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Bachvermittlerin

19. Juni 2009

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Tinktur Musik. Liedkranz

Die meiste Nähe zu mir und zu Gott habe ich oft, wenn ich am Klavier bzw. Flügel sitze; besonders Bach tut mir gut; ich verbringe mit seiner Musik 2×150 Minuten am Tag allein. Sobald ich ein Instrument sehe, möchte ich sofort üben oder spielen. Es zieht mich magisch an. So kommt es, dass ich auf vielen unterschiedlichen Instrumenten in unterschiedlichen Räumen spiele, je nachdem, wo ich eben gerade bin. Heute übte ich, das ergab sich so nach meiner Sprechaufnahme, in der Mergentheimer Straße. Es wurde spät, ich hatte eine wundervolle Aussicht im vierten Stock und die Fenster geöffnet. Bach vermischte sich zart mit dem fernen Rauschen der Autobahn, die über die grosse Brücke führt. Wie Schnecken krochen die schweren LKWs über die Brücke und sahen winzig klein aus. Dazu mischt sich stets, wenn ich mit geöffnetem Fenster übe, der Gesang der Vögel. Sie scheinen Klavierklang zu akzeptieren und trällern mit. Auch einige Schmetterlinge flogen in mein Zimmer. Ein Schmetterling legte sich seitwärts auf den Klavierdeckel. Zuerst dachte ich erschrocken, er sei gestorben, aber er sah so gemütlich und entspannt aus, dass ich ihm ein Stündchen vorspielte, bevor ich ihn vorsichtig weckte. Daraufhin flog er davon. Schmetterlinge erinnern mich an meine Kindheit. Im Winter sah ich einmal auf einem Spaziergang mit meiner Mutter einen Schmetterling wie tot am Boden liegen. Ich hob ihn auf und hielt ihn vorsichtig und wärmend in meiner Hand. Als ich nach einer Weile nach ihm sehen wollte, war ich völlig überrascht, dass er mir davonflog. Die Wärme meiner Hand hatte ihn wieder lebendig gemacht. Während der Sprechaufnahmen für PianoLyrik genoss ich, dass mir dabei stets neue Ideen für Gedichte und auch Korrekturen einfielen. Wir kamen zügig voran und schafften 7 Gedichte, morgen weitere 7. Natürlich übe ich gerne in der Hochschule, da es nett ist, seine Kollegen in den kleinen Pausen zu treffen. Erstaunlicherweise geniesse ich auch, mit den wissenschaftlichen schriftlichen Arbeiten zu beginnen, auch wenn diese Texte nicht in erster Linie lyrisch sind. Im Dezember beginne ich bereits mit meiner Magisterarbeit — wenn ich nicht längst begonnen habe.

16. Juni 2009

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Gipfel und Melodien

Die Kinder und Jugendlichen waren mir besonders wichtig, weil sie eine Band gründen wollen, was es in dieser über hundertjährigen Kirche noch nie gab. Diese Kinder von 9 bis 16 Jahren waren für mich das Erstaunlichste an dieser Gemeinde Es war das erste Mal für mich, dass ich eine komplett gemischte Gruppe so einheitlich im Seminar sitzen hatte: Kinder von 9 bis 16, Erwachsene, die spielen und noch gar nicht spielen konnten, alle Instrumente, passive Teilnehmer. Gerade die Zehnjährigen waren mit Eifer dabei und umrundeten den kleinen Flügel, spielten vierhändig und später sogar zu dritt am Flügel, auch in Kombination mit Erwachsenen, die spielen und noch nicht spielen konnten. Es dauerte eine Weile, bis die Kinder eine Rhythmusgruppe gleichmässig lernten zu spielen, damit Melodieinstrumente darüber improvisieren konnten, so die Flöte, die Trompete, Gesang. Leider traute sich noch keiner, der Saxophon oder E-Gitarre spielte. Der Sechzehnjährige am Schlagzeug half mir und der großen Gruppe, gemeinsam einen Rhythmus halten zu können. Nachdem ich Dur und Moll und viele Harmonien vorgestellt hatte, worüber wir in Basis-Schritten improvisierten, in verschiedener Dynamik, gingen wir zu Liedern über, die den meisten bekannt waren, nachdem ich das Schema eines Liedes erklärt hatte: Taktanzahl, wie es aufgebaut ist, auch bezüglich Soli. Das war das Highlight, ich konnte sie nicht mehr bremsen. Als ich am Ende der Kurses müde und erschöpft war, fingen die Kinder erst richtig an, Musik zu machen und übten noch stundenlang weiter. Es war das erste Mal seit der hundertjährigen Geschichte dieser Kirche, dass sich eine Band zu formieren begann. Die Kinder haben mich sehr beeindruckt.

22. Mai 2009

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Nordseeküste

Bremerhaven ist wie ein Kurort, ein Bad — teure Hotels und Restaurants, moderne Architektur, die roten Straßensteine wie auf den Nordsee-Inseln, salzige Meeresluft, das Meer, das die Gerüche von Dänemark, Schweden und vom Baltikum herüberträgt — man ist schwerlich noch in Deutschland. Ich kann an diesen Meeres-Gerüchen erkennen, wie sehr sich Deutschland und Europa vermischen, dass es einmal nur noch Europa gibt. Das tut mir auch weh.

Zuerst möchte ich immer das Meer sehen. Das Meer ist für mich eine solche Offenheit, dass die Einsamkeit darin nicht mehr schmerzlich ist. Es war sehr windig, als ich es endlich sah am Abend des Tages, und die Sonne ging gerade unter, rot und ruhig, kurz nach neun Uhr abends. Es ist mir unbegreiflich, wie schnell die Sonne untergeht, wenn sie einen bestimmten Punkt erreicht hat.

Die Nordsee, viel salziger als die Ostsee, küsst irgendwo um Schweden unten herum die Ostsee. Im ICE nach Bremerhaven ist mir, wie oft, passiert, dass ich ins Gespräch komme mit meiner Nachbarin, diesmal einer Schauspielerin aus München mit einem niedlichen Hund — dann kaufte sie spontan eine CD von mir.

Zunächst sah ich in Bremerhaven das Stadttheater, recht rund, weiß und groß, und spielte mich hinten im Zimmer des Solorepetitors und Kapellmeisters ein, einem guten Freund aus der Musikhochschule Würzburg, ein Grieche. Das Theater ist nah am Hafen, am Strand, und das Fenster stand auf. Hinter den Kulissen herrscht ein anderes künstlerisches Treiben von Orchestermusikern, Sängern, Tänzern und Schauspielerinnen, den Dirigenten und den Korrepetitoren, die die ganze Einstudierung sorgfältig übernehmen, und die Techniker, die Leiter. Das ist das dritte Mal in diesem Jahr, dass ich hinter den Kulissen eines Opernhauses lief oder spielte, in Nürnberg, Riga und Bremerhaven. Natürlich habe ich Würzburg nicht mit eingerechnet. All diese Häuser sind auch ähnlich, bis auf Würzburg. Was genau die Unterschiede zwischen Staatstheater, Stadttheater und Oper sind… In Würzburg ist das Theater eher wie ein flaches Kino mit niedrigem Luftdruck. Aber das Wichtige passiert innen.
Reife ist etwas Sensibles und nichts Festgelegtes.
In der modernen Oper Melusine von Reimann saßen wir in der 2. Reihe. Die zeitgenössische Musik ummantelt den Zeitgeist deutlich — Menschen, die nicht vertraut mit Oper und schon gar nicht mit Neuer Musik sind, schauen sich erst einmal irritiert um, ob dies alles seine Richtigkeit habe. Ich persönlich finde Neue Musik sehr interessant. Auch ich musste diesmal mein Programmheft währenddessen im Dunkeln lesen, obwohl ich die Oper in- und auswendig kennt. Es ist schön, die Menschen, die man kennengelernt hat, hinter den Kulissen plötzlich verwandelt auf der Bühne zu sehen. Künstler sind ein Geheimnis, sie gehen weit über das Irdische hinaus, da Kreativität nicht irdisch ist.

Es war wieder Aras Raum mit dem Yamaha-Flügel, an dem kein Klavierstuhl steht, sondern ein Drehstuhl. Es war ein Wunder, dass ich beim Spielen nicht wegrollte. An den Türen sind große Walfischaugen, kreisrunde Fenster, Bullaugen wie auf einem Schiff. Man sagte, man kann an meinem Klavierspiel hören, dass ich Lyrikerin sei, allein an meinen Händen, an meinem Anschlag könne man es sehen. Er hatte sich so gesetzt, dass er meine Hände sehen konnte. Er sagte, im Klang zwischen meinen Fingerkuppen auf den Tasten sei Leidenschaft. Er möge weder das Donnern noch das Säuseln mancher Pianisten. Ich würde das große Bild erkennen, Lyrik mit Rückgrat und Tiefe spielen, glockenhell und auch mit tiefem Bass, er würde selten so eine Energie in Lyrik hören. Er wollte auch meine Nationalität wissen, er dachte vielleicht, ich sei Schwedin und spreche sehr gut Deutsch. Da ich vorher in dem Raum geübt habe einige Stunden am Vormittag, habe ich barfuß Pedal getreten. Anschließend aßen wir in der Kantine des Theaters. Währenddessen läuft auf einem Bildschirm die Bühnenprobe, Durchsagen sind ein normales Hintergrundgeräusch. Es ist schön, wenn Technik und Kunst dicht zusammenfallen — das ist bei Kunst immer der Fall.

Riga-Frankfurt

Meine Zeit ist zuende in Riga, ich fliege heute zurück nach Frankfurt, dann nach Mainz. Gestern besuchten Dace und ich das große ethnographische Open-Air-Museum am Jugla See, ähnlich wie in Litauen in der Nähe von Siauliai, in dem, da Muttertag, stundenlang lettische Tänze in traditionellen Gewändern aufgeführt wurden, Kokle-Spielerinnen zusammenspielten, wir lettisches Bier tranken, mit Prieka! anstießen und Pirags aßen, bevor wir zum internationalen Konzert in der Nähe der Musikschule per Taxibus fuhren. Konzerte und Meisterklassen sind vorbei. Am späten Abend feierten wir noch Abschied. In vier Stunden fliege ich los, wir frühstücken noch zusammen in der Musik-Akademie. Ich liebe das Improvisieren, denke an die Wale, die improvisierende Wesen sind, die ihre Lieder Ton für Ton wiederholen können, obwohl sie 30 Minuten lang improvisiert hatten – die singende Wale, wie liebe ich sie!

Größe 36

Riga, Lettland

Am Abend des Tages war Feuerwerk in Riga, da dies der Erinnerungsabend des Sieges der Russen ist, und in langen Märschen marschierten die Russen teils sehr betrunken und schreiend zum Siegesdenkmal. Das ist schwer für Lettland, zu ertragen. Sie fürchten sich oft und bleiben in ihren Häusern, vor allem die Mädchen und Frauen. Ich finde es schade und traurig, vor allem, weil es so viele ganz junge Russen sind, die durch die Stadt laufen, „Nacija“ schreien, singen und rote Flaggen schwingen. Zuerst dachte ich, sie schreien Vacija, was Deutschland heisst. Manche Letten sagen, sie würden sofort erkennen, ob jemand russisch ist, andere sagen, das sei unmöglich. Aber die russische Sprache ist viel dominanter und härter als Lettisch, und es ist schwer für Lettland zu vergessen, was Russland Lettland angetan hat, und wie groß, nah und gefährlich Russland nach wie vor für sie ist und präsent im eigenen Land, in Lettland. Es ist unsicher, auf nächste Generationen zu warten, die anders sein könnten, wenn so viel Hunger da ist auf jedem Gebiet, vor allem in der Krise. Aber ich sehe auch eine Leidenschaft in den Augen der Letten, eine Wildheit, die ich oft woanders sehr vermisse, dort, wo es immer brav und nach denselben Regeln zugeht, ohne Entscheidendes zu verändern. Auch Zaiga hatte Angst, da dies eine organisierte Feier ist. Als ich nach Hause kam und singend das Treppenhaus hochlief, lief Ilze mir warnend entgegen, eine betrunkene Frau läge im Treppenhaus und schlief. Wir weckten sie, aber sie konnte nichts sprechen und schlief sofort wieder ein.

Heute fand die Improvisations Meisterklasse auch in der Musikakademie statt, da dort die Kokles in einem Extra-Raum stehen. Wir improvisierten diesmal direkt in einer größeren Gruppe mit zwei Kokles, Akkordeon, Klavier, Geige und Gesang — eine solche Kombination habe ich noch nicht erlebt. Mir sind die Tränen gekommen. Warum wird etwas so Wichtiges und Schönes so selten gemacht? Besonders als die Geigerin einsetzte, konnte ich mich kaum beherrschen. Ich habe das Gefühl, ich bin durch eine neue Tür hindurchgegangen. Es ist emotional sehr anstrengend für mich, höre, leite, führe, aber möchte und muss gleichzeitig vor allem anleiten, dass die jungen Musiker vor Ort selbst wissen, wie sie sich führen können.
Wir sprechen viel in meinem Improvisationskurs miteinander, da durch die Musik so viel ausgelöst wird. Ich war erstaunt, die ‘Mutter’ des Kokles zu sehen: eine Art Holz-Zither, wie eine Gitarre klingend, ein uraltes Instrument, vielleicht das Instrument Davids, ein nationales Instrument, das das Herz der kleinen Nation trägt.

Auch Finnland hat ein ähnliches Instrument, allerdings chromatisch. Kokle selbst wird nun sogar mit Mikrofonen gebaut und mit Klappen, damit es lauter klingt, und ist ein diatonisches Instrument. Natalija spielte uns ihre eigenen Stücke vor, Stücke, wie die Letten von den Russen nach Sibirieren verbannt worden sind, so wie Israel damals nach Babylon verbannt wurde, und wie sie zurückkamen. Auch mich bewegte das sehr, denn auch ich fühle mich manchmal als Künstlerin verbannt und warte auf Leben und Gerechtigkeit. Ich habe erlebt, dass Menschen, die kein Instrument spielen und Zweifler sind, so wunderschön improvisiert haben, dass ich fast weinen musste, denn sie haben eine Offenheit, eine Ehrlichkeit, eine kindliche Art zu suchen, die notwendig ist, um Kreativität ‘zu holen’. Sie verbannen Scheu und unguten Ehrgeiz. Die Musik rollt irgendwann von allein.

Reutlingen. Die Tontraube

Bedingungslose Kreativität? Jedes Mal, wenn wir anfangen zu reflektieren, wollen wir Wahrheit.

Ich unterrichtete in Reutlingen Improvisation. Mit meiner Nichte war ich in der Philharmonie, um Peter und der Wolf von Prokovief zu hören.

Ich spüre die Musik, von Heimweh ausgebrannt. 

Kloster Triefenstein. Obertonreihe

In ein paar Stunden geht es schon nach Triefenstein, poetisch, wie ich finde, da hier der Stein trieft. Oder weint. Überall entspringt Wasser aus den Felsensteinen. Das war früher sicher nicht leicht zum Lagern von Dingen. Es ist ruhig und edel und wie eine Burg, ich komme mir fast wie ein Burg-Fräulein vor. Die Brüder sind 12 an der Zahl, normal gekleidet, freundlich und locker, fast jeden Alters, sehen richtig nett aus, evangelisch, spontan im Gebet und sehr natürlich. Ich spiele jeden Tag, letztes Mal viele CDs verkauft. Es ist schön, erkannt zu werden. Ich habe viele Spaziergänge gemacht und hatte gute Gespräche.

Es ist seltsam, wieder zuhause zu sein. Meine Straße kommt mir vor wie ein wuselnder und dennoch ruhiger Punkt. Es macht wirklich Spaß, Sax zu spielen. Ich habe ein silbernes C-Melody (als Absoluthörerin) von Selmers New York in einem alten Selmers Koffer mit lila Samtfutter innen. Und ein amerikanisches Alt-Sax (Martin), verschnörkelt und in Gold, mit einem roten Koffer. Das C-Melody-Mundstück funktioniert nur mit einem wirklich harten Blatt. Dann aber klingt der Ton weich, sympathisch und singend. Meine Gitarre, ebenfalls eine Martin, ist ebenfalls sehr schön.

Gedanke 4: Vorbild

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Vorbild

In einer mittelalterlichen Disputation waren jüdische Menschen gezwungen, in der Karwoche vor dem kirchlichen Tribunal zu erscheinen.

Eine falsche Antwort konnte den Tod bedeuten. Auf die Frage des Bischofs Grotius, ob der Messias schon gekommen wäre, sah man plötzlich Salomon Levy vortreten. Schmächtig wirkte er in seinem schwarzen Gewand. Hüstelnd vor Angst sagte er: “Edle Herren, die Propheten haben doch gesagt, dass bei der Ankunft des Messias Weinen und Klagen aus der Welt verschwinden würden.

Dass alle Völker ihre Schwerter zerbrechen würden, um daraus Pflugscharen zu gießen. Ach, was würde man sagen, wenn Ihr vergäßet, wie man Krieg führt?”

Röthenbach/Pegnitz

Musik ist Erinnerung. Ein Erinnerungsraum

Eine Künstlerin ist auf der Bühne eine Vermittlerin, und ein Vermittler ist immer ein Lehrer, eine Pädagogin, das geht weit über das Klavierspielen hinaus. Trotz der Ergänzung der Forschung und der Lehre ist es ein Privileg, aktiv und künstlerisch Menschenherzen zu berühren. Ich weiß dies mehr denn je zu schätzen.

Es wird viel gesprochen, sei es ein Treffen oder eine Vorlesung, und plötzlich höre ich Musik – es ist, als würde in meiner Seele ein Licht angeknipst, sie wird hell.

Dies ist die Sprache, die ich verstehe: helle Töne, helle Musik. Wenn ich draußen spazieren gehe, höre ich Musik überall, ich brauche keine explizit gespielte Musik. Es sind die Blumen, die Vögel.

Manchmal redet ein Mensch mit einer Stimme, die Musik ist, erzählt von Opern, Theatern oder Geschichten, bei denen äußerlich nicht viel passiert, doch die Innenbühne auf der Bühne zu fühlen ist. Ich kann die Sehnsucht der Musik im Gesicht spüren und in den Obertönen hören.

Sarospatak, Ungarn

Kunstgattungen und Musikstile sollten keine selbstgezüchteten Zäsuren pflegen, was nun echt oder unecht, falsch oder richtig ist. Sonst werden sie eine Religion, eine Ideologie, nur zugänglich für einen bestimmten Zirkel, für den die gewisse Ausübung und der Genuss der Gattung einem heiligen Akt, einer heiligen Handlung oder der Ausübung eines Sakramentes gleichkommt.

Alles, was derart über eine gesunde identitätsstiftende Abgrenzung und Meinung hinausgeht, artet aus, in eine Lobby oder Institution, in der es nur darum geht, Ideologien zu schmücken, gar noch mit Kunst, was gefährlich ist für eine freie und kreative Entwicklung.

Gedanke 2: Wiedergedanken. (AHS)

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Wiedergedanken

Es gibt mehr zu dieser Welt gibt als das, was wir sehen. Jede Art Kunst zeigt, dass Gaben und Begabungen nicht von uns Menschen stammen. Es muss einen Künstler geben da draußen und in uns, den wir spiegeln. Die künstlerische Motivation, die aus dem Herzen kommt, ist von Geist inspiriert und angezündet.

Manchmal weiß ich nicht, was ich im Spielen oder Schreiben tue oder getan habe. Da ist etwas im künstlerischen Tun, das nicht meiner Kontrolle unterliegt: das aus mir herausfließt, über meine Gedanken oder durch mein Inneres. Manchmal muss man sich eines Besseren belehren lassen.

Basel

Wenn ich im Konzert spiele, vergesse ich manchmal, warum oder für wen ich spiele oder trainiert habe, doch wenn ich übe oder schreibe, fühle ich mich verbunden mit dem Schöpfer, sogar dann, wenn mein Herz nicht wirklich offen ist. Das ist ein Wunder, kann Wunder auslösen.

“Wie gern, mein Gott, wäre ich unter denen, die dich liebhaben um deinetwillen, die deine Verborgenheit aushalten, weil ihnen das Vertrauen mehr gilt als das Verstehen, die dich nicht einzufangen trachten in ihre Wünsche.” (Antje S. Naegeli)