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Komponistin

Kunst ist Herkunft

Musikerin sein ist ein Seinzustand, lange vor dem professionellen Studium. Später kommt die Frage, wie das konkret aussehen wird im Seiltanz des Lebens mit Beruf, Reiz, Außenwelt, Entwicklung, Entfremdung und der Arbeit, sich dem klanglichen Ideal selbst anzunähern.

Menschen erschaffen aus dem, was sie entdecken — von dem, was bereits da ist. Wir schöpfen aus dem, was geschöpft ist. Das Erstaunliche ist: wenn wir es nicht entdecken, wird es nicht (für uns) da sein.

Lake Victoria, Uganda

“Ich möchte wissen, nicht vermuten. Gott soll sein Gesicht enthüllen und zu mir sprechen. Ich rufe zu ihm in der Finsternis.” (Max von Sydow in Ingmar Bergmans Det Sjunde Inseglet. Das siebte Siegel, 1957: Bergmans symbolische, künstlerische Filme sind ein Ausdruck der Suche des Menschen.)

Es gibt viel Kunst, die um die Wahrheit herumtanzt, ausweicht.

Kampala

Die Realität ist nicht ein Stück hinter, sondern ein Stück vor Musik. Oder besser, die Realität ist nicht nur ein Stück vor, sondern auch in und hinter der Kunst.

Musikalische Analyse, Erkenntnis beeinflusst die mentale Einstellung der Künstlerin positiv oder negativ.

Ich glaube, dass die mentale Einstellung einer Pianistin auf der Bühne erheblichen Einfluss hat auf das Publikum.

Stuttgart

Gedanke 21: Volksmusik

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Volksmusik

prägt eine Nation. Die amerikanischen Lieder der Schwarzen sind Teil der Volksmusik der Vereinigten Staaten. Zart und pathetisch. Die großen Musiker haben die Melodien der einfachen Leute genommen. Volksmusik ist oft etwas ganz anders als das, was man in Kommerz und Show im Fernsehen sehen kann. Piazolla sagt, dass die Emigranten aus Neapel in Argentinien den Tango schrieben. Der Tango ist die Volksmusik Neapels.

Diese bodenständigen und doch übernatürlichen Melodien der Volksmusik sind die Große Schule der Kunst. Ich bin immer wieder begeistert über die Rhythmen in Afrika, noch unentdeckte Schätze und Begabungen. Volksmusik ist nicht trivial oder sentimental im negativen Sinne. Es gibt Schlager, die benutzen die Kraft der Musik, aber die Volksmusik zeigt zunächst das Herz einer Nation. Dieser Schatz sollte nie verloren gehen.

Quelle des Nils in Uganda

02. Dezember 2010

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Omnibus und Martin Luther-Kirche

Konzerte im Omnibus Würzburg, Leonberg und nächste Woche Wilhelmsdorf bei Ravensburg. Ich freue mich besonders auf die Stillen Adventstage in Leonberg. Am meisten schalte ich neben der Magisterarbeit beim Chorsingen im Theater, auf dem Reiterhof oder beim Schreiben ab.

Ausschnitt zum ERF Fernsehstudio-Interview mit Jürgen Werth.

Bin nun Mitglied bei der Gema VG Wort und der GVL, wurde auch Zeit. Bald spiele ich meine Lieder wieder mit Cello und Drums, freue mich darauf, in der Martin Luther Kirche Würzburg. Die CD mit Johannes Warth hat Spaß gemacht.

28. April 2010

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Schloss Craheim

Schloss Craheim ist wunderschön. Es gibt den Kuppelsaal mit einer umwerfenden Akustik und einem schwarzen Flügel; das Schloss ist eher eine Burg. Als ich das Schloss von ferne sah, musste ich staunen, dabei habe ich schon viele Schlösser und Burgen gesehen und selbst in einem gewohnt, bis ich 17 war, im Röthenbacher Schloss. Aber es ist wohl die Atmosphäre dieses Schlosses, mitten in einem vom Fast-Mai hellgrünen, riesigen Park und Alleen, in denen Nachtigalle singen, alles so ruhig, fast einsam, und gestern schien mir der Vollmond rund ins Zimmer, während der Brunnen unter mir plätscherte. Als wir auf der Holzschaukel saßen, habe ich ganz nah einen riesigen roten Fuchs vorbei schlendern sehen. Er war ein Anblick von Schönheit und Majestät, ich habe selten so etwas Freies, Sanftes und Zufriedenes und einen Fuchs noch nie so nah gesehen. Er tänzelte langsam dahin, ohne Angst, als wüsste er, dass hier ein besonderer Ort ist.

Ich freue mich auf mein Konzert auf dem Schloss.

21. April 2010

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ERF und Werthe Gäste

Meine CD Jeden Augenblick wurde heute im Radio ERF vorgestellt, gespielt und sehr gelobt von Jürgen Werth und anderen.

Hatte heute das erste Mal Gesang bei Frau Ulmer, die am Theater singt. Sie sagte, ich hätte eine wunderschöne, hohe Kopfstimme, für Klassik perfekt, sogar meine Sprechstimme sei sehr hoch, fast Kopfstimme, doch meine Bruststimme bricht schon beim eingestrichenen e, und durch Atmung arbeiten wir nun an meiner Brust- bzw. Sprechstimme. Manchmal denke ich, meine Stimme ist so hell wie meine Haare hell und meine Hände klein sind, ich kann da gar nicht viel dagegen tun. Trotzdem sagte sie, ich würde sie an Joni Mitchell erinnern. Ich hörte sie mir auf youtube an. Die erste Chorprobe vom Kammerunichor in der Residenz war sehr interessant mit Max Reger.

Antje Hagen sagte, ich hätte selbst unter Stress eine wunderschöne hohe Stimme. Eine Stimme ist ein Lebensprojekt. Das Festival junger Künstler in Bayreuth hat mich angefragt. Ich glaube, ich muss den Schluss des Romans nicht erfinden.

Es gibt nur viele Wege, wie er enden könnte, ich muss mich entscheiden. Habe heute in der Kompositionsklasse von Prof. Winbeck gespielt, er kannte noch meinen Vater und sagte, er wäre ein toller Pianist gewesen. Es ist seltsam, wenn mich jemand auf meinen Vater anspricht, da ich mich manchmal kaum erinnern kann.

Gedanke 7: Auftrieb

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Auftrieb 

Ein Herz scheint mir gefestigt zu sein, wenn es Schmerzen ertragen kann, ohne sich Erleichterung dadurch zu verschaffen, bei anderen Menschen Inventur zu machen, sondern trotz dem Unrecht anderer in Schmerzen bei sich anzufangen. Ohne Risiko, vielleicht kindliches Risiko ist Kunst eben nicht möglich. Missglücktes scheint neben dem Erfolg ein Tor zu sein. Und ohne Unterstützer ist es unmöglich. 

Hamburg

Es gibt keine bekenntnislose Musik, denn Kunst ist nur ein anderes Wort für Sprache und damit nichts anderes als Bekenntnis und Ausdruck. Musik ist Text. Auch die reine Instrumentalmusik.

So sehr sich Musik teilweise um und nach 1945, wahrscheinlich aus Schock und Frustration, gegen das Bekennen wehrte, so ist auch synthetische, durchorganisierte (und doch am Rande des Chaos, des Wahnsinns) ein Archiv von Bekenntnissen. Vieler Musik steckt der Schrecken in den Knochen. Sinnlosigkeit ist auch Bekenntnis.

Zeit ist Bekenntnis. Eine Epoche ist Bekenntnis. In vieler Kunst steckt ein Schrei, zeigt sich Verwirrung, Zynismus, Wut, ein beschädigtes Selbstbewusstsein, ist Wertetraumata das Bekenntnis.

Denn gerade sich Wehren, sich Sträuben ist ein Bekenntnis. Kunst ist Sprache — sind nicht nur Laute und Geräusche oder Klänge oder Ideen oder Experimente. Eine Sprache macht immer Sinn und Aussage. Es ist erstaunlich, dass Deutschland auch nach seiner Zerstörung bezüglich Musik weiterhin eine so große Rolle spielte.