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Liedermacherin

Symbol und Sinnbild

„Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.“ (John Ruskin)

Köln

Leben und Werden gehören zusammen. Aber Leben und Überleben sind zwei verschiedene Dinge. Ich glaube, dass all diese Dinge, die wir tun müssen, um wirklich zu leben, symbolisch sind für eine viel größere Dimension: Symbole für unsere Rettung. Verstoßen wir gegen diese Symbole, verstoßen wir nicht nur gegen Regeln.

Ruhe, Nahrung, Stillung, all das weist auf unsere Erlösung hin. Es gibt nichts, was uns nicht darauf hinweist, auch das Älterwerden, Verwelken, Verblassen, Verlieren, Sterben. Wir verlieren unsere Farbpigmente und unsere Kraft. Dass wir Rettung brauchen, ist nicht zu übersehen. Unsere Rettung ist nicht zu übersehen.

Jedes Gefühl von Hunger und Durst und der Wunsch nach Geborgenheit und Liebe sprechen Bände, erzählen von dem, was auf uns zukommt, was Sinn macht, warum wir sind, wofür bestimmt. Unsere Bedürfnisse und Ängste erzählen von dem, wer wir sind, wohin wir gehören.

“Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, sind Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt.” (H. Thorau)

Ich bin heute eine Flügel-Zigeunerin. Meine Geige ist das Klavier.

  

Köln und Aachen

Auf einer Tour, Musik unter das Volk zu mischen, den Menschen Musik zu bringen, die in keinen Konzertsaal gehen, wie zum Beispiel auf der Kölner Domplatte — Musik ist grenzenlos. So spielte ich auf dem Dreiländerpunkt Belgien/Deutschland/Holland.

Musik ist sinnlicher Intellekt. Ein Künstler ist inspiriert von Geist, auf der ernsthaften Suche nach Wahrheit, mit Sinnlichkeit (mit den Sinnen zu erfahren).

Ein Künstler kann durchaus eine tickende Zeitbombe sein, wenn sie sich nicht mehr auszudrücken wissen. Daher ist Charakter wichtig.

“Und wenn du nichts getan hast in deinem Leben, außer dein Herz immer wieder zurückzubringen, nachdem es wanderte und litt, nachdem es fortlief, so hast du doch dein Leben wohl erfüllt.” (Franz von Sales)

Langeoog

Leben und Wahrheit gehören zusammen. Franz Werfel schreibt in seinem Roman über Verdi: “Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erfinden ist besser, viel besser…”

Nun, es geht nicht darum, Wahrheit zu erfinden, sondern sie überhaupt erst zu erkennen und zu erforschen. Beim Erfinden von Wahrheit kommt oft nur etwas Verdrehtes heraus. Es gibt genügend Gerüchte, dass es nicht noch mehr Clichés und Halbwahrheiten braucht.

Ein Beispiel hier ist Thomas Bernhards Roman “Der Untergeher”: Für die normale Gesellschaft kann sich so das Bild des “seltsamen, verrückten Musikers” noch mehr verankern.

Das Leben begabter Menschen als Mittel zum Zweck für Lebensforschungen, Lebensphilosophien und Imagination herzunehmen, zu fälschen, zu übertreiben, Neid und kindlich blinde Bewunderung, finde ich verantwortungslos. Ist es nicht viel wichtiger und hilfreicher, zuerst die Realität, dann die Wahrheit zu erkennen? Musik dient dazu, Wahrheit widerzuspiegeln.

Hören ist Denken und Wahrnehmen

“Hätte ich früher erkannt, dass der winzige Palast meiner Seele einen so großen König beherbergt, dann hätte ich ihn nicht so oft allein gelassen.”(Terese von Avila)

Es ist interessant, sich mit horizontalem und vertikalem Hören zu beschäftigen: Melodische Linien, Artikulation im Detail-Kontext zu hören, nicht nur vertikal Charakter, Klang, Tempi insgesamt.

Eine Pianistin ist meist gewissenhaft und diszipliniert; pedantisch war ich noch nie, eher Klang. Jetzt aber stelle ich fest, dass der Schlüssel Artikulation hilft, um von hinten sozusagen, vom Kleinen aus alle Räume aufzuschließen. Bisher arbeitete ich meist vom Großen ins Kleine.

Bonn

27. Dezember 2010

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Jahreswechsel

Ein Jahr geht zu Ende. Es war ein kreatives Jahr, in dem ich viel gelernt habe. Menschen sind immer wichtiger als Visionen. Es ist nicht immer leicht, operativ auszuführen, zu managen und aktiv umzusetzen, was man als Vision in sich trägt. Der Roman ist unterwegs zu Verlagen. Es war noch mal sehr viel Arbeit, ihn zu bearbeiten. Ich bin froh und dankbar für meinen Lektoren, Professor aus Heidelberg.

Deswegen und wegen den vielen Konzerten habe ich den Abgabe-Termin meiner Magisterarbeit vom 20.1. auf den 1. März verschoben. Schreibt man so viel, ist es nicht leicht, aus dieser Welt wieder in die Realität zurückzukehren. Die Wissenschaft ist eine so andere Sparte als Lyrik und Belletristik. Für den Auftritt im Omnibus probe ich mit einer Band, und das ist wirklich spannend und noch mal eine ganz andere Welt, mit Schlagzeug, Bass, Keys, E-Gitarre und diesen tollen Jazzmusikern zu proben. An den eigenen Liedern.

Konzerte der Schwedische Gesellschaft München und Würzburg

Gestern wieder etwas Lustiges passiert: es kam eine russische, fremde Frau auf mich zu und sagte, ich würde Deutschland und Schweden vertreten, und meine Mischung sei eine gute Gaben-Mischung. Da wurde mir bewusst, dass ich auch Würzburg vertrete. Es macht mir Freude, den ausländischen Musikerinnen Restaurants zu zeigen und ihnen zu helfen.

11. Januar 2010

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Nordhelle

Es war eine seltsame Erfahrung, im ‘Elefantentreffen’ (Leitertreffen) von Nordhelle dabei gewesen zu sein. Die Elefanten tragen Verantwortung. Einer sagte, ich wäre ihm vorgekommen wie ein Flamingo, bunt und künstlerisch. Aber ein Flamingo trägt anders, kommt dahin, wo ein Elefant nicht hinkommt, er ist schön, sensibel, kann schwimmen und fliegen, er ist nicht so träge wie ein Elefant. Dennoch bin ich oft sprachlos und entsetzt über den ‘Wald an Männern’, den ich vorfinde, kaum eine Frau.

Spannend fand ich den Persönlichkeitstest für Künstler, und ich bin ENFP, das ist extrovertierte Intuition mit introvertiertem Fühlen (manchmal introvertiertem Denken, das ist dann ENTP). Ich war da etwas hin- und her gerissen zwischen beiden Typen. Der Test hieß MBTI. Die ENFPs oder ENTPs sind schlau, kreativ, phantasievoll, energiegeladen, spontan, begeistert, bestimmend, hinterfragend und neugierig — und normalerweise kooperativ, freundlich, warm und unterstützend. Werden sie aber verletzt, können sie rebellisch, übermäßig nonkonformistisch und frustriert werden. Na, das ist doch erstaunlich. Es gäbe viele berühmte ENFPs und ENTPs. Sie müssen lernen, Intuition, Denken und Fühlen besonders zu entwickeln. Ich kann leider nicht wirklich sagen, ob ich eine Denkerin oder eine Fühlerin bin. Ich bin eine Kämpferin und clever, das spricht wohl für den Denker, aber so viele Dinge treffen ganz klar auf den Fühlmenschen bei mir. Jetzt ist die Frage, wer ich im Kern bin und was antrainiert wurde. Der Denker ist scharfsinnig und kann gut mit Worten umgehen, bei mir ist das Analytische vom Gefühl geprägt. Wenn ich aber darüber nachdenke, bin ich aber wahrscheinlich doch tatsächlich eher der ENTP, der Denker. Daher sind Gefühle für mich oft doch ziemlicher Stress. Manchmal bin ich eindeutig ENFP, der Herzmensch, ich treffe Entscheidungen mit dem Herzen.

Nun fällt mein Geburtstag am 14.2. mitten in das Rad-Treffen. Naja, es ist Sonntag, es ist Fasching, es ist Valentinstag, es ist das Rad. Zwei Tage vor meinem Geburtstag erscheint die neue klassische CD PianoLyrik bei cap-music. Am 16. Januar ist erst mal das CVJM Treffen für die Kreuzfahrt, anschliessend bin ich bei Jonny und seiner Familie in Nürnberg. Ich war noch nie bei der Planung einer Schifffahrt dabei. Hoffentlich werde ich nicht seekrank. Ich kenne bisher nur die Fähren über die Ostsee, in Deutschland und Skandinavien, und die Fähre nach Griechenland. Ich mag Schiffe sehr. Mein Vater spielte regelmäßig auf der MS Europa.

Neue Musik

Da ich viel unterwegs ist, sehe ich auch die vielen schönen Weihnachtsmärkte, die verschiedenen Kulissen, Kirchen, Riesenräder … Manchmal kam es mir vor, als wäre ich gefangen in einer Kiste Lärm. Glücklicherweise habe ich meine Ohren geschützt. Ich finde es doch seltsam, das Phänomen Bühne und Musik.

Ich bin bewegt von Nonos Musik, von Ligeti, Messiaen. Eine erstaunliche Tondichtung, wie ein Mensch mit jähem Temperament dennoch so konzentrierte Musik schreibt, die doch in seiner Zeit den Punkt trifft, mit Stille und Pausen, die voller Rhythmus sind, konzentrierte Impulse, eine konzentrierte Jähheit, eine Betrachtsmusik, die sogar visuell zeigt, dass Politik und Empfinden zusammengehören: Bleiben, Wiederholen, Gefühle, die unverfügbar sind und doch inniglichst verändern wollen.

20. Juni 2009

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Zukunft

Ich liebe es, wie Tomaten im Zimmer duften, und Erdbeeren. Wenn ich sie frisch vom Bauernhof hole, schlinge ich sie schon aus der Schale oder dem kleinen Karton in mich hinein, bevor ich im Auto sitze. Leider haben viele meiner Noten dadurch Erdbeerflecken bekommen. Ich bin erstaunt, wie sehr die Mensa oder Burse ein kulturreller Ort ist; viele wichtige Informationen, Tipps in den kleinen Gesprächen am Rande erfährt man hier. Mit Freude hörte ich heute zufällig die Bayernhymne. Eine Hymne rührt mich jedesmal.

Mit beiden Beinen auf der Erde träumen.