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Tourblog

16. April 2023: Manche meinen, über Orgeln urteilen und entscheiden zu können, ohne sie je gespielt zu haben. (AHS)

Schwemmend legt Gedankenband den Ton.
An schwarzen Samtbändern Klang hinunter
in den Abgrund von Seelen.
Die Antwort summt aus der Tiefe:
Singt frei, singt frei! (AHS)

Heute erinnere ich an Eugenie Marlitt.

Foto: Halberstadt

Orgel & Klavier: Orgel plus by One

Sehnsuchtsort Orgel

Das Konzert in Frechen bei Köln gestern war sehr schön, Eintritt 15 €. Das Konzert war in zwei Teile gegliedert. Vor der Pause spielte ich einen Klavierabend (auswendig) mit Chopin Etüden und Balladen, Beethoven Waldstein-Sonate und meinen Himmelsliedern auch mit Gesang, nach der Pause ein Orgelkonzert mit Bach, Mozart, Reubke und Schlüter. Die roten Stühle wurden dementsprechend für das Publikum drapiert.

Es wurde aufgenommen. Es gab eine schöne kleine Anlage und gute Mikros. Die hübsche Kirche wurde mit großen Strahlern und silbernen hohen Kerzenständern beautiful ausgeleuchtet, in der ersten Hälfte mit rosa Farben, in der zweiten Hälfte rot. Eine liebe ukrainische Dirigentin hat mir oben an der Orgel geblättert.

Es war das erste Orgelkonzert in dieser Reihe. Premiere! Und ich habe diese schöne Orgel auch zum ersten Mal ins Netz gestellt.

Das Konzert wurde sehr schön moderiert, in der Pause gab es Sekt, ich habe viele CDs verkauft. Ich habe auch moderiert, da ich es liebe, mit dem Publikum zu interagieren. Ich erzählte von meiner Familie, von meinen Komposition und meinem Leben. Es gab Standing Ovations.

Es sind auch ein paar meiner „Edelfans“ gekommen, wie der Veranstalter sie nannte, einer fuhr 700 km, um mich zu hören, dann kam auch ein seltsames Grüppchen, ein alter Riese mit Sonnenbrille, um unerkannt zu bleiben, und einer Neo-Windjacke in Orange. Sein Kumpel trug Vollglatze und wirkte verlegen. Die Dritte im Bunde wirkte eher im Schatten der restlichen Edelfans.

Für mich ist es nicht immer einfach, von Klavier  direkt zur Orgel zu wechseln. Der Switch ist doch immer noch enorm, obwohl es besser geworden ist. Es ist eine Mind-Sache. Da ich aber in der Pause mit dem Publikum und den CDs beschäftigt war, konnte ich mich nicht genug auf die Orgel umstellen mindmässig.

Was ist der größte Unterschied? Am Klavier bin ich ein virtuoses Rennpferd, völlig abgetaucht. Ich schließe viel die Augen. Ich spiele auswendig usw. An der Orgel muss ich mich massiv an die Kandare nehmen. Für die Orgel bracht man eine ganz andere, eine stoische Konzentration, ein anderes Gehirn.

Ich teile ja ohnehin mein Gehirn so oft auf: Lyrik, Klavier, Komposition, Schreiben, Orgel… Und Üben.

Am Klavier habe ich ein total anderes Gehirn. Ich spiele so schnell, dass es direkt an meinem Gehirn vorbei geht, ich weiß selber nicht, was ich da mache. Aber an der Orgel muss ich mich zügeln. Denn die Orgel macht das nicht mit. Viele Organisten sind ja so stoisch, dass es zum Davonlaufen langweilig ist. Daher ist es gut, dass jemand Wildes die Orgel erobert. Aber ungezügelt geht es absolut nicht!

Zudem wenn die Akustik durch das Publikum sehr trocken wird.

Aber bei meiner eigenen Komposition konnte ich mich wieder verausgaben. Das machte enorm Spaß. Mein „Schlüter“ kam sehr gut beim Publikum an. Danke an alle! I love you! ❤️❤️

Barbara Dennerlein on Hammond

76. Greifswalder Bachwoche „Bach illuminiert“, Samstag 18. Juni 2022, 20 Uhr, ev. St. Jacobi

Es war ein bewegender Moment, Barbara Dennerlein das erste Mal live im Konzert zu erleben, und noch dazu von der ersten Reihe aus.

Die Kirche war ungewöhnlich beleuchtet in rosa und violetten Farben und mit abendlich-gemütlichen Strahlern, beinahe heimelig. Mit Blick nach vorn, auf die kleine erbaute Bühne, ähnlich wie die eines Jazzkellers, stand zierlich im Rampenlicht die Hammondorgel und zog alle Blicke auf sich.

Die Orgel wurde extra für dieses Konzert geliehen. Die schmale und extrovertierte, sehr authentische, kaum gealterte Barbara Dennerlein eroberte dieses wackelig wirkende Podest majestätisch, ihre großen, schmalen Füße in extravaganten Orgelschuhen steckend.

Vor jedem ihrer Songs gab sie ein kleines Intro, berichtete, wie das Stück entstanden ist, wie es heißt und warum (es gab kein Programm), und schmückte stets, spontan wirkend, ohne Zettel oder Notizen, private Randbemerkungen aus ihrem Leben hinzu, meist in witziger Art, so dass das Publikum schmunzeln und auch gedämpft lachen musste.

Was jedoch besonders bemerkenswert war, war die Tatsache, dass sie auch sehr authentische, beinahe „peinliche“ Dinge dabei preisgab und sich dafür nicht zu schade war. Dadurch gab sie einen bescheidenen Eindruck, so als würde sie daheim im Wohnzimmer für Freunde spielen.

Ihr Spiel war natürlich, besonders anfangs, optisch sehr interessant, zu betrachten, wie ihre großen Hände und Füße stets schwingend und rhythmisch akkurat und virtuos die Hammond Orgel zum Singen brachten.

Jazzig und virtuos improvisiert spielte sie solo, wie eine Band, was eine enorme Leistung und sehr anstrengend ist, als Solo-Entertainerin, Bass und Schlagzeug und Melodie, alles auf einmal allein auf einem doch recht limitierten Instrument zu verkörpern.

Ihre Füße waren das Schlagzeug, die Dirigentin. Sie gaben den Puls, den Drive vor, peitschten sie vorwärts. Es wirkte jedoch immer verspielt und „easy going“, sehr relaxed. Nach einer gewissen Weile jedoch (das Konzert war sehr lang), wiederholten sich die Klänge und ähnelte sich der Stil so sehr, so dass die Lieder, egal, wie sie hießen, miteinander verschwammen zu einem sehr langen Lied, das einschläfernd wirkte, vielleicht auch der späten Stunde und dem entspannten Licht geschuldet: Bach illuminiert. Wobei Bach gar nicht gespielt wurde.

Es wurde eine Art Hintergrundmusik, man wünschte sich ein Glas Martini oder etwas zu knabbern. Dieser Art Musik über eineinhalb Stunden allein als Musikgenuss zu inhalieren, war trotz aller Improvisation, Verspieltheit und Jazz anstrengender als gedacht.

16. März 2023

Ich spiele auf dem Klavier und auf der Orgel kein historisches Dokument im Sinn von sterbender oder toter Musik oder von sterbenden Noten; ich nähere mich etwas an, was meine Welt der Sinne sprengt und mein Gewissen, meine Reife, meine Prägung erweitert.

Musik hat eine moralische, philosophische, geistliche Komponente. Dies macht sie zeitlos. Die Form ABA gibt es in diesem Sinn nicht: kein wiederkehrendes A ist dasselbe A von vorher, kein A‘ oder A”. Kein Chopin von heute ist ein Chopin von damals. Kein mein Chopin um 17 Uhr ist der um 19 Uhr.

Am liebsten rede ich mit Atheisten über Gott. Sie sind am ehrlichsten und authentischsten. Sie kennen das falsche „Religiöse“ und Getue nicht. 

Übrigens, ich mag Lisa Eckhart: Schön, klug, mit umwerfendem Akzent. Sie sagt: „Ich ziehe die Verrückten an wie die Motten das Licht.“ Das ist bei mir leider auch so. 😅

Gelesen habe ich Igor Levit „Hauskonzert“. Sehr oberflächlich, finde ich. Im Grunde sagt das Buch gar nichts aus, kratzt nur an der Oberfläche. Es wurde geschrieben von Florian Zinnecker und ist eher belanglos. Vermutlich, um Geld zu machen. Es sind viele kleine Häppchen und Abschnittchen. Wie für Dummies geschrieben. 

 
 

 

Fotos: Kampala, Uganda

Kirchenkunde / Kirchenvermittlung: 

❤️

28. Februar 2023: Melodie redet nicht von Dingen, sondern von lauter Wohl und Wehe. (Schopenhauer)

Foto: Acryl AHS (Selbstportrait)

Interview Interview Sonntagsblatt

Heute erinnere ich an Margrit Twellmann, dt. Frauenforscherin, 1930, und an Florence Price Komponistin, 1887.

Gibt es künstlerische Mathematik in Form und Zeit? Sie ist in der Zeit, so wie wir sie im Vergehen empfinden. Wie schnell, wie langsam sie vergeht, liegt an uns.

Musik ist ein Archiv. Wie Menschen durch alle Zeiten Zeit empfunden haben: Zeit vergehen empfunden haben: das archiviert Musik, finde ich.

Zeit hat mit Mathematik zu tun, Kunst und Musik mit Zeit, die Sprache und die Rhetorik mit Mathematik — im Atmen. Kunst, Mathematik, Philosophie: Universal-Sprache. Take some time to do art.

Foto: Weimar (Kammermusik. Ann am Flügel)

Kirchenvermittlung

25. Februar: Die Musik macht mich. (AHS)

“Es gibt etwas viel Wichtigeres als einen Menschen, der den Mond betritt — Gott betrat diese Erde.” (Mond-Astronaut James Erwin)

Ich freue mich auf Lydia Tar (Film; Dirigentin und Komponistin). Heute erinnere ich an die Komponistin Isabella Leonarda (1620) – sehr schöne frische Musik.

Ich habe ein neues choralgebundenes Werk geschrieben, zum ersten Mal in dieser Art.

Danke für 3000 Abonnenten ❤️

Provided

Neues Programm – Musik (er)schafft mich immer wieder neu.

Sehnsuchtsort Orgel

FANTASIA und CHORAL

Johann Sebastian Bach (1685-1750):

Fantasia et Fuga g-Moll BWV 542

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Fantasie in f-Moll KV 594

Petr Eben (1929-2007): Fantasia II (Andante)

August Gottfried Ritter (1811-1885): Orgelsonate Nr 1 d-Moll op. 11

Choralvorspiele

599 Nun komm

608 In Dulci jubilo

626 Jesus Christus

629 Erschienen ist

639 Ich ruf zu Dir

Dietrich Buxtehude: Nun bitten wir den Heiligen Geist

Johann Gottfried Walther: Ein feste Burg

Johannes Brahms: O Gott du frommer Gott

Max Reger: Ach, bleib mit deiner Gnade

Ann-Helena Schlüter: Wachet auf, ruft uns die Stimme


Wenn ich eine fremde Sprache höre, und sie wie Musik in meinen Ohren hüpft, begreife ich erst nicht, dass ich die Sprache nicht verstehe — obwohl ich sie doch verstehe. Aber ich kann die Worte nicht greifen, nur den Klang, der immer bekannter wird wie Musik.


Ich träumte. Am Schluss stand ich auf einem Berg, der allmählich hell und weich und kleiner wurde, und irgendwo mittendrin war ein winziges, leuchtend rotes Herz. Die Golddecke klappte auf wie geschmolzenes Wachs.


Hater und Haterinnen und Cancel  Culture

Immer wenn ein neues Interview kommt, sind die Neider auf 199. Pfarrerin Kathrin Oxen aus Berlin hat versucht, mein Interview bei Journalisten schlecht zu machen. Sie behauptet, man solle mir keine Plattform bieten, nach dem Motto, ich hätte schon genug Aufmerksamkeit, es soll gelöscht werden. Kathrin Oxen glaubt nämlich blind den Hatern und betreibt Cancel Culture. Ohne mich zu kennen oder je gesprochen oder gesehen zu haben., wollte sie mir schaden, obwohl sie das dann bestritt. Hinter meinem Rücken lästerte sie. Daraufhin rief ich sie an. Da war sie baff. Dass jemand direkt und nicht hintenrum und feige ist wie sie. Pfarrerin! Die sonntags predigt. Will andere Frauen canceln, weil neidische Männer das gern so hätten. Was ist aus der evangelischen Kirche geworden?

Grund von Oxen: Ich sei als Frau nicht bescheiden genug. Ich würde schreiben, ich sei die vielfältigste Künstlerin meiner Zeit. Eine Frau darf sich nicht so bezeichnen, sondern muß bescheiden sein. Ein Mann (zB Carsten Wiebusch) darf sich aber als „einer der vielseitigsten Organisten seiner Zeit“ bezeichnen wie viele andere Männer (jeder Organist scheint der Vielfältigste seiner Generation zu sein) und wurde nicht hinterfragt oder gar attackiert, ich dauernd. Oxen: „Ja, er schreibt, einer der…“

Welche deutsch-schwedische Organistin und Kirchenmusikerin oder überhaupt welche Frau und Künstlerin gibt es denn noch, die zusätzlich Klavier Konzertexamen studiert hat, zwei Instrumente professionell studiert und konzertiert hat, Master Orgel mit 1,0 abgeschlossen, Kirchenmusik studiert und Lyrikbände und Romane veröffentlicht, Wettbewerbe gewinnt, komponiert und promoviert, jedes Jahr veröffentlicht und malt und von Musik und Kunst lebt? Welcher Mann?

Da kann jemand, der viel weniger vielfältig ist, sich unbehelligt „einer der vielfältigsten“ nennen, weil er ein Mann ist. Und Frauen sollen sich verstecken und brav und bescheiden und stumm sein? Sonst werden sie gecancelt?

Oxen reiht sich damit, ohne mich zu kennen und ohne mich je gesprochen zu haben, in eine Reihe hauptsächlich männlicher frauenfeindlicher Hater ein, die mich täglich mit Kommentaren auf meiner Webseite und auf facebook belästigen, über mich lästern und Veranstalter attackieren. Die sogar anonyme illegale Haß-Webseiten angefertigt haben ohne Impressum.

Kathrin Oxen kam mir schnippisch und neidisch und konservativ vor. Sie hat dem Journalisten vorgeschlagen, sich bei der Lästergruppe von Ansgar Kreutz und Benjamin Otto anzumelden auf facebook, in deren Gruppe über etliche Leute gelästert werden, zudem über Pop-Musik in der Kirche, Carpenter und ich.. Diese völlig unchristliche und nicht neutrale Mobbing-Gruppe der Lästereien, hauptsächlich aus Männern bestehend, bot Oxen dem Journalisten als Quelle an – eine Gruppe, in der ich nicht Teil bin und mich daher nicht gegen die Haß-Lästereien und Verleumdungen wehren kann, wie Oxen weiß; sie ist in dieser Lästergruppe offenbar sehr aktiv und nimmt alles dort für bare Münze, ohne je recherchiert zu haben, wirft aber dem Journalisten vor, er hätte nicht gut genug recherchiert. 

Dem Journalisten wurde dann von Admin Benjamin Otto, einem der sehr aktiven Hater und Admin der „Kirchenmusikgruppe“ von Ansgar Kreutz, kein Zugang zu dieser Lästergruppe  gegeben, damit dieser nicht mitbekommt, was für eine Lästergruppe diese “Kirchenmusik”-Gruppe ist. Und damit es darüber keinen Artikel gibt, wie schlimm diese Gruppe ist und weil er ja schon einen guten Artikel über mich geschrieben hat.

Damit hat sich Kathrin Oxen wohl selbst ins Knie geschossen mit ihrer neutralen Quelle.

Diese Hater wollten mit ihren eigenen Lästereien für die Presse lieber nicht sichtbar werden. Was alles aussagt. Jeder, der in dieser Mobbing-Gruppe für mich ist, wurde von Benjamin Frensel (heute Benjamin Otto, da mit Mann verheiratet) ausgeschlossen und attackiert.

Pfarrerin Oxen beschwerte sich, dass ich gegen Hater und Stalker rechtliche Schritte eingeleitet habe. Als dürfte ich das nicht. Nein, eine Frau dürfe sich nicht wehren, das dürfen nur Männer.

Die meisten der besessenen Fans kenne ich nicht. Der Journalist sagte, er hätte so etwas in 30 Jahren seiner Berufslaufbahn nicht erlebt. Ich sei ein Mysterium. Ich glaube, ich bin die Einzige in dem gesamten Kirchenclan, die direkt und klar ist, mit meinem Namen schreibt ohne Fake, und die Leute direkt anspricht und Dinge klarstellt. Die meisten anderen haben anonyme Fake-Namen, sind hintenrum, feige.

Foto: Leipzig

Geheimnis Musik

13. Februar 2023: Nichts ist stumm. Jedes Wesen hat seinen Ton. Auch die Tiefsee ist voller Klänge. Nichts ist stumm. (AHS)

“Die Musik ist eine vermischte Mathematische Wissenschaft, welche von den Ursachen, Eigenschaften und Unterschieden des Klanges handelt, woraus eine liebliche Sangweise gemacht wird, Gott zu loben und zu ehren, den Menschen zu bewegen zur Andacht, Freude, Traurigkeit und Tugend. Was ist Kunst? Eine Nachahmung der Schöpfung.” (L.C. Mizler, 1725)

Foto: Nordrhein-Westfalen

Nichts ist stumm. Jedes Wesen hat seinen Ton. Auch die Tiefsee ist voller Klänge. Nichts ist stumm. (AHS)

Heute hatte ich eine 5-stündige Prüfung (Tonsatz), die 12. in 3 Wochen. Prima geschafft. Deswegen bin ich etwas spät dran mit dem Blog. Und wisst ihr was, liebe Leute? Ich fahre heute heim ❤️ Nach fast einem Monat voller Prüfungen und extremem Fleiß und voller Wundern hier in Greifswald fahre ich heute gerade so rechtzeitig heim zu meinem Geburtstag (der ist morgen!), heim nach Franken, 10 Stunden quer durch Deutschland ❤️ Ich bin dankbar und erschöpft und super glücklich, heim zu kommen und alles geschafft zu haben. Ohne Gottes Gnade hätte ich es nicht geschafft: Dass ich gesund und voller Energie, sicher und versorgt war, dass ich trotz allem Unterstützung hatte und dass ich gerne lerne und interessiert bin – alles Geschenke Gottes. Denn es war schon sehr extrem, die Zeit. Gelinde gesagt. Als würde ich das ganze Kirchenmusik-Studium in 4 Wochen in Extrem-Intensität durchlaufen. Ich habe Gott einfach vertraut. Danke an jeden, der mir geholfen hat! ❤️ Manchmal waren das auch „Wildfremde“! Gott sendet Engel vorbei!

Ihr werdet es nicht glauben, aber meine Wohnung daheim ist gar noch weihnachtlich geschmückt! Und Richie steht noch und nadelt.

Bin jetzt im Zug nach Berlin.

Doch wohin nur

Konzert

Die ersten Minuten eines Konzertabends zählen, das Jetzt und Diesseitige zu verlassen, ungefähr so, als würde man das Bewusste abstreifen, das Bewusstsein verlieren und ins Unbewusste gehen. Wie die Minuten vor dem Einschlafen, dieses Loslassen vom Tag, so empfinde ich es. Sofort abgeholt von der unsichtbaren Musik, eingetaucht in tiefere Ebenen.

Es kommt mir vor, als würde meine Seele über meinen Wasserwogen schweben, über meine Seele, wie eine Taube. Aber nicht nur über meine Seele allein, sondern auch über die Seelen des Publikums.

Jerusalem

Kirchenkunde

 

12. Februar 2023: Gedankenklang und Wiedergedanken (AHS).

Es ist noch windig, kalt und hier und da verschneit. Winterwonderland.

Foto by Donata Wenders

Ich inhaliere Musiktheorie. Mir erscheint Wissen, Theorie und Universität allein, ohne Außenwelt und Kunst, manchmal wie eine gefährliche Mischung aus Unter- und Überforderung, die einen Kopf aus Wissen groß wie ein Ballon anschwellen lässt, in dem nicht das Wichtigste drin steckt, da Hände und Herz fehlen und oft nicht praktisch erlebt werden. Ohne dass Musik, Erfahrung und Technik angemessen dazu gehören, werden komplexe musiktheoretische Schritte gelernt. 

Vielleicht auf Exkursionen, die ebenfalls wieder Lehrveranstaltungen sind, nur extern, wird ein wenig erlebt und nacherlebt.

Etwas paradox finde ich, dass an der Universität oft auf der einen Seite dazu angehalten wird, kritisch zu sein und alles zu hinterfragen, zu bewerten und zu vergleichen — doch nicht diejenigen, die gerade lehren, nicht den Ort, an dem man sich gerade befindet. Herzensbildung ist viel wichtiger als Fassade.

Da wird man geradezu zum Schweigen erzogen, zu einer Art diplomatischen Schweigens, statt tatsächlich an den Punkten wachsam und kritisch zu werden, auf die es gerade ankommt.

Gedankenklang und Wiedergedanken

Denn es ist wichtig, Hindernisse und Steine im Weg direkt hinterfragen und auch ertragen zu lernen, um Dinge zu verändern. Dinge erst im Nachhinein zu kritisieren, ist schade. Wann und wie sollte man es sonst später noch tun? Daher sauge ich alles Neue zufrieden und wissbegierig auf wie ein Schwamm.

Wichtig ist, dass man sich eifrig und selbstständig informiert und einliest, um von Seminaren, Unterricht und Vorlesungen genügend zu haben, sonst ist es langweilig und nur Schall und Rauch. Ich schätze Seminare, an denen sich alle untereinander beteiligen und die nicht nur Monologe sind.

Die wichtigsten Dinge des Lebens werden nicht durch gelerntes Wissen erfahren, erlebt. Ein Mensch wird oft getäuscht von dem, was er äußerlich sieht und hört. Es schlummert bereits ein Wissen in uns, das entscheidend ist. Eine Ahnung, ein Instinkt, ein Talent. Das darf man sich nicht zerstören und zumüllen lassen.

Schweiz

11. Februar  2023: Die Musik rollt irgendwann von allein, wenn man sie anstupst. (AHS) 

Widerspiel und Gebet der Füße an der Orgel. Der frühe Morgen ist eine schöne Zeit, kreativ zu sein. Inspiration ist Gnade, Beharrlichkeit, Arbeit und Fleiß. In der Musik erkenne ich nicht nur Puls, Tempo, sondern eine Gleichung aufleuchten, als könne man in Klängen Gleichgewicht und Zeit Musik mathematisch analysieren.

Sie entfaltet sich erst im Rhythmus, wenn sie den Herzschlag schlagen kann. Und besonders im menschlichen Gesang findet sie Erfüllung, im Weichen, Unermesslichen, Verletzlichen. Mathematik ist nicht dazu da, unpersönlich zu sein. Abstraktion und Kunst gehören faszinierend zusammen. Klang sehnt sich nach dem Gesetz des goldenen Schnittes, ist gewiß.

Kairo

8. Februar 2023: Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte. Ein ängstlicher Glaube bringt die Seele in den Himmel, mutiger Glaube aber bringt den Himmel in die Seelen. (Charles Spurgeon)

Musik ist plastische Kunst. Klang verkohlter Bitterkeit in den Himmel.

Foto: Blumen auf meinen Nägeln

Anhand von Tacitus (römischer Geschichtsschreiber, 55-116) und Plinius der Jüngere (Statthalter, der mit Vorliebe Frauen folterte), kann man gut erkennen, wie falsch bzw. unwahr Geschichtsschreibung laufen kann, so auch heute. Tacitus berichtet darüber, dass Jesus und die Christen abergläubig waren, unterdrückt gehörten und Jesus zu Recht ermordet wurde.

Schade, dass das „Sakrament“ Buße weggefallen ist (siehe CA 1530). Das ist genau das, was alle und die Kirche am dringendsten nötig hätten.

Diplom-Prüfung Gesang ist auch sehr gut gelaufen, es hat viel Spaß gemacht. Feedback: Sehr musikalisch, göttlich. ☺️

Anhand des Agierens der Päpste, besonders zur Zeit der Reformation, als Papst Leo X über Luther den Kirchenbann verhängen ließ, und im anschließenden konfessionellen Zeitalter der Neuzeit sieht man deutlich, dass die (machthungrigen) Päpste nicht besser waren als ihre weltlichen Kaiser-Kollegen – siehe Kaiser Karl, der 1546 (kaum war Luther tot) jahrelang durch Krieg den neuen Glauben eindämmen wollte. Wie kann man also von der Unfehlbarkeit eines Menschen ausgehen, ob nun alter Papst oder neuer Papst? Und wie kann eine Kirche, die insgesamt (bis auf Einzel-Ausnahmen) mit Hitler durch ein Reichskonkordat von 1933 „verbündet“ war und stillschweigend zusah, davon ausgehen, sie sei die einzige „wahre Kirche“?

Köln

4. Februar 2023: Das laut knisternde Hustenbonbon satter Laien macht das Rondo hungrig. (AHS)

Wie prasselnde, glänzende Edelsteine von hohen Dächern herab geschüttet, so wickelt sich um mich frisch gestimmter Klang und will mit seiner goldenen Zunge jeden Finger und mein Herz berühren: Den Rest des Tages spüren.

Foto: Bensheim

Wieder zwei Prüfungen gestern geschafft und bestanden. Das Niveau des Studentenchores hier in Greifswald ist jedoch tief. Ich habe ein neues Stück mit ihnen geprobt, und sie konnten keine Zeile richtig oder sauber singen oder erarbeitete Töne finden, obwohl ich mehrfach vorgesungen habe. Dabei war das Stück schön und nicht schwer.

Insgesamt kann ich das Institut nicht empfehlen. Das künstlerische Niveau in Orgel und Klavier ist niedrig. Die Zimmer sind ausschließlich nach Männern benannt, obwohl die Gründerin eine Frau war. Es gibt ein Zimmer, das nach einer Frau benannt ist, und das ist im Keller! Symbolisch. Alle Professuren und Hiwi-Stellen dieser Abteilung: Männer, so auch der Studentensprecher, Markus Hansen, der bewusst dauerpräsent ist und meine Chorprobe boykottierte, weil ich gar nicht in sein Schema passe. Frauen haben nur schlecht bezahlte Lehraufträge. Und die wehren sich bekanntlich nicht. Im Gegenteil, sie sind noch dankbar. 

Viele Studenten (fast alle hier aus der Gegend) sind im 13./14./15. Semester, was hier normal ist – und wenn ich von weit weg sehr schnell fertig werden möchte, was es hier noch nie gab, wird man schief angeguckt und muß sich viel gefallen lassen.

Greifswald ist weltweit die einzige Einrichtung, die verlangt hat, dass auch ich Klavier und Orgel als Abschluss spielen soll trotz Master und Konzertexamen. Künstlerische Fächer werden grundsätzlich nicht anerkannt. Begründung von Matthias Schneider: Es muß der Greifswalder Stempel drauf.

Aha. Was ich gemacht habe. Ich bekam die 1,0. Der Klavierlehrer hier, Raik Harder, der nicht meine Abschlüsse hat und kein Konzertpianist ist wie ich, grinste mich süßlich an.
Aber ich halte durch! Gegen den Strom.

30. Februar 2023: Sleeping hands: Schwarzer Schwan und Harmonie. (AHS)

Am Hörendsten sein in der Stille. Preisgegeben. Ein Herz hebt ab. Und ich sitze auf dem Flügeldeckel wie auf einem Kahn.

Ich höre das Helle, die Fülle. Musik ist Lobgesang. Die Sonne singt, das Meer. Schmelz und Schichten. Musik ist Anschein und Substanz. Höre Israel.

Erhöre mich.

Foto: Karlsruhe

Gestern/heute spielte ich in Weitenhagen bei Greifswald die schöne Mehmel Schuke Orgel und Gottesdienst in der Kreuzkirche.

Orgel News

Mehmel Schuke Orgel Dorfkirche Weitenhagen, Pommern

Travel Vlog

Alles erfahre ich, indem ich schweige, auf dass ich höre. (AHS)

Liebe hören. Weibliche Schwingungen. Wie hell muss Gottes Stimme sein, schwingend, voll Klang. Eine Stimme der Freude. Höhe ist Freude! Ist Steigerung!

Hörende Wesen: Ein winziger Fötus hört im Bauch der Mama schon nach 7 Tagen. Aber die Wissenschaft will meist nur das, was die Gesellschaft will: Männermacht: Augen. Visuell. Visuell. Visuell. Macht ist Sehen. Dabei bleibt jeder Mensch drei mal so sensibilisiert für weibliche Schwingungen. Auch Männer. Warum? Liebe hören. Gott hören: Er kann und will und wird nicht Teil der Männerdominanz sein. Gott sei Dank!

Mehmel Schuke Orgel Weitenhagen: