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Tourblog

Konzert in Ostfriesland und Tropea, Süditalien 

Ich freue mich auf meine Konzertlesungen in Leer. Ich spielte bereits in Aurich, Rysum und der Gegend, Emden, Juist, Langeoog und Norderney. Borkum habe ich besucht. Vielleicht diesmal Baltrum?

Süditalien vermisse ich nun, das große Meer in allen Blautönen, das gezähmt und mit salziger weißer Salzrüsche als Dekoration sanft für uns an den Strand läuft, damit die kleinen Menschen mit ihren Babies im Wasser planschen können – und doch auf offener See wild und stark ist; Schönheit und Schrecklichkeit; die Felsen und den Sonnenuntergang, den Palmen- und Kakteen-Garten der Santuario di Santa Maria dell’Isola di Tropea. Dort liefen große Hasen und Kaninchen herum in allen Farben, miteinander schmusend, in Formen und Farben, die ich noch nie so gesehen habe, Kreuzungen zwischen Meerschweinchen und Kaninchen und zahm, ließen sich streicheln und fraßen Blätter vor meiner Nase. Die Aussicht dort ist unbeschreiblich, auch die Aussicht von der hohen Stadt Tropea selbst hinunter in die Bucht. Und die schöne Castello die Murat in Pizzo und Piedigrotta

Das Eis und das Sorbet ist himmlisch in Tropea und Pizzo Vibo, besonders das Mandel- Zitronen- und Orangensorbet. Aber auch Fisch, Meeresfrüchte und Muscheln direkt frisch aus dem Ionischen Meer und der Tyrrhenischen Küste. Leider reagiere ich auf zu starke Sonne oft mit Sonnenallergie (rote Punkte) seit Australien. 

Aber am schönsten ist es, im Mittelmeer zu baden, wenn die Sonne untergeht und frau ganz allein ist. Das Wasser ist rotorange und türkis und golden und silber, leise und mysteriös, während die Planeten sich drehen und der Himmel rot ist, bevor er schwarz wird. Noch nie war mir das Universum so bewusst wie dann. Als würde das Meer direkt aus dem Universum kommen wie die Sonne und der Mond. 

Italienische Lasagne Ann-Helena Calabrese

Ein Herz hebt ab

Flying Bach. Kissing Bach, Flügelworte, Klänge in der Luft, süffig, flying with music, feeling organ, flying hands. Die Orgel ist Auge, der Flügel blackwhite. Exotische Mikrotöne in Bachs Musik.

Was ist das Wesen, der Charakter, der Sinn der Musik?: Ein Spiegelbild. Weiblich. Auch zwischen Müll und Edelsteinen zu unterscheiden – sie ist weiblich, aktiv, sensibel. Es gibt keine Neo-Musik. Sie existiert, sie lebt. Wird es darauf eine Antwort geben? (AHS)

Widerspiel und Gebet der Füße an der Orgel

Der frühe Morgen ist eine schöne Zeit, kreativ zu sein. Inspiration ist Gnade, Beharrlichkeit, Arbeit und Fleiß. In der Musik erkenne ich nicht nur Puls, Tempo, sondern eine Gleichung aufleuchten, als könne man in Klängen Gleichgewicht und Zeit Musik mathematisch analysieren.

Sie entfaltet sich erst im Rhythmus, wenn sie den Herzschlag schlagen kann. Und besonders im menschlichen Gesang findet sie Erfüllung, im Weichen, Unermesslichen, Verletzlichen. Mathematik ist nicht dazu da, unpersönlich zu sein. Abstraktion und Kunst gehören faszinierend zusammen. Klang sehnt sich nach dem Gesetz des goldenen Schnittes, ist gewiß.

Kairo

Die Musik macht mich

“Es gibt etwas viel Wichtigeres als einen Menschen, der den Mond betritt — Gott betrat diese Erde.” (Mond-Astronaut James Erwin)

Wenn ich eine fremde Sprache höre, und sie wie Musik in meinen Ohren hüpft, begreife ich erst nicht, dass ich die Sprache nicht verstehe — obwohl ich sie doch verstehe. Aber ich kann die Worte nicht greifen, nur den Klang, der immer bekannter wird wie Musik.

Ich träumte. Am Schluss stand ich auf einem Berg, der allmählich hell und weich und kleiner wurde, und irgendwo mittendrin war ein winziges, leuchtend rotes Herz. Die Golddecke klappte auf wie geschmolzenes Wachs.

Leipzig

Gedanke 57: Nichts ist stumm. (AHS)

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Nichts ist stumm

Jedes Wesen hat seinen Ton. Auch die Tiefsee ist voller Klänge.

“Die Musik ist eine vermischte Mathematische Wissenschaft, welche von den Ursachen, Eigenschaften und Unterschieden des Klanges handelt, woraus eine liebliche Sangweise gemacht wird, Gott zu loben und zu ehren, den Menschen zu bewegen zur Andacht, Freude, Traurigkeit und Tugend. Was ist Kunst? Eine Nachahmung der Schöpfung.” (L.C. Mizler, 1725)

Die ersten Minuten eines Konzertabends zählen, das Jetzt und Diesseitige zu verlassen, ungefähr so, als würde man das Bewusste abstreifen, ins Unbewusste gehen. Wie die Minuten vor dem Einschlafen, das Loslassen, so empfinde ich das, sofort abgeholt, eingetaucht in tiefere Ebenen.

Es kommt mir vor, als würde meine Seele über meinen Wasserwogen schweben, über meine Seele. Aber nicht nur über meine Seele allein, sondern auch über die Seelen des Publikums.

Jerusalem