabe, die ich auch sehr gerne hätte… (am 1. Januar scheinen Sie ja sogar an vier Orten gleichzeitig zu sein… Wow!) – an dem Tag kann ich Sie also nicht mehr einladen. …

14. Oktober 2021

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Eine Meisterin der Pfeifen! (Neue Westfälische am 13.10.21 über AHS)

Foto oben: Wenthin Orgel 1818 in Halverde, Ibbenbüren, Westfalen (kath. Peter und Paul) – Dank an Erich Stoffers.

Der Artikel über mich in der Neuen Westfälischen ist eine Seite groß und schön geworden mit Foto, auch wenn manches durcheinander ging (wir waren etwas spät dran).

Ich freue mich, dass auch Erich Stoffers früher bei Audite aufgenommen hat (Schallplatten). Meine CD kommt März 2022. Trost Orgel Waltershausen. ❤️

Wieder daheim!

Anbei neu: Orgel-Information: – viele neue Orgeln –

Klaßmeyer: Raumfüllender, warmer, romantisch grundtöniger Klang. Helle, liebevoll gepflegte Kirche. Enormes Volumen trotz nur 12 Register. Erstaunlich! Auch für Bach geeignet.

Zum Klicken:

Klaßmeyer Orgel Laggenbeck

Klaßmeyer Orgel 1908 in Laggenbeck

Zum Klicken:

Ott Orgel Bad Oeynhausen

Presse Neue Westfälische

Kann man es lesen? Ansonsten: Presse ann-helena 

Steinmann Orgel Ibbenbüren

J.S. Bach – Trio-Sonate d-Moll, Steinmann Orgel Christuskirche Ibbenbüren, NRW, Westfalen, AHS

10. Oktober 2021

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Wir meinen, unbedeutend zu sein und in einem eiskalten Universum zu schweben, dabei essen wir hier eine Banane. (AHS)

Foto oben: Strebel-Orgel Liebenrode

Heute fuhr mich der Bachfan Volker Hege (der schon 80 ist und fit wie ein Turnschuh) von Dortmund nach Bückeburg (Niedersachsen): Wunderschöne große Barockorgel (3 M) von Rudolf Janke (1997) in der lutherischen Stadtkirche im kleinen hübschen Bückeburg (Niedersachsen), ca. eine Stunde von Bielefeld entfernt. Janke wird bald 90. Leider übernimmt sein Sohn die Firma nicht. Gewartet wird die Orgel von Jörg Bente (siehe Walkenried, wo ich letzte Woche war). Der figurenreiche, bunte Prospekt wurde nach dem Brand 1963 nach dem Vorbild von Compenius 1615 nachgeschnitzt und 1965 fertig – von einer wunderbaren Frau! Frau Bachmeister! Vor 1997 war eine Hammer-Orgel aus Hannover darin, wurde aber durch Janke ersetzt. Auch Früchte zeigt der Prospekt (siehe Gemüseorgel Thüringen). HW 1. M, OW 2. M und BW 3. M. Janke begegnete ich zum ersten Mal in Herzberg (Harz, Niedersachsen). 

Ich habe es leider nicht mehr nach Wittenberg zur Clavichord-Tagung geschafft. Es war einfach zu viel los hier und zu weit weg, NRW und Westfalen, dabei hatte ich mich schon gefreut. Vor allem auch Sander wiederzusehen, der mein Clavichord baut. Und mein Leih-Clavichord dort zu spielen. Aber nächstes Jahr!
Bückeburg ist unglaublich süß mit Schloß, Fachwerkhäusern, Gässchen und Museen. 

Währenddessen immer noch heiße Diskussionen zur Schulte/Radcliff Orgel in Dortmund (siehe Videos):

Strebel Orgel Hohenstein Liebenrode

Orgel Date AHS

Orgelführung moderne Schulte/Radcliff Orgel St. Petri Dortmund – Orgel Date AHS

Pandemic Dance – Neue Musik an neuer Orgel 

Janke Orgel

2. Oktober 2021

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Ann-Helena: Eine Dramatisierung des Lebens. (AHS)

Ich bin wieder daheim und höre Schostakowitsch (Sinfonien). Und war im neuen James Bond Film. Sinnlich und spannend, aber sehr lang. Mein Name ist A-HS.

Und freue mich, dass meine neuverlegten Orgel- und Klavier-Kompositionen eingetroffen sind via Post vom Furore Verlag Kassel, insgesamt vier Bände: Himalaya, Meereszyklus, Wehmut, Zimbelstern, Australian Love Song und vier kirchenmusikalische Werke in einem Band, u.a. Weihnachtschoräle. 

Morgen fahre ich zum Konzert an die wunderbare Ladegast Orgel nach Rudolstadt. 24 h an der genialen Orgel. 

Gestern habe ich noch in der schönen Stabkirche im vornehmen Hahnenklee bei Goslar in Niedersachsen gespielt, gebaut nach norwegischem Vorbild, eine warme Holzkirche mit trockener Akustik, darin ein wunderbares Carillon und eine zweimanualige Goll-Orgel von 1994. Sie besitzt ein niedliches Nachtigall-Register, im Wasserbad zwitschernd. Ob es an der fehlenden Akustik liegt… diese Orgel im Vergleich zur Röver-Orgel ein paar Stunden zuvor in Quedlinburg wirkte etwas farblos und blass. Aber mit einer enormen Röver-Orgel mithalten zu können, ist schwer.
Wir aßen Zwetschgenkuchen mit Sahne. Abends sollte ein Konzert stattfinden, und ich sah aus dem Fenster, ob ich unter den Passanten den mir fremden Organisten erkennen würde. Und ich tat es! Im Stechschritt, mich erinnernd an Lehrer Lämpel von Wilhelm Busch, eilte ein langbeiniger Mann mit ernstem Gesicht und schwerer Tasche der Kirche entgegen. Ich mußte lachen. Das mußte er sein! Und er war es auch. Ob das die Norm des deutschen Organisten ist? Wenn ja, ich bin fast das Gegenteil davon, klein, aber langbeinig :). Lehrer Lämpel setzte sich forsch in seinen Sorgensitz an die Orgel, und alles flog im Pulverblitz davon.

Das Carillon in Hahnenklee ist auch spannend, wenn auch gefährlich, da hoch zu klettern.
Hahnenklee in der Nähe vom Brocken („Walpurgisberg“) und Wernigerode und Blankenburg sind sehr hübsch.
Auf dem Rückweg besuchten wir Pullman City und Rappbode Hängebrücke. Dann Göttingen und heim nach Würzburg. Die bewaldeten Serpentinen im Harz sind für Motorradfahrer sicher verlockend.

Wunderbar war in meiner Harz-Zeit auch die besondere zweimanualige Emil-Reubke Orgel in Görsbach in St. Mauritius in der Goldenen Aue (Thüringen). Ganz nah beim drolligen „Tante Emma Laden“. Auch diese wunderbare Orgel sieht aus wie eine Ladegast Orgel vom Prospekt her. Vater Adolf und Bruder Emil haben die Orgel gebaut (von Julius); es gibt einen länglichen Löffeltritt mit Schnappfalle (Schweller) und wunderbare Achtfüße. Gekoppelt ist sie sehr schwergängig. Die kleine Kirche ist warm-dunkel.

Sehr schön und süffig ist auch die große besterhaltene Schulze-Orgel in Heringen mit zwei Manualen in Thüringen. Die Glocken befinden sich ebenfalls nicht im Turm, denn es gibt keinen. Die Glocken sind draußen angebracht in einem Käfig, dass sie nicht abhauen können.

Der alte Snowden Spielfilm gefällt mir, der mit Gordon-Levitt. Er geht zwar nur bis 2013. Aber er zeigt auch heute an, wie gefährlich unsere Welt ist, und dass Barack Obama sehr bedenkliche Entscheidungen getroffen hat. Ist es nicht längst bereits so schlimm, dass es für uns schon normal geworden ist, dass wir ausspioniert und abgehört werden? Natürlich ist der Film eine amerikanische Dramatisierung. Jedoch, wenn auch nur ein Teil stimmt, so verdient Snowden den Friedensnobelpreis oder einen Orden anstatt Verfolgung. Er muss sehr intelligent sein. Dass überhaupt ein Mensch da hineinkam, da wieder hinauskam, die Dinge erkannte, nicht schweigen wollte. Stattdessen muss er in Russland ausharren mit seiner Frau.

Es ist immer wieder lustig, wie mein Blog lästernden Anti-Kirchenmusik-Foren viel Gesprächsthemen und Einladung zur Verblüffung und Spekulation gibt. Es ist meiner Meinung nach gender-based mediale Wut in den Attacken. Thomas Anschütz, Fan von Johannes Richter und offenbar wie Johannes Richter mit/bei Matthias Dreißig (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) und Tom Anschütz schreibt mir hier Müll-Kommentare, aber nicht mit seinem realen Namen als Austausch, sondern unseriös und feige mit weiblichem Fake-Namen (das nennt er „Pseudonym“) und mit einer Fake-email Adresse „trashmail.com“ (trash bedeutet Müll), zudem mit sehr schlechter Orthographie und dümmlicher Provokation, damit sie in meinen Blog kommen. Oho! Mit was für einem niedrigen Niveau ich zu tun haben muss. Armes Halle und Waltershausen. Diese ungezogenen Buben mit ihren eigenen Waffen zu schlagen ist unterhaltsam, denn es passt denen gar nicht in den Kram. Dann lästern und hetzen sie teilweise erst recht und rechtfertigen sich. Sie erwarten tatsächlich, ihr Dauer-Interesse an mir müsste sachlich, mit Aufmerksamkeit und professionell behandelt werden.

Kümmert sich ein Star oder eine Königin um „Gesindel“ und das gemeine Volk? Auch die Königin Orgel muß das Gestümper von Narren erdulden. Ich sollte mir an ihr, der Orgel, ein Vorbild nehmen und das lästernde Gestümper von übergewichtigen, eher unbegabten Max und Moritz-Buben akzeptieren. Ich rechne damit, dass all diese Lästerer Pseudonyme verwenden.

Für mich sind Manuel Kelber-Bender, Thomas Anschütz und Johannes Richter, Markus Theising vom musikalischen Niveau her gleich schlecht, sehen sich zudem noch recht ähnlich. Ein Pfarrer einer der drei teilte mir mit, er kenne das niedrige Niveau, aber man müsse eben manchmal nehmen, was da ist.
Große Teile von Kirchenmusikhochschulen sind meiner Meinung eine Schlammwüste des Atheismus, der Unmoral und des Neides und fern vom christlichen Glauben und Jesus, weil sich die Menschen nicht fokussieren auf das, um was es wirklich geht, die Anbetung und Verherrlichung Gottes. Zudem sind etliche Kirchenmusiker entweder geschieden, in wilder Ehe lebend, mit der Orgelschülerin oder Chorsängerin durchgebrannt, frauenfeindlich-homosexuell (Begriff von mir gegründet/erfunden), lästernd hintenrum mit Fake-Accounts und / oder offen atheistisch. Das finde ich sehr schade, denn dies hat keine gute Außenwirkung. 

Ich weiß, dass mein Blog provozierend empfunden werden kann und dass getroffene Hunde bellen, aber ich halte meine Kritik für sehr wichtig und notwendig (gerade als Frau in der Männer-Domäne Kirchenmusik). Manche fühlen sich durch meine Direktheit sicher auf den Schlips getreten. Wahrscheinlich muss man meinen Blog im Ganzen lesen, um ihn zu verstehen. 

Andreas Engelhardt Orgel 

J.S. Bach – WTK I BWV 850 Präludium und Fuge D-Dur, neue Jörg Bente Orgel Kloster Walkenried Harz

Bente Orgel Walkenried

1. Oktober 2021

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Helmut Schmidt soll schon 1978 gestorben und durch einen von der Tabakindustrie gestellten Doppelgänger ersetzt worden sein. (Czech/Domzalski)

Heute waren wir beim schönsten Sonnenschein in Quedlinburg (Sachsen-Anhalts Städte haben teilweise unglaubliche Namen), am Rande des Nordharzes, in Sachsen-Anhalt, in der wunderbaren großen Marktkirche, an der genialen romantischen Ernst Röver-Orgel von 1886: 3000 Pfeifen, 3 Manuale, pneumatische Kastenlade (geschlossenes Schutzsystem, Schutz vor Staub und Schmutz, wenig störanfällig im Vergleich zu offenen Systemen wie der pneumatischen Kegellade: hier gibt es öfter Störtöne und Störgeräusche). Es ist die größte besterhaltene Röver-Orgel. Röver hat die ganze Gegend mit Orgeln versorgt, bis nach Hamburg und ins Ausland. Meine erste Röver-Orgel. Ihre bunten Registerknöpfe werden nicht gezogen, sondern nach unten gedrückt. Röver hat die Reubke-Orgelbaufirma von Adolf und Emil und Julius Reubke in Hausneindorf übernommen. Sie ist eine der klanglich schönsten Orgeln, die ich je gespielt habe. Unzählige feine und zarte historische Achtfüße, Streicher und Flöten, dazu Schweller und Walze.

Der dunkle, spitz zulaufende Prospekt erinnert mich an meine geliebten Ladegast-Orgeln. Sie besitzt Dynamik-Knöpfe als „Setzeranlage“, die nicht immer direkt ausstellen, dazu sogar eine Art Tastenfessel (historisch), Koppeln, Koppeln aus, Auslöser und (so wie die Reubke Orgel in Görsbach/Thüringen, wo ich gestern war und von der ich noch berichten werde) einen ganz besonderen Schweller mit Schnappfalle, einen Tritt mit Widerstand. Es sind kreative und nette Lösungen. Das dritte Manual ist das Schwellwerk mit hellblauen Registerknöpfen. Es gibt dort für Liszt eine feine, leise, durchschlagende Zunge Aeoline (kein Streicher!). Im zweiten Manual (rosa Registerknöpfe) gibt es die durchschlagende Zunge Clarinette, sehr gesanglich und melodiös. Alle Prinzipale und Mixturen sind warm, grundtönig und dunkel. Das HW ist das erste Manual mit weißen Registerknöpfen wie das Pedal. Ich spielte Liszt.
Anschließend aßen wir chinesisch am Marktplatz, bummelten durch die wunderschöne Altstadt. Ich habe zuvor noch nie von Quedlinburg gehört, aber damit bin ich wohl die Einzige. Es ist eine Stunde von Leipzig entfernt. Der nette Kantor Markus Kaufmann erzählte mir, dass er der neue Kantor der Leipziger Nikolaikirche wird. Das wusste ich nicht, das finde ich schön, schade nur, dass erneut beide großen Leipziger Kirchen 2021 nur von Männern besetzt werden. Hier waren noch nie Frauen fest Kantorinnen, und alle sprachen schon zuvor nur vom „Kantor“, vom „Organisten“. Wann wird sich das jemals ändern? Er lädt am 1.10.22 Kay zum Konzert ein.
Es wimmelte bei dem absolut herrlichen Spätsommerwetter von Touristen. Kaum zu fassen, dass morgen der 1. Oktober ist!
Quedlinburg (bei Halberstadt, SA) wurde nicht wie Nordhausen (T) zerbombt: überall hübsche schiefe Fachwerkhäuser, efeubewachsen, herbstlich verfärbt, ein Rathaus mit einem Roland (Zeichen freier Kreisstädte, wie in Nordhausen), und der Aufstieg zur Stiftskirche (auf einem Hügel) war bezaubernd. Es gibt hier die schmalsten Häuser der Welt, die wie bunte Plätzchen aussehen, wie Hexenhäuschen, wie halbe Häuser, wie Kuchenstücke oder Puppenstuben, liebevoll geschmückt. Ein gelbes Häuschen hatte einen gelben Stuhl draußen an der Wand oben angebracht. Dran stand: „Für böse Weiber.“ Ich fotografierte es und sagte laut: Guck mal, ein frauenfeindliches Haus! – – Kamen ein paar Typen vorbei und grinsten. Und dabei ist Gelb noch meine Lieblingsfarbe.
Alles ist mit Blumen dekoriert, besonders die Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg mit Schatz oben mit weißen Rosen. Man hat von oben einen wunderbaren Ausblick auf den Harz und den Wald, der in der Sonne leuchtet, und auf all die Fachwerkhäuser und Kirchen. Die Stiftskirche selbst ist innen voll Bauarbeiten trotz Eintrittspreis und erschreckend klein und nichtssagend im Vergleich zur Größe der Stiftskirche von außen. Ich hatte Pompöses erwartet. Dort ist die kleine Schuke Potsdam Orgel mit Bronzepfeifen, die genau gestern 50 geworden ist.
Der Hausmeister erklärte mir entschuldigend, Himmler hätte hier eben gewütet. Aber die Größe kann er doch nicht verändert haben!

Dann fuhren wir nach Hausneindorf ca. 12 km entfernt zur Orgelbaufirma Reubke und Röver. In der ehemaligen Burg liegt das wunderbare Museum. Ich konnte auf diesen alten Steinen spüren, dass Julius Reubke hier herum gelaufen sein muss, hier im goldenen Harz, im Grenzgebiet Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, am Rande des nördlichen Harzes. Das hat mich sehr berührt.

Ich habe in 5 Tagen 14 Orgeln im Harz gespielt. Wir sind dabei vom Südharz zum Westharz, vom Unterharz, Oberharz  und Nordharz durch drei Bundesländer (Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen) gefahren. Der bewaldete und hügelige Harz hat mich nun eine ganze Woche begleitet: Die Harz-Tour:

– Strebel Knauf Orgel Liebenrode, T

– Deppeé Orgel Obersachswerfen, T

– Friedrich Knauf Orgel Bleicherode, T

– Reubke Orgel Görsbach, T

– Röver Orgel Quedlinburg, SA

– Engelhardt-Orgel Herzberg, NS

– Ital. Barockorgel St. Nicolai Herzberg, NS

– Klais Orgel Dom Nordhausen, T

– Schuster-Orgel Nordhausen, T

– Schulze Orgel Heringen, T

– Bente Orgel Kloster Walkenried , NS

– Goll Orgel Stabkirche Hahnenklee, NS

– Schuke Potsdam Stiftskirche Quedlinburg, SA

– Werner Orgel Limlingerode

Dazwischen Weigle Orgel Mannheim, also 15 Orgeln in 6 Tagen.

Beautiful Andreas Engelhardt Orgel Herzberg, Niedersachsen, Harz, ev. St. Nicolai – Orgel Date AHS

30. September 2021

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Wenn man Gott nicht findet, sagt das sehr viel mehr über einen selbst aus als über Gott. (AHS)

Heute besuchten und spielten wir die neue schöne Jörg Bente-Orgel von 2017 im Kloster Walkenried im Harz in Niedersachsen. Es war meine erste Bente-Orgel. Früher gab es im Kapitelsaal nur ein Positiv, dann eine kleine Engelhardt/Kiessling-Orgel, später Kemper, dann Hammer. Die riesige Klosterkirche (90 m lang, 30 m hoch) wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört, aber die anderen Gebäude und der Kapitelsaal der Mönche blieben leidlich erhalten und wurden Stück für Stück restauriert. Der Kapitelsaal wird nun auch für Konzert und Gottesdienst benutzt. Mönche gibt es seit der Reformation leider keine mehr hier, die Kirche ist nun evangelisch. Luther aber kam nur bis Nordhausen. Der dunkle, jedoch schöne, feine Kapitelsaal besitzt eine besondere Atmosphäre, besonders, wenn er von Kerzen erhellt ist. Die neue Bente-Orgel zeigt sich in zwei Stufen: Einmal das HW von rechts oben, und das zweite Manual ist weiter hinten, dort, wo auch der Spieltisch versteckt und geschützt liegt. Die helle Orgel duftet neu nach Holz und ist von Orgelbau Bente aus Helsinghausen bei Hannover für ca. eine halbe Million Euro hervorragend gebaut worden. Auch innen in der Orgel sieht alles einwandfrei aus und zeugt von hoher Qualität, eine eigene Welt, Kunsthandwerk pur, ein Kunstwerk, das versteckt wird, so ist das Innenleben einer wunderbaren Orgel. Die Orgel besitzt viele warme und zarte Achtfüße, zwei Manuale, ist leichtgängig, jedoch hat Griff, Biß und Halt, die Tasten sind absolut gleichmäßig wie bei einem Steinway; auch wenn sie keinen Schweller hat, eignet sie sich sehr für romantische Musik. Sie mußte in einem recht niedrigen und engen Raum und unter Maßgaben des Denkmalschutzes eingepasst und auch farblich dementsprechend gestaltet werden, was sicher nicht ganz einfach war. Von der Orgel aus sieht man auch den Kreuzgang mit seiner hervorragenden Akustik. Die Akustik im Kapitelsaal ist dagegen eher samtig trocken, vor allem bei Publikum. Man trifft nicht immer Orgeln an, die so zarte, leise Farben haben und so ausgeglichene Tasten.
Nach der Reformation beherbergte das Kloster eine Klosterschule. Daraus ging Eckstorm hervor, der lange Rektor war.
Die riesigen Ruinenteile sind beeindruckend. 
 Walkenried war einmal Nabel der Welt im Mittelalter. Heute beherbergt das Kloster ein modernes, sinnliches Museum zur Zisterzienser-Geschichte, von Frauen gestaltet. Frau Haußecker kümmert sich sehr um die Orgel.
Nach der Reformation traf sich regelmäßig im Kloster das evangelische Konvent der Grafschaft Hohenstein. (Die Grenzen waren damals anders.)

Ich spielte dann ebenfalls die große, schöne, klassizistische und dennoch auch romantische Andreas Engelhardt-Orgel von 1845 mit 36 Registern in der evangelischen Nicolaikirche (ebenfalls 1845) in Herzberg im Südwestharz in Niedersachsen. Sie ist eine der wenigen klassizistischen Orgeln der Welt. Die große Kirche St. Nicolai ist hell, weiß, sauber, weiträumig, mit zarten Goldornamenten verziert. Dabei wirkt sie sehr edel, keineswegs kitschig, so auch die Orgel, die perfekt hineinpasst. Um die Orgel wurde ein Gitter zum Schutz gebaut, weil die Empore früher schmaler war und der Weg der Organisten nicht ungefährlich. Dieses weiße, filigrane Gitter blieb historisch erhalten. Zudem besitzt die zweimanualige Engelhardt-Orgel, die größte besterhaltenste (die große dreimanualige in Goslar (Niedersachsen) wurde leider als „abgängig“ bewertet und zerstört, was ich persönlich unmöglich finde; jedoch bekam diese Kirche dann eine schöne Schuke Potsdam Orgel) zwei Tritte beim Pedal, die die linke Seite der Register samt Koppeln und Zungen „abstellen“ kann. Dies ist besonders, ich habe so etwas noch nie gesehen. Obwohl auch diese Orgel keinen Schweller besitzt und zudem wenig leise Achtfüße, kann man sehr schön hier Mendelssohn und Liszt, aber auch süffigen Bach spielen. Die Akustik ist nicht zu trocken. Der Klang ist ausgewogen, warm, füllig und sehr angenehm. Die Tasten waren nicht immer ausgeglichen.
Im Museum des Welfen-Schlosses Herzberg ist Engelhardt ein eigener Museumsraum gewidmet und eingerichtet.
Dies war meine erste Engelhardt-Orgel. Danke an alle sehr netten Kantoren.

Unten im Saal steht auch eine sehr feine, italienisch anmutende Barockorgel von 1743 (Orgelbauer unbekannt), frisch renoviert und bemalt, ein wunderschönes Schmückstück, von Orgelbau Janke hervorragend betreut und restauriert. Ahrend und Janke sind geniale Firmen, was Restaurierung von Orgeln angeht. Hierzu braucht man enormes Geschick und Wissen. Ich bin froh, dass Orgelbau Ahrend vom Sohn Hendrik weitergeführt wird. Dieser weiß alles. Auch das singende Prinzipal der Schnitger-Orgel von Hamburg ist eine Glanzleistung von Hendrik Ahrend.

Niedersachsen ist ja sehr nah am heutigen thüringischen Harz, von dem wir gekommen sind. Hier im Westen (Westharz) ist viel Geld für Orgeln vorhanden. Jedoch im Südharz Thüringen/Sachsen-Anhalt sind viele Orgeln (annähernd die Hälfte aller Orgeln) zerstört oder unspielbar. Dies ist nicht hinnehmbar, finde ich. Ich hoffe, dass sich die jeweiligen Gemeinden (trotz massiver Säkularisierung) dazu entscheiden, das Geld zusammenzutrommeln, das für die Restaurierungen benötigt wird. Dazu braucht es Kraft, Zeit, Enthusiasmus, Ausdauer und vor allem Glaube.

Auf dem Weg nach Herzberg besichtigte ich auch die Schlosskirche von Klettenberg (Thüringen). Auch dort gab es einmal eine Orgel von Friedrich Knauf, die leider aufgrund von Baufälligkeit der Kirche (eingestürztes Dach) zerstört wurde, was einem in der Seele weh tut. Stattdessen steht nun ein Notbehelf (Keyboard) dort. Der Verein aber konnte zumindest einiges andere Wertvolle erhalten und die Kirche instandsetzen. Die ehemalige achthundertjährige Grafenburg wurde leider auch zerstört. Dort ist nicht mal mehr ein Schild des Denkmalschutzes aufgestellt, was eigentlich eine Schande ist.

In Klettenberg gibt es auch ein Gehege mit Rehen, Hirschen, Enten, Gänsen, Albinorehen, Muffelböcken etc. Die Gegend insgesamt ist von Karst geprägt (verwittertes Gipsgestein) mit romantischen Senken und kleinen Seen. Überall sind Pferde und Kühe glücklich auf sehr großzügigen Weiden.

Wir besuchten auch die größte spielbare Friedrich Knauf Orgel der Welt von 1837 (erneuert 1898 vom Neffen Robert Knauf) in Bleicherode, einer schönen Kleinstadt nicht weit von Limlingerode. Der letzte Knauf in Bleicherode, Roberts Sohn Ernst Knauf, starb sehr früh mit 35 (1904). Ein Mitgesellschafter (Friedrich Johnson aus Nordfriesland) übernahm die Firma und ging aber schon 1908 in Konkurs. Dann gründete Knaufs ehemaliger Mitarbeiter Jakob Kießling mit den Söhnen Georg und Ernst in Bleicherode eine eigene Firma, die die Knauf-Orgeln weiter betreuten. Und dieser Kießling mit Söhnen ging 1939 in Konkurs. Damit Ende des Orgelbaus in Bleicherode. Die romantische Knauf-Orgel in der evangelischen Marienkirche Bleicherode gehört zu den schönsten Orgeln überhaupt. Es ist sehr schade, dass die Firma Knauf 1908 erloschen ist. Ihre Schachfiguren-Registerzüge (auch die freien Kombinationen oben), zwei Manuale, Handregister, Auslöser, die Chöre einzeln als „Setzer“ (aber kein Zungenchor), der schöne Spieltisch und die warmen, dunklen, süffigen Klänge, nichts grell oder scharf, in einer ausgewogen zarten Akustik machen diese Orgel zu einem Glanzstück. Die Kirche wirkt hell, rund, angenehm „leer“, und von der Orgel aus sieht man die Palmen im Spiegel. Auch für Bach ist die Orgel gut geeignet, auch wenn die Tasten nicht ausgeglichen sind.
Damit muss man bei historischen Orgeln einfach klar kommen. Der Klang ist wie dunkle Bitterschokolade, jedoch auch wuchtig, warm. Der Bruder Gottlieb hat eine eigene Firma gegründet (bis 1939 weitergeführt) und versorgte die ganze Gegend mit Orgeln.

Insgesamt erkundete und erspielte ich in diesen wenigen Tagen 11 Orgeln – sehr viel… alles außergewöhnliche Instrumente, durch die ich viel gelernt habe.
Morgen berichte ich von Heringen (größte erhaltene Schulze Orgel) und der wunderbaren Emil Reubke Orgel in Görsbach (Goldene Aue).

400 Jahre Orgelbau allein in Nordhausen! Der Harz, der sich über drei Bundesländer zieht (S-A, T, NS) hat viel zu bieten.

Engelhardt Orgel Herzberg

Beautiful Andreas Engelhardt Orgel Herzberg, Niedersachsen, Harz, ev. St. Nicolai – Orgel Date AHS

28. September 2021

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Orgeln sind wie Wein, so unterschiedlich wie Wein. (AHS)
Heute Nordhausen. Lutherstadt. In der Kreisstadt Nordhausen (ehemalige Kaiserpfalz und freie Reichsstadt) sind zwar bei den Bombenangriffen in den letzten Kriegstagen fast alle Orgeln zerstört worden, aber in den beiden größten Kirchen gibt es gute neue Orgeln: In St. Blasii eine dreimanualige Orgel der Fa. Schuster, Zittau 1995, 3 Manuale, 37 Register; im tausendjährigen Dom eine Orgel von Johannes Klais (1996, 3 Manuale, 56 Register).
Heute besuchte und spielte ich die schöne große  Schuster-Orgel (Zittau) von St. Blasii Nordhausen: Die größte evangelische Orgel in Nordhausen (eine sehr hübsche Stadt mit Fachwerkhäusern voll Efeu „im Osten“). St. Nikolai wurde zerstört. Rückpositiv, Schwellwerk. Neobarock, jedoch weich, neu: mit romantischer Gambe und Schweller. Drei Manuale, 2. M ist HW, unten RP, schwarze „Lacktasten“, leichtgängig, doch hohe Obertasten, sehr lange Registerzüge, glitzernde Akustik. Die Kirche von 1234 (2004 saniert) ist hell mit steinernen Gurtbögen. Auf der grünen Empore steht die Orgel in Holz. Lutherweg Nordhausen. 
Jede Orgel hat ihr eigenes Gesicht. Die einen sind schrill, trocken, die anderen fruchtig, manche weich. Und zur Musikalität muss man ein Cockpit-Gedächtnis haben: Wie ist die Bank eingestellt, habe ich die richtigen Schuhe, Noten, Hose… wo ist was, wie weit weg ist was, kann ich es noch erreichen, wo ist das SW, wie ist die Anordnung … Der Spieltisch ist nicht die Orgel. Der Spieltisch ist nur das Cockpit.
Man kann hier an der gereinigten Schuster von 1995 wunderbar Bach spielen, aber auch Mendelssohn, sogar Liszt (jedoch Vorsicht, es gibt keine Setzeranlage, das hätte 50.000 € mehr gekostet. Das heißt, wenn man es alleine machen will, dann muss man sich beschränken). Ich mag jeden Tag einen anderen Wein. Warum sollte ich wie Kirchenmusiker 18 oder 24 Jahre lang den gleichen Wein trinken? Manche Orgeln haben etwas „Verstaubtes“, was aber total sympathisch ist. Andere sind etwas kalt und kühl von ihrer modernen Eleganz her. Wieder anders sind teure Oldtimer, die mehr „Sprit“ kosten als sich die Leute leisten können. Da kostet die Reinigung schon 100.000 €. Wie hier an der Klais Orgel im Dom. Immer spannend.
Die Kirche hat rotglitzernde Fenster.
Nordhausen besitzt tolle alte „Villen“ wie die Post und das Rathaus, vor dem „der Roland“ steht, der das Reichswappen mit dem Adler hält. Barfüßer Tor. Nordhausen wurde drei Wochen vor Kriegsende von den Amerikanern und Engländern total zerbombt, und es wurden dabei auch Zivilsten und Kinder ermordet.
Die Ossis sind ganz lieb und lustig.
Nach der Schuster spielte ich die große Klais Orgel im katholischen Dom Nordhausen, die größte Orgel in Nordhausen. Völlig andere Orgel, Johannes Klais 1964/1996. Der Dom ist wunderschön, helle Pfeiler, geschmückte Decke, wertvoller Altarbereich mit Holzschnitzereien. Krypta, Chorraum, Sandsteinfiguren, Wappen-Schlusssteine an der Decke. Enormer Nachhall (7 Sekunden). Die Orgel ist eine Wucht! Sie stammt aus Kassel und wurde nach Nordhausen verkauft. Sie ist eigentlich eine Konzert-Orgel. Oben ist das Oberwerk. Sie thront wie eine extra kleine Orgel oben auf der Orgel. Und eine extra Orgel sie ist, eine kleine extra Orgel. Sie wirkt süß da oben, aber hat enorme Power. Klein, aber oho. 3. Manual. Sie schallt direkt und ohne Abdeckung an die Decke und ist oft lauter als das Schwellwerk (1. Manual). Sie mischt sich nicht ganz so gut mit dem Rest der Orgel und hat erstaunlich wenig leise 8-Füße.
Der Prospekt ist sehr kreativ: Unter der kleinen süßen OW-Orgel zeigt sich das HW, darunter das rote Schwellwerk mit den 16-Füßen davor, und rechts und links das Pedal, die großen vorne und die kleinen Solostimmen dahinter. Die Orgel hat einen schönen sanften Schwung durch diese Aufteilung. Sie wurde sehr gut angepasst an die schwarzen Bänke hinten an die Hinterfront. Sie hängt tief, und der Spieltisch ist ebenerdig und exponiert. Daran sieht man deutlich den enormen Unterschied zwischen großer Orgel und dem kleinen braunen Spieltisch (dem Cockpit). Mein erster Gedanke war: Schneewittchen-Orgel: Schwarz wie Ebenholz ist die Zierdeleiste und die Bank, rot wie Blut das Schwellwerk, auch die Zierdefarbe, und „weiß wie Schnee“ die silbernen Pfeifen. Aufgrund des Nachhalls ist es wichtig, langsam und ruhig und „bodenständig“ zu spielen. Stretta geht hier gar nicht, vor allem nicht bei Fugen. Die „romantischen“ und ruhigen Werke Bachs klappen gut, Fugen und Virtuoses können anstrengend sein. Alle Läufe müssen mit Bedacht gespielt werden. Es gibt Walze und Schweller und 64 Setzer. Auch das Mischen der Farben braucht hier viel Erfahrung. Alle Register sind links, weiße Kippschalter. Dazu Vorpleno, Pleno, Zungen-Pleno, Tutti für jedes Werk. Morgen berichte ich weiter.
Die fluffigen Klangfarben sind mit zeichnenden schön zu mischen, das ist wichtig. Die Orgel besitzt trotz ihrer reichen Palette wenige (leise) 8-Füße. Das Pedal zeichnet schön und kann ohne Koppeln gut verwendet werden. Vorsicht vor Tutti-Knöpfen im Allgemeinen, besonders in starker Akustik. Lieber ein ausgewähltes Plenum nehmen. Es gibt auch eine Walze, die jedoch etwas springt und neu programmiert werden muss, da scharfe Register zu früh und zu abrupt gezogen werden und sich manche Register beißen. Erstaunlich finde ich, dass man wenig Walzen antrifft, die schön programmiert sind. An jeder Orgel muss man neu denken. Selbst wenn man kommt und seine Werke kann, ist damit oft nur die Hälfte geschafft, da eine Passacaglia von Bach hier ganz anders gespielt werden muss in starker ebenerdiger Akustik (ruhig, durchsichtig, aber nicht spitz) als in trockener Akustik. Kippschalter sind anders als lange Züge, die Anordnung sehr unterschiedlich…  
Nach dem Dom „Heiliges Kreuz“ besuchten wir das Haus von Christian Gottlieb Schroeter, Organist, der Bach verteidigt hat. Es wird renoviert. Lutherplatz.
Die Kantoren waren sehr nett. Danke auch an Manfred Machlitt und Team!
Die dritte Orgel heute hier im Südharz ist die kleine einmanualige Heinrich Deppe Orgel (Zweibrücken/Nordhausen, 19. Jahrhundert) in Obersachswerfen: St. Marien.

Die Orgel ist das lauteste und leiseste Instrument. (Spielerinnen gesucht)

Keine „Spielertypen“.
Diese kleine Dorf bei Liebenrode besitzt eine Kirche aus Bruchsteinen ohne Turm mit einer absolut niedlichen Dorforgel, 2000 restauriert. In den Dörfern ringsum gibt es manch reizvolle, meist einmanualige Orgel, oft kaum mehr spielbar.
Ich übernachtete beim Ritter von Lievenroth. Die Kirche St. Petri ist auf einem Hügel erbaut,
auf dem sich wahrscheinlich ein Heiligtum für den germanischen Gott Donar (Thor) befand. Im Pfarrhaus wurde um 1535 der Dichter Johannes Mylius geboren. Er wirkte später in Krakau, Litauen, Wien und an der Universität Jena. Außerdem die Gelehrten Martin und Johann Friedrich Schweser (17. Jh.). Letzterer war auch Lautenspieler, lebte später als Berater des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg in Bayreuth.
Knauf-Orgeln sind toll! Seit 1835 besaß die Petri-Kirche Liebenrode eine zweimanualige Orgel von Friedrich Christian Knauf (Groß-Tabarz/Gotha), die 1926 von Georg Kiessling (Bleicherode) umgebaut wurde und in den 1980er Jahren völlig verfiel. Das Dorf lag im Grenzgebiet, das Kirchendach stürzte ein, die Orgelpfeifen wurden geklaut. Nur Gehäuse und Prospekt blieben halbwegs erhalten, in die Thomas Hübener 2019 die Königsberger Strebel Orgel aus der Oberpfalz mühevoll einpasste. Er musste dabei einiges an der Strebel-Orgel verändern. Die Kirche ist von einer Mauer umgeben, eine Art Kirchenburg. Aber man kann über die nicht mehr sehr hohe Mauer in die Landschaft sehen, auf die Hainleite, ins Ohmgebirge (Eichsfeld).
Die Kirche ist innen schlicht, barocke Kanzel und Altar sind in den Nachkriegswirren
verschwunden. Mir gefällt sie so. Nichts lenkt ab, die Akustik ist angenehm, nicht zu hallig. Schnelle und filigrane Passagen verwischen nicht.
Es gibt hier einige interessante Orgeln, etwa in
Eichsfeld (St. Marien Heiligenstadt, Gebr. Späth, Fulda 1941), in Bleicherode (Friedr. Knauf, 1837;
erneuert von Robert Knauf, 1898, restauriert 2013 durch Fa. Brode, Heiligenstadt); dann die klassizistische Orgel in der Welfenstadt Herzberg (Nicolaikirche, Joh. Andreas Engelhardt, 1845; steht unter Denkmalschutz), die wunderbare Orgel von Christoph Junge (1681) in der Trinitatis-Kirche Sondershausen, der einstigen Hofkirche der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen, einst von Andreas Werckmeister abgenommen
(3 Register aus der Bachzeit existieren noch, 1997 wurde die Orgel von der Fa. Hey (Rhön) modernisiert, 3 Manuale, 40 Register, Schwellwerk.
Im Kloster Walkenried (4 km von Liebenrode) gibt es eine neue Orgel (2017) von Jörg Bente (2 Manuale, 29 Register).
In Nordhausen gab es vom 17. – 19. Jh. mehrere Orgelbauer-Dynastien. Auch der Miterfinder des Hammerklaviers Christoph Gottlieb Schröter (1699 – 1782) lebte in der Stadt als Organist der Hauptkirche St Nicolai. Er war auchKomponist, Musiktheoretiker, Schriftsteller und Instrumentenbauer, entwickelte um 1717 nicht nur eine eigene Hammerklaviatur, die er am sächsischen Hof vorführte, sondern auch 1740 das Modell eines Schwellwerks für die Orgel. Er war mit Bach bekannt, schrieb für ihn 1749 eine Verteidigungsschrift im Streit mit Rektor Bidermann. Schröter ist leider fast vergessen.
Christoph Brückner möchte hier auch gleich konzertieren und schrieb meine Veranstalter an.

Johann Heinrich Deppeé Orgel 1824/2000 in Obersachswerfen

23. September 2021

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„Süßsein“ scheint für viele Männer gleich mit Antikönnen zu sein. Süß und Können ist für viele Männer schwer zu kombinieren. (AHS)

Presse:

https://www.ntz.de/nachrichten/kultur/artikel/organistin-ann-helena-schlueter-glaenzte-bei-den-nuertinger-orgelkonzerten/

Presse zu AHS Nürtingen

Endlich kommt mit den letzten 4 Seminaren (Methode, Scientific, 2. Fach, D-Forum) das PhD-Doktoratsstudium am Mozarteum zu einem hoffe ich sehr guten Ende. Ich habe viel gelernt, aber es war auch anstrengend. Ich komme hier jetzt schon in das 9. Semester. Bald ist auch das AMPF. Im Grunde muss man so was Full Time machen: Präsentieren, Darstellen, Strukturieren, PP, Diskutieren. Empirie, Kodieren, Logik. Ich finde, es ist schon ein eigenes Gebiet des Denkens. Spannend. Jedoch Musik und Üben – das ist nicht zu toppen.

Ich werde gefragt, was ich von den „Sternchen“ halte. Da Sprache wichtig ist, halte ich es für notwendig, Männerdominanz auch in unserer Sprache im Auge zu behalten und zu hinterfragen.

Nicht so sehr empfehlen kann ich Osigermany Hessen, die Hauptwerkorgeln verkaufen, denn es gab einige Probleme, die jetzt zumindest behoben sind. Zumindest haben wir jetzt endlich eine Lösung gefunden, was die letzte Pedal-Reparatur angeht. Ich liebe Lösungen für Probleme.


NTZ Nürtingen Esslingen