Startseite Nach oben

Pianistin

24. November 2022: Selbst denken ist der höchste Mut. (Bettina von Arnim)

Man hat nur zwei Möglichkeiten: zu schreiben oder zu scheitern, und zwar total. (Natascha Wodin)

Heute erinnere ich an Tirunesh Dibaba, die in der Leichtalethik Geschichte geschrieben hat.

Und an Makrina, ältere Schwester von Gregorius von Nyssa (334-394) – sein größtes Vorbild.

Donna Leon unbedingt in original Englisch lesen! Auf Deutsch ist es nichts. 

Oh, Leute, ich habe etwas neues entdeckt, heute, zufällig, vermutlich wieder als Letzte, aber ich bin begeistert, es nennt sich ASMR – und es sind Geräusche zum Entspannen – oder „Ohrgasm“ – was es trifft. Und zwar haben Youtuberinnen dies „erschaffen“ – worauf ich irgendwie stolz bin, denn auch ich mag YouTube. Es ist eine richtige Kunstform der Sounds. Ich bin ja total sensibel mit Ohren und Klängen.

Wenn manche Menschen ruhig, leise und zart reden, ist das schon „ASMR“ für mich. Zum Beispiel bei der Friseurin oder Verkäuferinnen oder Make up-Beraterinnen – ich höre dann gar nicht richtig zu, ich bin nur im ASMR-Rausch, meine Kopfhaut kribbelt mit Gänsehaut bis zum Nacken.

Ich dachte, so was kenne nur ich. Aber nein, es ist ein Trend! Dennoch: Noch besser als „kunstvolle Sounds“ sind zärtliche, ruhige Stimmen im realen Leben. Ich reagiere dafür leider umso allergischer auf harte Stimmen.

Foto: Frankfurt 

Italien 

Erstaunlich finde ich, dass Johann Christoph Bach derjenige erste Prominente war, der darum rang, als Künstler gesehen zu werden und dementsprechend bezahlt. Das war 1694. Ist es heute anders?

Es war das ständige Ringen um eine entsprechende Gage, so im Buch „ Die Bachs“ (hochinteressant!). Stadtorganisten waren früher Handwerker oder Lakaien (und heute?). Es brauchte Titel (zB „Kammermusiker“), um besser bezahlt zu werden. JS hat dieses Ringen um Geld fortgeführt. Die spröden Ratsherren (gibt es heute auch, die heissen nur anders) wollten aber möglichst wenig zahlen. 

Kreutzbach Eule Orgel Gedächtniskirche Leipzig Schönefeld

 

Register Tanz 

Rostock

23. November 2022: Das Leben ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden. (Martin Luther)

Kein Mann hat das Recht, einer Frau vorzuschreiben: Bis hierher entwickelst du dich, aber um keine Linie weiter. (Hedwig Kettler) Und nur Frauen bestimmen, was sie tragen wollen. 

„Ich dachte nur“, war schon immer falsch.

Heute erinnere ich an Katja Petrowskaja, ukrainisch-deutsch, die keine Grenzen zwischen Literaturen sieht.

Foto: Karlsruhe Christuskirche

Meine erste Ladegast 2015 ❤️:

Ladegast Orgel Mölkau Leipzig

Magdeburg 

Weil ich gefragt wurde: Ja, ich habe in Magdeburg unterrichtet am Konservatorium, aber ich habe dieses Konservatorium als tatsächliches Konservatorium missverstanden … aber das war nur der Name, denn es war leider nur eine ganz normale, nicht besonders gute Musikschule – das hat mir nicht gefallen.

1. Ich hatte sehr viele eigene Konzerte weltweit und mußte Unterricht verschieben – da gab es dafür wenig Verständnis. Besonders wichtig waren mir die Konzerte im Gewandhaus in Leipzig.
2. Das Niveau und die Bezahlung waren niedrig. 
3. Die russischen Kolleginnen waren neidisch und kontrollierend.
4. Ich war total überqualifiziert. 
5. Ich bin nicht der Typ Mensch, der Kinder zu irgendwas wie Üben zwingen will oder kann.
6. Die Stadt hat mir nicht so gefallen, ich wollte nicht hinziehen. (Wobei, manches war schön – Rathaus, Park, Weihnachtsmarkt ❤️)

Ich war trotz meiner Konzerte dort sehr engagiert, was sofort Neid geweckt hat, vor allem, weil der Chef mich mochte. Daher habe ich nach 7 Monaten gekündigt. Ich bin nicht der Musikschul-Typ. Zudem hatte ich gerade begonnen, mich für Orgel zu interessieren. 

Neu: Orgel-Info

Eule Orgel Gedächtniskirche Schönefeld Leipzig

Ladegast Orgel Goethegymnasium Weissenfels

Worship

Meine Meinung zu „Worship“:

1. Jeder Musikstil ist willkommen. 
2. Realistisch bleiben.
3. It‘s a God thing. 
4. Gottes Gegenwart – die musikalische Gabe ist es absolut nicht allein.

Worship wird in vielen Freikirchen, auch FeG usw., sehr hochgehalten, jedoch sind (da die meisten Laien – Männer sind) solche „Worshipper“ sehr unsicher, wenn eine Profi-Musikerin dazu stößt.

Da es mir viel zu langweilig war, bei schlechten Laien nur „mitzuspielen“, wollte ich lieber meine eigene Band gründen bzw leiten, worin ich auch sehr gut war. Aber: Was bekam ich da alles zu hören! Ich muss erst bitten, fragen, warten, mir wurden Bücher und Predigten (alles von Männern) in die Hand gedrückt, wie „Unterordnen und wie Demut“ geht.

 

 

Ich glaube, als normale Laiin oder noch besser Laie hätte ich das alles gar nicht zu hören bekommen. 

Zudem hatte ich den Eindruck, dass alle, die mir Demut aufdrücken wollten, selbst nicht demütig waren. 

Salbung war ein weiteres Lieblingswort neben Demut. Aber die Salbung spürte ich schon längst. Doch wurde ein Katalog von Regeln aufgedrückt, ab wann man Salbung erst „haben dürfe und zeigen könne“.  Es war frustrierend! 

Künstler können und dürfen nicht dermaßen kontrolliert werden. Sie haben eine innere Antriebskraft, die sich Raum nimmt. Sie sind nicht die besten Schafe, brauchen aber Hirten. Das kreative und prophetische Element in Künstlerinnen zu unterdrücken, schadet, auch Kirchen und Gemeinden. Denn Künstler wollen ihr Herz hörbar machen. 

 

 

Wie Demut entsteht, weiß ich nicht. Ich weiß nur, wie sie nicht entsteht. Niemals durch Zwang, Strafe, Druck, Ungerechtigkeit, Heuchelei und Unterdrückung. Wenn ein begabter, berufener Mensch demütig wird – ich meine, wirklich – von Herzen – das ist eines der größten Wunder. Selbst Mose hat hier 40 Jahre für gebraucht! Und es steht nicht da, wie es geschehen ist. Ich suchte! Suche! 

Unbegabtere Menschen haben dieses Problem gar nicht bzw. verstehen meist gar nicht, um was es geht, was das Problem ist. Für die ist Mose nur der Mörder, der Kriminelle, der Niemand aus der Wüste. Nicht der Vorbote Jesu, der Retter des Volkes und – der demütigste Mensch (Bibel). Was für ein Titel. Ich bin in awe. 

Hamburg 

30. September 2022: Design reflektiert Welt.

Design reflektiert, was in der Welt passiert. (Erika Pinner)

Heute erinnere ich an Emilie du Chatelet, 1706 geboren, und an Nanda Herbermann, die ihr Leben aufs Spiel setzte, gegen die Nazis und aktiv für die Wahrheit zu arbeiten.

Neu: Orgel-Information Suhl

Köhler Orgel Kreuzkirche Suhl

25. Mai 2022

Schlagwörter: ,

1 Kommentar
Kommentar verfassen

Jeder sagt: “Über Nacht berühmt geworden.” Das geht nicht über Nacht. Das sind Jahre voller harter Arbeit. (Margot Robbie)

Heute erinnere ich an Kaiserin Masako, aus Tokio, und Malaika Mihambo, Sportlerin, Ausnahmeathletin.

Foto: Labialpfeife Jetschke und AHS, Würzburg Heidingsfeld

Neu: Eule Orgel Opus 654 Mozarteum 

Danke an Jiri

https://ladegastverein.de

23. Mai 2022

Schlagwörter: , ,

5 Kommentare
Kommentar verfassen

In der Musik gehört der erste Platz den Musikern und Komponisten, dem Theoretiker kommt die zweite Stelle zu, dort ist sein Platz. (Hermann Pfrogner)

Heute erinnere ich an Gurinder Chadha, eine talentierte Inderin, die Humor verwendet, um Frieden zwischen Mann und Frau zu schaffen. Humor als Waffe für Gleichberechtigung. Schönes Zitat von Hermann Pfrogner. Heutzutage denken viele Theoretiker und Musikwissenschaftler, ihnen gehöre der erste Platz und nicht den Musikerinnen. 

Foto: Greifswald Dom

Das Weihe-Konzert der Steinmeyer Orgel in der Kirchenburg Hüttenheim war sehr schön. Danach gab es zur Weihe noch einen Umtrunk. Ich habe Blumen und Wein geschenkt bekommen. Es war wunderschönes Wetter. Presse und Sonntagsblatt mit Timo Lechner waren da und haben Fotos gemacht, bald kommt der neue Artikel. Mein Podcast bei Backstage geht am Montag mittag online, ich sende euch den Link, auch auf YouTube. Das Interview habe ich in Greifswald gegeben. Orgelbau Hey hat auch andere Orgeln hier in Franken restauriert, eine davon wurde vor ein paar Tagen abgenommen.  Die Presse zu den Konzerten der letzten Tage und Wochen in der Thüringer Allgemeine etc. stelle ich noch ein.

Ich mag sehr Camille Saint-Säens “Orgel-Symphonie”, Da Falla “Noches”. Wusstet ihr, dass Antonio Loprieno Sprache als Mittel zur Verewigung sieht? Sie dient aber nur vorübergehend zur Verewigung menschlicher Macht. Denn das Wort an sich ist laut Bibel Gott. Er ist das große, unendliche Wort  (Johannes 1). Erstaunlich finde ich immer, dass viele Menschen versuchen, die Bibel zu interpretieren und auszulegen und damit massiv in die Wolle mit anderen kommen oder ganze Sekten gründen, auch und gerade Theologen und Philosophen. Was verrückt ist, denn die Bibel ist sehr klar, deutlich, auf den Punkt, sachlich und legt sich selbst aus, und das völlig logisch. Das NT ist völlig klar und erklärt sich selbst. Da gibt es gar nichts dran zu wundern, sondern nur zu glauben oder eben nicht. Die Bibel erklärt sich selbst. Gerade Fragen wie “Woher kommt das Böse”, “Wie werden wir gerettet”, “Wer ist der Messias?”, “Wer ist Jesus?” und “Was passiert nach dem Tod?” werden deutlich erklärt und auch, was Tod und was Sünde und was Opfer ist und was das Kreuz bedeutet und warum Jesus sterben musste etc.  – wird alles genau erklärt. Wenn jemand meint, das anders zu erklären oder andere Interpretationen zu suchen und zu finden, dann ist es halt keine biblische Interpretation mehr. 

Ich komponiere Werke für Orgel, Orchester, Chor und Klavier. Ich bin hierbei von verschiedenen Kulturen beeinflusst worden, insbesondere von der jüdischen, amerikanischen und französischen. Auch verschiedene Kunstsparten wie Lyrik und Malerei fließen in meine Kompositionen ein. Da ich male, stelle ich mir die Klangfarben an der Orgel als reale Farben vor, wie auf einer Leinwand. Viele meiner Werke sind von Gedichten beeinflusst. Ich liebe hierbei die Sprache, auch die klangvolle Sprache anderer Länder und Kulturen, transkulturell. Da es viel zu wenige Komponistinnen gibt, besonders nicht in E-Musik, für Orgel und Orchester, möchte ich weiter viel komponieren und in Verlagen veröffentlichen. Dazu gehört viel Mut. Es werden fast nur männliche Werke gespielt weltweit, und zu wenig weibliche Personen, die zeitgenössische klassische Musik, also Contemporary Classical music schreiben. Da Konzertprogramme bis heute zu 100 Prozent aus Männer-Komponisten bestehen, ob Alte Musik oder Neue Musik, möchte ich hier die Quote dringend heben. Es macht mir viel Spaß, die weibliche Komponente in der Musik herauszuheben. Ich habe die Pandemie durch einen Zyklus in Musik festgehalten. Dieser Zyklus heißt Pandemic Dance. Wilde Tänze an der Orgel.

Meine Kompositionen wurden seit 2018 bis 2022 in folgenden Verlagen veröffentlicht:
Heinrichshofen Verlag Bielefeld 2019 (schwedische Orgelmusik)
Laurentius Musikverlag Frankfurt am Main 2020 und 2021 (Pandemic Dance Zyklus)
Furore Verlag Kassel (für Komponistinnen) 2020, 2021, 2022, Werke für Orgel, Klavier, Chor und Orchester
Merseburger Verlag Kassel für Orgelwerke 2022
Stringendo Verlag für meine Orchesterwerke 2022
Intermezzo Verlag Berlin für meine Orchesterwerke 2021
Diese Werke habe ich zum großen Teil selbst uraufgeführt in Konzerten (Live-Mitschnitte auf Youtube)

Danke für die Stipendien: GVL; HfMT Hamburg/Siemens Musikstiftung, Stipendium Mozarteum, Stipendium der Stadt Würzburg für Kultur, GEMA, Gisela Bartels-Stiftung Hamburg.

12. Mai 2022

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Ich lasse nicht zu, dass andere bestimmen, ob ich dazugehöre oder nicht. Das mache ich selbst. (Serap Güler)

Heute erinnere ich an Megan Rapinoe und Kazuyo Sejima, die schrieben, dass Architektur bedingt, wie Menschen sich im Raum begegnen. Sehr wahr.

Foto: Bach und Ann in Leipzig

Ich habe meine Fingernägel rot lackiert. Äußert selten mache ich das.

Also, es sind 30 km jeden Tag mit dem Radl. Anstrengend. Obwohl es hier kaum Hügel gibt. Die Nummernschilder sind HGW, NVP, RÜG, VPR – nett. Heute habe ich auch mit audite telefoniert.

Und war mein Interview mit Backstage Podcast. Es war schön. Ich musste es schon mal verschieben.

Mir fällt auf, es gibt Orgel Nerds, die sind wie Autofans, oder Maschinenfans, oder Flugzeugfans, also Nerds für Technik, Geräte, Maschinen, Cockpits usw. Um Musik geht es ihnen dabei gar nicht. Solche Nerds können auch komplett unmusikalisch sein. All das alles ist weit entfernt von mir. Denn es geht immer natürlich in allererster Linie um Musik. Meine Liebe zur Orgel ist weit darüber hinaus vor allem die Liebe zur Musik an der Orgel. Die Orgel ist nur Mittel zum Zweck, heißt, die Orgel, so schön sie ist, ist das Instrument (kein Gerät), an der die Musik erklingt. Meine Liebe zur Orgel ist die Liebe zur Orgelmusik. Konkret gesagt, die Liebe zu Bachs Musik. Ich glaube, das ist der große Unterschied zwischen Nerds und Künstlern: Die einen reden pausenlos über das Gerät. Sie kommen nie darüber hinaus. Die anderen machen Musik. Es ist ein riesiger Unterschied, über einen Fußball zu reden oder Fußball zu spielen. Über Kochtöpfe zu reden, oder Essen zu kochen und zu essen, wozu man Kochtöpfe braucht. Über die Voraussetzung zu philosophieren oder das Brillante, das große Etwas, das Unsichtbare, Herrliche hinter der Voraussetzung zu sehen und zu lieben und anzustreben. Es ist eine Frage der Erkenntnis, der Gabe, der Priorität. Die Orgel ist sichtbar, irdisch, materiell. Die Musik ist unsichtbar, geistlich, geistig, himmlisch. Niemand, der sich mit dem Zweiten mit Herzblut beschäftigt, wird ein gewissenloses Lästermaul sein oder bleiben. Sehnsuchtsort Orgel. Hier bleibe ich niemals beim Sichtbaren stehen.

Neu: Ilfeld

14. Februar 2022

Schlagwörter: , ,

2 Kommentare
Kommentar verfassen

Glauben ist Vertrauen. Nicht blindes, sondern sehendes Vertrauen. Nicht passives, sonders kühnes Vertrauen. (AHS)

Ich lese Martin Bubers “Stationen des Glaubens“.

Oben: Strebel Orgel 1905 Oberhöchstädt

Mein Geburtstag ❤️ und Valentinstag

Wir besuchten bei strahlender Sonne die beiden Wolfgang Eisenbarth (Passau) Orgeln in kath. Schlüsselfeld bei Bamberg: Wundervolle Orgel in St. Johannes mit 2 Manualen und 29 Registern, romantisch disponiert, in Schlüsselfeld in Oberfranken/Mittelfranken bei Nürnberg, im Landkreis Bamberg im Herzen Frankens, eine wunderschöne weiße Kirche mit Turm und einem barock gezierten Südportal, mit Wappen von Schlüsselfeld und Schlussstein im Chor. Rote Bänke, reich verzierter, rot-goldener, barocker Hochaltar aus der Würzburger Universitätskirche von 1701 von Kilian Stauffer, Hochaltargemälde mit Erzengel Gabriel und Maria. Putto mit Schiff und Weihrauchfass schmücken die Empore, Rokoko-Tabernakel, wunderschöne Chorfenster, spätgotische Figurengruppen. Schwarze Tasten mit weißen Obertasten, gerades Pedal.

Sehr schön auch die Eisenbarth in St. Marien: Barocker Kirchenbau in Schlüsselfeld, Landkreis Bamberg, von 1724. 1945 und 1972 Erneuerung bzw. Generalsanierung. 1484 war sie die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle mit Bildern der Vierzehn Nothelfer, die 1625 saniert wurden. Sie diente als Wallfahrtskirche. Die barock disponierte, neue zweimanualige Orgel mit 13 Registern, türkis-silber-gold mit Putto, Engeln und Schnörkeln im historischen, barocken Gehäuse von 1707 von Johannes Hoffmann oben unter der Decke. Lampen wie Vorhangsknödel, barocker Hochaltar, keine Kronleuchter, Beichtstühle mit roten Vorhängen.

Neu: Orgel-Information

13. Dezember 2021

Schlagwörter: , ,

7 Kommentare
Kommentar verfassen

Musik ist die Sprache der Menschlichkeit, wann immer und wo sie erklingt. In ihrer Gegenwart sind wir eins. (Charlotte Graf)

Oben: Deutschhauskirche

Neu: Songwriter, Steinway & Voice

Gesegneten Advent. Wie gefallen euch die beiden Kompositionen auf meiner neuen audite CD (offiziell Release Mai 2022)? Shades (Schatten) und Rapture (Entrückung) heißen sie. Es ist offiziell meine 6. Bach-CD. Allerdings hat sie ja auch andere wundervolle Komponisten dabei wie Reincken, Scheidemann. Hoffentlich werde ich bald eine romantische CD einspielen. Mein Blog auf der audite-Künstler-Seite ist aktualisiert:

audite Blog AHS

CD Holy Spirit. Komm, Heiliger Geist. Trost Orgel. Mai 2022, Audite-Verlag

Shop Neue CD

12. Februar 2021

Schlagwörter: ,

1 Kommentar
Kommentar verfassen

Für Pianistinnen: Kulturschock KiMuWelt. (AHS)

Kirchenmusikwelt.

Ich erinnere mich an meine Anfangszeit mit Registrieren in Frankfurt an der Hochschule. So niedlich! „Wie würden Sie dies registrieren?“ „Ähm …“

Und jetzt liebe ich Registrieren!

Bei Bach finde ich es wichtig, an Schönheit zu denken, nicht an Wildheit. Daran, dass Kadenzen entspannt sind und dennoch keine Spannung verlieren dürfen (klingt das nicht etwas widersprüchlich).

Pedalorientiert, mit exzellent etablierter Bewegungsqualität und Gewichtung, Auftakte timen und variieren, Pausen nicht überwuchern durch Klang, Elastik, Touché, Katabasis, Anabasis, Circulatio. Klein am Ventil und ohne Gewalt.

Super Unterricht gehabt und stundenlang registriert.

22. Januar 2021

Schlagwörter: ,

Kommentar verfassen

Es kostet Kraft, ein Gesamtkunstwerk zu sein. Schreibe ich an meinem Roman, so verändere ich mich; so wie ich mich verändere, so verändert sich meine Kunst.” (AHS, 22. Januar 2010)

So ist es heute immer noch. Ich liebe es, eigenschöpferisch zu sein.

Es war heute recht windig-sonnig-kalt in Hamburg. Ich übte heute sieben Stunden in St. Katharinen (ich nenne es immer Katharine) ab acht Uhr, Menschen hörten unten zu, freuten sich und klatschen. Ich hatte Unterricht, habe diesen vor- und nachbereitet, mich eingespielt, schrieb alles auf, nahm auf. Sonne kam heraus. Auf dem Weg zurück habe ich mich verfahren. Später holte ich mir bei einem Italiener Spaghetti Bolognese, und es war fast wie eine Art Zurückholen von Normalität (Spielen und Spaghetti essen hinterher), obwohl ich es auf einer sonnigen Brücke im Stehen aß (und die Leute mich freundlich anlächelten).

Später habe ich mit Katelyn Emerson aus den USA gesprochen, eine phantastische Organistin. Es war ein sehr ermutigendes, fröhliches Gespräch. Wir sprachen u.a. über Frauen an der Orgel und unser gegenseitiges Erleben in der Orgelwelt.

Wir überlegten, dass die Orgelwelt eine andere Kultur sei als die Welt der Pianisten oder anderer Instrumente. Meine extrovertierte Art voller Ziele wäre zudem noch mal eine ganz eigene Kultur. Jeder Mensch ist eine eigene extra Kultur. Das ist gut, darüber nachzudenken.

In der Pianistenwelt denkt jeder von sich: I am the best. Und das ist ok. Muss so sein. Um sehr gut zu werden. Doch wehe, man überträgt dieses Mindset in die Orgelwelt. Dann ist man arrogant. Kulturschock.

Hater sollte man generell ignorieren, meinte sie.

Ausländer haben es oft leichter, da sie als faszinierend gelten für Deutsche. (Die Deutschen mögen Deutsche oft nicht. Egal, wo.) Umgekehrt auch, als ich in den USA war, war ich die faszinierende Europäerin. Außerdem gehen Ausländer oft wieder zurück. Warum sie also als Konkurrenz wahrnehmen?

Und überhaupt, wie geht man mit weiblicher Konkurrenz um? Viele Männer können ohnehin schon mit Frauen nicht normal umgehen, geschweige denn, wenn sie Konkurrenz sind oder sein könnten. Das ist noch eine Stufe schwieriger / höher.

Der Punkt, dass, sobald man über Frauenfeindlichkeit spricht, viele Männer panisch dicht machen und nicht mehr zuhören, fand ich einen wichtigen Punkt. Man muss diplomatisch um die Sache herum reden. Denn wenn sich Männer unwohl fühlen, ist es schwer, sie für Verständnis zu gewinnen.

Ich spazierte dabei durch die Innenstadt. Katelyn ist mit einem australischen Orgelbauer verheiratet. Sie meinte, ich solle unbedingt ein Buch über meine Erlebnisse in der Kirchenmusik schreiben. Sie findet das spannend. Ich nenne das Buch Kulturschock Kirchenmusik. 

Spannend war in Katharine (St. Katharinen Hamburg) den extra stehenden Cornet-Baß 2 im Pedal zusätzlich im Scheidemann-Choral zu ziehen. Wow! Das ist etwas Besonderes. Es wird dadurch ein vierstimmiges Werk, als käme zum Bass noch ein imitierender und vorimitierender Sopran in Otavparallelen hinzu. Man muss jedoch zweimal oktavieren und den Cornet-Baß 2 am Ende herausnehmen. Ich liebe die melodiösen Durchgangsviertel, das Dichte. Die Zinke war kältemäßig verstimmt, eine Coronazinke. Ich finde Registrierung so interessant. Ich könnte da stundenlang tüfteln. Ganz am Anfang hatte ich Angst vor Registrierung. So vor drei Jahren. Am schönsten ist, wenn man dann wirklich eine hat, die dann final ist und die man durchgehend und immer gut findet.

Wenn man koppelt, muss man das jeweilige Keyboard nach hinten ziehen.

Wichtig ist im Pedal, dass es trotz Artikulation dicht und flächig und singend bleibt. Da ich meine Orgelschuhe vergaß, habe ich mit Socken gespielt.