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Süßigkeit ist der Gottesgeschmack. (AHS)

Bachs Musik ist nicht nur Heftpflaster und Aspirin, sondern Raum zwischen Reiz und Reaktion.

Musik bringt den Menschen in Berührung mit Liebe, die im Herzen schlummert. Süßigkeit ist der Gottesgeschmack.

 Großartige Musik ist nicht zu hören, ohne das Herz zu weiten.

Musik deckt mir den Adel der Seele auf.

Lied verwandelt mich. (AHS)

3. Dezember 2019

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10jähriges Tourblog-Jubiläum 2009-2019: Zeit fliegt schön 

Mein Kunstwerk ist nun 10 Jahre alt.

Neu: Buxtehude 137. Und viel Mozart. 

Es macht Spaß, bei Buxtehude, Bruhns und Bach über Registrierung nachzudenken: Kammermusikalische Consort-Registrierung nach Vogler für die Fuge (zum Beispiel Keysound Flöte oder Zunge), wobei die Stimme jeweils von Klangfarben anderer Pfeifenbauart zusammengesetzt sind, z.B. Zunge 8, Oktave 4, Flöte 2. (Zunge wird meist mit Gedackt stabilisiert.)

Das Plenum, für freie Teile und Toccaten, das meist die Mixtur braucht, sollte immer klar und schlank, nicht dick sein, sonst empfinden es einige als “stilistisch unsauber”. Jedoch kann das berühmte Buxtehude g-Moll auch mal nicht im Plenum beginnen, sondern ganz zart!

Die zweite Fuge bei Buxtehude könnte mit 16-Fuß sein, also voller oder größer klingen, für Abwechslung. Wichtig ist, sich zu trauen, Zungen und auch den Tremulanten einzusetzen. Zungen müssen besonders atmen. Pausen schwingen. Singuläre Stimmen dürfen hervortreten. Welche Partien sind besonders schön für selbstbewusste Trompeten? Kurz gesagt: Buchstäblich ein Händchen bekommen. Die freien Teile bei Buxtehude und die e-Moll Bruhns (ausschlagend für Bach) können Plenum oder aber auch melancholische, zartere Elevations-Toccaten sein.

Es gibt in der Musik tatsächlich gut und schlecht, auch falsch und richtig; doch dann gibt es, und das ist noch wichtiger: die Freiheit, selbst zu entdecken und selbst zu entscheiden; frei zu sein, meine eigenen Entdeckungungen zu interpretieren. (Trillere ich hier auf der Hauptnote oder von oben mit Vorhalt? Welche Ausgabe bevorzuge ich und warum? Wie spiele ich die 36 Neumeister, an welcher Stelle mit Pedal? Oder ganz manualiter? Wechsle ich die Manuale für Echoeffekt oder nicht? Wie arrangiere ich Mozart? Schubert? Mendelssohn? Was für Strophen möchte ich für welches Choralvorspiel verinnerlichen?…) Die Paradigmen für falsch und richtig, gut und schlecht sollen genauso verinnerlicht sein, um innerhalb dieses Rahmens kreativ und frei zu sein: Crescendo und Decrescendo, Puls, Akzente, Proportionen, Absprache…

“Und wähne nicht Widerspruch zwischen Ja und Nein. Denn Gott steht jenseits davon.” (Dionysius) So auch die Musik. Sagen wir so: In Jesus ist aus dem Nein ein Ja geworden.

Oder: “Zweiheit gleich Einheit.” Wird Einheit. Ist Einheit.

Und: Zweiheit gleich Dreiheit. Die Gegensätze sind verbunden, nicht verabsolutiert. Bach hat die Wahrheit erkannt zwischen Einheit und Zweiheit. Es stimmt, was Christoph Bossert (der in den Neumeister Chorälen Signaturen der Kunst der Fuge findet) sagt: Die Orgel an sich spiegelt die Realität wider: Ohne Atem und ohne Wind ist die Orgel nur eine Maschine. Wie tot.

Ich finde, wir spiegeln dies genauso wider: Erst durch den Wind, der auch in unsere Nase geblasen wurde (wir sind auch ein Blasinstrument!) entstehen Leben und Bewegung. Leben ist Bewegung. 

Liszt

31. November 2019

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Vorweihnachtszeit

Ach Mist, es gibt ja leider gar keinen 31. November. Also 1. Dezember.

Bisher war ich diese Weihnachten auf den Weihnachtsmärkten Schwerin, Stade, Hamburg und Würzburg. Meistens esse ich Lachs auf den Weihnachtsmärkten, Flammlachs oder Stremellachs oder Lachsburger. Mit Glühwein bin ich so schnell betrunken, dass ich ihn meist nicht anrühren kann: warmer Alkohol!

In Hamburg habe ich diesmal das Teemuseum Messmer Momentum besucht, das Schokoladenmuseum Chocoversum Hamburg. Und flaniert um Elphi und Steinway.

Anbei eine Rezension zu meiner Bach-WTK-CD im Vivita Würzburg:

Seite 20/21:

Bach-Rezension WTK CD

https://www.vivitamagazin.de/images/franken-aktuell/pdf-ausgabe/vivitaFranken_129.pdf

22. November 2019

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Die Orgelwelt und Karriere

Was für mich doch erstaunlich ist: Es gibt Leute, von denen kenne ich nicht einmal den Nachnamen, die aber scheinen über mich Tagebuch zu führen, die wissen mehr von mir als ich von mir selbst, wie es scheint. Die entscheidenden Dinge aber wissen sie nicht.

In der Klavierwelt wurde man erzogen, starke Individualisten zu sein. Aber in der Orgelwelt ist es problematisch, wenn du ein starker Individualist bist. Die Gruppe und die Interessen der Gruppe müssen über den eigenen stehen. Wobei es vor allem um die geht, die die Gruppe als Territorium wahrnehmen oder “beherrschen”. Neuland. Die Konzerttätigkeit haben meine Individualität noch verstärkt. Wichtig ist in meinen Augen, dass man beides ist: Ein eigenständiger, unabhängiger Künstler durch und durch und dennoch jemand, der sich hervorragend in einer Gruppe bewegt. Dies scheinen nicht viele zu können.

In der Orgelwelt gibt es viele Männer, die vertikal kommunizieren, auch nonverbal. Es ist ein Revierverhalten. Als wäre man nur dann eine “Führungsperson”, wenn man einen Chor leitet oder in irgendeiner Art und Weise eine Machtposition hat. In meinen Augen sieht die Welt der Führung ganz anders aus. Ich kommuniziere gern horizontal, ich möchte nicht auftreten, dass man mir sofort die Führungsperson ansieht, ich möchte gern weich und weiblich bleiben. Dennoch ist meine Reichweite international und groß. Frauen müssen sich also in der vertikal kommunizierenden und männerdominierten Orgelwelt wie verhalten? Stumm bleiben und im Hintergrund? Nein. Vertikal kommunizieren? Nein. Ich suche den Weg. Was mir sehr hilft, sind folgende Bücher, die ich sehr empfehlen kann: Modler: Das Arroganzprinzip (der Männer). Und Corvey: Die 7 Strategien der Effektivität.

Steinway und Bach
https://www.youtube.com/watch?v=ZdY0zdDRMyg

16. November 2019

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Vogelerkundungen I

Es ist doch erstaunlich: Die kleinen Vögelchen haben erst lange gebraucht, zum Futter hinzukommen, das ich auf dem Balkon in verschiedenen Ecken gestreut habe. Dann kamen sie. Ich habe mir gemerkt, wo sie am liebsten sind und wo genau sie nach Futter suchen. Dort habe ich das Futter ausgelegt. Ihr Lieblingsplatz ist die “Schaukeletage”. Dann habe ich eine Weile kein Futter hingelegt; sie sind so lange gekommen, bis ich wieder Futter hingelegt habe. Wenn ich nur wenig hinlege, bleiben sie kurz. Wenn ich viel hinlege, bleiben sie lange. Und es werden immer mehr. Sie sagen es sich weiter. Sie spielen auch, wollen nicht nur futtern. Sie kündigen sich mit Zwitschern an. Ich höre immer, wenn sie kommen. Und im nächsten Winter kommen sie wieder. Und im nächsten sicher auch. Sie machen beim Futtern Lärm und sind sehr verspielt. Sie haben keine Angst vor mir. Manche sind mutiger als andere. Sie mögen lieber ausgelegte Kerne als die Netz-Futter-Stäbchen.

5. November 2019

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St. Marien Leer, Ostfriesland: Ahrend-Brunzema-Orgel

The Red Organ – die wunderschöne, dreimanualige Schleifladen-Orgel in perfekter Akustik, nachträglich bemalt (vorher Holz), besitzt zart-brillante Prinzipale, “spanische Trompeten” und Mixturen, eine Schalmei (Zunge), Bourdon (gedackt), ästhetische, griffige Manubrien, etwa lauten Wind, gold verzierte Prospektpfeifen, schönes Rückpositiv mit den Manubrien direkt hinter mir. Man kann hier ein wunderschönes Cornett (Hornklang) bauen. Leider keine Klarinette, da es keine Streicher gibt. Obwohl doch die Kegellade (ohne Druckpunkt, durchlässig) dem Klavier näher ist, muss ich sagen, dass ich die Schleiflade mit Druckpunkt auch sehr gerne spiele. Ich mag den Widerstand. Zudem ist jede Schleiflade anders; machmal ist der Druckpunkt stark (Maihingen), manchmal sehr leicht (Klais). Man muss auch an der Kegellade (Lenter) den Ton formen, vor allem beim Weggehen. Alles resoniert nun mal anders als beim Klavier. Die Pfeifen dürfen ja nicht einfach nur spucken. Das Cembalo hilft, dieses neue Formen herzustellen und schnell zu switchen.

23. September 2019

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Kunstwelt

Freiheit und Weitergehn ist in der Kunstwelt wie in der ganz großen Schöpfung der Zweck. (Ludwig van Beethoven)

Ich freue mich, dass der neue Pressebericht über mich eine Ermutigung für Frauen an der Orgel sind, wie ich als Feedback erhalten habe. Und auch, dass meine Orgel-CD hier zu finden ist unter German Organists:

Organroxx:

https://www.organroxx.com/en_US/

Außerdem finde ich es sehr schön, in die Welt der Organbuilders ISO und der OSV (Orgelsachverständigen) hinein zu tauchen und dass hier mehr Verbindung und Einheit geschieht und mehr Frauen zu finden sind.

Heute habe ich eine leckere Kürbis-Suppe aus lauter frischem Garten-Gemüse gekocht: Kürbis, Zwiebeln, Kartoffeln, Basilikum und Walnüsse, dazu italienische Kräuter – ich gebe zu, es war noch etwas Schinken und Sahne dabei. Die kleinen gelben Tomaten esse ich so dazu, rupfe sie ungeduldig ab, auch wenn sie noch halb grün-gelb sind. Sie schmecken trotzdem immer phantastisch. Dazu Frauentee 🙂