Startseite Nach oben

News

12. Juni 2022

Schlagwörter: , ,

8 Kommentare
Kommentar verfassen

Nicht nur die Orgel ist Queen, sondern auch mein Steinway. (AHS)

Heute erinnere ich an Helen Levitt mit wunderbaren Straßenfotografien.

Das Konzert hier in Weißenfels war wunderschön, ich berichte morgen. Thomas ist einfach super! Er hat einen leckeren Tisch gedeckt oben auf der Empore. Und die Zungen gestimmt. Am Anfang beim Proben hat die Orgel auf meinen Ritter beleidigt reagiert und hing mit einem Pedal-D. Aber Thomas kennt sich aus, kletterte hinein und hat es sofort behoben.

Er ist auch „Quereinsteiger“ (das sind die Nettesten), ist Oboist, zudem sehr vielseitig (Sänger, Chöre, Bands).

Thomas Piontek hat sehr gut registriert. Ich habe mich wohlgefühlt. Die oberen Tasten des Pedals sind hoch. Es ist ja noch ganz neu. Für kleine Füße ist es hier schwer, manch schnelle Pedalfiguren legato zu spielen. Naja, nach vielen Jahren wird das hohe Pedal irgendwann „runtergespielt“ sein.
Die Akustik ist, obwohl sehr schön, in gewisser Weise doch auch recht trocken. Das macht vieles anders möglich.

Ich habe mich als erste Frau ins Gästebuch eingetragen.

Das Konzert war gut besucht. Hinterher waren wir etwas essen.

In Salzburg vorgestern war ich mit einigen Komponisten und Dirigenten aus. Es ist erstaunlich, dass so eine berühmte Stadt ab 22 Uhr die Bürgersteige hochklappt. Ich habe bei Pianisten mitten in der Stadt, in der Linzergasse übernachtet, einer „Hauptschlagader“ direkt beim Mozarteum. Man kann mit dem 9 Euro Ticket von München bis Salzburg fahren. Diese Züge sind sehr voll. 

Foto: St. Marien Greifswald

Neu: Apropos Queen:

9. Juni 2022

Schlagwörter: ,

20 Kommentare
Kommentar verfassen

Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen. (Kolosser 3, 23)

Heute erinnere ich an die geniale Jeanne d‘Arc.

Foto: Steinmeyer Orgel Hüttenheim

Frühs übte ich an der schönen Eule Orgel in der Annenkapelle.

Neu: Orgel-Information: Eule Orgel Annenkapelle in ev. St. Marien Greifswald:

Tolle neue Fotos:

Ich hole mir gern Heilbutt und Lachs, wenn ich über den größten Marktplatz Norddeutschlands (hier in Greifswald) gehe. Ich esse den Heilbutt dann gleich ohne Brot und Besteck, einfach so, im Gehen. Ich bin schon Heilbutt-Spezialistin und kann die Gräten im Mund aussortieren. Die werfe ich dann den Möwen hin.

Das Pedal an der Mehmel Orgel ist nicht so leicht zu spielen. Dadurch, dass es starke Nebengeräusche macht und nicht abgefedert ist, muss man sehr viel vorfühlen.

Nachts halten mich die Kröten und Frösche manchmal vom Schlafen ab. Sie sind sooo laut. Der Teich ist mehr oder weniger unter meinem offenen Fenster. Ob einer ein Prinz wird?

Ann ohne Kaffee um 8 Uhr früh:

Meine Kompositionen umgehen bewusst typische Muster, Proportionen, Strukturen (männlich) vorgefertigter, festgelegter Form, um neuen Formen Platz zu geben in Freiheit, Weiblichkeit und Klang, auf der Suche nach einem neuen Genre, nach einem neuen Geist. Innovation statt Variation und Nachahmen. (AHS)

Ich habe das 9 Euro Ticket, und es hat mir auch schon getaugt und gedient. Da ich viel ICE fahre, bin ich glücklicherweise noch nicht in die Massen geraten. Ich mag Massen nicht.

Am Freitag bin ich wieder in Salzburg. Doktorandenforum. Mozarteum. Ich liebe mein Thema und spreche gern darüber. Schon am nächsten Tag fahre ich wieder zurück zum Konzert in St. Marien in Weißenfels an die große neue Ladegast-Orgel in Sachsen-Anhalt.

Ich kann schon wieder singen, vorsichtig und leise, aber es geht. Ich habe festgestellt: Was wirklich gut für die Seele ist, ist Chorsingen und Liturgisches Singen. Das ist richtig auferbauend. Sogar, wenn man erkältet ist.

Heute war Greifswald recht warm. Es blüht der rote Klatschmohn, kleine Kühe und Fohlen toben.

Heute erinnere ich an Anneke Kim Sarnau, Schauspielerin. Vielschichtige Frauenfigur in einer Branche, in der Männerstimmen in Quantität noch immer vorherrschen, auch in Filmen, in denen Frauen die Hauptrolle spielen. Achtet mal darauf, wie oft und wieviel Frauen und wie oft Männer sprechen in Filmen.

Heute erinnere ich auch an Donna Strickland, Physikerin aus Kanada. 1959 geboren. Stellt euch vor, das frauenfeindliche Wikipedia hat 2018 (!) abgelehnt, einen Eintrag über sie anzunehmen, sie sei zu “unbedeutend”. Kurz danach bekam sie als dritte Frau den Nobelpreis. Dann erst bekam sie einen Wikipedia Eintrag. Jetzt wundert mich gar nichts mehr. Wikipedia hat auch nichts unternommen, als durch Attacken (die Verdächtigen kennt ihr bereits durch meine Blog-Einträge, und schaut euch die Aggressionen in der Ansgar Kreutz Gruppe an und ihr wisst Bescheid) eingeladen wurde, Vandalismus auf meiner Wikipedia-Seite zu betreiben. Damit ist meine Wikipedia Seite die erste in der Orgelwelt und Kirchenmusik, die (so) attackiert wurde. Ist es hierbei ein Zufall, dass ich eine Frau bin? Sicher nicht. Ich bin definitiv in vielem rekordverdächtig. (Es wird von Bier gefördert. Ich mag Bier nicht.)

Foto: Greifswald

Neu: Konzertplakat Sehnsuchtsort Orgel

und 11. Amberger Orgelmusik

26. Mai 2022

Schlagwörter: , ,

2 Kommentare
Kommentar verfassen

Mein Weg ist ein Symbol dafür, dass sich Frauen auf dem Weg zur Freiheit befinden. (AHS)

Ich möchte es anderen Frauen leichter machen, selbst noch 2022.

Feiertag ❤️Heute erinnere ich an Irene Schweizer, Jazz-Pianistin aus Schaffhausen. Und an Jean Batten, Fliegerin, die viel in Kauf nahm, um Rekorde aufzustellen.

Foto: Greifswald

Heute habe ich 2 tolle neue Orgeln kennengelernt. Ich berichte morgen.

Neu:

7. Mai 2022

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Eine einzelne kann viel mehr erreichen als eine ganze Gruppe. (AHS)

Heute erinnere ich an Amelia Stewart Knight, Pionirin, USA: Mit sieben Kindern beruflich erfolgreich.

Ich bin unterwegs von Greifswald und Rügen in den Südharz zum Konzert (über Berlin und Göttingen). 

Neu: Orgel-Information: Die einzige katholische Kirche Greifswald

Die Orgel erinnert mich sehr an die Jehmlich Orgel Deutschhauskirche Würzburg

Jehmlich Orgel St. Joseph St. Otto Greifswald

Es ist erschreckend, wie die verschiedenen Branchen ihr Gesicht verlieren und “den Bach runtergehen”, zumindest was gewisse führende Vertreter der einzelnen Branchen angeht. Da ist die Branche Tennis bzw. Leistungssport. Die deutsche Tennislegende Boris Becker, wie es stets heißt. Ein Vorbild der Unreife erster Güte. Er hat immer denselben Typ Frau an seiner Seite, und wenn die eine ausgedient hat, kommt die nächste, er ist wie ein Gefangener, mit jeweils mind. einer Frau, die wie in einer Wahn oder Art Boris-Trieb genauso aussieht wie die vorherige. Wobei er immer älter und seine weiblichen Gestalten immer jünger zu werden scheinen und die Kinder überall und nirgendwo sind. Wenn die weiblichen Gestalten merken, dass sie ausgedient haben, wollen sie vor allem eines: Geld. Die wirkliche deutsche Tennislegende, die im Vergleich dazu ein vorbildliches Leben führt, Steffi Graf, wird nicht mal ansatzweise so oft in den Medien erwähnt wie dieser, dem Saus und Braus und Luxus das Wichtigste zu sein scheinen und der vermutlich mit 80 noch eine weitere Gestalt seines Triebes (um die 20 diesmal?) an seiner Seite haben wird. Männer-Hype. Je schlimmer der Typ, desto doller der Hype.

Dann die Branche Schauspiel. Johnny Depp. Katastrophe. Was für eine Welt, in der Millionen von Menschen sich sein “Testimony“ ansehen auf Youtube, wie seine Exfrau angeblich in sein Bett gemacht hätte. Das Wort Testimony kannte ich bisher nur aus christlichem Background: Zeugnis geben vom eigenen Glauben. Dass jemand “Zeugnis gibt“, um seine Frau lächerlich zu machen – das ist schon ein starkes Stück und zeigt, wie kaputt und frauenfeindlich unsere Welt ist. Da wird so ein „Rosenkrieg“ öffentlich ausgestrahlt und begafft. Was für ein Rechtssystem. Ob es inszeniert ist? Ich schaue mir das nicht an, obwohl Youtube es einem täglich geradezu wie Fraß vor die Füße wirft. Meine Meinung zu Johnny Depp: Er wirkt auf mich kalt, verbraucht, hart und dämonisch. Ich habe ihn noch nie gemocht. Er hat ja auch genug Frauen benutzt. Eine hat sich das jetzt nicht mehr gefallen lassen. Ich habe ein altes Video gesehen, wie er über Winona Ryder sprach. Arrogant und süffisant manipulativ.

J.S. Bach – Passacaglia und Fuge c-Moll BWV 582 C-Minor, Sauer Orgel Rheydt

4. Mai 2022

Schlagwörter: ,

2 Kommentare
Kommentar verfassen

Musik beeinflusst. Musik transportiert. (AHS)

Heute erinnere ich an Kathleen Lonsdale, Physikerin, die 1949 als erste Frau Professorin für Chemie wurde. Londsdaleit – ein seltener Diamant wurde nach ihr benannt. Wie passend! Und ich erinnere an Christine Thürmer, die quer durch Amerika wanderte, gut 30 km per Tag zu Fuß. Da kann ich nur staunen.

Der Disney Channel macht ein wenig süchtig. Es ist so schön, alte Disney Filme zu sehen, mit den Schriftrollen und der Filmmusik. Ich liebe 1001 Dalmatiner, Cruella de Vil ist die Beste. Und dass der lustige Musiker oben mit der Posaune spielt, während die geniale Cruella unten herumstinkt.

Ich improvisiere eine Choralpartita. Es ist interessant, denn es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten. Musiker, die viel Literatur gespielt haben, sind viel vorsichtiger, Stile zu kopieren oder andere zu imitieren, denn in ihren Köpfen haben sie bereits alles Perfekte gehört, und es macht keinen Spaß, zu imitieren, herumzustümpern oder es schlechter zu machen als die großen und kleinen Meister. Oder man möchte zu viel auf einmal erreichen. Interessant ist, dass Buxtehude Suite-Tanzsätze choralbezogen in seinen Variationen verwendet hat, Bach nicht.

Das Wort “Improvisieren” ist natürlich in gewisser Weise immer noch falsch in meinen Ohren. Im Grunde spielt man innerhalb eines strengen, alten Rahmens und muss vor allem vorsichtig sein, die Regeln einzuhalten und nichts durcheinander zu schmeißen. Es ist sehr viel mehr Imitieren als Improvisieren. Aber wie auch immer man es nennt, es ist eine Kunstform in sich selbst, die man üben und trainieren muss wie Literatur.

Foto: Ladegast Orgel Köthen

Orgel Information Greifswald

Liebenwerda/Voigt Orgel Universität Greifswald

Orgel News, Orgelvermittlung

25. April 2022

Schlagwörter: ,

1 Kommentar
Kommentar verfassen

And you still look perfect as days go by, because I love you. (God)

Heute erinnere ich an Melinda Gates, die als Geschäftsfrau bodenständig blieb und sich für Frauen einsetzt und sich von ihrem sehr bedenklich stimmenden Ehemann getrennt hat.

Mein neues Orchesterwerk ist bei Furore herausgekommen. Juhu!! Ich freue mich sehr. Es kam gestern mit der Post: Große schöne Partituren. Sieht sehr gut aus.

Es war schön mit meiner Mom in Karlstadt am Main. Ich erlebe den Frühling zweimal: Einmal in Süddeutschland, und dann verspätet oben in Norddeutschland.

Man hat mich gefragt, was ein hauptberufliches Kirchenmusikstudium eigentlich bedeutet.
Es sind vier große Teile: Die instrumentale Ausbildung, die kantorale Ausbildung, Musikwissenschaft und Pädagogik und die theologisch-liturgische Ausbildung. Kirchenmusik ist auf der einen Seite Handwerk, auf der anderen in meinen Augen Deklamation, Mystisches, Edles, Heiliges, Kunst, die Synchronisierung von Raum und Klang.

Es gibt auch eine Ausbildung hier, von der ich noch nie zuvor gehört habe, eine Bachelor-of Arts-Musik-Ausbildung – kein künstlerisches Studium, aber auch kein pädagogisches Studium. Eine Mischung aus allem ein wenig, um später in Konzertinstitutionen zu arbeiten.

Die Uni Greifswald ist riesig und berühmt und gehört zu den ältesten Universitäten Europas. Auch die Theologie ist hier bekannt, durch Michael Herbst.

Ich freue mich auf Eggenfelden. Das Festival wurde wegen Corona schon 2x verschoben. Wunderschöne Orgeln. Jann und Klais.

Sehr zu empfehlen ist der Film Vergiftete Wahrheit. Ich liebe intelligente, amerikanische Anwaltsfilme, auf wahren Geschichten und wahren Begebenheiten stützend. Ich mag “moralisch gute” Filme, wenn kleine Leute gegen Riesen gewinnen. Ich wusste nicht, dass Teflon giftig ist, und dass die Firma DuPont unsichtbare, giftige, krebserregende Chemikalien in die Welt gesetzt hat. Ich sehe meine Pfanne jetzt mit ganz anderen Augen an. Wusstet ihr, dass diese Firma DuPont Millionen von Menschen bewusst vergiftet hat? Dass Teflon mit Krebs in Verbindung steht und es kaum ein Lebewesen auf der Welt gibt, das nicht diese giftigen Chemikalien im Blut hat? (Es ist im Wasser, oft überall.) Und dass es ein Menschenleben, einen einzelnen Anwalt kostet, einem solchen Haikonzern, einem korrupten Industrie-Giganten das Handwerk zu legen, weil selbst die Regierung nicht einschritt, und dass nun endlich viele Chemikalien wegen einem einzigen Mann verboten worden sind? Der sieben Jahre litt, um überhaupt ein Ergebnis zu bekommen? Der alles aufs Spiel setzte? Gesundheit, Geld, Ruf, Karriere? Und der bis heute kämpft, dass die Chemikalien gestoppt werden? Dass es bis heute Fragen gibt, die offen geblieben sind hinsichtlich der enormen Giftigkeit? Weil es um viel Geld geht? Ich bin dankbar, dass es in diesem System von Justiz, Anwälten, Richtern und Ungerechtigkeit diese wenigen Anwälte gibt, die wirklich an Gerechtigkeit interessiert sind und um den einzelnen Menschen kämpfen. Das ist selten. Die meisten “Mitglieder” solcher Systeme wollen eines erreichen: Kämpfe nicht gegen das System.

Danke, Rob Bilott. Ich warte darauf, dass du den Friedensnobelpreis bekommst.

Ich las Wer ermordete Mozart? Ich mag den Schreibstil von E.W. Heine nicht, es ist ein dünnes Buch, das in lächerlicher Kürze skurile Behauptungen ausstößt: Mozart sei vergiftet, Haydn enthauptet worden. Man erfährt erst nach genauem Weiterlesen, dass diese Enthauptung nach Haydns Tod stattgefunden haben soll. Haydn wird “vor Rührung weinend wie ein Kind” unglaubwürdig dargestellt. Und Paganini als linkischer Trottel, der mit Spinnenfingern Geige spielte. Ich kann mit solchen Büchern nichts anfangen. Wie können gute Verlage so etwas herausbringen?

Ich lese auch Liebe von Elizabeth von Arnim. Ein unglaublich guter Roman, süß, keck, witzig. Gut finde ich auch den Film “Live Die Repeat”.

Foto: Stralsund

Heroldt Orgel in Buttstädt:

1510 an Pfingsten wird der Grundstein zur wunderschönen Kirche gelegt. Rote und ehemals geschmückte Kirche. Die Schönheit ist absolut zu fühlen trotz der fahrlässigen Vernachlässigung dieser Kirche.

Diese Orgel muss dringend saniert werden. Seit März 2020 plädiere ich dafür, dass diese Orgel – dringend – gemacht werden muss.

Ein Mysterium! Eine geniale Orgel!

Bach Orgel! Prunkvolle St. Michaelis, wunderschöner Friedhof Campo Santo, leider sind die Kirche und Orgel dringend sanierungsbedürftig, der Turm ist bereits schief wie der Turm von Pisa. Der Bau der Orgel wurde begonnen 1996 durch P. Heroldt, vollendet 1701 durch J.G. Fincke, erweitert 1766 durch J. Hartung, mehrfach geändert im 19. & 20. Jahrhundert, ausgereinigt und gestimmt 1949 durch G. Kirchner. Und nun?

1696 begannen die Arbeiten für die neue Orgel auf der 3. Empore durch den Orgelbauer Heroldt, der stirbt 1700 in Apolda. 1701 werden die Arbeiten dann durch seinen Gesellen Fincke weitergeführt. Ein neues Abnahmegutachten wird 1724  durch den Organisten der Stadtkirche St. Peter & Paul in Weimar erstellt, Instandsetzungsarbeiten. 1722 – 1762 wird Johann Tobias Krebs, der Vater des Bachschülers Johann Ludwig Krebs Organist an der Michaeliskirche. Es erfolgte ein Umbau und eine Umdisponierung der Orgel 1764-1766 durch Johannes Michael Hartung (Schlossvippach). 1818 – 1822 war wieder eine Reparatur durch den Orgelbauer Wilhelm Ernst Kirchhof aus Herressen notwendig. Umbau- und Reparaturarbeiten erfolgten 1847 an der Orgel durch Orgelbauer Joh. Michael Menger, den Abnahmeprüfbericht stellte Prof. A. Töpfer/Weimar. Die Prospektpfeifen wurden für Kriege im Jahre 1917 ausgebaut, der Wiedereinbau neuer Pfeifen aus Zink und eine Generalüberholung der Orgel erfolgten 1933 durch den Orgelbauer Gerhard Kirchner/Weimar. Jetzt wurde ein elektrischer Gebläsemotor durch den Orgelbaubetrieb Sauer, Frankfurt/Oder eingebaut. Die Restaurierung der Orgel wurde bescheinigt durch Landeskirchenmusikdirektor Erhard Mauersberger, späterem Thomaskantor Leipzig. 1978 wird die Orgel wegen der vorläufigen Schließung der Kirche aus bautechnischen Gründen das letzte Mal gespielt, was eine Tragödie ist. Die dauernden Veränderungen waren nicht immer gut für die Orgel. Sie lässt sich nicht mehr spielen und schreit stumm um Hilfe.
SOS! Diese Orgel braucht dringend Hilfe!

Neu: Orgel-Information:

Heroldt Orgel Buttstädt/Sömmerda

24. April 2022

Schlagwörter: ,

1 Kommentar
Kommentar verfassen

Bachs Musik ist ein Motor für Mitgefühl. (AHS)

Heute erinnere ich an Hildegard von Bingen, an Millennial und Komponistin Alissa Firsova und an Irena Sendler, Krankenschwester aus Warschau, die jüdische Kinder rettete.

Heute waren wir in dem neuen Kinofilm Batman – er ist sehr lang (etwas zu lang), aber zu empfehlen. Ich habe extra nicht nachgeschaut, wer der Hauptdarsteller ist, und hoffte, es wäre endlich ein neues, unbekanntes Gesicht – und zuerst war ich enttäuscht, als ich ihn erkannte, aber dann – ich muss sagen – er hat es gut gemacht. Es steht da zwar “Action” – aber ich kann euch sagen: Es ist ein Liebesfilm, mit sehr romantischen Szenen.

Dass es ein Liebesfilm ist, merkt man an der Aufmachung und sofort an der Filmmusik, die beinahe durchgehend romantisch ist, eine düster-weich-melodramatische Musik um Ave Maria mit vielen Klassik-Anteilen.

Heute habe ich dieses Jahr auch zum ersten Mal Spargel gegessen — hmmm, lecker, fränkischer Spargel. Wobei ich das Gefühl hatte, es ist vielleicht noch ein Ticken zu früh für Spargel.

Sogar der Zauberberg hat wieder auf. Ich hatte fast Lust, wieder reinzugehen. Aber dann war mir der Lärm zu groß.

Seit ich unter der Woche pausenlos beschäftigt bin, verstehe ich die Leute, die am Wochenende einfach nur abschalten wollen, egal, wie. Ob manche Menschen nur für das WE leben? Ich kann es ein Stück weit verstehen. Allerdings kann das nicht das Leben sein, nur das WE. Eigentlich ist gerade unter der Woche das Leben! Das muss es jedenfalls sein.

Da ich lange nicht mehr Auto gefahren bin, musste ich mich um meinen kleinen blauen Beetle kümmern. Die Batterie war leer, weil er seit 4 Monaten stand. Es tut mir irgendwie weh. Ich möchte mich eigentlich um alles kümmern und nichts vernachlässigen. Das ist gar nicht so leicht.

Ich bin froh, dass es Nachtzüge gibt. Was würde ich sonst tun? Früher dachte ich, Hamburg sei weit. Von wegen. Das ist ein Katzensprung. Für mich sind nun 8-10 Stunden “normal” geworden. Wahnsinn. Wenn man etwas liebt, kommen einem 10 Stunden wenig vor, sind selbst Schlafmangel ok und man nimmt einiges auf sich, was früher undenkbar gewesen wäre. Ist das Leben nicht total verrückt? Oder bin ich es?

Foto: Stralsund

19. April 2022

Schlagwörter: , ,

Kommentar verfassen

Kunst ist Innovation statt Variation. (AHS)

Ich lese gerade Kazuo Ishiguro, japanisch-britisch, über einen Pianisten: “Die Ungetrösteten”.

Foto: HfMT Hamburg, mit Clavichord, auf dem Gang geübt

Heute waren wir wieder ausreiten durch Wald und Feld, in der Ferne konnten wir die Vogesen sehen, diesmal sind wir auch zweimal  galoppiert. Und natürlich haben wir auch an Kristalle gearbeitet, meinem neuen Orchesterwerk. Es war ein wunderschönes Oster-WE.

Ab morgen ist dann wieder Musiker-Alltag. Wobei bei mir „Alltag“ stets etwas Besonderes ist. Osterferien in dem Sinne habe ich leider nicht.

Neu: Orgel-Information Enzkreis (Orgelsteckbrief)

Beckerath Orgel St. Leonhard Knittlingen

Rensch Orgel Ulrichskirche Schützingen

12. April 2022

Schlagwörter: , ,

1 Kommentar
Kommentar verfassen

Warum sollte ich Fische, Zwiebeln und Biergläser malen? Mädchen sind so viel hübscher. (Marie Larencin)

Französische Malerin. Heute erinnere ich auch an Gesa Krause, deutsche Leichtathletin mit enormem Lauftalent.

Wenn ich über Kirchenmusik nachdenke, fällt mir auf, dass die Gottesdienst-Ordnungen oder Agenden sehr streng sind, so zumindest aus meiner Sicht. Das war früher noch viel strenger als heute, wo es seit ca. 20 Jahren das Evangelische Gottesdienstbuch gibt: Hier gibt es mittlerweile Alternativen zur strengen, stabilen Ordnung, aber auch diese Alternativen sind begrenzt und festgelegt. Man könnte die Ordnungen ein Stück weit als reglementiert bezeichnen. Heute ist es immerhin theoretisch möglich, dass die Kirchenmusikerinnen eigene Lieder aussuchen und sich aktiv und kreativ beteiligen am Gottesdienstgeschehen. An manchen Orten passiert das auch. Letztendlich ist die Gottesdienstvorbereitung Kommunikation und steht und fällt mit der Zusammenarbeit mit den anderen, insbesondere mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer. Diese Zusammenarbeit aber scheint nicht immer auf einer Augenhöhe, zumindest nicht arbeitsrechtlich, was eine Zusammenarbeit schwierig machen kann, denn der Pfarrer ist der Chef. Es ist aber nicht nur diese Zusammenarbeit, sondern auch die Agenden und Regeln an sich, die beflügeln oder ausbremsen können. Zusätzlich gibt es noch den Gemeindekirchenrat, der bestimmt. Hier befinden sich natürlich auch Laien. Man kann also noch so gut Kirchenmusik studieren, letztendlich bestimmt die jeweilige Stelle Gedeih und Verderb des Kirchenmusikers, je nachdem, auf welchen Pfarrer (ist sie musikalisch oder nicht, freundlich, flexibel und gläubig oder nicht) und auf welchen Kirchenrat frau oder man trifft. Ich habe einige Theologen kennengelernt, die von Liturgik und liturgischem Singen nicht viel halten und das auch nicht verstehen oder können.

Wenn ich auf “moderne” Lieder schaue, zum Beispiel Simon  & Garfunkel, “American Tune”, auf dem wundervollen Choral “Oh Haupt voll Blut und Wunden” (“Passion Choral” genannt) fußend, dann merke ich, dass solche säkularen “Choräle” oder säkularisierten Kirchenlieder als Protestlieder oder Studentenlieder die Massen mehr erreichen als die Choräle von Bach. “I’m trying to get some rest.” Doch der Anklang der Melodie “Oh Haupt voll Blut und Wunden” verbindet schon mit Jesus. Die Hoffnung geht über die alte schöne Melodie, auch wenn sie umgeformt wurde, so dass der “American Dream” die Hoffnung wird, nicht das Evangelium.

Ich finde es schön, wenn sich Text und Melodie in Kirchenlieder vereinigen. Oder wenn sich Text und Melodie gegenseitig auslegen, also unterschiedliche Texte zu einer bekannten Melodie im Gesangbuch gesungen werden, wie Choral-DJs. Das setzt natürlich viel Kenntnis von Kirchenliedern voraus. Genau damit beschäftigt sich die Hymnologie (Lehre vom Kirchenlied), mit Umtextungen, Contrafactus. Für mich ist es so: Wenn die Liturgik sich nicht zu einem Großen, Ganzen verschlingt, so wie bei Bach: Krippe und Kreuz in einer Einheit, dann hat man die Liturgik nicht verstanden, dann sind es immer nur Häppchen ohne Sinn und Verstand, Floskeln. Das Kirchenjahr macht nur im Gesamtzusammenhang Sinn, und zwar auch in dem jeweiligen Abschnitt. Sonst passieren keine Wunder, keine geistliche Erkenntnis, keine spirituelle Kunst. Bach war hervorragend darin, die Liturgik aus der Strenge zu lösen und sie doch einzuhalten. “Oh aller Welt verlangen – wie soll ich dich empfangen?” Bach hatte vor der Strenge keine Angst, und er fühlte sich nicht von ihr ausgebremst. Wie hat er das nur geschafft? Er hat seinen eigenen Stil in dieser Strenge gefunden. Er hat in seinen Chorälen die Durchgänge perfektioniert und seinen Weg gefunden.

Der Aufbau und die Ordnung von Liturgik ist streng und knapp auf den Punkt gebracht, manchmal geradezu nüchtern. Wie ein System. Es ist sehr geordnet, was im Gottesdienst und im Kirchenjahr passiert. Es gibt Sammlungen und Lieder, die chronologisch geordnet sind, dazu Gebete, an denen man nicht rütteln kann, wie Tages- bzw. Kollektengebet usw. (wer Gott ist in dieser jeweiligen Zeit, eine dazugehörige Bitte zum Kirchenjahr und die Dreifaltigkeit zum Schluss). Ablauf, Introitus, Votum, Liturgie, Dialog. Eröffnung und Anrufung. Verkündigung und Bekenntnis. Es gibt zwar Schwerpunkte und Ausformungen, aber die Grundstruktur als Modell, Rüstzeug und Raster ist nicht rüttelbar, und das schon seit Jahrhunderten, wenn auch ein wenig von Kirche zu Kirche anders, aber festgelegt in der Agende, ein bisschen wie im Alten Testament. Ich verstehe, dass es nicht beliebig oder chaotisch sein soll, was im Gottesdienst geschieht, und dass eine Struktur auch Sicherheit bringt – aber die Philosophie hinter dem Ganzen ist sehr männlich und besitzt nicht die größten Entfaltungsmöglichkeiten. Früher gab es null Spielraum, siehe Johannes Bugenhagen, mittelalterliche Messen, preußische Agende, alte Missalen von 1503. Biblische Gesänge. Genfer Psalter. In diesem engen Raster Kunstformen zu finden, das ist gar nicht so leicht. Ich verstehe immer mehr, dass Künstler und Kirchenmusiker von Natur aus Feuer und Wasser sind. Der Kirchenmusiker sucht sich nicht umsonst einen Beruf und auch ein Studium aus, in dem er so eng an der Kandare gehalten wird. Er braucht Ordnung und Sicherheit. Er hasst Chaos und Unordnung. Ein Künstler dagegen braucht auch Unordnung und Chaos, er braucht nicht nur Sicherheit, sondern vor allem Freiheit. Dennoch lasse ich mich an die Kandare nehmen, vielleicht weil ich spüre, dass es mich dennoch anzieht: Denn es ist ja trotz seiner Strenge das Vielfältigste überhaupt. Ich glaube, man wird nirgendwo so umfänglich musikalisch ausgebildet wie im kirchenmusikalischen Studium. Allein die Orgel und ihr Spektrum an Repertoire und Geschichte bietet enorm viel Bandbreite. Vor allem, wenn man vorher Klavier studiert hat. Als Sahnehäubchen kommt dann noch Dirigieren dazu. Wobei das Sahnehäubchen eher eine Haube wird. Eine Sahnehaube. Eine dicke Sahnehaube. Allein Hymnologie und Liturgie umfassen sämtliche weitere Wissenschaften wie Theologie, Musikwissenschaft, Sprachwissenschaft usw. Und öffnet eine weitere Tür hin zur Theologie. Es ist nur wichtig, dass man nicht Floskeln frömmelt und einem Dogma dient.

Ist es nicht erstaunlich, dass früher der cantus firmus im Tenor und nicht im Sopran zu finden war? Es sollte damals wohl besser die (hohe) Männerstimme den cantus firmus führen. Aber Gott hat es so eingerichtet,  dass die hellen Frauenstimmen immer mehr gehört werden als egal welche Männerstimmen. So wurde der cantus firmus dem Sopran gegeben.

Erstaunlich finde ich auch, dass sich Bach von den Kirchentonarten so komplett gelöst hat. Ich mag dorisch und phrygisch sehr gern. Aber Bach konnte damit nicht viel anfangen?

Foto: Geniale Walcker Orgel Hoffenheim

Neu: Orgel-Information Walcker Orgel Hoffenheim

Eine meiner Lieblingsorgeln:

Walcker Orgel Hoffenheim bei Heidelberg

Das krasse Gegenstück dazu, was ich fast am selben Tag spielte (weswegen Bossert und ich aneinander gerieten): Die Universal-Orgel in Zülpich bei Köln:

Weimbs Orgel Zülpich bei Köln

Silbermann Orgel Glauchau