25. März 2023: Wähle den Weg über die Bäche und stürze dich nicht gleich in das Meer. (Aquin)
Foto: Kampala, Uganda (my hair)
Heute erinnere ich an Wilhelmina Skogh, schwedische Unternehmerin, 1850.
Gedichte von Eichendorff, Rückert, Keller, Celan, Fried, Augustinus, Rilke und vor allem Georg Trakl — zärtliche, dunkle Literatur, die etwas Ruhiges, Zynisches, Suchendes hat — gefallen mir. So auch manchmal Thomas Bernhard oder Musik Hindemiths.
Bachs Musik aber spricht rund und frei von Trost, von Liebe, als könnte ich mitschreiben, jeden Tag etwas anders, tröstend, doch immer im Niedergehen die große Kraft, im Beugen die größte Spannung und Ermutigung. Bachs Musik ist eine Einladung, von Gott getröstet zu werden. Eine Einladung zur Ewigkeit, zum Loslassen, Vertrauen, Glauben. Energie in Zärtlichkeit. Tontendenzen.
Der Quintenzirkel ist eine Art Gottesbeweis. An Gott zu glauben ist nicht intellektuell anspruchslos. Die Wissenschaft ist nicht der Feind oder Gegner des Herzens, des Kopfes, des Glaubens und der Literatur.
Genauso wenig wie Musikwissenschaft Gegner der praktischen Musik ist, auch wenn es oft so scheint.
Bach war ein großer Dichter und Denker; viele andere, die unser Land beeinflusst haben. Sie arbeiteten mit verborgener Symbolik. Symbolik addiert sich in meinen Gedanken wie verselbständigte Kunst, um auf den rechten Zeitpunkt zu warten und auf dem rechten Weg zu bleiben.
Heute habe ich 4 jungen Leuten die Dom-Orgel erklärt. Das macht mir richtig viel Spaß, weil ich ja selbst noch genau weiß, wie es war, als ich das Instrument Orgel kennenlernte. Das ist ja noch nich lange her. Ich möchte, dass der gleiche Funke überspringt.
Fotos: Calvi, Rotterdam, Stuttgart, Kampala, Oberösterreich, Schwäbisch Gmünd mit Heidi Bieber (xpand), Saal Schönblick