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Orgel

8. Juni 2019

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Kammermusikalische Orgel

Es ist für mich immer noch erstaunlich, wie wenig Kirchenmusiker sich vorstellen können, dass manche auf dem freien Markt hauptsächlich künstlerisch unterwegs sind. Und auch, wie männerdominiert die Orgel leider zu sein scheint. Ach, die Orgel ist für mich manchmal noch ein kammermusikalischer Steinway C, dabei kann sie, so sagte man mir, ein “gewalttätiges” Instrument sein, das von vielen Männern oft “pervertiert” wird. Nun, ich weiß, dass die Orgel Ruhe und Zartheit braucht und dennoch Leidenschaft, ich liebe sie als künstlerisches Instrument, wofür ich komponiere. Sie ist für mich eine “sie”, vielleicht nicht alle Orgeln, aber viele, während der Flügel durchaus männlich ist, aber natürlich nicht nur. Die etwas dunstigen, dösigen Klänge Viernes sind für mich sehr interessant, ich liebe neue Herausforderungen, Treibhausklänge.

In der Welt der Orgel trifft frau auch auf Herausforderung Kirche, wobei Kirche für mich etwas Schönes ist. Jedoch innen und um sie herum scheinen kreative Frauen mit diesem seltsamen künstlerischen Gen wohl etwas befremdlich. Was die künstlerische Orgel in Hochschulen angeht, so sind viele Zustände schlimm. Ich glaube, das virtuose Konzertfach (Orgel) existiert für viele gar nicht real. Zwischen Carpenter und dem altbackenen Kirchenmusiker scheint nicht viel dazwischen zu liegen. Erstaunlich ist, dass der Flügel für mich männlich und weiblich ist, und so auch die Orgel. 

CD Bach: Zwischen Lübeck und Paris, Classicophon, Blancafort Orgel Valencia, Spanien

J.S. Bach Schübler Choräle, BWV 543 a-Moll und BWV 542 g-Moll, Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll, 4 Duette BWV 802-805, Clerambault Suite Nr 2, Dietrich Buxtehude Präludium fis-Moll BuxWV 146, Längtan (Sehnsucht), Blancafort-Orgel Valencia, Spain

Tonmeister: Julián Andres Bewig

  

 

 

 

handschriftlich Score von Komposition Laengtan

Bonus: mit eigenen Werken, Noten hierzu im Heinrichshofen Verlag 2019

23. Mai 2019

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Heidelberg, Krämer-Orgel

Es war sehr schön, den wunderschönen bunten Spieltisch der Walcker-Orgel und den der Krämer-Orgel zu sehen und den Klang zu hören. Auch der Heidelburger schmeckte bestens danach. 

Daheim bin ich beim Üben barfuß auf den Holzdielen der Orgel gelaufen und habe einen Splitter in den rechten Ballen bekommen, da ich ganz weiche Haut habe; das war vielleicht ein Drama, bis der wieder draußen war. Meine Lieblingskantate ist momentan BWV 110, besonders “Ach Herr, was ist ein Menschenskind, dass du sein Heil so schmerzlich suchest”, und “Frieden” danach. Und BWV 63: “Gott, du hast es wohl gefüget.” Bach hat dieses Psychologische und Sensible, als wüsste er, welche Botschaft die Menschen brauchen; die Musik rangt sich gerade nachdrücklich, geradezu beschwörend um diese Worte. Diese Musik ist wirklich Proklamation. Ich liebe das Trillern von Barockinstrumenten. 

Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass es noch nicht lange her ist, dass es eine Zeit in meinem Leben gab, in der Orgel keine Rolle gespielt hat. 

“Alles, was man tun muss, ist, die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen” – soll Bach gesagt haben, zumindest auf dem Bachfest Rostock. Da sehr viel mehr dazu gehört, weiß keiner besser als Johann Sebastian. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er das (außer zum Spaß) gesagt haben soll…

Schade eigentlich, dass Bach keine Frau war. 

 

18. Mai 2019

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Würzburg neue Vleugels, Kitzingen, Aschaffenburg

Die dreimanualige Vleugels-Orgel in der Peterskirche in Würzburg ist eine Wucht. Ich liebe jede Orgel, denn jede hat etwas, das mich begeistert. Diese schöne moderne Vleugels-Orgel ist sehr leicht zu spielen (etwas zu leicht vielleicht in der enormen Akustik), besitzt einen Handschweller, frei wählbare Manuale und ein Setzer-System, das unendliche Programmierung ermöglicht, sogar die Walze auf einen der Schweller oder eben auf den Handschweller zu legen und auf 60 Abstufungen zu programmieren, Register- und Tastenfessel, Soloregister, fettes Pedal, viele Superkoppeln, blau leuchtende Kippschalter, Dynamikschalter, Setzermöglichkeiten überall… und nur 500.000 Euro! Für mich ist an einer Orgel mit das Wichtigste, dass ich dort (als kleine Frau) gut sitzen kann. Der Sitz ist mit das Wichtigste! Ich habe dort drei Stunden geübt. Für Liszt und Vierne perfekt geeignet, sogar für Muffat und Bach. Nun ist es eine elektrische Traktur… 

Auch in St. Johannes Kitzingen und in Aschaffenburg haben mir die Vleugels-Orgeln sehr gefallen. 

Ich freue mich auf mein Orgelkonzert morgen bei Aschaffenburg, auch mit meinen eigenen Werken!

16. Mai 2019

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Bamberger Dom

Von Heidelberg nach Bamberg: Es war sehr schön gestern, wieder an der Rieger-Goll-Orgel im Bamberger Dom zu spielen, eine Schwalbennest-Orgel an der Nordwand, mit spanischen Trompeten, die Chamade mag ich sehr, mein zweites Mal. Vierne-Ohrwurm. Danach spanische Tappas im Bolero Bamberg gegessen.

Von Philipp Klais bekam ich heute die erste Elphi-CD geschenkt, ich bin begeistert von Kalejs, Garuta und dem wundervollen Klang dieser Klais-Orgel. Die lettische Musik ist sehr interessant. Ich erinnere mich gern an meine Zeit in Riga. Ich liebe neue Musik an der Orgel. Wind, Haut, Klang, Strömen, Fließen, Reflektieren, Tafeln, Nusskern, Kissen, Federn – das alles ist die Elbphilharmonie, in der ich nun schon dreimal war. Ein Traum.

15. Mai 2019

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Presse Dom Wetzlar

Wetzlar war sehr schön, die große schöne Dom-Orgel mit ihren 3500 Pfeifen. Schöne Presse.

Ich freue mich, nun die neue Vleugels-Orgel in St. Peter Würzburg kennenzulernen. Wenn ich bald wieder in Köln bin, besuche ich gern mal wieder meine Baptistengemeinde dort, in die ich ging, als ich in Köln Klavier studiert habe.

Beckerath Wetzlar: Steinway küsst Orgel

Die Beckerath-Orgel mit ihrer Barker-Maschine hat mir sehr gefallen, das Konzert war sehr gut besucht, besonders die Zugabe am Steinway liebte das Publikum; es ist schön, wenn eine große Kirche wie der Dom zu Wetzlar mit guter Akustik zwei schöne Instrumente hat. Ob man Liszt B-A-C-H auf einer Beckerath spielen kann? Warum nicht? Vielleicht sehe ich das eines Tages anders. Aber noch finde ich nicht, dass man sich da zu sehr einengen lassen sollte von festgefahrenen Meinungen von Leuten, die niemals B-A-C-H spielen. Unter meinem Plakat hing zufällig ein Hinweis zu Maria 2.0. Ich mag auch die Beckerath in Würzburg (meine Übe-Orgel) und Frankfurt. Wetzlar ist eine friedliche und schöne Stadt mit vielen Cafes und Restaurants. Es gab leckeren Spargel. 

Und die Presse hat schön geschrieben. 

Die letzten Korrekturen zu meinem Roman Kalila und zum Lyrikband Keine Wolke fällt tiefer als blau sind fertig. Auf dem Rückweg fuhr ich über Frankfurt.

Für mich kaum zu glauben: In meinem Buch Flügel auf Reisen von 2016 habe ich mein Orgelspiel natürlich nicht erwähnt, da ich 2016 Konzert-Pianistin war ganz ohne Orgel… Das ist noch gar nicht lange her und doch wie Welten weit her. Und nun auf nach Heidelberg! Mit Frei wie die Vögel.

12. Mai 2019

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Dom Wetzlar

Es ist schön, nachts in schummrigen Dömen zu üben, gestern im Dom Wetzlar. Umringt vom ruhigem Marktplatz, Pflastersteinen und grünem Mailaub, vom Mond, regennasser Luft spielte ich Vierne. Heute ist das Konzert. Die Beckerath-Orgel in Wetzlar ist wunderschön, das Programm: Bach, Liszt, Buxtehude, Messiaen, eigene Werke. Bereits heute und gestern in den Gottesdiensten gespielt, auch am wunderschönen Steinway. Die ohnmächtige Vernunft wird von der Musik aufgefangen.