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Lyrikerin

4. Januar 2020

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Kompass

Echte Kunst ist eigensinnig. (Gabriele Münter)

Potentiell sind alle Menschen Spitzenkönner. Man muss allerdings Könner mit viel Geduld “heran züchten”. Dazu gehören verschiedene Führungsstile. Erstaunlich ist, wie wenig Lehrende diagnostizieren wollen oder können. Die Kompetenz, Potential und Engagement nicht erkennen oder unterscheiden können. Die Kompetenz kontrollieren, die Engagement bestrafen, Potential hemmen, die keinen Respekt haben. Die Mischungsverhältnisse nicht sehen. Die Fehler und Feuereifer nicht zulassen. Die falsch führen und anleiten. Weil sie nur an sich und ihre eigene Karriere denken. Die selbstmotivierte und selbstsichere Frauen fürchten.

Wichtig ist dennoch, dass man selbst weiß und prüft, was man anstrebt, was einen treibt, inwiefern das eigene Handeln wesentlich ist, wie der eigene Kompass tickt, ob man aus dem Gleichgewicht geraten und ob man stimmig und aufgeschlossen ist.

Empfehlen kann ich heute die Krimis  von Arno Strobel, besonders Das Wesen, auch wenn ich schon nach wenigen Seiten weiß, wie es ausgehen wird. Ich mag Hörbücher. Manchmal höre ich sogar beim Üben Hörbücher.

Momentan höre ich u.a. gern Murray Perahia und Edgar Krapp.

Ich finde Silvesterböllerei und den Lärm und den Gestank schrecklich. Es sollte wirklich verboten werden. Natürlich war ich empört, dass das Affenhaus abgebrannt ist. Doch muss ich sagen, ich finde es sehr mutig von den Frauen, sich freiwillig gemeldet zu haben. Manchmal tröstet es mich, dass es eine Hölle gibt, wenn ich an die Menschen denke, die hintenrum viel Böses tun und nichts bereuen.

31. Dezember 2019

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Rückblick und Jahresende 2019 Teil 2

Vielen Dank für alles, was ihr mir Gutes 2019 getan habt, merci! Es war ein unglaublich spannendes und lehrreiches Jahr, etwas crazy auch hier und da.

Ohne Meditation wird die Lectio trocken, ohne Lesung die Meditation irrig, ohne Gebet die Meditation ängstlich, ohne Mediation das Gebet unfruchtbar. (Kartäuser Mönche 1083-1136)

Kontemplation.

Wenn ich Liszts B-A-C-H auf dem Flügel spiele, hat dies so wenig gemeinsam mit dem B-A-C-H auf der Orgel von Liszt, dass es mir immer mehr wie ein ganz und gar anderes Stück vorkommt, der Liszt auf der Orgel und der Liszt am Klavier. Manchmal blitzt eine Gemeinsamkeit von einer Sekunde auf – aber es ist motorisch und klanglich ein völlig anderes Werk. Und ich dachte, ich könnte Zeit sparen… Weit gefehlt. Allein das Auswendiglernen bedeutet eine andere Herangehensweise. Insgesamt bin ich nun viel lockerer beim Einstudieren geworden. Ich gebe nur noch die Hälfte an Kraft und Tempo und verlagere meine Spielfreude auf die Konzentration und das Verstehen. Die Orgel an sich ist meine Verlangsamungs-Therapie. Langsam ist mehr. Langsam ist der Königsweg. Ich fühle und spüre mehr.

Dann denke ich an die Hexachorde (Naturale, Molle, Durum), sieben, die das ganze Universum der Musik abdecken und Dur und Moll mit allen Vorzeichen und auch die Kirchentonarten festlegen. Sogar das weit entfernte und Pelegrine werden zusammengeführt, Plus und Minus, wie zwei Magnete, wie zwei Dreiecke, die sich kreuzen.

Schön finde ich, dass es doch ein weibliches Buch in der Bibel gibt: Das Hohe Lied der Liebe. Schön, erotisch.

Insgesamt wünsche ich mir, dass klassische Musiker*innen mehr Öffentlichkeitsarbeit starten, damit junge Leute auf klassische Musik aufmerksam werden und auf den Geschmack kommen. Im Grunde ist dies auch schon Musikvermittlung. Gut, dass ich Freunde in der Jazz- und Songwelt habe, für die Werbung und Marketing normal sind. Deswegen sind sie keineswegs eingebildet, dagegen bin ich noch völlig harmlos und gesittet.

Baldachin von Klang

Musik ist sinnliche Wahrnehmung. Ein Baldachin von Klang, ein Firmament der Töne. Leere gibt es gar nicht: Das Universum singt: In Musik baden. Wir können uns auf unsere Sinne verlassen. Wir sind ein Instrument. Ein sinnlicher Globus. Kunst wird nie überholt sein; wird immer gedeutet werden.

Innen-Wahr-Nehmung: zwischen Wahrheit und Sinnen. Staunend. Dankbar. Die Ebene der Kunst: Mutterboden der Unschuld: Alle Heiligkeit ist Unschuld. (AHS)

Horchsam

Am Hörendsten sein in der Stille. Preisgegeben. Ich höre das Helle, die Fülle. Musik ist Lobgesang. Die Sonne singt, das Meer. Schmelz und Schichten. Musik ist Anschein und Substanz. Höre Israel.

Erhöre mich.

“Alles erfahre ich, indem ich schweige, auf dass ich höre.”

Liebe hört. Liebe hören. Weibliche Schwingungen. Wie hell muss Gottes Stimme sein, wie schwingend, voll Klang. Eine Stimme voll Freude. Höhe ist Freude! Steigerung!

Hörende Wesen: Ein winziger Fötus hört im Bauch der Mama schon nach 7 Tagen. Aber die Wissenschaft will meist nur das, was die Gesellschaft will: Männermacht. Augen. Dabei bleibt jeder Mensch drei mal so sensibilisiert für weibliche Schwingungen. Warum? Liebe hören. Gott hören: Er kann und wird nicht Teil der Männerdominanz sein. Gott sei Dank!

 

Brücken und Reise

Dort, wo Wind und Sonne die Wasseroberfläche berühren und küssen, antwortet sie mit vielen Lippen und Mündern, die sich immer wieder neu formen und Gold auf ihren Rändern zeigen.

Eigentlich ist diese Schönheit zu verwirrend, zu viel für einen Menschen: die Antwort des Wassers auf Sonne und Wind — und doch nur sichtbar, wenn ein Mensch genau hinsieht. (AHS)

Höhenangst, Riga, New York. In the flow. Karawane durch neues Land. Odyssee, Wüste, Kindheit.

Eisberg

Ein Eisberg ist deswegen unzerstörbar, da er zu 90 Prozent verborgen liegt. Genauso ist ein Leben unzerstörbar, wenn es zu 90 Prozent verborgen ist. Es ist nicht schade, dass man nur 10 Prozent sieht. So kommt es mir auch bei mir vor.

Aber wer hört auf Worte, wenn Töne siegen? Als sei die Seele pulsierend, in Gewebe, Muskeln und Organe hinein. Seele und Geist sitzen in Brust und Kehle, pulsieren von dort aus. Musik ist Abbild des ganzen Willens.

Gedanke 65: fug.e

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fug.e

Ruhen ist Schminken. Kraft zum Konzert. Musik feiern.

Zeit nach Ostern: Auferstehung geht nicht am Tod vorbei, sondern nur durch den Tod hindurch.

Die Musik rollt irgendwann von allein, wenn man sie anstupst.

Gedankensplitter zum Nachdenken.

 

Musik vergeht, Ton auch, aber ich bin noch da. Es ist zwar Musik in mir, Rhythmus in mir, aber das Sein ist länger und eher da als Musik.