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Recording Artist

Formeln

Seinen Kelch des Lebens muss man erst ein wenig kennen, das heißt, sich selbst ein wenig kennen, bevor man ihn halten, erheben und trinken kann.

Toskana

Leonard Bernstein behauptet, dass ein Komponist immer dasselbe Stück schreibt, immer mehr sich annähert seinem wirklichen, einzigen Anliegen. Das bedeutet für mich, dass Kunst dann stattfindet, wenn der Komponist in diesem Anliegen und die Interpretin, wie sie die Musik des Komponisten versteht, in eine musikalische Verbindung, in eine ‘Ehe der Gaben’ zusammen fließen, die das Notenpapier verwandelt in Leben.

Würzburg

12. Januar 2013

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Adelaide

Letzter Tag in Adelaide. Art Galleries, die wunderschoene St Peter’s Cathedral am Cricket Ground, die andere Kathedrale am Victoria Square, Parks, Museum South Australia mit vielen Infos ueber Aboriginals und den Pazifischen Inseln, Ozeanien, der Forscherin Elisabeth Kraemer-Bannow, den australischen Tieren, Wale und Tuemmler, Kunstwerke aus Enamel (Lack) und aus dem Tate. Schwammen ein letztes Mal im Gulf St Vincent, Glenelg Beach, fanden meine Uhr im Sand nicht, tranken Sangria im Tasca Viva, Tapas Bar, und assen Piquillo Peppers. Ueberall haengen die Schilder von der Santos Tour Down Under. Wir assen im Sandechin Restaurant im Tea Room Barramundi auf Avocado.

Abends nahmen wir an der spannenden Grusel Tour durch Old Adelaide Gaol, dem alten Gefaengnis, teil. Yard 1-6. Aber es war nicht wirklich scary, auch wenn sie viele Geistergeschichten erzaehlten. Ich fand es nur sehr traurig, wie viele Menschen dort gehaengt wurden. Es gibt einen Unterschied zwischen sad und scary, und die wahren Geschichten interessieren mich immer viel mehr, zum Beispiel die Geschichte ueber die arme Elizabeth Woolcock. Das ist viel spannender als erfundene Business-Geistergeschichten. Wir fuhren dann mit Michelle und Will heim nach South Terrace, Hyde Park in Adelaide, Carrie wohnt in East Terrace.

Ich freue mich, dass ich bald Northern Territory, Great Ocean Road bei Melbourne, Alice Springs, Ayers Rock (Uluru), Cradle Mountain North Tasmania, Cooper Pedy (underground homes), the deserts und the Kimberley Wilderness in WA bestaunen kann. Aber alles nicht so schnell. Mistakes sind nicht dasselbe wie habits.

Schwarze Schwaene sehen nicht nur ganz anders aus als weisse proportional, sie haben auch eine ganz andere Persoenlichkeit, sind wesentlich weniger aggressiv.

mein Blüthner-Flügel meiner Kindheit bei mir

Freundschaft

Für Musik braucht es letztendlich ein weiches Herz. Ich habe viele Wege probiert, mein Herz zum tiefen Lächeln zu bringen, einen weichen Blick hinter meinen Augen; und wenn ich nun weiß, welche Wege nicht gehen, dann bleibt eigentlich oft nur einer übrig.

 

Wäre ich nicht lieber ein Engelwesen oder ein Klang, ohne Haut und Haare? Doch kann niemand etwas dafür, Mensch zu sein. Doch Gräben, Burgen und Mauern zu bauen, sich zu sehr zu schützen oder sich im Kreise zu drehen, sind keine Lösung; auch nicht, etwas zu dringlich oder mit zu großer Wucht zu wollen (wobei Dringlichkeit, Leidenschaft und Wucht für mich positiv besetzte und rote Wörter sind).

Blue-Eye & Schokomund

Was Newton als Weltweiser war, war Sebastian Bach als Tonkünstler. (C. F. D. Schubart, 1785)

Isaac Newton, der Inbegriff des Wissenschaftlers als Genie, nach dessen Tod sich der ‚Newtonianismus‘ entwickelte, der die modernde Naturwissenschaft begründet hatte, führte Methoden ein, fand Erklärungen, formulierte Gesetze; niemand würde sagen, er hätte sie erschaffen. Genauso entdeckt ein Künstler; er schafft Neues im Entdecken.

Bach war genauso wie Newton auf der Suche nach der Wahrheit. Ob musikalischer Wissenschaftler oder Naturwissenschaftler (beide in vieler Hinsicht Philosophen), sie entdeckten beide, “das ihre Entdeckungen auf das Wirken Gottes” zeigten. Wie kann man bei solch begabten und weisen Menschen auf die Idee kommen, sie lägen ausgerechnet darin falsch? In diesem, was ihr Endziel war, die Zusammenfassung ihres Lebens, ihrer Arbeit und Weisheit.

Behaupten, dies sei darauf zurückzuführen, Bach und Newton seien nicht aufgeklärt genug gewesen oder gebunden an die Traditionen ihrer Zeit? Es gab es auch damals genügend Menschen, die nicht an Gott glaubten; welche Tradition also? Wirklich zu glauben ist nie eine Tradition gewesen, im Gegenteil.

Salzkammergut


Kampala, Uganda

Ein Sinn von Literatur und Kunst ist, dass der Mensch sich selbst erfährt. Die Voraussetzung, mit dem Sinn des Lebens in Kontakt zu kommen, ist, zu spüren, dass und wer man ist. Wenn ich Musik höre, höre ich, dass es Sinn macht, für etwas zu leben.

“Es ziehen die Fehler und Sünden meines Lebens wie verschleierte Gesichter an mir vorbei und eine Hand legt sich auf meinen Kopf und jemand sagt: Mein Kind.” (Sydney Lanier)

C. A. Schwarz schreibt, dass wir uns bedanken können, wenn jemand wie Nietzsche sagt, Gott sei tot. Denn der Gott, den wir uns so oft erdenken, der Gott unserer Traumata oder unserer Ängste, der ist wirklich tot.

Wenn man reist, begegnet man Gott unweigerlich. Die Welt ist so viel und gleichzeitig so zart und klein, überall erstaunliche Möglichkeiten und Menschen. Mit jeder Reise wache ich, im Fühlen, Denken und Erleben, auch politisch und geographisch.

Jede Sichtweise hat damit zu tun, was man im Bauch, in den Nieren, im Zentrum des (Wahrheits)empfindens spürt und erkannt hat; hängt unmittelbar mit einem prozessartigen Erleben zusammen. Die wichtigsten Dinge kann man nicht in Büchern erlernen — es braucht Begegnungen.

08. Dezember 2010

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Ravensburg

Das Konzert in Ravensburg/ Wilhelmsdorf lief wunderschön, der Saal war weihnachtlich geschmückt um den schwarzen Yamaha Flügel. Das Hotel war auf einem Berg, ich konnte die Schweizer Alpen und den Bodensee sehen, im Nebel, in der Sonne, im Schnee. Die Zieglerischen Diakonie-Werke hatten zum ersten Mal ein klassisches Konzert, erzählte mir Heiko Bräuning.

Dennoch liebten die Leute besonders meine Lieder und Piano-Improvisationen. Kurz vorher hatte ich einen Spreisel ausgerechnet in die rechte Zeigefinger-Fingerkuppe gerammt, aber wir bekamen ihn raus. Ich hätte sonst nur schmerzvoll spielen können.

Nächste Woche spiele ich dort in Fernsehgottesdiensten Bibel-TV an einem weißen Yamaha: Stunde des Höchsten auf dem Höchsten, Bodensee. Es wird gefilmt von dem Kamerateam um Immanuel Heims.

18. Mai 2010

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Stuttgart in Baden-Württemberg

Es hat großen Spaß gemacht, in Stuttgart aufzunehmen. Der brillante Flügel mit 6 Mikrofonen bestückt, einem davon türkis und zwei schwere Doppelhänger, stand in einem Winkel des großen Saales, und mit Pausen nahmen wir auf von 16 Uhr bis halb zwei morgens. Richtig dunkel wurde es leider nie, da es so viele Straßenlaternen draußen und keine Rollos gab, aber der Regen prasselte gemütlich und manchmal unheimlich auf das Dach, es blitzte, die Sträucher zitterten im Wind vor den großen Fensterscheiben, ich ließ mich von Farben inspirieren, von den Farben der roten Stühle vor der blauen Wand, von einem bunten Tuch, von Kerzen und einer kleinen Lampe, von der Dunkelheit, wenn wir alles löschten. Ein paar Mal war ich so tief versunken, dass ich alles um mich herum vergaß, mir fast schwindlig wurde, so konzentriert war ich. Es war angenehm, so zu versinken.

02. März 2010

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Manila

Freue mich an den Vorbereitungen für Manila im Juni. Bin immer noch erschöpft vom Aufnehmen. Es ist anstrengend, in kleinen Schritten vorwärts zu gehen, aber es geht nicht anders, man muss durch die Stille und durch die Realität durch.

Die Atmosphäre des JMS ist schon etwas besonderes. Der Flügel war gestern so verstärkt, dass ich dachte, bei Chopin sprengt es mich und die 900 Leute weg, aber sehr viele Leute mögen es offensichtlich laut. Ich hatte die Monitoren direkt neben mir rechts und links, ich musste mich anstrengen, sie wegzuhören.

Gelobt werden, so geht es vielen Künstlerinnen, ist eine zweischneidige Sache.