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Lyrikerin

Die Musik macht mich

“Es gibt etwas viel Wichtigeres als einen Menschen, der den Mond betritt — Gott betrat diese Erde.” (Mond-Astronaut James Erwin)

Wenn ich eine fremde Sprache höre, und sie wie Musik in meinen Ohren hüpft, begreife ich erst nicht, dass ich die Sprache nicht verstehe — obwohl ich sie doch verstehe. Aber ich kann die Worte nicht greifen, nur den Klang, der immer bekannter wird wie Musik.

Ich träumte. Am Schluss stand ich auf einem Berg, der allmählich hell und weich und kleiner wurde, und irgendwo mittendrin war ein winziges, leuchtend rotes Herz. Die Golddecke klappte auf wie geschmolzenes Wachs.

Leipzig

Gedanke 57: Nichts ist stumm. (AHS)

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Nichts ist stumm

Jedes Wesen hat seinen Ton. Auch die Tiefsee ist voller Klänge.

“Die Musik ist eine vermischte Mathematische Wissenschaft, welche von den Ursachen, Eigenschaften und Unterschieden des Klanges handelt, woraus eine liebliche Sangweise gemacht wird, Gott zu loben und zu ehren, den Menschen zu bewegen zur Andacht, Freude, Traurigkeit und Tugend. Was ist Kunst? Eine Nachahmung der Schöpfung.” (L.C. Mizler, 1725)

Die ersten Minuten eines Konzertabends zählen, das Jetzt und Diesseitige zu verlassen, ungefähr so, als würde man das Bewusste abstreifen, ins Unbewusste gehen. Wie die Minuten vor dem Einschlafen, das Loslassen, so empfinde ich das, sofort abgeholt, eingetaucht in tiefere Ebenen.

Es kommt mir vor, als würde meine Seele über meinen Wasserwogen schweben, über meine Seele. Aber nicht nur über meine Seele allein, sondern auch über die Seelen des Publikums.

Jerusalem

Eaux natales

Ich bin eine Flügel-Zigeunerin. Meine Geige ist das Klavier. Meine Geige ist die Orgel. Die Orgel singt.

Eine Wikingerin. Musik wegzulassen kommt mir vor, als müsste ich über die Nordwand den Berg des Lebens besteigen. Ich sehe die anderen lachend an der Südwand. Aber die Nordwand hat auch Vorteile: ich spüre eine intensive Tiefe zu den Menschen, die dort aus freien Stücken unterwegs sind. Man muss die Nordwand wählen, wenn man es ernst meint.

Israel

Lyrikband op. 3: Keine Wolke fällt tiefer als blau, Glaré-Verlag Frankfurt am Main. Poesie AHS, Buch, Gedichte

Gedichte von Ann-Helena Schlüter. Vorwort von Prof. Dr. Heike Henning (Mozarteum Salzburg)

Keine Wolke auf JPC

  

Gedichte, Vorwort von Prof. Dr. Heike Henning (Mozarteum Salzburg)

Preis 12,90 €

Gedanke 51: Nachschöpferin. (AHS)

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Nachschöpfer

Musik ist Wort. Ein Nach-Schöpfer schreibt mit der Tinte seiner Hände. Sicher arbeiten Künstlerinnen und Künstler meist aus der Not, aus dem Tiefpunkt heraus. Daran kann man sie erkennen. Gut, dass echte Kunst zu viel Tiefe hat, um zur Sucht zu werden. Im Gegenteil, sie heilt. The art must go on. Zeit ist Maß, Rhythmus und Zyklus und Gebärmutter. 

Los Angeles

Gedanke 46: Flügel Lyrik

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Flügel-Lyrik und Kinder

Lyrik überträgt Musik symbolisch auf das Leben. Lyrik empfinde ich als bedingungslose Kreativität, intuitives Denken. Poesie ist wie Musik und berührt sprachlos das Herz. Lyrik ist ursprünglich gesungen, daher ist in Gedichten Klang zu hören: Klanggedichte, lyrische Sonaten. Sie sind Musik.

 

Peterhof, Moskau, Baltisches Meer

Man kann Dissonanzen in den Metaphern, im Bildbereich hören, die sich auflösen. Ich liebe die deutsche Sprache; am Flügel bin ich Lyrikerin; wenn ich schreibe, Musikerin. Lyrik ist von jeder Form des sprachlichen Ausdrucks die, die der Musik am nächsten ist, da sie über klare Begrifflichkeit hinausgeht. Manchmal ist Lyrik ein Songtext.

Lyrik ist nicht nur weich und rund, sie kann auch anecken, provozieren, dramatisch, wild, aggressiv sein. Symbolische Stränge ineinander laufend, manchmal heimlich, persönlich, zweideutig, dann wieder in einem balladenhaften, singenden Deutsch mit Rhythmen aus der zeitgenössischen Musik.

Nicht immer harmonisch, mal aus der Alltagssprache, manchmal bewusst a-rhythmisch. Ich schreibe am liebsten beim Klavierspielen, um dort neue Wörter, Zusammenhänge und Sinn hinter Wort zu finden.

Ägypten