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Reisen

8. Dezember 2021

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Es ist Kunst zu leben, zu wohnen, zu sein. (AHS)

Oben: Luzern, Jesuitenkirche

Luzern ist eine soo wunderschöne Stadt in den Voralpen in der Zentralschweiz an der Reuss, halb so klein wie Würzburg und geradezu lieblich. Alles ist weihnachtlich geschmückt, besonders die Brücken und die Altstadt und der Fluß und der See. Abends ist es besonders schön. Das Land lässt sich wegen „Corona“ nicht von Weihnachten abhalten. Hübsche Weihnachtsmärkte, Fischmärkte, Gemüsemärkte, und überall ist Trubel und Treiben. Die Schiffe auf dem See sind unfassbar und überladen geschmückt. Die Hofkirche bimmelt. Die Seebrücke ist in eine riesige Lichterkette gehüllt. Ich habe heute einen sonnigen, warmen, perfekten Tag erwischt. Alles kristallklar: Das Wasser, die Berge, die scharf gestochen und weiß vor Schnee hinter den Kirchen auftauchen, so nah zum Greifen. Die Schweizer sind höflich und wohlerzogen. Vor allem aber wimmelt die Stadt von Italienern. Zwischendurch dachte ich echt, ich bin in Italien, und habe starkes Fernweh bekommen nach dem Süden und Meer. Auf den Märkten gab es Käse und Lachs. Überall gibt es warme Ovolmatine und Caotina, was ich liebe, und Schweizer Schokolade, und in den schönen Restaurants an der Reuss wurde Raclette und Fondue angeboten – ganz normal! Fondue ist hier Bergkäse mit Knoblauch und Alkohol. Ich habe den einzigen Strandkorb erwischt und mich dort häuslich eingerichtet. Die Schweizer Damen, die vorbei kamen, sagten: Ach, wie herzig.

Es war warm wie am Meer. Vor mir war die Jesuitenkirche und die Kapellbrücke (die einmalige Holzbrücke). Luzern ist katholisch. Später am Tag tauchte noch eine Blaskapelle mit Drums auf, die richtig gut spielte, unter anderem Lieder von Robbie Williams. Ich saß da dann oben auf dem Balkon und dachte: Hier feiern die Leute das Leben. Musik hat so eine Macht. Alle strahlten, die Kinder tanzten. Blasmusik ist echt was Schönes. Mir kamen die Tränen.

Tipps: Wenn ich hier eine „Schale“ bestelle, ist das Milchkaffee. Wenn ich also eine „Schale Cappuccino“ bestelle, ist das falsch. Ins Stadt-Wifi kommt man nur, wenn man Kurtaxe bezahlt hat (was automatisch bezahlt wird als Hotelgast).

Ich war später bei Freddy in der Franziskanerkirche und habe geübt. So eine schöne Orgel. Es ist eine von Goll 1988 restaurierte Sebald Manderscheidt Orgel, also eine historisch restaurierte mit 3 Manualen, und es ist möglich, alt-französische, italienische und deutsche Werke (Ritter geradeso wegen Tastenumfang) zu spielen. Sogar Vierne Lamento habe ich probiert. Ging. Besonders schön aber ist die historische Chororgel. Sie ist völlig versteckt im Chorgestühl, von unbekannter Herkunft, wird aufgeklappt und hat dann eine enorme Power.
Ich wollte noch andere Orgeln und eine Freundin besuchen, war aber dann zu müde und wollte heim, um heute in mein Bettchen zu kommen.
Und meine CDs kommen ❤️

Für mich war es immer normal, „unnormal“ zu sein, so wie künstlerische Menschen eben sind. Frei. Unabhängig. Individuell. Aber niemand scheint in der deutschen Kirchenmusikszene mehr gehasst zu werden als künstlerische Menschen, vor allem von denen, die nicht künstlerisch sind. Und davon gibt es jede Menge aus der Szene, auch Dozenten aus den Hochschulen. Denn der Typus „Kirchenmusiker“ ist oft das Gegenteil von künstlerisch: Er ist ein (herrschsüchtiger) Lehrertyp ohne pädagogische Ausbildung ala Lehrer Lämpel – ein unguter Mix. Sie selbst und das System sind König. Künstlerische Frauen außerhalb des Systems sind hier ein Dorn im langen, spitzen Orgelschuh.

Ich bin also nicht die einzige, die erlebt hat und weiß, wie schlimm große Teile der deutschen Kirchenmusikszene sind. Bin immer wieder erleichtert, wenn mir auch andere berichten.

Pianistinnen wie ich mit Konzertexamen haben schnellere und virtuosere Finger als fast alle Kirchenmusiker, das werden mir manche nicht verzeihen, sagte man mir. Das künstlerische und auch technische Niveau von Pianistinnen und Pianisten ist sehr viel höher als das von Kirchenmusikern. Da liegen Welten dazwischen. Wo das Niveau hoch ist, wird wenig gelästert. Da wird geübt und gearbeitet. Wo das Niveau niedrig ist, wird viel gelästert. Siehe Foren.

Natürlich gab es auch in der Klavierszene absolut unmoralische Lehrer, die mit Studentinnen Affären hatten etc. – aber ich hatte fast immer nur die guten und anständigen Lehrer. Und ich war ja eben schon sehr gut. Der Rest war mir damals egal. Ich war zu jung. Daher sind erwachsene Menschen wie ich für Dozenten eine “Gefahr” in Hochschulen. Frauen bekommen mehr mit als Mädchen, wehren sich mehr als die Kleinen und ganz Jungen, die vieles gar nicht begreifen, wie ich früher.

Nicht gut fand ich die Kirchenmusikabteilung an der HfMDK Frankfurt. Männer-Club. Auch vom Niveau her nicht gut. Katastrophale Klaviervorspiele, fand ich. Jedes Jugend musiziert Vorspiel Altersklasse 1b ist besser. Sehr kleine Abteilung, nach Lücker. Ein paar lästernde und neidische Typen in der Klasse. Es scheint mir: Je enger und kleiner eine Abteilung, desto fieser. Das Verhalten von Viegelahn und Wiebusch fand ich bedenklich: Carsten Wiebusch hat mir das Pedalspiel und wichtiges andere bis zum Schluss nicht erklärt. Er wollte mir CDs und Konzerte verbieten. Machtspiele, schlechte Kommunikation. Kein guter Lehrer, fand ich. Oft fiel Unterricht aus wegen Feiertagen oder anderen Gründen und wurde nicht ersetzt. Ich war ohne Ende wissbegierig, er wiegelte mich oft ab. Er wirkte auf mich überfordert, stur, kalt, nicht engagiert und stumm. Dabei wollte ich so viel lernen über Registrierung, Orgelbau, Pedaltechnik, LO. Es kam fast nichts zurück, obwohl ich ihm Löcher in den Bauch fragte.

Viegelahn war abweisend und ganz komisch zu mir von Anfang an. Er hat wohl gleich gerochen, dass ich nicht ins System passe. An ihn konnte ich mich nie wenden bei Problemen. Die hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Viegelahn wollte ja Wiebusch scheinbar schier unbedingt. Irgendwie kam mir Viegelahn nicht offenherzig vor. Plötzlich lästerten auch andere, kaum mit ihm in Kontakt gekommen, die vorher nett zu mir waren, seltsam.

Beide kommen von der Kirchenmusikhochschule Heidelberg. Nun. Das sagt alles aus, finde ich, denn am schlimmsten finde ich genau die Heidelberg Kirchenmusikhochschule, was den Neid und das Lästern und auch das Niveau angeht. Ich bin sehr froh, dass ich dort nicht Kirchenmusik studiert habe. Den Rektor Mautner fand ich unmöglich, kalt und nicht zu trauen. Die Atmosphäre fand ich schlimm. Fast jeder zweite oder dritte Dozent des Männer-Clubs schien geschieden, bewusst in wilder Ehe lebend (teilweise trotz mehrerer Kinder) oder mit Affären innerhalb der Ehe, von denen im Haus gesprochen wurde, und die armen traurigen Ehefrauen haben es wohl noch jahrelang ertragen, bevor sie gingen – oder blieben, was ich nicht begreifen kann. Weibliche Vorbilder unter den Dozenten gab es nicht. Fast nur Männer. Sowohl in Heidelberg als auch in Frankfurt. Das Niveau im Orgelspiel fand ich schlecht. Ganz zu schweigen vom schlechten Klavierspiel. Carsten Klomp fand ich als Lehrer nicht gut. Er gab sich zwar mehr Mühe als Wiebusch, fand ich. Aber dennoch Mittelmaß bestenfalls. Ich wartete darauf, dass mir jemand das Pedalspiel richtig zeigte. Stattdessen gab er mir Vierne 3. Sinfonie auf, ohne dies jemals mit mir durchgenommen zu haben. Meinen allerersten Vierne, völlig ohne mir das Pedalspiel zu zeigen. Dabei gibt es so wunderbare Vierne-Stücke, mit denen man zuerst beginnen kann. Und zudem ist es unverantwortlich, nicht das Legato-Spiel mit Ferse am Pedal zuerst zu zeigen, was für Vierne unerlässlich ist. Ich musste mir innerhalb des Studiums genau wie auch in Frankfurt außerhalb (meist von Hans-Ola Ericsson) Hilfe und Rat holen, da die Orgel-Lehrer innerhalb nicht aktiv oder nicht gut waren; vieles habe ich autodidaktisch gelernt. Und ich konnte Klomp nicht trauen: Wenn er sich umdrehte, hatte er wieder wie ein anderes Gesicht. Er hat mich wie Wiebusch im entscheidenden Moment im Stich gelassen. Trotzdem habe ich es geschafft, aber nicht wegen ihnen, sondern trotz ihnen. Ich könnte schon jetzt besser Orgel unterrichten, als sie mich je unterrichtet haben.

Wiebusch und Viegelahn waren sicher nicht begeistert, dass ich in Heidelberg war. Die Connections hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht gewusst und erkannt. Wildfremde Dozenten wie Luchterhand, denen ich freundlich begegnete und die ich vorher noch nie gesehen hatte, waren auffällig abweisend und unfreundlich zu mir.

Seit Jahrzehnten scheint der Klavier-Dozent Polus dort (dessen Verhalten moralisch besonders schlimm war in meinen Augen) alles andere, aber nicht Klavier beigebracht zu haben, was ich so hörte an Niveau.

Es gab da zudem eine Lea, die stänkerte und die manchen Frauen, auch mir, das Leben in Heidelberg zur Hölle gemacht hat. Es gibt wirklich schlimme Frauen. Das unfassbare Verhalten von Bornheimer und Wilke und Benedikt Schwarz habe ich ja schon hier im Blog angesprochen. Und dann noch Kirchenmusiker wie Christoph Schäfer dort direkt um die Ecke, die ganz junge Frauen schwängern, während verlassene Ehefrau und Kinder damit irgendwie leben müssen, was ich mir ganz schwer und schlimm vorstelle. Ratet mal, über wen gelästert wurde von den Kirchenmusikstudierenden und Dozenzen, in Schäfers Chor? Über die Ehefrau.


Schien da alles ganz normal in Heidelberg. Das System hatte mit Ehebrechern viel weniger ein Problem als mit künstlerischen Frauen. Und dann ein Michael Kaufmann, ebenfalls mit junger, zweiter, geschwängerter Frau, der sehr aggressiv und arrogant reagierte, als ich seinen Unterricht – vorsichtig – für möglicherweise – langweilig hielt. Was er auch war in meinen Augen. Ich mochte sein Verhalten nicht, es kam mir von Anfang an hart vor. Ich mag Männer grundsätzlich nicht, die ihre Familien verlassen; ich bin da misstrauisch. Persönlich finde ich das verantwortungslos, abgebrüht, egoistisch und unchristlich. Ich mag Männer nicht gern, die es Frauen irgendwie schwer machen. Er und Mautner waren ein festes und eingespieltes Gespann: Es ging um den Kurs Orgelsachverständige – eine bis heute massive Männer-Domäne. Glaubt ihr, Kaufmann hätte mich unterstützt? Ganz im Gegenteil. Meine Kritik passte ihm gar nicht. Auch nicht meine Kritik, dass Organistinnen auf der Webseite als Zielgruppe nicht mal erwähnt wurden. Als gäbe es den Beruf „Konzertorganist“ nicht. Konzertorganistinnen sind genauso und erst recht Orgelsachverständige oder können es sein! Frauen, lasst euch nicht aufhalten! Da ich aus Zeitgründen nicht immer an den Block-Seminaren teilnehmen konnte (Konzerte, Studium bei Bossert), waren Kaufmann und Siewert sofort dagegen, mir hier Freiräume und Ausnahmen einzubauen. Dabei wollte ich praktisch bei Orgelbauern lernen. Viel besser und spannender! Aber anstatt mir entgegen zu kommen, mit mir zu sprechen, meine Kritik und Vorschläge ernst zu nehmen, zu verstehen, Dinge zu ändern und meine offensichtliche Leidenschaft und Begabung zu fördern und mir zu glauben, taten diese schier alles, um mir Steine in den Weg zu legen, mich zu hindern und die Kluft tiefer zu graben. Als Mann hätte ich es sicher leichter gehabt, glaube ich. Das System war wichtiger, als zum ersten Mal eine Konzertorganistin und Pianistin in Sachen Orgelsachverständige dort auszubilden. Das hat Kaufmann verpasst. Ich glaube, wenn eine Frau eine Männer-Domäne erobert, dann passieren auch so etwas wie spirituelle oder geistliche Kämpfe, dann wird es richtig hart, da es ein Territorium ist. Ein Revier.

Generell allgemein glaube ich: Wer Frau und Kinder verlässt oder betrügt oder Frauen (die Mutter etc.) nicht mag, der hat erst recht kein Problem damit, einer anderen Frau die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Wer Frauen nicht gut behandelt, dem wird es beim zweiten und dritten Mal noch leichter fallen. Wer in der Ehe schlechte Erfahrungen gemacht hat oder die Liebe erkalten ließ, der wird erst recht kein Problem damit haben, Frauen im Berufsleben schlecht zu behandeln.

Gut, dass ich alles über „Orgelsachverständigkeit“ und Orgelbau woanders gelernt habe und mittlerweile mehr über Orgeln weiß als die meisten. Und dass Hindernisse mich eher vorwärts bringen.

All das schien niemanden in Heidelberg sonderlich zu stören. Auch nicht Kord Michaelis und Team. Das schien alles total ok und normal, Sodom und Gomorrah auf christlich. Nebenbei wurde Abendmahl gefeiert und Bachs Kantaten gesungen. Ich kann damit schwer umgehen. Ganz zu schweigen, verzweifelte Studentinnen. Das alles kam mir heuchlerisch und unchristlich vor.

Eine Studentin dort hat sich umgebracht. Das fand ich besonders schlimm. Ich glaube, das hat mich ein Stück weit traumatisiert bis heute.

Ein unmoralisches Nest in meinen Augen, das kirchenmusikalisch evangelische Heidelberg. Lobbyismus bis Richtung Karlsruhe (Hello, Mr. Wiebusch) – Kirchenmusik Christuskirche (Männer-Club) fördert diese Leute und Szene besonders, da schließt sich der Kreis und das System.
Das Traurige in dem Wort Kirchenmusik ist das Wort Kirche. Denn schlimm geht es überall in der Welt zu. Aber in der Kirchenmusik wirkt das Schlimme besonders giftig, denn da sollte es gerade nicht, oder zumindest weniger sein. Es ist aber oft mehr.

Natürlich habe auch ich Fehler gemacht. Aber meine waren auf einem ganz anderen Blatt. Ich habe keine Macht ausgenutzt, denn ich hatte keine. Ich habe niemandem etwas verhindert. Ich war immer vorne herum und direkt und authentisch mit Kritik. Ich war angewiesen auf Wohlwollen. Abhängig. Ich war gierig in Leidenschaft, Wissen und Potential. Ich war auf mich fixiert, vielleicht naiv manchmal, aber nie bösartig. Ich war top ausgebildet, mutig und sehr begabt und habe das auch gezeigt. Ich war anders. Im Gegensatz zu den meisten anderen war ich gläubig, allein, Frau – gegen ein Männersystem. (Natürlich gibt es auch fiese Frauen, die es anderen Frauen schwer machen und die vor allem Männer fördern. Das will ich nicht vergessen.)

Advent:

Advent

1. Dezember 2021

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Ich liebe Wortneuschöpfungen. (AHS)

Oben: Führer Orgel Riddagshausen

Erster Dezember, und fast alle meine Adventskalender sind schon… ähäm … empty. Aber glücklicherweise nicht alle. Nicht die, die Päckchen oder Schachteln haben mit Sachen drin. Ohrringe mit Violinschlüssel. Ich habe Löcher in den Ohren, aber kleine empfindliche Ohren. Ich habe Ohrringe nie lange drin ausgehalten.
Ich probiere wieder. 
Der Weihnachtsmarkt hat zu, ich genieße die Stille, da ich ja mitten in der Innenstadt wohne, und nur eine kleine Lokomotive bietet einsam heiße Maronen an (die ich nicht mag). Und ich freue mich so auf meine neue Bach CD bei Audite ❤️:

 

Neu: Orgel-Information:

Casparini Mathis Sonnen-Orgel St. Peter und Paul Görlitz

 

Wenn man dies alles hier in 100 Jahren liest, wird es anders sein? Wenn man dies in 200 Jahren liest, wird unsere Welt noch da sein? 

Hungerburg Innsbruck, Tirol, Österreich, Bahn – Alpenzoo, Berge
Tirol

30. November 2021

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Das Wort KLIPPAN ist schwedisch und bedeutet „morgendliche Rückenschmerzen nach dem Liegen auf einer Metallleiste“. (Czech/Domzalski)

So was! 
Oben: Schongau, Sandtner Orgel

Schade, dass es keinen 31. November gibt. Ich bräuchte ihn dringend. 

Heute war wieder Zoom Mozarteum Musikpädagogik: Interpretationsforschung heute, ein junges Feld. Es gibt da einiges, was ich bedenklich finde oder was noch entdeckt werden müsste (ich diskutiere gern): Live, Aura, Atmosphäre, Power und Gesamtkunstwerk. Das wirklich Wichtige, Künstlerische und Spannende lässt sich eben nicht messen. Und das ist auch gut so. (Siehe Gott.)
Audio und Video ist meist inszeniert (außer man ist so authentisch wie ich oft), und sicher ist es nicht uninteressant, die Benutzung von Pedal bei Pianisten oder die Benutzung des Bogens bei Geigerinnen zu messen etc. oder zu diskutieren, welcher Keil oder Punkt so oder so gemeint sein kann. Aber für mich ist das alles Schnittlauch auf dem Essen. Die wirkliche Interpretation findet woanders statt. Und ob Anne-Sophie Mutter ein blaues Schleifenkleid trägt oder Gidon Kremer aussieht, als wäre er dem Film Schweigen der Lämmer entsprungen, zusammen mit seinem Männer-Berliner-Club – das lenkt mich eher von der Musik ab. Aber zu forschen gäbe es hier viel.

Klaro: Die, die interpretieren, forschen nicht wissenschaftlich darüber. Schwierig: Die, die wissenschaftlich forschen, sind meist keine Musiker, zumindest nicht aktiv professionell. Daher kommt oft Unnötiges oder gar „Unsinn“ dabei heraus, das dem Geheimnis der Entstehung und Durchführung von Interpretation nicht näher kommt und das eher Fandom und Prominenz in den Mittelpunkt stellt. 

Neu:

Physharmonica Klais Orgel Neckarsulm – Orgel Date AHS
Klais Physharmonica

Und hier unten: Meine ersten Orgelschuhe 2017:

… ja, goldene Sandalen ☺️

Brahms – Präludium Fuge g-Moll Ann-Helena Schlüter Führer Orgel Konzert Riddagshausen, Organistin

Video von 2017 – seitdem ist so viel passiert. Mein erstes Orgel-Video. Seitdem Studium Frankfurt, Heidelberg, Würzburg, Hamburg, Luzern/Stuttgart… Dreifacher Master. Riddagshausen 2017 war einer meiner ersten internationalen Orgelsommer. Ich werde ganz nostalgisch. Kurz danach studierte ich Orgel. Ich war da schon in Frankfurt für das WS immatrikuliert, oder kurz davor. Da kam ich mit meinen goldenen Orgelschühchen an und wusste noch nichts von der Szene. Seitdem 1000 Orgeln.

Orgel-Information


Übrigens: Dies ist eines meiner allerersten Orgel-Videos, da war ich grad im ersten Semester in Franky ☺️

Bach Beckerath Ann

28. November 2021

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Liszt daheim spielen, als würde man mit einem Haubschrauber im Wohnzimmer fliegen. (AHS nach Nelson Piquet)

Oben: Erler Orgel Terfens, Tirol, Österreich

Es wird 17:50 auf der Uhr und ich denke an…

Heute war der dritte Tag des DokKol und Rethinking Classical Music, und es ist faszinierend, immer tiefer in empirische Forschung einzutauchen und die Schlüssigkeit zu verstehen. Es ist eine eigene Community. Aber nicht uninteressant. Selbst Leute, die man „komisch“ findet, sind, wenn man sich ihnen auf ihrer Ebene nähert, ganz nett. Am schönsten ist es natürlich, wenn man sich geehrt und verstanden fühlt, ohne sich auf allzu „fremde“ Ebenen begeben zu müssen. Aber es ist freilich so, dass auch die fremden Ebenen geschätzt werden wollen, egal, welche es sind. Es ist also ein gutes Training. Und morgen erster Advent. 

Jeden Augenblick:

 

26. November 2021

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Klang wölbt Handfläche, baut Säulen aus Fingern. (AHS)

Oben: Rieger Orgel Pfalz

Ich übe Rhin von Vierne. Eine schöne Übung für Doppelpedal. Und Toccata und Impromptu.

Es war anstrengend heute. So viele Doktoranden. Zoom. Es zoooooomt sehr. Erschöpfend. Ich mag es durchaus gern, über Musik etc. zu diskutieren. Aber Musik machen ist – lebensnotwendig für mich. Ich steche mit meiner Art auch „überall“ raus, obwohl ich mich bemühe, unauffällig zu sein. Je mehr ich mich bemühe, unauffällig zu sein, desto weniger gelingt es ☺️ Ich bin die einzige, die mit Handy drin ist. Während alle anderen geschniegelt und gebügelt vor dem Desktop sitzen und ein schickes, gerades Hintergrundbild designed haben und vorweisen können (New York oder so was), schwankt mein Handybild der Realität bedenklich seekrank nach allen Seiten, während ich durch die Wohnung stapfe in meinen Schafsocken und in meinem warmen Wolkenpulli und dem Postboten öffne. Der mir meine Vierne-Noten bringt.
Ich werfe meine Kaffeetasse um und bin in zwei Meetings gleichzeitig. Während ich meine neuen Noten studiere. Wenn wir „ausbrechen sollen“, bin ich die Letzte, die übrig bleibt, weil ich nicht gecheckt habe, wie ich in die „Ausbrechgruppen“ oder ins „Wonder Me“ komme. Was mir unangenehm ist. – Oh, ich bin ja noch da. Ähm… Oh, bin ich hier richtig? – Ja, dabei sind alle so strukturiert, lieb und ordentlich. Ich fremdschäme mich für mich selbst, während meine Haare nach allen Seiten abstehen. Aber Methode ist und bleibt spannend. Ich bekomme alles mit und habe meist gute Fragen, Ideen. Wenn ich mich vorstellen soll, bin ich komischerweise schüchtern und kurz angebunden. Ich komme mir dann unbeholfen und kindlich vor, beinahe tollpatschig. Verstecke mich gern. Wage ich mich aber heraus, merken es alle. Die meisten sind nett und eher „Lehrertypen“, keine Künstlertypen. Ich bin ein Flamingo unter diesen und werde oft neugierig betrachtet. Das schwarze Schaf? Aber das ist ok. Die meisten erinnern sich immer gleich an mich. Mein Name dagegen ist Hase… Aber wenn mein Name richtig ausgesprochen wird, wärmt sich mein Herz.

Promovieren ist eine eigene Welt. Ich kann verstehen, dass die Art und Weise, wie geredet wird, hochgestochen und anstrengend wirken kann. Aber man gewöhnt sich an diese Sprache. Und es ist spannend. Jedoch eines ist es: Trocken. Im Vergleich zur Kunst.

Neu: Note commune (Note ist weiblich)

Orgel Vlog
Rundkirche

22. November 2021

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Ich mag die Bewegungswege der Orgel, übertragende Wege. Klangwege. (AHS)

Oben: Klais Orgel Dom Trier

Wieder daheim. Bald kommt mein musikalischer Adventskalender auf YouTube

Ich finde den Fall von Kyle Rittenhouse sehr spannend. Schaut euch Trial Day 3 an (YT). Wie unterschiedlich diese beiden Anwälte sind. Der eine kalt, manipulativ und unsympathisch. Der andere (ältere) so warmherzig und sorgenvoll, dass ich seine Anspannung und sein Seufzen bis zu mir spüren konnte. Es geht offenbar viel um Formulierung bis hin zur Manipulation. Aber was mir vor allem auffällt: Man braucht viel IQ und Selbstbeherrschung in extrem emotionalen Dingen – alle Beteiligten. Der einzige, der nicht so emotional schien, war der Richter. Doch am Ende wird er wild und autoritär. Aber der Kühle hat sehr gut und klug reagiert. Ich bewunderte seine Hartnäckigkeit am Ende. Denn das System ist meist nur eines: Politik. Und er ist absolut korrekt, dass es unfassbar ist, auf andere zu schießen.
Man darf nicht vergessen: Die Waffengesetze gehören ins Gefängnis: Junge Menschen entsprechend erziehen, Waffen erlauben und dann Theater machen, wenn tatsächlich geschossen wird: Heuchelei. Was ist das für eine Justiz?

Und ich war auch an der Arizona State University. Und auch in Wisconsin.

Oh Leute, es hat sich gedreht. So spannend. Ich bin nun absolut auf der Seite des Kühlen. Er hat Recht und ist gar nicht kühl. Sehr gut.
Tatsache: Dieser Fall geht um das Waffengesetz! Und der Killer ist Opfer dieser Gesetze. Und außerdem ist er ein Killer. – Fast alle US-Verhöre (unfassbar, dass diese zugänglich sind auf YT), die ich sah, sind meist voll strategischer Manipulationen seitens der Ermittler. Aber man lernt viel. Spannend!

Pflüger Orgel, Tirol

Späth Orgel Völklingen/Lauterbach, Saar

von Martin Perscheid

für Ann-Helena in „Floradomie“

(eine Liebesgeschichte)

Urkunde Vierne-Kurs Trier:

20. November 2021

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Musik ist Kunst in der Zeit. (AHS)

Oben: Eule Orgel Trier, mit Vincent Dubois

Der Meisterkurs Vierne war genial. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Alle waren freundlich, witzig und nett. Die Atmosphäre war angenehm. Die Basilika in Trier ist groß, schlicht, hoch, mit enormer Akustik. Von allen Seiten klingt die Orgel anders. Ja, die Orgel!

Unglaublich schöne singende Gambe 8’ im Schwellwerk in Clair de Lune (Vierne), was ich heute spielte. Ich war die einzige Frau, die spielte. Wunderschöne sanfte Flöten und Zungen. Grandiose Hochdruck-Register. Extrem powerful und auch extrem zart: Alles möglich! Orgeln, die nicht leise singen können, fehlt etwas Wichtiges. Diese mächtige Orgel aber singt gefühlvoll. Trotz ihrer kühlen (starren) Fassade singt sie sehr musikalisch und verführerisch.
Die Hochdruckstimmen werden elektrisch angespielt, schwellbares Solowerk mit Hochdruck-Registern (u. a. eine Tuba imperialis), Winddruck von 380 mm Ws.

Man tritt in den beinahe leeren, halligen Raum mit den Bänken, die verschluckt erscheinen, dreht sich um und sieht – eine riesige, edle Orgel, die dennoch zart wirkt in diesem mächtigen Saal, in einer Dreieinigkeit hängend wie ein Kreuz. Wie ein Mahnmal in einer Steinkirche.

Es war leider sehr kalt.

Vorne rechts, weit weg, guckt noch eine hübsche, kleine Schuke Chororgel mit spanischen Trompeten frech und schüchtern aus dem Gestein.

Die neue Hauptorgel hat 82 Register, über 6.000 Pfeifen, 5 extendierte bzw. transmittierte Register im Pedal, verteilt auf 4 Manualwerke und Pedal. Die Orgel ist die größte Orgel in Trier, eine der größten Orgeln in Rheinland-Pfalz.

Römische Konstantin Basilika Erlöserkirche, Rheinland-Pfalz. Größte Orgel Triers: Die neue, große, sinfonische Hauptorgel schließt den Wiederaufbau der Basilika nach dem Zweiten Weltkrieg ab. Perfekt für Musik der deutschen und französischen Orgelromantik, hohe Intonationsqualität. Die im Krieg zerstörte Ibach-Weigle-Orgel an der Rückwand der Kirche wurde durch Eule ersetzt. Das Land Rheinland-Pfalz zahlte. In zwei Auswahlverfahren, Orgelbau und Architekturwettbewerb für Design, welche auch die Gestaltung der Orgel in Raum zum Gegenstand hatte, wurde am Wiederaufbau gearbeitet. Die Orgel sollte nicht ebenerdig sein, der Spieltisch schon. Die äußere Gestaltung wurde von dem Architekturbüro Auer & Weber (München/Stuttgart) komponiert:

Drei mächtige und doch schmale Orgelkörper an der roten Rückwand hängend, im dunkelgrauen Gehäuse, perfekt zwischen die Fenster passend. Eine lange, graue, zierliche Wendeltreppe führt zum oberen Spieltisch in der Mitte. Zwischen unterem Spieltisch und den Orgelkörpern könnten es locker 30 Meter sein!
Die Orgel wirkt edel, kühl, mächtig, distanziert, beinahe sachlich.
Zuvor hatte ich nicht gewusst, dass Ibach auch Orgeln baute. Wir hatten früher ein Ibach-Klavier daheim.

Der Franzose Vincent Dubois ist ein sehr lieber Mensch, warmherzig, klug, offen, mit schönen, sensiblen Augen. Ich habe viel von ihm gelernt. Er ist zudem sehr lustig und privat. Am meisten hat mich sein Pedalspiel fasziniert, ruhig, tief und stets Ferse. Zudem hat er die ganze Zeit sehr fleißig und engagiert durchgehalten, ohne Allüren.

Er hat sofort gemerkt, dass ich auch Pianistin bin. Er fand mein Spiel schön und musikalisch. Zum Essen waren wir im Priesterseminar. Es gab Fisch mit Sauerkraut. Danach gingen wir noch Kaffee trinken und Kuchen essen, am Ende des Tages noch etwas trinken. Die ganze Gruppe war lieb, und der Tag war gut organisiert von den Kantoren Bambauer und Still, die auch immer da waren.

Ich habe wieder Lust auf die französische Musik bekommen. Nicht alles gefällt mir, manches wirkt etwas langweilig und zu sehr nach Zirkusmusik, da fehlt mir irgendwie der „deutsche Geist“ von Brahms, Liszt und Schumann usw., aber die zweite Sinfonie von Vierne ist herrlich, besonders 2., 3. und 4. Satz. Und die Fantasiestücke! Und gerade seine zarten und virtuosen Werke gefallen mir, wenn sie nicht zu depressiv sind. Vierne hatte kein leichtes Leben und war sensibel.
Wunderschönes Pedalspiel macht den Klang aus.

Bedrohlich und fremd wirken die Orgel-Quader nicht auf mich, aber sie könnten so empfunden werden.

Trier an der Mosel ist eine wunderschöne Stadt.

Neu: Orgel-Information:

Eule Orgel Konstantin-Basilika Trier

Späth Orgel Saarbrücken

Neu: Chopin an Späth

9. November 2021

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Du Fernegott, du Zuversichtler. (AHS)

Foto oben: Dom Innsbruck

Neu: Liszt Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen

Neu: Orgel-Information:

 

Pirchner Dom Orgel Dom Innsbruck

Rensch Orgel Heilbronn

Aigner Orgel Schwaz, Tirol

Pirchner Berg-Orgel Gnadenwald


Bin wieder daheim.
Mussten heizen. Nicht so gut für die Instrumente.
Erinnere mich gern an das WE:

Wunderschöne Aigner Orgel in Schwaz. 1987/88 generalsaniert von Pirchner und 2020 bemalt (Erler, rosa, nicht mehr braun). Rosa Orgel! Wunderschön. Pfeifenmaterial noch aus dem 17. Jahrhundert. Beeindruckender Kreuzganghof von 1507. Arkadenwände, Gewölbematerial, Schlußstein. Schwaz ist eine hübsche Stadt mit 13.000 Einwohnern. In der Franziskanerkirche: Spätgotische Skulpturen, Chorraum, größtes gotisches Gotteshaus in Tirol, im Bettelordenstil, Sippenbild, Statuen. Großer schöner Kreuzgang. Gotisches Relief (1520), barocke Kanzel 1736. Refektorium, Pfortenhof, Klausurportal, Klostergarten, Kapelle.
Weißes Kloster mitten in den Bergen, ein wunderschöner Friedhof, Kreuzgang. Hier leben echte Mönche. Medaillon. Stuckdecke. 
Das Harmonium ist the best. Das Besondere dieser Orgel ist das Harmonium. Insgesamt klingt diese herrliche Orgel in dieser Akustik warm und füllig und süffig. Sie ist u.a. für Barock und Alte Musik geeignet. 

Aigner-Orgel 1843:

Dom Innsbruck

Bergorgel

1. November 2021

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Große Worte letzter Männer: Mist! Der war abgefälscht! (Czech/Domzalski)

Foto oben: Heringen.
Es ist schon November! Ich lese Blaue Frau. Genial. Antje Strubel. Kurze, kühle Sätze. Wusstet ihr, dass Amazon auch am Sonntag liefert? Ich bin geschockt. PP für Innsbruck vorbereitet. Und neue Bilder.

Neu:

Katharinen-Orgel Schloss Stuttgart

Im Winter 2017, als ich entschied, noch Orgel zu studieren, überlegte ich zuerst, nach Halle zu gehen, zu Matthias Dreißig, ich hatte bei ihm Probeunterricht in Halle, um zu sehen, wie er unterrichtet. Ich fand ihn nicht gut. Deswegen bin ich woanders hingegangen: Nach Frankfurt. Ob er deswegen beleidigt ist/war? Ich bin froh, dass ich nicht nach Halle gegangen bin. Wenn ich das Niveau von Johannes Richter und Tom Anschütz höre. Und das Lästern bzw. die Gerüchteküche gefallen mir nicht. So habe ich Richter und Anschütz überall blockiert, seitdem lästern sie erst recht. Was ich erlebt habe: Wer in Rechtschreibung schlecht ist, ist meistens auch nicht gut in musikalischer Technik und musikalischer Rechtschreibung. Wer Frauen hintenrum attackiert und nicht den Arsch in der Hose hat, mich mit echtem Namen persönlich und konstruktiv zu kritisieren, ist meist auch in anderen Dingen feige und unmoralisch. Aber wie soll man es bei diesen „Vorbildern“ auch anders lernen? Matthias Dreißig selbst lästert hintenrum. Sehr unseriös. Diese Hochschulen in Halle und Weimar sind Männer-Hochburgen, finde ich. Und allgemein, gewisse Männer sind sehr schnell beleidigt, wenn man andere Wege einschlägt und nicht deren Meinung ist.

Heute erinnere ich an Giulia Enders, Ärztin und Autorin, Mirjam Pressler, Schriftstellerin, Farshid Moussavi, Architektin aus dem Iran.

Heute wollte ich ausschlafen, nach dem Motto: Wer einschläft, muß auch ausschlafen. (Czech/Domzalski)

Pattern

G.F. Händel – Organ concerto Nr. 13  in F Major HWV 295 (Auszug), AHS

Händel Organ concerto

21. Oktober 2021

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Supergirls just fly. (Reamonn)

Bin voller Vorfreude : Booklet! Was hältst du von diesem Cover meiner neuen Bach-CD? Was anderes nehmen oder gut? Kunstwerk von mir, schön, eyecatching, aber ich bin noch nicht ganz zufrieden. Zu irdisch? Oder himmlisch genug? Schreibt mir eure Kommentare.

Wird frau von der Polizei und der Staatsanwaltschaft vor Hass im Netz beschützt? Anbei mein Erfahrungsbericht für andere (Frauen).

Ich wurde gefragt über meine Erfahrungen, gegen Männer-Attacken und Hass gegen Frauen im Netz vorzugehen.

Die Abteilung der Polizei Würzburg, bei der ich war, hat, wie ich finde, leider versagt. Wahrscheinlich muss frau zu einer anderen Abteilung gehen und dazu lernen, wer sich kümmert und wer nicht. Denn die Abteilung, wo ich war unter Jessica Hober, hat viel zu lange gebraucht und dann über 8  Monate lang einen unübersichtlichen Berg zusammengestellt, den keiner mehr durchblickt hat, anstatt die einzelnen Anzeigen sofort zur Staatsanwalt durchzugeben. Ich war sicher auch nicht immer eine Hilfe, aber ich war auch unerfahren und emotional.
Jessica Hober wirkte auf mich überfordert und inkompetent. Sie hat kaum im Netz recherchiert und viel zu langsam reagiert. Immer „kam etwas dazwischen“. Internet scheint für die Polizei ein Buch mit sieben Siegeln oder unwichtig zu sein. In diesem Polizeipräsidium Würzburg haben die meisten Mitarbeiter nicht studiert, glaube ich. Ich meine damit einen Uniabschluss. Man merkt das sofort, wie sie ein Protokoll aufsetzen, die Langsamkeit, die vielen Rechtschreibfehler, die Kommafehler, das langsame Denken und Tippen. Realschule? Polizeischule? Es wirkt sehr unakademisch dort, finde ich. Ich musste buchstabieren und mit Stift ausbessern. Ein „Arbeiterklima“ im für mich unbehaglichen Sinne. Ich fühlte mich nicht verstanden. Von Blog, Orgeln, künstlerischer Website, künstlerischem Beruf – nie was gehört. Ich kam mir vor wie ein Alien. Es scheint, dass die Polizei vor allem an Raub, Mord und körperlicher Gewalt interessiert ist. Sie sagten mir wortwörtlich, dass sie vor allem dann aktiv werden, wenn „jemand etwas mit einer Eisenstange auf den Kopf bekommt“. Das ist eine sehr rohe Einstellung. Ich hatte das Gefühl, ich hatte es eher mit recht harten und frustrierten Gesellen zu tun. Mit „Strassenkämpfern“. Sich zu beschweren macht keinen Sinn, denn die Polizei scheint wie ein langsamer, grober Koloss, der sich kaum bewegt und fern von allem Künstlerischen ist. Und die Gleichgültigkeit der Polizei über Hass im Netz hat mich entsetzt, und dann nur Dienst nach Vorschrift. Zudem wurde ich den Eindruck nicht los, dass ich nicht ernst genommen wurde. Ich habe daraus gelernt, dass ich selbst viel strategischer vorgehen muss und geduldig sein. Diese Polizei hilft nicht, sie wirkt langsam, gleichgültig, eher skeptisch oder belustigt und damit frauenfeindlich, finde ich. Als ob frau nicht emotional sein darf. Als ob frau wie Mann sein muss, um ernst genommen zu werden. Man landet mit den Unterlagen in einem riesigen Stapel, es wird nicht oder nur schleppend ermittelt, bleibt in der Schwebe. Man muss dauernd nachfragen. Was ich aber nicht möchte. Die Polizei reagiert nur, wenn frau sozusagen selbst alles macht. Alles selbst perfekt zu recherchieren und machen bedeutet, dass man selbst viel besser als die Polizei sein muß und die Arbeit für sie tun. Sie rieten mir nur, solche Freaks in der Kirchenmusik einfach zu ignorieren.
Zudem wurde ich nicht informiert, wie es ausgegangen ist. Diese Gleichgültigkeit und Frauenfeindlichkeit spricht Bände. Ich bekam nicht mal ein Schreiben, die männlichen Hetzer schon. Bis heute weiß ich nicht, wie Dinge ausgegangen sind. Wie im Mittelalter werden Frauen weniger ernst genommen. Ich frage mich, wieviele weibliche Anzeigen im Vergleich zu männlichen erfolgreich ausgehen. Es wird vermutlich eine riesige Kluft sein. Wenn Frauen sich schon aufraffen und sich trauen, spottenden Pöbel anzuzeigen, wird es weggewischt.

Und die Staatsanwaltschaft? Das müssten ja nun Studierte sein. Entweder sie sind überlastet oder desinteressiert. Wahrscheinlich beides. Staatsanwalt Hannig sandte die Akten erst mal quer durch die Lande, anstatt sich zu kümmern. Keiner wollte ermitteln, es ging vor und zurück, anstatt genau hinzusehen und sich damit zu beschäftigen. Damit wird das Haten im Netz nicht konsequent unterbunden. Jedoch möchte ich nicht aufgeben, ein solches Verhalten anzuprangern und ans Licht zu bringen.
Es wird zwar oft gesagt: Mach selber nichts. Wehre dich nicht! Aber ich frage mich, ob Nichtwehren wirklich hilft? In diesem Blog möchte ich meine persönliche Meinung zu diesen Dingen kundtun. Dafür ist mein Blog ja da. Er spiegelt wider und ersetzt ein Stück weit die fehlende Gerechtigkeit. Auf der anderen Seite ist es wichtig, auch über den Dingen zu stehen.

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