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13. Januar 2022

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Musik ist die Resonanzquelle Nummer 1. (Hartmut Rosa)

Oben: HSLU Luzern

Die Resonanz-Theorie vom Hartmut Rosa spielt für meine Dissertation eine wichtige Rolle.

Heute aß ich Gheymeh, ein persisches Gericht mit Linsen, ein sogenanntes Schmorgericht mit Safranreis und Knoblauch-Joghurt. Ich habe eine neue leckere Schweizer Trinkschokolade entdeckt: Cailler, lecker.

Gestern kam ich sehr spät heim. Kaum erreicht man die deutsche Grenze, exakt da gehen pünktlich die Verspätungen los.

Seltsam: Alles was nach Deutschland reinkommt, wird nicht/kaum kontrolliert. Keine Polizei. Schweiz und die anderen Länder kontrollieren.

Mein Bein ist so gut wie in Ordnung, Wunde ist zu, habe zudem eine Creme und ein Paar besondere Strümpfe bekommen, da es noch 1 cm geschwollen ist, wenn ich laufe. Es ist spannend, unser ganzer Körper besitzt einen Lymphkreislauf. Auch die Erde scheint einen Lymphkreislauf zu haben und muß Strümpfe tragen.
Am Samstag werde ich geboostert. Das ist für meine Reisen in die Schweiz und Österreich viel besser, auch wenn ich das alles bedenklich finde. Doch habe ich die Bakterien gesehen, die meine Wunde infiziert haben? Was weiß ich persönlich von Viren und Bakterien? Das überlasse ich anderen. Sollten die uns belügen, so ist das ihre Verantwortung.

Neu: Orgel-Information:

Toggenburger Bauern-Orgel

10. Januar 2022

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Für mich ist Natur nicht Landschaft, sondern die Dynamik visueller Kräfte. (Bridget Riley)

Englische Malerin. Genauso sehe ich auch Musik: Dynamik visueller und auditiver Kräfte.

Oben: Beckerath HfMDK Frankfurt

Heute am 10.1. fahre ich nach Luzern bis Dienstag. Und man kann es ja kaum glauben: Ich habe zuerst ein Zoom-Meeting als Deutsche in der Schweiz, in der HSLU Musikhochschule, mit Österreich, dem Mozarteum. Aber so ist das manchmal. Abends ist dann das Vorspiel. Ich hoffe, ich schaffe es, mich vorher ins Hotel einzuchecken. Bitte betet, dass alle Züge absolut pünktlich, vielleicht sogar zu früh sind.

Danke für 2000 Abonnenten auf YouTube. ❤️

Da ich das ganze WE an der Diss schrieb und mein Beinchen hoch hatte, ist es wieder ganz schön normal geworden. Ich hoffe, es bleibt so, wenn ab morgen wieder Remmidemmi ist. Immerhin bin ich ein ganzes Stück vorangekommen mit der Studie BACH BRÜHREN. Das Problem, ich interessiere mich wirklich von Herzen für die Dinge, die ich lese. Daher verdaue ich vieles erst mal. Deswegen komme ich nicht so schnell voran, wie ich sonst schnell bin.

“Unser Gefühl ist nichts anderes als eine innere Musik, immerwährende Schwingung der Lebensnerven.” (Heinse 1903)

Ich mag sehr Lieder von Nicole C. Mullen.

Wer es schwer findet, Musik ein Eigenrecht zuzusprechen und ihre Macht, unmittelbar auf Menschen einzuwirken, der wird auch mit exakten Metaphern Probleme haben. Für diese Menschen ist nur die Wissenschaft exakt, nicht die Welt der Metaphern und der Poetik.

Heute las ich vom “pädagogischen Eros” in Lehrer-Schüler-Verhältnissen, vom Gleichklang, der daraus entstehen soll. Das stimmt. Hochschullehrer züchten junge sie-selbst und haben Probleme damit, bereits eigenständige Persönlichkeiten zu fördern, die zudem noch anders sind. Gleichklang ist in keinster Weise Resonanz.

Denn alles, was nicht resoniert, tendiert dazu, unkünstlerisch zu werden.

Eigentlich ist es ja ein Wunder, dass ich Konzertorganistin geworden bin. Nach meinem intensiven Klavierstudium an den Hochschulen für Musik Köln, Würzburg, Detmold und Phoenix, USA (als DAAD-Stipendiatin) und Konzertexamen Meisterklassendiplom Solistenklasse bei Prof. Bernd Glemser entdeckte ich in Leipzig beinahe „zufällig“ beim Doktoratsstudium meine Liebe zur Orgel. Mein erster richtiger Orgelunterricht fand in der Thomaskirche in Leipzig an der Bachorgel statt. Seit Ende 2017 studierte ich intensiv und parallel an folgenden Musikhochschulen Konzertfach Orgel: in Frankfurt am Main, Heidelberg, Würzburg, Hamburg und Luzern. Ich gebe schon seit 2014 erfolgreich Orgelkonzerte bis heute und war schon in vielen Ländern erfolgreich unterwegs. 2018 erschien meine erste Orgel-CD, jetzt im Mai 2022 meine zweite Bach-Orgel-CD bei Audite Verlag. Dieses Jahr bin ich auch im Benno Orgelkalender vertreten und auf der dazugehörigen CD.

Neu:

Liszt
Orgel plus

7. Januar 2022

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Mit Terzen und Trompeten. (AHS)

Oben: Beckerath Orgel Frankfurt

Bin hier in Norddeutschland im Münsterland, NRW, in Halverde bei Hopsten. Das Epiphanias-Konzert in der wunderschön weihnachtlich geschmückten Kirche war sehr gut besucht trotz 2G, es hat Spaß gemacht, war Presse da, danach aßen wir beim Italiener in Recke. Bin im Hotel direkt neben der Kirche, Halverder Hof. Erstes richtiges Konzert 2022.
Berühmt ist hier Schwester Euthymia, Geburtsort Halverde, 1914-1955 (eigentlich heißt sie Emma, was ja viel schöner ist), die selig gesprochen wurde. Sie hat sich um Kriegsgefangene gekümmert und war eine sehr liebevolle Frau. Mir gefällt die Orgel hier, die mir Erich Stoffers empfohlen hat: Joachim Wenthin Orgel 1818 (Emden). Historische romantische Wenthin Orgel im süßen Dorf Halverde (Steinfurt), bei Ibbenbüren, Westfalen, NRW, nah zu Osnabrück, im Münsterland (Bistum Münster). Im äußersten Nordwesten Nordrhein-Westfalens. Die Stimmung im Chorton, etwa 1/2 Ton über Kammerton. Ich war ja schon mal hier.
Von Breil (Dorsten) betreut. Gehäuse: Krämer. Ich spielte Ritter, Schlüter, Vierne, Bach, Chopin. 

Neu:

Johann Jakob Froberger (1616-1667) – Toccata, Strebel Orgel, Orgel Vlog, 1730/1896, Altershausen, Franken, Halbpneumatik, Taschenlade Orgel Vlog AHS – Altershausen, historische Strebel Orgel 1730/1896 (Nürnberg), Ann-Helena Schlüter, Orgel original erhalten, Mittelfranken, Bayern: Johannes Strebel (Nürnberg), opus 57, ev. St.-Michaelis-Kirche, bei Neustadt/Aisch,
Video: Katharina Rain, danke an Michael Beier.

Absolute Raritäten dieser Orgel:

Halbpneumatik.
Mechanische Kegellade. Pedal: Pneumatische Taschenlade.
Die Charakterzüge der fränkischen Wehrkirche:
Wunderschöne evangelische, helle Kirche

Wunderschöne evangelische, helle, kleine Kirche (Urkirche aus dem 15. Jahrhundert), eine fränkische Wehrkirche, mit historischer, einmanualiger Strebel-Orgel hier in Franken bei Neustadt/Aisch. Es ist eine schöne halbpneumatische Strebel-Orgel. Manual: Mechanische Kegellade. Pedal: Pneumatische Taschenlade. Das ist sehr besonders. 1730 gab es die erste Orgel: eine Münchsteinacher Kirchenorgel. 1896 wurde die Strebel-Orgel angekauft und ist bis heute original erhalten.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, im Jahre 1896, kam diese neue Orgel mit sieben Registern nach Altershausen, die heute noch im Einsatz ist. 2014 musste die Orgel repariert werden, eine Arbeit, die durch mehr als 4.000 Euro aus Spenden in einem „Orgellauf“ zusammenkamen.

1730 wurde die Orgel erworben für 20 Gulden. 1751 wurde die Sakristei angebaut. 1756 der Turm repariert. Mechanische Kegellade, Pedalkoppel, Plenumszug, Plenumstritt (beides nicht in Wechselwirkung). Calcantenzug mit Klingel (leider stillgelegt).

Auf einer schönen, bauchigen, grauen Holz-Empore steht eine kleine Orgel, unter der Decke: Ein dreiteiliger, kleiner Prospekt, neobarock, Opus 57. Ich liebe den Klang der süddeutschen Orgeln. 1986 wurde die Orgel von der Firma Thonius aus Roßtal restauriert. Freier Spieltisch vor dem Prospekt mit Blick zum Altar.

Die evangelische Kirche ist eine fränkische Kirchenburg, eine Wehrkirche, gemauerter Chor, abseits des Dorfes, mit Einfriedung des Kirchhofes, 1498 erstmals erwähnt (“Urkirche”). 1589 renoviert. Die Kirche bot in allen Kriegen Zuflucht. Dass eine so unschuldige, süße Kirche eine Wehrkirche war, gefällt mir besonders. Leider brannte sie wegen einem leichtsinnigen Mann 1645 und musste wieder renoviert werden. 1707 war sie fertig. Ich spielte Froberger Toccaten: Johann Jacob Froberger (1616-1667): Video:

Halverde 2021 und 2022:

4. Januar 2022

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Für mich waren Herausforderungen immer Anstöße für Leistung. (Angela Titzrath)

Deutsche Managerin.
Oben: Hoffmann Orgel Vestenbergsgreuth, Mittelfranken

Ich freue mich auf Luzern mit Vierne, und auf das Konzert am 6.1., es findet statt. Wenn schon so viel wegen Corona ausfiel, freue ich mich, wenn etwas stattfindet.

Die zweimanualige, kleine Fa. Hoffmann-Orgel im mittelfränkischen Vestenbergsgreuth (oder einfach Greuth genannt) in der Nähe von Neustadt/Aisch, eine kleine, reiche, eigenständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister, ein reiches Dorf, besitzt eine sehr hübsche evangelische Kirche. Es ist die Schwestergemeinde von Schornweisach (Muttergemeinde). Hier gibt es wie in Schornweisach ca. 400 Einwohnerinnen. Der Ort ist bekannt durch den Fußball (Greuther Fürth) und die große Teefabrik, die wie eine Stadt in einem Dorf wirkt. Unter anderem ist dort Meßmer Tee. Es gab in der Gegend folgenden Beschluss: Cuius regio eius religia. Jedes Dorf musste also die entsprechende Religion annehmen, hier meist evangelisch. Aber um Scheinfeld, Breitenlohe und Geiselwind herum kommen auch katholische Dörfer hinzu. Wir haben hier im Gottesdienst gespielt.

Kleinweisach: Fränkisches Dorf bei Neustadt/Aisch, Mittelfranken. Die hübsche, original erhaltene Orgel besitzt zwei Manuale, auf der Westempore der Kirche dicht unter der Decke, freistehender Spieltisch, fünfteiliger Prospekt, reich verziert, nur ein Teil mit klingenden Pfeifen (sonst Blindpfeifen, die nicht klingen), aber um einiges größer als die Strebel Orgel in Altershausen. Gleich ist, dass die Blickrichtung vor dem Gehäuse zum Altar führt, der 2013 renoviert wurde.

Wenn man mich fragt, warum ich die Landeskirche mehr schätze als die Freikirchen: In den Freikirchen wird pausenlos über Jesus geredet und die Bibel zitiert, inflationär, aber die Leute sind oft hartherzig, heidnisch und unberührt. In der Landeskirche wird viel zu selten von Jesus geredet. Viele Menschen wissen gar nichts von Jesus. Es wird alles mögliche gepredigt. Aber wenn dann eine Bibelstelle vorgelesen sind, beinahe nur wegen der Tradition, dann trifft die Wahrheit jedesmal mein Herz, es zucken wie „geistliche Blitze“ durch die Kirche – denn alles, was Gutes in der Landeskirche geschieht, kann gar nicht durch Menschen geschehen, es geschieht durch Gott.

Oliver Duymel aus Zweibrücken war auch extrem unzuverlässig, für die Konzerte zu zahlen. Es gibt solche Leute, die einen einfach dreist anlügen und scheinbar zu geizig sind, sich an Abmachungen zu halten. Glücklicherweise hat der Pfarrer dann reagiert und ist eingesprungen. Gut, dass so etwas sehr selten ist, dass jemand das Blaue vom Himmel verspricht und dann bewusst nicht überweist. Sonst könnte ich keine Konzerte spielen.

26. Dezember 2021

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Sei tapfer und habe keine Angst davor, Fehler zu machen. (Peggy Porschen)

Oben: Floradomie

Heute habe ich den Weihnachts-Gottesdienst verpasst. 

Aber dafür spielte ich Alt-Blockflöte mit Thomas am Flügel:
Valentin Rathgeber, Weihnachts-Pastorellen. Und wir haben daheim privat Andacht gefeiert zu dritt und dreistimmig alle Weihnachtslieder aus dem EG gesungen. Auch von Jochen Klepper. Und „er schleußt“.. 

Wichtig: Adventslieder dürfen hierbei nicht dabei sein. Die Liturgik muss bis exakt auf die Sekunde eingehalten werden.

Von The Chosen Staffel 1 haben wir weitere Teile gesehen. Ich habe die ganze Staffel 1 gesehen. Es ist doch sehr zu empfehlen. Ich musste weinen. Jesus ist hervorragend besetzt. Das Treffen mit Nikodemus. Die Frau am Brunnen, die Samariterin. Maria von Magdala gehört mit zu den Jüngern. Jesus ist durchweg extrem gut zu Frauen. Die Pharisäer erinnern mich an die Hater. Hatisäer. Pharitäer. Hatis. Wunderschön ist der Teil Hochzeit zu Kanaan. Ich bin am meisten berührt, dass Jesus seine unfassbaren Gaben der Heilung so bewusst für sich behielt, bis seine Zeit kam. Das ist – unglaubliche Selbstdisziplin. Und noch etwas: Alle Gaben, die Jesus einsetzte (und wer hatte Gaben wie er?), setzte er ausnahmslos für die Liebe ein. Nie für Anerkennung. Immer für Beziehung. Ohne Spektakel. Das ist nicht Bescheidenheit. Das ist viel mehr. Das ist … ja, was ist das? Bitte schreibt mir, was ihr denkt.
Das ist Größe, glaube ich. 
Das ist Kraft. Das ist Identität. Souveränität. Unabhängigkeit. Das ist Gott. Das kann nur Gott.

Ich lese (über) Jochen Klepper. Er hat wirklich geliebt. Eine Frau, die älter und Jüdin war und daher eine Menge Ärger brachte aufgrund der Nazis. (Die meisten Männer wollen gern eine jüngere Frau, die keinen Ärger macht.) Sie soll eine schöne, kleine und recht reiche Frau gewesen sein. Er war ganz anders, wohl sehr gutmütig und weich und eher ängstlich und fühlte sich schon zuvor zu älteren Frauen hingezogen.
Jochen Klepper hatte eine sehr schwere klinische psychische Krise. Ich glaube, viele sensible und begabte Menschen haben solche oder ähnliche Krisen, in denen sie nicht mehr wissen, wer sie sind. In der sie an sich und ihren eigenen Ansprüchen (ver)zweifeln, am Leben, an ihrem Ehrgeiz und Verlangen. In dieser Zeit brach der Hochbegabte sein Theologiestudium ab, worunter er sein Leben lang litt. Die „Wunde seines gescheiterten Studiums“. Aber er wollte Autor werden, Künstler. Krise ist immer Durchbruch. Ich sehe mich wie er auch als künstlerisch-literarische Journalistin. Und alle künstlerischen Menschen schreiben Tagebuch, weil sie innerlich so voll sind. Wir versuchen, eine ureigene Linie einzuhalten. Wir unterstellen unseren künstlerischen Beruf in dieser Welt und damit auch das Finanzielle Gott. Von Kunst zu leben verändert die Persönlichkeit. Klepper wurde mit „Der Vater“ Bestsellerautor, seinem einzigen vollendeten Roman. Zuvor gab es viele Krisen und Achterbahnfahrten.

Poesie hat eine Hauptmotivation: Zu trösten.

Seinen Selbstmord finde ich trotzdem problematisch, vor allem den des jungen Mädchens – war sie nicht zu retten gewesen? Auf der anderen Seite war diese Zeit wohl so unvorstellbar schlimm. Dennoch: Die Entscheidung, die Bonhoeffer traf, war die christlichere und wesentlich schwerere Wahl, die Jesus-like-Wahl.

Peggy (siehe Zitat) war Bäckerin. Fehler machen einen erst erfolgreich. Sonst wird man sich nie etwas trauen.
Heute erinnere ich an Zeruya Shalev, israelische Autorin. Sie schreibt, dass der Mensch sich vor der “großen, romantischen Liebe” besser schützt. Ob das stimmt? Gott ist, seine Liebe ist eine große Liebe, die viel mehr als nur romantisch, die echt, mächtig und gut ist. 

Empfehlen kann ich Frau Ella – auch wenn dieser romantische Film sehr unrealistisch ist. Außerdem heute: Rosenkohl. Eierlikör. Kakis.


Neu: Bachs Schübler Choräle:

Schübler

23. Dezember 2021

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Wie kann ich gegen das Orgelvirus geimpft werden? (AHS)

Oben: Stiftskirche Stuttgart

Das Floradomie-Video geht morgen online, hier ist es schon:

Heute war ein schöner Geschenke-Tag mit Jetzt-Schon-Geschenken (ich liebe Geschenke): Ganz viel Haarschmuck, hübsche Ordner, süße Socken, warme Wollsocken, Kerzen, Pullover mit weißer Spitze, Noten, Handstulpen für Orgel, Kalender, rosa Wolle-Band für die Ohren, Kabel, Bücher, Kekse, leckeres Essen. Merci ☺️ Es war sehr kalt heute, trotz Sonne.

Anbei: die Urfassung von Floradomie 

 

Mozarteum Salzburg

Unikate und Originale – das Lustige ist, ich bin nie ein Perscheid-Fan gewesen, ich mochte ihn als Mensch 

19. Dezember 2021

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Wir können.. verfolgen, wie Äußerungen zirkulieren, von Hand zu Hand gehen.. (Bruno Latour)

Oben: Steinway, Kleiner Saal HfMDK Frankfurt 

Bin in Stuttgart angekommen. Morgen 13 Uhr Konzert. Mein Hotelzimmer ist kuschelig. Die Stadt glitzert mit Pferd und Porsche und auch die Straßenmusik ist alles andere als christliche Weihnachten: Asiatische Panflöte spielt Popsongs und türkische Bands muslimische Lieder. Viele hören zu. Ein kleiner einsamer Chor junger Leute singt Hosianna und niemand hört zu. Doch: ich. Auf Werbeplakaten steht „Magische Weihnacht“. Und überall ist Weihnachten = Essen und Geschenke. Ich habe das schöne WO in der Stiftskirche gehört, top gesungen. Jedoch wirkt das WO für viele an sich schon „als Akt von Weihnachten“. Seltsam, denn das alles hat mit Weihnachten nichts zu tun.

 Mein cosy-kuscheliger Hausanzug mit weißen Bommeln ist aus England angekommen. Und das schöne Buch über die Komponistin Emilie Mayer, von Barbara Beuys geschrieben. Es ist sehr gut und zeigt viel Lehrreiches, warum es begabte Frauen bis heute so schwer haben.

1812, als Emilie geboren wurde, haben Frauen im Jahresrhythmus (!), in einer Zeit, wo Hunger, Krankheit, Not und Krieg herrschten und es kaum Verhütungsmöglichkeiten gab und die Frauen kaum Zugang zu Ärzten hatten und jede Geburt lebensgefährlich und schwächend war, Kinder geboren, jedes Jahr. Deswegen sind sehr viele junge Frauen und Kinder gestorben. Weil die Männer sich nicht zurückhalten konnten mit dem Drang nach Sex. Das ist fahrlässige Tötung, im Grunde Mord. Dann haben die Männer die nächste junge Frau geheiratet, die nach spätestens vier bis zehn Jahren ebenfalls tot war nach einer der vielen Geburten. Das waren Dauer-Geburten. Männer lebten natürlich länger, sie hatten ja nur Sex, keine Geburten. Damit band der Mann die Frau auch ans Haus und machte sie komplett abhängig. Um Kinder und Liebe ging es hier nicht. Sondern um den Wunsch nach Sex und Macht. Die Frauen aus den Unterschichten hatten es hier besonders schwer. Sie mussten irgendwie überleben.

1778 schrieb der Jurist von Hippel hierzu, dass Männer ein ganzes Geschlecht, also das weibliche, zu einer “Sklavenklasse” erniedrigt hatten. Via Gesetze. Bis heute haben Männer der Erde viele Frauen zu einer Sklavenklasse degradiert.

 

Die Bach-Orgel im Großen Saal: Helmut Walcha-Orgel. HfMDK Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Schleifladen, 38 R, 3 M, C-g3, Prinzipalchor-Tritte, 3 Setzerkombinationen, Normalkoppeln, Registertraktur elektropneumatisch, Spieltraktur mechanisch. Meine erste Studiums-Orgel ❤️

Die Orgel ist zwar optisch nicht die Schönste, da kein Prospekt in dem Sinn zu sehen ist, hinter Gitter, auch weil der Saal dunkel wirkt, aber sie hat Geschichte. Und daher ist sie faszinierend. Ich habe bezüglich Registrierung sehr viel an ihr gelernt und halte sie für denkmalschutzwürdig aufgrund ihrer Geschichte. Sie ist geduldig, mächtig und robust.

Ich finde die Orgel klanglich wunderschön, nicht nur neobarock und “puristisch”, wie Stefan Viegelahn und Carsten Wiebusch die Orgel 2019 darstellten, nur weil keine französische Musik (und selbst das geht) auf ihr möglich sein soll. Der Drang mancher deutscher Organisten, französische Musik beinahe als das “Nun plus Ultra” anzusehen (ausgerechnet wir, die wir Bach und Buxtehude und Bruhns und Mendelssohn und Liszt usw. haben,  alles Komponisten, die an dieser Orgel wunderbar gehen und vielfältig und breit angelegt sind – und wer kann dies alles schon vollständig und gut genug spielen?)! Seltsam, zu meinen, vor allem eine französische Orgel zu brauchen. Um im Zahn der Zeit zu liegen. Zudem: Wer fast nur Männer reden lässt in einem sogenannten “Orgelsymposium”, hat nicht verstanden, wie man aus den erschreckend schwindenden Zahlen von Kirchenmusikstudierenden mehr machen kann. Zudem ist die Behauptung, das “Instrumentarium” der Stadt biete für die Studierenden nicht genug Orgeln, zu hinterfragen – es gibt gute Orgeln in Frankfurt, aber manche sind einfach nicht zugänglich, beispielsweise lässt Martin Lücker bewusst fast niemanden an die Orgel. Er hat zuvor an der HfMDK unterrichtet, was die Klasse enorm geschrumpft haben soll, wie ich gehört habe. 
Wer eine französische Orgel will, muss einen ganz anderen Saal bauen. Französische Musik in einer trockenen Akustik, soll das authentisch sein?

Die Franzosen hätten vor dieser wunderbaren Beckerath Orgel viel mehr Respekt. Sie würden sie feiern und sie großartig restaurieren: Ein paar Streicher dazu, eine Setzeranlage – und die Welt würde offen stehen.

Neu: Orgel-Information Beckerath Orgel Frankfurt am Main

Beckerath Orgel HfMDK Frankfurt am Main

Bach Beckerath Orgel

16. Dezember 2021

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Geschlechtergerechtigkeit bereichert uns alle. (Carolin Kebekus)

Oben: Jehmlich-Orgel Würzburg

Heute war ein stressiger, aber dennoch erfolgreicher Tag für mich: Matthias Dreißig, der erneut versucht hat, mich schlecht zu machen und mir Dinge zu unterstellen, die nicht stimmen, ist total gescheitert. Er hört auf Gerüchte und verbreitet selbst welche. Erstaunlich ist, dass der arme Orgelschüler Toni Hellwig auf seine Seite gezogen wurde. Der gute Toni ist leider ein Fähnchen im Winde, der gern nach dem Mund redet, wie es ihm zum Vorteil scheint.

Schön war der Tag trotzdem, da ich eine Menge gelernt habe und wir lecker essen waren (Spaghetti mit Trüffel aus dem Parmesan-Laib, was ich liebe). Mein schönes schwarzes Kleid kam später auch noch an.

Manchmal ist alles wie bei Loriot. Geradezu legendär. Ich muß dann oft über mich selbst lachen. Meine lustige, kreative, damalige Spontan-Idee der „Verhüllung“, um Hatern zu entgehen oder sie erfolgreich zu überlisten, die „Voll-Verschleierung“ im Hochsommer, als wäre ich zum Islam übergetreten, nur um die Geliebte zu sehen: Die Orgel, für die ich alles tue. „Dass ich durch die Tür schlüpfe“: Eigentlich völlig süß – die taubstumme Unbekannte, die „Freundin eines Orgelschülers“. In Wirklichkeit lechzend AHS, die beim Anblick der jeweiligen Orgel Wonne-Herzklopfen bekommt, mit oder ohne Kopftuch. Diese Leidenschaft, Opferbereitschaft, Leidenswille und was ich auch immer auf mich nehme auch an originellen Lösungen bei Hindernissen ist das, was mich komplett unterscheidet von fast allen anderen der Kirchenmusikszene, die oft sehr spröde ist. Das wird sicher auch nach mir nicht mehr zu finden sein. Dass da die steinernen Herzen nicht weich werden, sagt über diese harte Szene alles aus.

Bemerkenswert finde ich, dass stalkende Hater-Fans wie Rochus Schmitz planen, stundenlange Fahrten aus Münster auf sich zu nehmen und Hotelzimmer buchen, nur um mich zu bestaunen und zu sehen und zu stalken. Hartnäckig und dreist. Das ist Nachstellen im Grunde. Er und andere Laien sind aktiv in einem sogenannten “digitalen Hinterzimmer”, einem Dark Net des Lästerns, der Gerüchte und der üblen Nachrede. Von dieser Gruppe bekomme ich immer mal wieder anonyme Post und emails. Johannes Sommer, der seine Videos gelöscht hat, nachdem er mich attackierte, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit ihm. Ein weiterer Hater hat pechschwarzgefärbte längere Haare (über dem Grau, Perücke?) und wirkte aggressiv. Irgendwie verhielten die sich wie ein Männer-Pärchen, denn warum dürften sie trotz Corona sonst so eng sein? Kann mir jemand sagen, wer dieser schwarzgefärbte Typ ist? Der Begriff Hater oder Stalker ist für einige unverständlich oder unbekannt, so als wäre das vielleicht eine Einbildung oder Übertreibung. Ist es nicht, ganz offensichtlich. Hater sind oft sozial zerrüttet: Die krasseste Eskalation von Hatern sieht mensch an der unfassbaren Geschichte von dem Nürnberger YouTuber „Drachenlord“ – an dieser Geschichte wird auch die Ungerechtigkeit der Justiz mehr als deutlich.

Das 2021-frauenfeindliche Verhalten sieht so aus: Erhobener drohender Zeigefinger (als wäre eine Frau ein Teenager, den mann zu belehren hat: „Vorsicht, Fräulein“), Begriffe wie frech (was so viel wie widerborstig bedeutet. Welcher Mann bezeichnet einen anderen Mann als frech?), dazu Ins-Wort-Fallen und süffisante Sätze wie “Aber das wussten die (wir) schon einzuordnen…” und „Fräulein“ usw. etc., als wäre eine Frau unglaubwürdiger. Gott hat mich auf jeden Fall beschützt. Wichtig: Das Wort einer Frau ist generell genauso viel wert und gültig wie das Wort eines Mannes. Das sehen Männer 2021 noch immer nicht so und ein. Viele Männer glauben Männern mehr. Und leider glauben auch viele Frauen Männern mehr. Auch und gerade bei noch so dummen Gerüchten. Wohin soll das führen? Zu einer Welt, die wir nun haben. Denn für Männer ist vieles nur ein Spiel. Dass es keines ist, muß frau erst drastisch klar machen, sonst verstehen die es niemals.

Die Welt ist nicht immer ein guter Ort, aber jetzt sitze ich hier mit meiner Duft-Maske auf dem Gesicht und freue mich auf die Feiertage.

Jesuitenkirche Luzern – Orgel Vlog AHS 2021:

15. Dezember 2021

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Wie sind nicht gegen Jungs. Wir sind für Mädchen. (Molly Neumann)

Oben: Weimbs Orgel Zülpich

Die neue Emma kam heute an (ich schreibe ja immer im Rückblick). Es geht dort um Frauen, die Besonderes geleistet haben, die Hereros genannt werden, Pionierinnen, wie Esther Muinjangue in der Dritten Welt  – oder Carola Meier-Seethaler, die nach den Ursprüngen der Frauenunterdrückung forscht.

Um Frauen, die Genie haben: Wie Emilie Mayer (1812-1883): Der “weibliche Beethoven”, die kaum jemand heute kennt, große Komponistin. Es geht auch darum, dass der Islamismus eine Waffe gegen Frauenrechte ist. Ich muss dazu gar nicht erst in den Islamismus gehen. Gehen wir nur in die christliche internationale “Worshipszene” auf Apple-Music: zu 88 Prozent männliche Sänger. Cool finde auch ich die ungeschminkte Schauspielerin Frances McDormand. Es werden Frauen in Leistungsport beschrieben, aber auch geraten, was Frauen in rechtlichen Dingen beachten sollten, besonders bei Scheidung.

Ich bin entsetzt über den Fall Peng Shuai. Die prominente Profi-Tennisspielerin aus China schrieb in ihrem Blog über Misstände und darüber, was in der Politik in ihrem Land los ist und von der dortigen Unmoral, ähnlich wie ich. Sie schrieb darüber, dass der Politiker Zhang Gaoli sie sexuell missbraucht hat. Das korrupte Patriarchat mit ihrem Zensur-Apparat hat sofort reagiert, da solche Vorwürfe nicht öffentlich gemacht werden dürfen. Und jetzt ist sie schon seit Wochen verschwunden, niemand weiß, wo sie ist, und alles wurde gelöscht. Sie ist die erste Frau, die wagte, einen solchen Vorwurf in China öffentlich zu machen. Sehr mutig, denn kein Systemkritiker scheint sicher in China, Missbrauch ist dort “ganz normal”. Ich wusste bis heute nicht, dass korrupt bedeutet, Macht auszunutzen, nicht nur, was Geld angeht, sondern sexuell und generell. Machtmissbrauch und Missbrauch sind Korruption. Demnach sind große Teile der (Kirchen)Musik korrupt, wenn es um Macht und Geld geht.

Zu meiner neuen CD HOLY SPIRIT: The lucky ones, die schon jetzt eine CD erhalten (haben), können sich freuen. Die anderen (außer die, die bestellt haben), müssen bis Mai warten, wenn die offizielle Veröffentlichung ist. So sind leider die Regeln.

Anbei mitteltönig wohltemperiert ❤️:

Foto: João Segurado

8. Dezember 2021

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Es ist Kunst zu leben, zu wohnen, zu sein. (AHS)

Oben: Luzern, Jesuitenkirche

Luzern ist eine soo wunderschöne Stadt in den Voralpen in der Zentralschweiz an der Reuss, halb so klein wie Würzburg und geradezu lieblich. Alles ist weihnachtlich geschmückt, besonders die Brücken und die Altstadt und der Fluß und der See. Abends ist es besonders schön. Das Land lässt sich wegen „Corona“ nicht von Weihnachten abhalten. Hübsche Weihnachtsmärkte, Fischmärkte, Gemüsemärkte, und überall ist Trubel und Treiben. Die Schiffe auf dem See sind unfassbar und überladen geschmückt. Die Hofkirche bimmelt. Die Seebrücke ist in eine riesige Lichterkette gehüllt. Ich habe heute einen sonnigen, warmen, perfekten Tag erwischt. Alles kristallklar: Das Wasser, die Berge, die scharf gestochen und weiß vor Schnee hinter den Kirchen auftauchen, so nah zum Greifen. Die Schweizer sind höflich und wohlerzogen. Vor allem aber wimmelt die Stadt von Italienern. Zwischendurch dachte ich echt, ich bin in Italien, und habe starkes Fernweh bekommen nach dem Süden und Meer. Auf den Märkten gab es Käse und Lachs. Überall gibt es warme Ovolmatine und Caotina, was ich liebe, und Schweizer Schokolade, und in den schönen Restaurants an der Reuss wurde Raclette und Fondue angeboten – ganz normal! Fondue ist hier Bergkäse mit Knoblauch und Alkohol. Ich habe den einzigen Strandkorb erwischt und mich dort häuslich eingerichtet. Die Schweizer Damen, die vorbei kamen, sagten: Ach, wie herzig.

Es war warm wie am Meer. Vor mir war die Jesuitenkirche und die Kapellbrücke (die einmalige Holzbrücke). Luzern ist katholisch. Später am Tag tauchte noch eine Blaskapelle mit Drums auf, die richtig gut spielte, unter anderem Lieder von Robbie Williams. Ich saß da dann oben auf dem Balkon und dachte: Hier feiern die Leute das Leben. Musik hat so eine Macht. Alle strahlten, die Kinder tanzten. Blasmusik ist echt was Schönes. Mir kamen die Tränen.

Tipps: Wenn ich hier eine „Schale“ bestelle, ist das Milchkaffee. Wenn ich also eine „Schale Cappuccino“ bestelle, ist das falsch. Ins Stadt-Wifi kommt man nur, wenn man Kurtaxe bezahlt hat (was automatisch bezahlt wird als Hotelgast).

Ich war später bei Freddy in der Franziskanerkirche und habe geübt. So eine schöne Orgel. Es ist eine von Goll 1988 restaurierte Sebald Manderscheidt Orgel, also eine historisch restaurierte mit 3 Manualen, und es ist möglich, alt-französische, italienische und deutsche Werke (Ritter geradeso wegen Tastenumfang) zu spielen. Sogar Vierne Lamento habe ich probiert. Ging. Besonders schön aber ist die historische Chororgel. Sie ist völlig versteckt im Chorgestühl, von unbekannter Herkunft, wird aufgeklappt und hat dann eine enorme Power.
Ich wollte noch andere Orgeln und eine Freundin besuchen, war aber dann zu müde und wollte heim, um heute in mein Bettchen zu kommen.
Und meine CDs kommen ❤️

Für mich war es immer normal, „unnormal“ zu sein, so wie künstlerische Menschen eben sind. Frei. Unabhängig. Individuell. Aber niemand scheint in der deutschen Kirchenmusikszene mehr gehasst zu werden als künstlerische Menschen, vor allem von denen, die nicht künstlerisch sind. Und davon gibt es jede Menge aus der Szene, auch Dozenten aus den Hochschulen. Denn der Typus „Kirchenmusiker“ ist oft das Gegenteil von künstlerisch: Er ist ein (herrschsüchtiger) Lehrertyp ohne pädagogische Ausbildung ala Lehrer Lämpel – ein unguter Mix. Sie selbst und das System sind König. Künstlerische Frauen außerhalb des Systems sind hier ein Dorn im langen, spitzen Orgelschuh.

Ich bin also nicht die einzige, die erlebt hat und weiß, wie schlimm große Teile der deutschen Kirchenmusikszene sind. Bin immer wieder erleichtert, wenn mir auch andere berichten.

Pianistinnen wie ich mit Konzertexamen haben schnellere und virtuosere Finger als fast alle Kirchenmusiker, das werden mir manche nicht verzeihen, sagte man mir. Das künstlerische und auch technische Niveau von Pianistinnen und Pianisten ist sehr viel höher als das von Kirchenmusikern. Da liegen Welten dazwischen. Wo das Niveau hoch ist, wird wenig gelästert. Da wird geübt und gearbeitet. Wo das Niveau niedrig ist, wird viel gelästert. Siehe Foren.

Natürlich gab es auch in der Klavierszene absolut unmoralische Lehrer, die mit Studentinnen Affären hatten etc. – aber ich hatte fast immer nur die guten und anständigen Lehrer. Und ich war ja eben schon sehr gut. Der Rest war mir damals egal. Ich war zu jung. Daher sind erwachsene Menschen wie ich für Dozenten eine “Gefahr” in Hochschulen. Frauen bekommen mehr mit als Mädchen, wehren sich mehr als die Kleinen und ganz Jungen, die vieles gar nicht begreifen, wie ich früher.

Nicht gut fand ich die Kirchenmusikabteilung an der HfMDK Frankfurt. Männer-Club. Auch vom Niveau her nicht gut. Katastrophale Klaviervorspiele, fand ich. Jedes Jugend musiziert Vorspiel Altersklasse 1b ist besser. Sehr kleine Abteilung, nach Lücker. Ein paar lästernde und neidische Typen in der Klasse. Es scheint mir: Je enger und kleiner eine Abteilung, desto fieser. Das Verhalten von Viegelahn und Wiebusch fand ich bedenklich: Carsten Wiebusch hat mir das Pedalspiel und wichtiges andere bis zum Schluss nicht erklärt. Er wollte mir CDs und Konzerte verbieten. Machtspiele, schlechte Kommunikation. Kein guter Lehrer, fand ich. Oft fiel Unterricht aus wegen Feiertagen oder anderen Gründen und wurde nicht ersetzt. Ich war ohne Ende wissbegierig, er wiegelte mich oft ab. Er wirkte auf mich überfordert, stur, kalt, nicht engagiert und stumm. Dabei wollte ich so viel lernen über Registrierung, Orgelbau, Pedaltechnik, LO. Es kam fast nichts zurück, obwohl ich ihm Löcher in den Bauch fragte.

Viegelahn war abweisend und ganz komisch zu mir von Anfang an. Er hat wohl gleich gerochen, dass ich nicht ins System passe. An ihn konnte ich mich nie wenden bei Problemen. Die hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Viegelahn wollte ja Wiebusch scheinbar schier unbedingt. Irgendwie kam mir Viegelahn nicht offenherzig vor. Plötzlich lästerten auch andere, kaum mit ihm in Kontakt gekommen, die vorher nett zu mir waren, seltsam.

Beide kommen von der Kirchenmusikhochschule Heidelberg. Nun. Das sagt alles aus, finde ich, denn am schlimmsten finde ich genau die Heidelberg Kirchenmusikhochschule, was den Neid und das Lästern und auch das Niveau angeht. Ich bin sehr froh, dass ich dort nicht Kirchenmusik studiert habe. Den Rektor Mautner fand ich unmöglich, kalt und nicht zu trauen. Die Atmosphäre fand ich schlimm. Fast jeder zweite oder dritte Dozent des Männer-Clubs schien geschieden, bewusst in wilder Ehe lebend (teilweise trotz mehrerer Kinder) oder mit Affären innerhalb der Ehe, von denen im Haus gesprochen wurde, und die armen traurigen Ehefrauen haben es wohl noch jahrelang ertragen, bevor sie gingen – oder blieben, was ich nicht begreifen kann. Weibliche Vorbilder unter den Dozenten gab es nicht. Fast nur Männer. Sowohl in Heidelberg als auch in Frankfurt. Das Niveau im Orgelspiel fand ich schlecht. Ganz zu schweigen vom schlechten Klavierspiel. Carsten Klomp fand ich als Lehrer nicht gut. Er gab sich zwar mehr Mühe als Wiebusch, fand ich. Aber dennoch Mittelmaß bestenfalls. Ich wartete darauf, dass mir jemand das Pedalspiel richtig zeigte. Stattdessen gab er mir Vierne 3. Sinfonie auf, ohne dies jemals mit mir durchgenommen zu haben. Meinen allerersten Vierne, völlig ohne mir das Pedalspiel zu zeigen. Dabei gibt es so wunderbare Vierne-Stücke, mit denen man zuerst beginnen kann. Und zudem ist es unverantwortlich, nicht das Legato-Spiel mit Ferse am Pedal zuerst zu zeigen, was für Vierne unerlässlich ist. Ich musste mir innerhalb des Studiums genau wie auch in Frankfurt außerhalb (meist von Hans-Ola Ericsson) Hilfe und Rat holen, da die Orgel-Lehrer innerhalb nicht aktiv oder nicht gut waren; vieles habe ich autodidaktisch gelernt. Und ich konnte Klomp nicht trauen: Wenn er sich umdrehte, hatte er wieder wie ein anderes Gesicht. Er hat mich wie Wiebusch im entscheidenden Moment im Stich gelassen. Trotzdem habe ich es geschafft, aber nicht wegen ihnen, sondern trotz ihnen. Ich könnte schon jetzt besser Orgel unterrichten, als sie mich je unterrichtet haben.

Wiebusch und Viegelahn waren sicher nicht begeistert, dass ich in Heidelberg war. Die Connections hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht gewusst und erkannt. Wildfremde Dozenten wie Luchterhand, denen ich freundlich begegnete und die ich vorher noch nie gesehen hatte, waren auffällig abweisend und unfreundlich zu mir.

Seit Jahrzehnten scheint der Klavier-Dozent Polus dort (dessen Verhalten moralisch besonders schlimm war in meinen Augen) alles andere, aber nicht Klavier beigebracht zu haben, was ich so hörte an Niveau.

Es gab da zudem eine Lea, die stänkerte und die manchen Frauen, auch mir, das Leben in Heidelberg zur Hölle gemacht hat. Es gibt wirklich schlimme Frauen. Das unfassbare Verhalten von Bornheimer und Wilke und Benedikt Schwarz habe ich ja schon hier im Blog angesprochen. Und dann noch Kirchenmusiker wie Christoph Schäfer dort direkt um die Ecke, die ganz junge Frauen schwängern, während verlassene Ehefrau und Kinder damit irgendwie leben müssen, was ich mir ganz schwer und schlimm vorstelle. Ratet mal, über wen gelästert wurde von den Kirchenmusikstudierenden und Dozenzen, in Schäfers Chor? Über die Ehefrau.


Schien da alles ganz normal in Heidelberg. Das System hatte mit Ehebrechern viel weniger ein Problem als mit künstlerischen Frauen. Und dann ein Michael Kaufmann, ebenfalls mit junger, zweiter, geschwängerter Frau, der sehr aggressiv und arrogant reagierte, als ich seinen Unterricht – vorsichtig – für möglicherweise – langweilig hielt. Was er auch war in meinen Augen. Ich mochte sein Verhalten nicht, es kam mir von Anfang an hart vor. Ich mag Männer grundsätzlich nicht, die ihre Familien verlassen; ich bin da misstrauisch. Persönlich finde ich das verantwortungslos, abgebrüht, egoistisch und unchristlich. Ich mag Männer nicht gern, die es Frauen irgendwie schwer machen. Er und Mautner waren ein festes und eingespieltes Gespann: Es ging um den Kurs Orgelsachverständige – eine bis heute massive Männer-Domäne. Glaubt ihr, Kaufmann hätte mich unterstützt? Ganz im Gegenteil. Meine Kritik passte ihm gar nicht. Auch nicht meine Kritik, dass Organistinnen auf der Webseite als Zielgruppe nicht mal erwähnt wurden. Als gäbe es den Beruf „Konzertorganist“ nicht. Konzertorganistinnen sind genauso und erst recht Orgelsachverständige oder können es sein! Frauen, lasst euch nicht aufhalten! Da ich aus Zeitgründen nicht immer an den Block-Seminaren teilnehmen konnte (Konzerte, Studium bei Bossert), waren Kaufmann und Siewert sofort dagegen, mir hier Freiräume und Ausnahmen einzubauen. Dabei wollte ich praktisch bei Orgelbauern lernen. Viel besser und spannender! Aber anstatt mir entgegen zu kommen, mit mir zu sprechen, meine Kritik und Vorschläge ernst zu nehmen, zu verstehen, Dinge zu ändern und meine offensichtliche Leidenschaft und Begabung zu fördern und mir zu glauben, taten diese schier alles, um mir Steine in den Weg zu legen, mich zu hindern und die Kluft tiefer zu graben. Als Mann hätte ich es sicher leichter gehabt, glaube ich. Das System war wichtiger, als zum ersten Mal eine Konzertorganistin und Pianistin in Sachen Orgelsachverständige dort auszubilden. Das hat Kaufmann verpasst. Ich glaube, wenn eine Frau eine Männer-Domäne erobert, dann passieren auch so etwas wie spirituelle oder geistliche Kämpfe, dann wird es richtig hart, da es ein Territorium ist. Ein Revier.

Generell allgemein glaube ich: Wer Frau und Kinder verlässt oder betrügt oder Frauen (die Mutter etc.) nicht mag, der hat erst recht kein Problem damit, einer anderen Frau die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Wer Frauen nicht gut behandelt, dem wird es beim zweiten und dritten Mal noch leichter fallen. Wer in der Ehe schlechte Erfahrungen gemacht hat oder die Liebe erkalten ließ, der wird erst recht kein Problem damit haben, Frauen im Berufsleben schlecht zu behandeln.

Gut, dass ich alles über „Orgelsachverständigkeit“ und Orgelbau woanders gelernt habe und mittlerweile mehr über Orgeln weiß als die meisten. Und dass Hindernisse mich eher vorwärts bringen.

All das schien niemanden in Heidelberg sonderlich zu stören. Auch nicht Kord Michaelis und Team. Das schien alles total ok und normal, Sodom und Gomorrah auf christlich. Nebenbei wurde Abendmahl gefeiert und Bachs Kantaten gesungen. Ich kann damit schwer umgehen. Ganz zu schweigen, verzweifelte Studentinnen. Das alles kam mir heuchlerisch und unchristlich vor.

Eine Studentin dort hat sich umgebracht. Das fand ich besonders schlimm. Ich glaube, das hat mich ein Stück weit traumatisiert bis heute.

Ein unmoralisches Nest in meinen Augen, das kirchenmusikalisch evangelische Heidelberg. Lobbyismus bis Richtung Karlsruhe (Hello, Mr. Wiebusch) – Kirchenmusik Christuskirche (Männer-Club) fördert diese Leute und Szene besonders, da schließt sich der Kreis und das System.
Das Traurige in dem Wort Kirchenmusik ist das Wort Kirche. Denn schlimm geht es überall in der Welt zu. Aber in der Kirchenmusik wirkt das Schlimme besonders giftig, denn da sollte es gerade nicht, oder zumindest weniger sein. Es ist aber oft mehr.

Natürlich habe auch ich Fehler gemacht. Aber meine waren auf einem ganz anderen Blatt. Ich habe keine Macht ausgenutzt, denn ich hatte keine. Ich habe niemandem etwas verhindert. Ich war immer vorne herum und direkt und authentisch mit Kritik. Ich war angewiesen auf Wohlwollen. Abhängig. Ich war gierig in Leidenschaft, Wissen und Potential. Ich war auf mich fixiert, vielleicht naiv manchmal, aber nie bösartig. Ich war top ausgebildet, mutig und sehr begabt und habe das auch gezeigt. Ich war anders. Im Gegensatz zu den meisten anderen war ich gläubig, allein, Frau – gegen ein Männersystem. (Natürlich gibt es auch fiese Frauen, die es anderen Frauen schwer machen und die vor allem Männer fördern. Das will ich nicht vergessen.)

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