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Recording Artist

28. Februar 2010

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Haiterbach, Altensteig, Schwarzwald, cap-music

Ich gewöhne mich an die Studio-Situation und Studiomusikerin zu sein — das eigene Projekt zu gestalten. Mein kleines Zimmer hier im Glaskasten im Schwarzwald ist schön, von Sonne und Sturm umgeben. Manchmal höre ich nachts Geräusche und erschrecke mich. Aber dann erinnere ich mich, dass ich von Kreativität, Büchern, CDs, dem bunten Laden cap-music und Gott umgeben bin und dass das Dach knackt.

21. Februar 2010

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Fotos Stuttgart

Es ist erstaunlich, wie groß das Netzwerk ist von Künstlern in der Welt, es kommt mir gerade so vor, als wäre ich mittendrin in einem quillenden Strudel. Bin gerade in Stuttgart, Fotos; die Kunst ist zusammenhängend mit dem, wie ich mich fühle; ich lerne mich selbst dabei kennen, wenn ich kreativ bin und mich dabei ruhig nachspüre. Gestern zwei neue Songs aufgenommen. Es ist für mich noch immer eine neue Welt, die elektronische, die mikrofonisierte. 

06. Januar 2010

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Hohenroth

Das Konzert in Hohenroth bei Gemünden/ Würzburg war sehr gut besucht, über 250 Leute. Davor kam meine neue CD per Paketservice an, sie sieht wunderschön aus, wie Seide, in einem riesigen Paket, ich habe es mit einer Freundin aufgeschnitten, fuhr dann zum Konzert, die erste 25-Box ging schon direkt vor dem Konzert weg. Das Künstlerzimmer war eine Art Kostümzimmer mit alten, schönen Theaterkleidern. Es war nicht unanstrengend, klassische Musik mit eigenen Liedern zu mischen zwischendurch. Ich hatte ein Mikrofron an meinen Rock angeklickt, das in einer Schnur nach vorne ging, und hatte als Kleidung eine Art Damenfrack gewählt, den ich in Rumänien gekauft habe. Es gefällt mir sehr, in einer Art Mantel zu spielen. Ich hatte heute 900 clicks auf youtube; bin erst seit gestern dort aktiv.

Erfurt

Nächstes Wochenende fahre ich nach Erfurt. Am Sonntag zwischendrin spiele und singe ich im Hochschulgottesdienst der St Stephanskirche. Heute um 20 Uhr eine erste Generalprobe mit meiner kleinen Band im Bechtolsheimer Hof. Meine kleinen Schülerinnen sind extrovertiert, willig und begabt.

Das Ticket nach Schweden ist gebucht, wir fliegen am 19. mit SAS nach Stockholm, fahren später nach Norrköping, dann nach Vadstena an den zweitgrößten See Schwedens. Die Arbeit an der CD macht Spaß, aber ist vor allem neben all der künstlerischen Tätigkeit eine Organisationsfrage, wer wann wo probt und wann wo spielt, Cello, Geige, die Stimmen, Klavier, Percussion … Abläufe, Koordinierung usw. — und ich bin verantwortlich und manchmal etwas überfordert damit in der kurzen Zeit. Aber ich bin froh, dass die meiste Arbeit bei mir selber liegt und dass ich nun zumindest (als Klassikerin) schon zwei Jahre Studio-Erfahrung habe. Beim Üben am Flügel purzeln bei mir Gedichte, Ideen und Lieder, ich komme kaum hinterher, sie aufzuschreiben. Wie Kerzenwachs. Und ich muss mich auf das normale Üben auch konzentrieren. Mit all meinem Herzen.

18. Oktober 2009

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Duo Orgel und Klavier mit Torsten Laux

Das letzte Konzert war sehr schön, Klavier und Orgel im Duo, auch wenn mich die Orgel bei der Zugabe zu Butter spielte. Torsten Laux spielte laut, mein armer Flügel bebte unter der Orgel. Der 100. Psalm machte mir am meisten Spaß. Die vertonten Psalmen wurden vorgelesen vor dem Spiel. Ich sehne mich sehr danach, auch junge Leute zu erreichen, sie scheinen oft unerreichbar: die breite Masse möchte ich mit der Schönheit ganz neuer und fremder Musik erreichen.

Ich habe mit einem alten Freund Schach gespielt. Es ist möglich, dass einer im Endspiel und der andere noch im Mittelspiel ist und sich das überdeckt. Es ist nicht leicht, eine wirklich saubere, gesunde Partie zu spielen.

15. Oktober 2009

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Bonn

Besuche Bonn. Mein Musikerkollege Organist Torsten Laux wohnt in Bonn, obwohl er in Düsseldorf und Bayreuth unterrichtet. In seiner Wohnung steht ein kleiner Ibach-Flügel, ungefähr so alt wie mein Blüthner-Flügel; Bonn war einmal die Hauptstadt Deutschlands, ich finde, das merkt man, es liegt noch dieser majestätisch schläfrige Schleier über der Stadt mit den 300.000 Einwohnern, die man nicht spürt. Ich wohne mitten in der Innenstadt, hinter dem Theater Bonn, hinter dem Rhein. Trotzdem habe ich den Rhein erst einmal nicht gefunden. Bonn ist eine Großstadt wie Nürnberg, und kommt mir doch nicht wie eine vor. In Nürnberg bin ich geboren und zur Schule gegangen; Nürnberg war immer eine Großstadt für mich, ist es immer noch, und mit die schönste Stadt. Gewohnt hat unsere Familie immer etwas außerhalb von Nürnberg in einer ländlichen Umgebung, in einem Dorf zunächst sogar oder dann in einer Kleinstadt an der Pegnitz.
Bonn ist eine schöne Stadt, ohne Zweifel, wenn auch kalt um diese Zeit. Aber ich habe skandinavisches Blut, keine Kälte kann mir etwas anhaben. Ich genoss sogar Sonne und Sturm, obwohl ich zitterte.
In der Rheinlust saß ich dann mit Musikerkollegen; wir philosophierten über das Leben am Theater oder freischaffend oder an der Hochschule, während neben mir geraucht und Schach gespielt wurde. Uli sagte, er habe nicht genügend Killer-Instinkt für Schach. Ich sagte ihm, man kann sich auch Geschichten dabei ausdenken, sein Land zu retten oder für das Gute zu kämpfen, zu befreien. Er fragte mich, wer mein Vorbild sei. Ich gerate dann ins Schwärmen über Mose aus dem Alten Testament, während wir Burger und Sandwiches essen.

Das Orgel-Festival, auf dem Torsten Laux und ich zweimal spielen zusammen, ist mit das größte Orgelfestival der Welt, er ist der künstlerische Leiter.

19. September 2009

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Brasov

Brasov, frueher Kronstadt, 350.000 Einwohner, ist eine wunderschoene Stadt mit freiem Marktplatz, Restaurants, Kneipen, interessantem Kleidungs-Stil, Maentel, Leinenkleider, Schuhe und Stiefel, die ich noch nie gesehen habe. Unser Hotel liegt mitten in der Innenstadt, im Aro Palace einige Meter entfernt ist die Konferenz. Das Toilettenpapier ist pink, das Licht laut, der Fahrstuhl gefaehrlich, aber insgesamt (fuer 4 Sterne), mit einem alten Bluethner in der Eingangshalle, edel, gemuetlich, erinnert mich an ein altes Koenigsschloss; das Aro Palace ist voll Glas, modern und sehr edel. Wenn ich aus meinem Fenster schaue, ueber die braune, aermliche Skyline, bin ich traurig, weil ich spuere: wenn Geld da waere und weniger Korruption, wie wunderschoen, noch schoener, koennte Brasov sein! Ich realisierte auch, dass ich mich in Transilvanien befinde — an den Dracula-Tassen. Es ist inspirierend, mit Musikern aus 10 verschiedenen Laendern zusammen zu kommen: Ungarn, Deutschland, Rumaenien, USA, Schweiz, Finnland, Litauen, England, Polen und Italien .. alles Laender, in denen ich bereits war. Ich liebe Osteuropa; die Atmosphaere ist nicht so hart, nicht so perfektionistisch. Ich atme auf.

Das werden in Düsseldorf und Bonn alles ziemliche Brecher: Bachs Goldberg-Variationen, dann Franck Prelude, Choral und Fuge, Ravel Bolero, Gershwin Rhapsody in Blue.

Ein zehnjähriger Schüler sagte zu meinem Vergnügen, Schach sei wie Klavierspielen: Dort tüftele man mit den Figuren, und hier tüftele man mit Noten und Tasten.

Wenn ich eine fremde Sprache hoere, Rumaenisch, und sie wie Musik in meinen Ohren huepft, begreife ich nicht, dass ich die Sprache nicht verstehe — obwohl ich sie doch verstehe. Aber ich kann die Worte nicht greifen, nur den sound, den Klang, der immer bekannter wird, wie Musik.

Ich traeumte. Am Schluss stand ich auf einem Berg, der allmaehlich hell und weich und kleiner wurde, und irgendwo mittendrin war ein winziges, leuchtend rotes Herz. Die Golddecke klappte auf wie geschmolzenes Wachs.

Naechste Woche habe ich viele Konzerte, fast jeden Tag eins. Bucharest werde ich am Montag sehen, die 2-Millionen-Stadt. Und das Dracula Schloss in Bran. Aber am Sonntag auf jeden Fall erst mal Hermannstadt: Sibiu.

20. August 2009

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Konzerte in Süddeutschland

Symbolik ist Logik. Da ich auf einer Trommel Gedichte schrieb, machte ich beim Schreiben ungewollt Musik und Rhythmus, und da ich vorher gemalt hatte, waren meine Arme und Finger voller Farbe. Der Klavierstimmer hat auf meinen kleinen Wink hin meinen Kawai im Kirchsaal gestimmt, nicht nur den Flügel, dafür bin ich sehr dankbar.

Heute ist der heißeste Tag des Jahres; ich werde gleich zum Zug gebracht, bin aber morgen abend wieder zurück. Ich weiß: mein Leben ist manchmal von Ausnahmen durchdrungen.

Vorrat

Meine Noten und Bücher waren voller Sand, als ich meinen Koffer auspackte. Ich bin seit einigen Stunden wieder zuhause. Es war schön, wieder in Ruhe zu üben. Die Acryl Leinwand von Simone hängt an meiner Wand in der Nähe des Flügels. Der Improvisations Workshop war super gestern; kaum waren wir angekommen, wartete die Presse: zuerst ein Fotograf, dann eine junge Frau, die mitschrieb. Es waren fast 30 junge Leute beim Kurs anwesend, alles bunt gemischt, dazu die vielen Zuschauer, die passiven Teilnehmer sozusagen — denn vom Zuhören kann man lernen.

02. Juni 2009

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Hände

Manchmal vermischen sich Tag und Nacht, und mein absolutes Gehör leidet beim Auswendiglernen blutend an verstimmten Klavieren und an Lärm. Die Nacht vergeht, wenn ich schlafe, wie eine Minute, und Tag deckt sich mit Nacht. Es ist anstrengend, mindestens viererlei zu tun: konzertieren, lernen, studieren, üben, arbeiten, schreiben. Obwohl meine Hände klein sind, sind sie doch sehr trainiert und fallen auf den ersten Blick manchmal nicht als klein auf. Doch schmerzen sie schon nach vielen Üben hin und wieder, sie kommen mir dann vor wie kleine Bällchen in Pergamentpapier gewickelt, und die Adern auf meinen Handrücken scheinen zu seufzen.