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Reisen

„Ich mag meine Frau. Aber ich wünsche mir von dir, liebe Fee, eine 30 Jahre jüngere.“ „Kein Problem, mein Bester. Zack: Jetzt bist du 90.“ (Erich Stoffers)

Foto oben: Ott Orgel Bad Oeynhausen

13 Orgeln in 4 Tagen.
Denn wir waren auch spontan im Tecklenburger Land, fuhren durch Lotte und Westerkappeln nach Mettingen, hinter Büren (Westfalen, NRW, nahe Niedersachsen): Was für eine wunderschöne Park-Landschaft mit braun-weißen Kühen und vielen Pferden. Ich fühle eine geheimnisvolle Verbindung und Sehnsucht zu dieser Gegend. Fast wie Heimweh: Ich wurde hier „gemacht“. Wurzeln. Westfalen liegt nah bei Niedersachsen, Osnabrück.
Ich mag die roten Ziegelsteinhäuser, charakteristisch für diese Gegend. In der Kleinstadt Mettingen (ca. 25 km von Osnabrück) wohnt Erich, 91 und fit wie ein Turnschuh, ehemals Konzertorganist und evangelischer Kirchenmusiker, auch lange in Schweden angestellt gewesen, erster Mann meiner Mutter. Bevor sie „mit meinem Papa durchbrannte“, wie er sagt. Mit dem er sehr befreundet war.

Das hat ihm erst mal das Herz gebrochen. (Sie söhnten sich lange Zeit später aus.) Und er ist baff, dass aus der Schlüter-Klavier-Dynastie eine Organistin hervorgeht. „Die kleine Schlüter“. Darüber bin ich selbst erstaunt. Die Orgel ist unsere große Gemeinsamkeit. Gott hat mich erinnert und angestupst, zu ihm zu fahren. Es war spontan. Und alles passte zusammen. Dort in Mettingen gibt es auch eine wundervolle Ott-Orgel (2 M).

Wir fuhren zudem nach Laggenbeck zur evangelischen Johannes-Kirche (12 km entfernt) zur letzten einmaligen Klaßmeyer Orgel (1908) – vollpneumatische Kegelladenorgel (2 M). Oh, was für ein Klang. Was ist das, dass ich solch kleine entzückenden Dorforgeln so liebe? Ich könnte sie umarmen, samt ihren Kirchen. Sie sind so – rein – unschuldig – demütig – verborgen – heilig – ❤️❤️❤️. Sie stehen für mich für den wahren Gottesdienst. Für den wahren Glauben. Erich hat dort super Aufnahmen gemacht. Eisenberg hat dort auch schon gespielt. Ich habe ja eben Erichs Platte bekommen von Matthias Eisenberg, den Erich auch gut kennt. Doch ist die Orgelwelt, die Erich kannte, eine völlig andere als die jetzige, mit der ich konfrontiert bin. Auch die Kirchenmusikerszene ist eine andere geworden, sagte er. Dann fuhren wir nach Ibbenbüren zur ev. Christuskirche, zu meiner ersten Steinmann-Orgel (1972) (2 M), ebenerdig, hoch. „Evangelische Kreienbrink Westfalens“.

Sie ist angeblich neobarock, aber ich stufe eine Orgel erst mal nicht ein, sondern lasse sie atmen, und vieles ist eine Frage der Registrierung und das Schwingen in der Akustik. Eine hohe Kirche ohne Emporen, flirrender Nachhall. Der Kantor war auch dabei, ein sehr netter. Erich war hier lange angestellt. Er wohnte hier in Ibbenbüren mit meiner Mama. Alles vor meiner Zeit. Fühle ich mich deswegen so verbunden mit dieser Gegend? Als wäre ich (süddeutsch, Fränkin, halbschwedisch mit viel Wikingerblut und einem Papa aus Torgau) auch norddeutsch-niedersächsisch-westfälisch, weil ich hier gezeugt wurde?
Erich zeigte mir schöne Registrierungen. Er hat ein Händchen dafür. Er mochte mein Spiel sehr.
Wir aßen in Ibbenbüren zu Mittag. Als hätte die Zeit ein neues Luftloch bekommen.

Dann fuhren wir nach Halverde (Steinfurt) zur ersten katholischen Kirche dieser Tour, nach St. Peter und Paul (letzter Zipfel NRW) zur Wenthin Orgel (meiner ersten), 1818, 2 M. Eine langgezogene Kirche mit dunklen Bänken. Die Orgel, die Erich so liebt. Sehr lieber katholischer Pfarrer. Die Wenthin Orgel ist die älteste Orgel dieses nördlichsten Zipfels und wurde von Breil restauriert.
Abends zeigte mir Erich alle seine Platten, Kompositionen und Aufnahmen. Er liebt Witze und ist ein Bachfan.

Ich erfuhr mehr über meine Familie. Es war ein spannender Tag. Wer hätte das alles gedacht? Gott ist seltsam und irgendwie – faszinierend unheimlich. Er vergisst nichts. Er kennt die Generationen. Er kümmert sich um jede Verbindung. Kennt meine ganze Lebensgeschichte. Kennt sie viel besser als ich. Er kennt jeden Ort. Jede Zeit. So wie er Dorforgeln behütet, die keiner kennt, so sehen seine Röntgenaugen unendlich geduldig, aber alles andere als kurzsichtig auf das Treiben der Generationen. Und er verbindet. Führt zusammen. Heilt. Schließt den Kreis. Dass er auch mich (Raketenfrau) dafür verwendet, zusammen zu führen, macht mich stolz. Je mehr er sich um angeblich Unwichtiges, Kaputtes, „Zu-Spätes“ kümmert, desto mehr liebe ich ihn. Denn Gott urteilt völlig anders. Ich bin so froh, dass es das letzte Gericht geben wird. Gott bringt alles in Ordnung. Er weckt mich, erinnert mich, spricht. Er liebt mich nicht nur. Er mag mich. Er kennt mich. Er weiß immer, wo ich bin. Es gibt nichts, was mehr zählt.

Eule Orgel Bielefeld

Morgen:

Rowan West Orgel

10. Oktober 2021

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Wir meinen, unbedeutend zu sein und in einem eiskalten Universum zu schweben, dabei essen wir hier eine Banane. (AHS)

Foto oben: Strebel-Orgel Liebenrode

Heute fuhr mich der Bachfan Volker Hege (der schon 80 ist und fit wie ein Turnschuh) von Dortmund nach Bückeburg (Niedersachsen): Wunderschöne große Barockorgel (3 M) von Rudolf Janke (1997) in der lutherischen Stadtkirche im kleinen hübschen Bückeburg (Niedersachsen), ca. eine Stunde von Bielefeld entfernt. Janke wird bald 90. Leider übernimmt sein Sohn die Firma nicht. Gewartet wird die Orgel von Jörg Bente (siehe Walkenried, wo ich letzte Woche war). Der figurenreiche, bunte Prospekt wurde nach dem Brand 1963 nach dem Vorbild von Compenius 1615 nachgeschnitzt und 1965 fertig – von einer wunderbaren Frau! Frau Bachmeister! Vor 1997 war eine Hammer-Orgel aus Hannover darin, wurde aber durch Janke ersetzt. Auch Früchte zeigt der Prospekt (siehe Gemüseorgel Thüringen). HW 1. M, OW 2. M und BW 3. M. Janke begegnete ich zum ersten Mal in Herzberg (Harz, Niedersachsen). 

Ich habe es leider nicht mehr nach Wittenberg zur Clavichord-Tagung geschafft. Es war einfach zu viel los hier und zu weit weg, NRW und Westfalen, dabei hatte ich mich schon gefreut. Vor allem auch Sander wiederzusehen, der mein Clavichord baut. Und mein Leih-Clavichord dort zu spielen. Aber nächstes Jahr!
Bückeburg ist unglaublich süß mit Schloß, Fachwerkhäusern, Gässchen und Museen. 

Währenddessen immer noch heiße Diskussionen zur Schulte/Radcliff Orgel in Dortmund (siehe Videos):

Strebel Orgel Hohenstein Liebenrode

Orgel Date AHS

Orgelführung moderne Schulte/Radcliff Orgel St. Petri Dortmund – Orgel Date AHS

Pandemic Dance – Neue Musik an neuer Orgel 

Janke Orgel

9. Oktober 2021

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Skating around the truth who I am but I know, Dad, the ice is getting thin. (Tori Amos)

Oberes Foto: Knauf Orgel Bleicherode

Manchmal schaue ich bewusst nicht nach, was mich für eine Orgel erwartet, wenn ich eingeladen werde. Ich mag Überraschungen. Aber diesmal fiel ich aus allen Wolken, als ich (nachdem ich um 7:56 aus dem Bett fiel, weil ich die Heizung anhatte) etwas verspätet in die Kirche taumelte: Eine total moderne Orgel! Eine hohe helle Kirche ohne Emporen direkt in der Innenstadt, das „Goldene Wunder“ (Altar, 500 Jahre alt) vor meiner Nase und links eine moderne Orgel, die perfekt, kreativ, mutig in die Gesamtarchitektur eingefügt wurde – von Oliver Schulte. Sofort ließ ich mir alle Infos geben. Später erklärte ich dem Küster, dass ich ein Orgelfreak wäre. Er sagte: „Ach… echt? Das habe ich doch gleich gemerkt, als Sie die Kirche betreten haben“.

Ich war die erste, die die Kirche betrat, und die letzte, die wieder ging.

Der Prospekt der neuen Schulte-Orgel will bewusst polarisieren. Er ist im Dialog mit der flandrischen Altareetabel (1521) („Goldenes Wunder“) und dem Raum. Eine eigenständige Skulptur, gewagt und zeitgenössisch.

Mit Lamellen aus Birkenholz wurde der pfeifenlose Prospekt zur scharfen Diskrepanz zum goldenen alten Altar kreiert. Der bewegliche Spieltisch, ebenfalls passend zum Design des Prospektes geschnitzt, mit zwei Manualen, Setzern und Schweller und den englischen Ton-Farben von Radcliff ist interessant. Den enormen Nachhall fängt die ebenerdige Orgel gut auf. Ich postete die Orgel auf facebook und löste damit viel internationale Diskussion zu diesem außergewöhnlichen Prospekt aus. Häßlich oder schön?
Mir gefiel es zu sehen, wie sich der Balg drin bewegt. Und dass ich Kontakt mit dem Publikum hatte. Ich mag Unique.

Das Konzert war super, die Frauen-Stiftung spannend. Diese vielen süßen Frauen, die sich freundlich, aber bestimmt gegen das Patriarchat stellen. Ich war überrascht, dass die 81jährigen Gründerinnen so schön und fit sind: Die ehemalige Professorin an der TU Dortmund, Gründerin Siegrid Metz, ist eine so warmherzige Dame, 81, gebildet und geduldig, wirkt so schön, relaxed und jung. Ihr Mann unterstützt sie in allem. Sie kennt Alice Schwarzer gut. Insgesamt habe ich sie alle bewundert. Wir hatten auch eine kleine Diskussion über „Feminismus“ im Allgemeinen. Da ich nicht weiß, ob und wie ich mich da einfügen soll, da ich doch irgendwie anders bin: Christlich, konservativ und doch eine Kämpferin. Sie sagte, ich soll mich da nicht beunruhigen. Jede Frau hat ihre eigene Identität.

Pfeifenwerk der Radcliff/Sagar Orgel (1868, St. Mary bei Leeds), 2014 von Schulte restauriert.

Der fast komplette Neubau wird vollelektrisch angesteuert über ein Castellan System von Sinua.

Es wurde gefilmt, gestreamt. 8köpfiges Filmteam. Ich bekam Ker wat gut – Pott au chocolat. Dortmund ist eine große, interessante Stadt.

Neu: Orgel-Information:

Schulte/Radcliff St. Petri Orgel Dortmund

 

Berner Orgel Stuttgart Schloß 

Strebel Orgel Hohenstein

Schulte Orgel Dortmund 

J.S. Bach – BWV 542 g-Moll, Schulte Orgel St. Petri Dortmund

7. Oktober 2021

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Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben! (BWV 26)

Neu:

Strebel Knauf Orgel St. Petrus Kirche Liebenrode

Schulze Orgel 1843 in Heringen: Eine klassizistisch wirkende romantische Orgel mit den von Schulze berühmten breiten und sinnlichen Registerknöpfen, die zur Seite abstehen (siehe Knauf). Es sind richtige Gesichter, weich und griffig. Obwohl die Orgel „nur“ zwei Manuale besitzt, wirkt sie füllig und warm grundtönig im Klang, in helle Ton-Spitzen auslaufend. Die schöne Orgel in Auleben wird leider gerade renoviert.

Neu: Orgel-Information

Schulze Orgel Heringen

Tante Emma Laden

Engelhardt Orgel

Reubke Orgel in St. Mauritius Kirche Görsbach, Südharz, Nordthüringen, Goldene Aue.

Größte erhaltene Reubke Orgel 1878, mit Original-Bestand, 2018 von Orgelbau Hüfken aus Halberstadt renoviert.

Schwergängige Kegelladen-Orgel, beinahe so schwergängig wie in Waltershausen (Schleiflade Trost-Orgel). Auf dem SW kann oben mit dem Löffeltritt (Schnappfalle) schwellen.

Die Kirche ist schummrig, rot-dunkel, schwarze Bänke, rotes Gewölbe.

Süffig, warm, dunkel.

Sehr trockene und samtige Akustik.

Man kann hier schön singen auf der Orgel und Romantik und Barock spielen. Mit Schweller wird es leiser, wenn man nach oben geht. Schöne Flute, Harmonika, sehr schwergängig mit MK. Süffig, warm, dunkel. Sie wirkt vom Prospekt her wie eine Ladegast Orgel, spielt sich jedoch anders.

Die Orgelbau-Dynastie Reubke aus dem Harz aus Hausneindorf, wo ich war, ist sehr genial. Emils Bruder Julius Reubke kommt ebenfalls von hier.

Schuster Orgel

6. Oktober 2021

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Wir hauen uns hier auf der Erde die Köpfe ein und sind doch behütet. (AHS)

Vorsicht, Frauen, vor dem Kommunikations-Berater Michael Vetter aus Köln. Der mir total Unbekannte hat mich gestern bewusst mit den seltsamsten Geschichten über seine angeblichen „Neigungen“ auf facebook getäuscht und manipuliert und, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen und anbändeln zu können, mir bewusst Lügengeschichten erzählt. Ich war sehr naiv, dass ich darauf reingefallen bin. Ich frage mich, wie oft er das schon getan hat mit anderen Frauen. Er wirkte unglaublich „trainiert“, Frauen einen Bären aufzubinden, um mit ihnen telefonieren und schäkern zu können und um Mitleid zu erheischen. Da spricht er dann mit dunkler Samt-Stimme, spielt sich als Retter auf und erzählt ein Märchen nach dem anderen. Er wirkt so, als wäre das eine Art „professionelle Masche“, ein ihm bekanntes Spiel. Ich habe ihm wirklich geglaubt. Er hat einen Riecher dafür, welche Frau er täuschen kann. Ich ärgere mich über mich selbst. So was habe ich noch nie erlebt.

Neu: Orgel-Information:

 

Röver Orgel Quedlinburg

Werner Orgel Limlingerode

Werner Orgel
Sendschreiben für Orgel

Neue Musik für Orgel! Offenbarung 3.

Weil gefragt wurde: Wenn ihr meine Orgel-Information und den Orgel-Blog oder die Videos finanziell oder anders unterstützen wollt, denn es ist viel Arbeit: Deutsche Bank Würzburg, IBAN: DE85790700240026181800

Eure Anni

Bente Orgel Walkenried

Ladegast Orgel

Stiftskirche
Stabkirche

2. Oktober 2021

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Ann-Helena: Eine Dramatisierung des Lebens. (AHS)

Ich bin wieder daheim und höre Schostakowitsch (Sinfonien). Und war im neuen James Bond Film. Sinnlich und spannend, aber sehr lang. Mein Name ist A-HS.

Und freue mich, dass meine neuverlegten Orgel- und Klavier-Kompositionen eingetroffen sind via Post vom Furore Verlag Kassel, insgesamt vier Bände: Himalaya, Meereszyklus, Wehmut, Zimbelstern, Australian Love Song und vier kirchenmusikalische Werke in einem Band, u.a. Weihnachtschoräle. 

Morgen fahre ich zum Konzert an die wunderbare Ladegast Orgel nach Rudolstadt. 24 h an der genialen Orgel. 

Gestern habe ich noch in der schönen Stabkirche im vornehmen Hahnenklee bei Goslar in Niedersachsen gespielt, gebaut nach norwegischem Vorbild, eine warme Holzkirche mit trockener Akustik, darin ein wunderbares Carillon und eine zweimanualige Goll-Orgel von 1994. Sie besitzt ein niedliches Nachtigall-Register, im Wasserbad zwitschernd. Ob es an der fehlenden Akustik liegt… diese Orgel im Vergleich zur Röver-Orgel ein paar Stunden zuvor in Quedlinburg wirkte etwas farblos und blass. Aber mit einer enormen Röver-Orgel mithalten zu können, ist schwer.
Wir aßen Zwetschgenkuchen mit Sahne. Abends sollte ein Konzert stattfinden, und ich sah aus dem Fenster, ob ich unter den Passanten den mir fremden Organisten erkennen würde. Und ich tat es! Im Stechschritt, mich erinnernd an Lehrer Lämpel von Wilhelm Busch, eilte ein langbeiniger Mann mit ernstem Gesicht und schwerer Tasche der Kirche entgegen. Ich mußte lachen. Das mußte er sein! Und er war es auch. Ob das die Norm des deutschen Organisten ist? Wenn ja, ich bin fast das Gegenteil davon, klein, aber langbeinig :). Lehrer Lämpel setzte sich forsch in seinen Sorgensitz an die Orgel, und alles flog im Pulverblitz davon.

Das Carillon in Hahnenklee ist auch spannend, wenn auch gefährlich, da hoch zu klettern.
Hahnenklee in der Nähe vom Brocken („Walpurgisberg“) und Wernigerode und Blankenburg sind sehr hübsch.
Auf dem Rückweg besuchten wir Pullman City und Rappbode Hängebrücke. Dann Göttingen und heim nach Würzburg. Die bewaldeten Serpentinen im Harz sind für Motorradfahrer sicher verlockend.

Wunderbar war in meiner Harz-Zeit auch die besondere zweimanualige Emil-Reubke Orgel in Görsbach in St. Mauritius in der Goldenen Aue (Thüringen). Ganz nah beim drolligen „Tante Emma Laden“. Auch diese wunderbare Orgel sieht aus wie eine Ladegast Orgel vom Prospekt her. Vater Adolf und Bruder Emil haben die Orgel gebaut (von Julius); es gibt einen länglichen Löffeltritt mit Schnappfalle (Schweller) und wunderbare Achtfüße. Gekoppelt ist sie sehr schwergängig. Die kleine Kirche ist warm-dunkel.

Sehr schön und süffig ist auch die große besterhaltene Schulze-Orgel in Heringen mit zwei Manualen in Thüringen. Die Glocken befinden sich ebenfalls nicht im Turm, denn es gibt keinen. Die Glocken sind draußen angebracht in einem Käfig, dass sie nicht abhauen können.

Der alte Snowden Spielfilm gefällt mir, der mit Gordon-Levitt. Er geht zwar nur bis 2013. Aber er zeigt auch heute an, wie gefährlich unsere Welt ist, und dass Barack Obama sehr bedenkliche Entscheidungen getroffen hat. Ist es nicht längst bereits so schlimm, dass es für uns schon normal geworden ist, dass wir ausspioniert und abgehört werden? Natürlich ist der Film eine amerikanische Dramatisierung. Jedoch, wenn auch nur ein Teil stimmt, so verdient Snowden den Friedensnobelpreis oder einen Orden anstatt Verfolgung. Er muss sehr intelligent sein. Dass überhaupt ein Mensch da hineinkam, da wieder hinauskam, die Dinge erkannte, nicht schweigen wollte. Stattdessen muss er in Russland ausharren mit seiner Frau.

Es ist immer wieder lustig, wie mein Blog lästernden Anti-Kirchenmusik-Foren viel Gesprächsthemen und Einladung zur Verblüffung und Spekulation gibt. Es ist meiner Meinung nach gender-based mediale Wut in den Attacken. Thomas Anschütz, Fan von Johannes Richter und offenbar wie Johannes Richter mit/bei Matthias Dreißig (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) und Tom Anschütz schreibt mir hier Müll-Kommentare, aber nicht mit seinem realen Namen als Austausch, sondern unseriös und feige mit weiblichem Fake-Namen (das nennt er „Pseudonym“) und mit einer Fake-email Adresse „trashmail.com“ (trash bedeutet Müll), zudem mit sehr schlechter Orthographie und dümmlicher Provokation, damit sie in meinen Blog kommen. Oho! Mit was für einem niedrigen Niveau ich zu tun haben muss. Armes Halle und Waltershausen. Diese ungezogenen Buben mit ihren eigenen Waffen zu schlagen ist unterhaltsam, denn es passt denen gar nicht in den Kram. Dann lästern und hetzen sie teilweise erst recht und rechtfertigen sich. Sie erwarten tatsächlich, ihr Dauer-Interesse an mir müsste sachlich, mit Aufmerksamkeit und professionell behandelt werden.

Kümmert sich ein Star oder eine Königin um „Gesindel“ und das gemeine Volk? Auch die Königin Orgel muß das Gestümper von Narren erdulden. Ich sollte mir an ihr, der Orgel, ein Vorbild nehmen und das lästernde Gestümper von übergewichtigen, eher unbegabten Max und Moritz-Buben akzeptieren. Ich rechne damit, dass all diese Lästerer Pseudonyme verwenden.

Für mich sind Manuel Kelber-Bender, Thomas Anschütz und Johannes Richter, Markus Theising vom musikalischen Niveau her gleich schlecht, sehen sich zudem noch recht ähnlich. Ein Pfarrer einer der drei teilte mir mit, er kenne das niedrige Niveau, aber man müsse eben manchmal nehmen, was da ist.
Große Teile von Kirchenmusikhochschulen sind meiner Meinung eine Schlammwüste des Atheismus, der Unmoral und des Neides und fern vom christlichen Glauben und Jesus, weil sich die Menschen nicht fokussieren auf das, um was es wirklich geht, die Anbetung und Verherrlichung Gottes. Zudem sind etliche Kirchenmusiker entweder geschieden, in wilder Ehe lebend, mit der Orgelschülerin oder Chorsängerin durchgebrannt, frauenfeindlich-homosexuell (Begriff von mir gegründet/erfunden), lästernd hintenrum mit Fake-Accounts und / oder offen atheistisch. Das finde ich sehr schade, denn dies hat keine gute Außenwirkung. 

Ich weiß, dass mein Blog provozierend empfunden werden kann und dass getroffene Hunde bellen, aber ich halte meine Kritik für sehr wichtig und notwendig (gerade als Frau in der Männer-Domäne Kirchenmusik). Manche fühlen sich durch meine Direktheit sicher auf den Schlips getreten. Wahrscheinlich muss man meinen Blog im Ganzen lesen, um ihn zu verstehen. 

Andreas Engelhardt Orgel 

J.S. Bach – WTK I BWV 850 Präludium und Fuge D-Dur, neue Jörg Bente Orgel Kloster Walkenried Harz

Bente Orgel Walkenried

17. September 2021

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Es gibt kaum etwas Passenderes für einen klugen, ehrlichen Menschen in dieser Welt des Versagens, als Trauer zu empfinden. (AHS)

Bin nun zweimal geimpft. BioNTech, linker Arm tut etwas weh, bin schlapp, aber ich gehe da nach Markus 16,18 vor.
Im Grunde werden Künstlerinnen genötigt, sich impfen zu lassen, finde ich. Vermutlich 1x im Jahr, obwohl ich nicht zur Viren-Zielgruppe gehöre – nur um Ruhe zu haben und normal mit Veranstaltern essen zu gehen und reisen zu können… Die meisten Veranstalter sind erleichtert, wenn sie hören, dass ihre Künstler geimpft sind.

Morgen fahre ich nun nach Nürtingen (über Stuttgart) zur Orgel, bin gespannt. Die Tage vergehen so schnell. Wenn ich angerufen werde, wann ich denn ankommen würde, bin ich überrascht, dass es schon wieder so weit ist. Nächstes Konzert.

Ach, ich liebe Bachs Musikalisches Opfer, dieses Thema Regium. Das kann man nicht laut genug hören. So, dass die Wände wackeln. Ich habe einige schöne Aufnahmen. Und auch meine eigene letzte CD mit Ricercar 3 und 6 (auch auf YouTube). Was ich auch liebe, ist das Lied Winter von Tori Amos. Und neu entdeckt: Die isländische Sängerin Eivör. 

Sehr spritzig ist Masaaki Suzukis (der auch Orgel spielen kann und auch schon an der Wiegleb war) BWV 66 aus seiner tollen Box.

Ich liebe auch sehr BWV 26.

Was ich nicht mag, wenn Bach-Kantaten oder überhaupt Bachs Musik so herb, streng, perfektionistisch, maskulin und schroff aufgeführt werden. Das berührt mich überhaupt nicht, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Bachs Aufführungen jemals so waren. Rethinking Classical Music.

Sehr empfehlen kann ich den Film zur Bachwoche Ansbach. Solistengemeinschaft! Tolle Idee!

Nicht empfehlen kann ich den sogenannten Freimund-Verlag, weder deren „Feste Burg“ noch das CA-Magazin. Es kommen ausgerechnet in einem Verlag namens „Freimund“ Frauen nicht zu Wort. Auch nicht 2021. Solche Schriften sollten gekennzeichnet und gelabelt werden als frauenfeindlich, finde ich. So wie Pfandflaschen gelabelt werden mit einem Zeichen.
Allgemein sollten frauenfeindliche, diskriminierende und/oder sexistische Schriften, Menschen und Institutionen als solche gelabelt werden. Denn viele sind genau dies verborgen.

Ich habe bewusst keinen Fernseher. Daher bekomme ich gewisse Dinge aus der Virus-Welt nicht mit. Aber ich merke sofort bei manchen Fernseher-Leuten, die haben ein anderes Vokabular als ich, da heißt es Long Covid, britische Variante usw. usw.

Ich schaue lieber True Crime auf YT, am liebsten originale amerikanische Verhöre mit Mördern. Ich finde es sehr spannend, wie die Detectivs zu Geständnissen kommen. Das ist Psychologie pur. Manche Detectivs sind richtig gut, andere nicht.

Manche fragen mich, wie ich mich täglich bilde: Ich lese viel, auch Schwedisch und Englisch, lerne jeden Tag neue Begriffe und Wörter, höre viel geniale Musik, übe, schreibe.


Ansbach St. Gumbertus

14. September 2021

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Die Erde ist ein atmendes Lebewesen. Ob sie fühlen und hören kann? (AHS)

Wenn man selbst registriert, ist es wichtig, dass man registriert. Also nicht zu wenig. Sondern farbig. Dass einem dabei Fehler unterlaufen können, sollte nicht abschrecken davor, farbig und viel zu registrieren, so als hätte man zwei Registranten oder als gäbe es eine Setzeranlage oder Nummern. Inhaliere die Registernamen!
Was ich bisher jedoch noch nicht wusste: Wenn man beim Selbstregistrieren einen Fehler macht, zB eine Mixtur vergisst oder im Pedal plötzlich zu viel oder zu wenig hat – was tun? Soll man stoppen und sofort korrigieren? Oder so tun, als wäre alles gewollt so und erst bei der nächsten Chance korrigieren? Im Studium lernt man so etwas nicht, denn wer konzertiert schon viel im Studium? (Außer mir) Rainer Goede aber gab mir darauf eine Antwort, ohne dass ich fragte: Zum Fehler stehen und sofort oder bei der nächsten Eins korrigieren. Dies würde auch ein Dirigent tun. Ich war erstaunt. Am Klavier ist es eine Todsünde, stehen zu bleiben.
Wunderbar war auch, dass er mir eine lange private Orgelführung gab zu dieser wundervollen Wiegleb Orgel, die er seit über 18 Jahre betreut. Und auch zur Rieger-Orgel in der Nachbarkirche St. Johannis. Die Rieger-Orgel ist im Stil eines entwickelten Neobarocks, hell, aber nicht grell und scharf. Sie ist ganz anders als die historische Barock-Bach-Orgel Wiegleb, die einzigartig ist: Gambenchor, 2-Fuß-Gambe, Echo im Schwellkasten, Flagiolett 2 im Prospekt, ein Prospekt des reinen Absolutismus.

Besonderheiten sind und gelernt habe ich:

Kirchen und Klang einschätzen können:

  1. Teppich 
  2. Putz (glatt ode rau)
  3. Farbe (körnig oder glatt)
  4. Bögen, Rippen, Gewölbe (Gleichmäßigkeit, Höhe)


Feinde“ von Orgeln:

  1. Schmutz, Wurm, Feuchtigkeit (oder Trockenheit)
  2. Klanghinderer (siehe obiger Hauptpunkt Kirche)
  3. Gewisse Architekten und Orgelsachverständige

Orgelbau und Komponieren:

  1. Kapieren
  2. Kopieren
  3. Eigenes machen 


Man kann auch 1 und 2 tauschen: Solange kopieren, bis man kapiert. Denn Kapieren ist der Knackpunkt, finde ich.

Die Professionalität der GEMA hinterfrage ich manchmal, die die Schlagerbranche ehrt und eher primitive Musikdigitalisierungen fördert.

Ich lese/höre Kafka. Anstrengender Stil.

Was mir an den (schwedischen) Märchen und Sagen nicht gefällt, sind die „Magie“ (oder Trolle im Schwedischen), dass alles „vertrollt“ ist, witchcraft und Hexerei. Muß das wirklich sein? Es gibt doch auch eine gute, heilige Spiritualität. Muß es denn die gottlose Magie sein? Oft wird sie romantisch gefärbt (Disney).
Überhaupt gefällt mir in angeblich romantischen Märchen die angeblich romantische Rolle der Frau nicht: Sie muß stets schön und bescheiden sein und sich alles gefallen lassen (siehe Aschenputtel). Ihr einziges Ansinnen: Ball, König und Heirat, anstatt sich gegen Stiefmutter und (komplett schweigenden, devoten) Vater durchzusetzen oder davon zu gehen in die Welt. Nur Magie und Aussehen helfen ihr, den König zu heiraten. Katastrophales Rollenbild. Zudem sind es immer die bösen anderen Frauen, die Frauen das Leben schwer machen (Schneeweiß, Aschenputtel…). Man muss bedenken, dass alle diese Märchen von Männern beeinflusst wurden und dass die Könige in den Märchen meist schweigen.
Selbst jetzt, 2021, gibt es eine Shampoo-Werbung, die behauptet, das Haar gäbe Frauen Selbstbewusstsein! Frauen sollen wohl mit solcher Werbung verdummt und in ihre Rolle verwiesen werden. Glaubt mir, Frauen, es ist nicht euer Haar, was euch Selbstbewusstsein gibt. Das ist eine Lüge der Männerbranche.

Aber es gibt auch Männer, die verstehen, was Sache ist. Neben Stefan Zweig auch Moa Martinson. Er schreibt darüber, dass Frauen, die von Männern verführt, belogen und geschwängert wurden (ehelos), bestraft und verachtet wurden, auch von der Kirche, während nach den Männern niemand fragte und diese logen, dass sich die Balken bogen. Bei Männern konnte man ja die weiteren Folgen von Sex nicht sehen.
Es gibt selten aufrichtige und mutige Männer. Die meisten sind leider eher schwach, weich und feige.

ps: „Süßsein“ scheint für viele Männer gleich mit Antikönnen zu sein. Süß und Können ist für viele Männer schwer zu kombinieren. Scheint sich für sie geradezu zu widersprechen. Man und besonders frau darf nicht süß (oder unschuldig) sein und doch mehr können.

The Beatles – Yesterday – Piano and Voice (mit Gesang und Klavier) in Berlin. Ann-Helena

Yesterday mit Gesang
Pandemic Dance

13. September 2021

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Niedrigkeiten und pöbelnde Männer entlarven sich von selbst. (Alice Schwarzer)

Die schwedischen musischen „Klassiker“ sind interessant: Roman, Bellmann, Kraus, Berwald, Rangström, Nilsson, Attenberg, Hallström…

Schön ist, dass St. Gumbertus Ansbach, evangelische Stifts- und Hofkirche, auf einem Johann Sebastian Bach– Platz steht… mitten in der Innenstadt, am Schloss, in der sich die Regierung Mittelfrankens befindet. Nah der Orangerie. Und dass das kleine Ansbach (bei Nürnberg) ein eigenes feines Theater hat.
Ich fragte den Taxifahrer, wo St. Gumbertus sei. (Wir waren zwar schon mal mit Christoph Bossert da, ist aber schon lange her). Der Taxifahrer sagte, am besten mit Taxi. Ich antwortete, es sei doch nur 7 min zu Fuß entfernt. Er sagte: Wer verrät denn so was?
Ich lachte: Sie hätten wahrscheinlich mit dem Taxi 30 min gebraucht. Klar, lachte er.

Eine schöne Stadtführung hätte ich da bekommen…

Ich finde, an jeder neuen (fremden) Orgel muss frau sich erst wieder neu eingrooven, Hüfte, Gelenke, Körper, sich strecken. Sich streckend dem jeweiligen Instrument entgegenbiegen und anpassen. Nicht zu schwungvoll sein. Anti-Stretta. Ruhe. Wissen, wo man die Ferse platziert. Die Hand merkt schon vorher, wenn und dass etwas unangenehm wird.
Man muss so vieles an der Orgel beachten: 

Frau muss das jeweilige Werk als Tastatur, aber auch als Register begreifen und auch als Klang, als Pfeifen. Dreifach! 

In Ansbach ist das Schließwerk ähnlich wie in Wiesbaden, ein Chip mit Doppelpieps.
Ich mag den schlichten, hellen Raum, in dem das Schmucke einzig und allein die Orgel ist.

In meinem eigenen Stück hatte ich im Mittelwerk (3. Manual) einen Heuler (evtl. wegen den Glissandi). Es war ein a und perfekt und passend, wie er weiterklang. Ich baute mein Stück um den Heuler herum. Man muss flexibel sein. Ich dachte mir nur: Ich muß zudem auch schauen, dass und wie ich ihn im Spiel kreativ wieder wegbekomme. Das ist mir gelungen. Ich war stolz auf mich selbst. Es war ein kreativer Heuler.
Ansonsten hat mir der Ritter besonders Spaß gemacht. Ich habe alles allein gemacht. Der Kantor sagte mir, es sei ein Horror für einen Registranten, hier zu registrieren. Der könne seitlich die Schilder kaum lesen. Setzer und Hilfen und Nummern gibt es nicht. Das finde ich auch schön.
Rainer Goede sagte mir hierzu: In der Bibel steht: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, nicht bei einer Nummer. – So ist es: Man muss alle Register vom Namen (und Klang) her kennen, nicht von einer Nummer. Gembshorn, Petitt, Oboe, Gambe… Ich bin das Register Ann-Helena.

High Risk SOS Pandemic Dance XIV – Wiegleb Orgel Ansbach live in Concert. Uraufführung AHS

 

 

 

Wiegleb Orgel

9. September 2021

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Für meine Werke braucht man Ohren. (AHS)

Stockholm igen! Stockholm ist wunderschön, Venedig des Nordens. Hier zu wohnen ist eher mein Ding als „im Nirgendwo“, wie manche es verständlicherweise nennen, nämlich 23 Stunden Zugfahrt von Süddeutschland entfernt. Allerdings gehe ich noch in mich und denke nach über die schöne weiße Holzvilla im Ingenstans. Denn hier in Stockholm sind Häuser extrem teuer, sagte Hans-Ola. Es war wunderschönes Wetter in Stockholm. Warm, sonnig. Gamla Stan. Ich war in der „ältesten Konditori“ Stockholms, Sundbergs Konditori von 1785, und aß Shrimps auf Toast und schwedisches Marzipan auf grüner Prinzessinenrollentorte. Alle Regenter von Stockholm werden an den Wänden abgebildet. Dann spazierte ich wieder einmal an der deutschen Kirche und an all den süßen Shops vorbei und konnte nicht anders und etwas kaufen. Mit dem Nachtzug fahre ich heim, denn die Fähre startet erst im Oktober.