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Orgelblog

27. Januar 2022

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Wir Frauen sind die Mehrheit im deutschen Volk. Auf uns kommt es an. (Toni Sender)

Deutsche Politikerin. Schade, dass sie schon tot ist. Sie machte auf die ungleiche Bezahlung aufmerksam. Dabei sieht und weiß es jeder.

Heute viel geübt.

Dass Frauen noch immer nicht die gleiche Bezahlung für die gleiche Arbeit bekommen, geht, wie ich gelesen habe, auf den frauenfeindlichen Kern der deutschen Gesetze und des deutschen Staatsapparates bis 1977 zurück, in denen Frauen nicht ansatzweise die Rechte wie Männer hatten. Die Staatsanwaltschaft ist ein System. Ein von Männern eingerichtetes System. In dem jetzt Frauen mitspielen dürfen. Wenn sie im System bleiben. Dieses System ist für normale Bürgerinnen und Bürger meist nicht durchschaubar, unverständlich. Das wissen die auch. Man muss Jura studiert haben, um dieses System zu durchschauen. Schade, dass ich nicht auch Jura studiert habe. Wie früher die Musiker mussten. Es ist nämlich sonst ganz leicht, wenn die das möchten, Laien einen Formfehler unterzujubeln. Wie oft haben Parteien ohne Anwalt gegen Parteien mit Anwalt gewonnen, frage ich mich? Weiss das jemand? Es ist ein System mit Normen und Gesetzen, teilweise auch ungeschriebenen. Und es ist zudem auch oft ungerecht und willkürlich. Das System ist nicht demokratisch, erzwingt einen Anwaltszwang, dadurch sicher viele Fälle gar nicht erst zu Gehör gebracht werden können. Besonders nicht Fälle von Frauen. Ist es nicht etwas bedenklich, dass ein solches System “Recht” spricht? Es ist oft das Recht der Stärkeren, der Reicheren, der Gewiefteren, des Gerisseneren, und meist das Recht der Männer. Das Recht der Frau ist definitiv untergeordnet. Man muss sich ja nur die Strafen für Vergewaltigung ansehen. Wenn es überhaupt zu einer Verhandlung kommt. Es gibt sicher eine hohe Dunkelziffer an Vergewaltigungen. Ich wünschte mir, wir hätten ein christliches, frauenliebendes und gerechtes, edles Rechtswesen als Gentleman, das nach der Wahrheit sucht. So ist es gar nicht.

Heute erinnere ich auch an Bogolo Kenewendo, botsuanische Politikerin.

Oben: Nächstes Konzert

Sie haben mich zur Prinzessin der Naturwissenschaften gemacht. Sie hätten mir besser ein Gehalt gegeben. (Sofja Kowalewskaja)

Russische Mathematikerin. Leider auch schon tot. Was für wunderbare Frauen.

Ich muss sagen, dass Üben UND Dissertation schon eine Überforderung sind. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich beides unter einen Hut bekommen und dennoch leben soll. Wie soll ich 6 Stunden das und 6 Stunden das andere per Tag machen? Das sind 12 Stunden. Und wenn es nur 10 sind. Oder nur 8. Jeden Tag. Bitte betet für mich. Allein so ein Reger ist nicht mal eben so geübt.

Bald: Konzert Freckenhorst bei Münster

14. Januar 2022

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Es gibt viele hasenfüßige Männer. (AHS)

Und ganz tolle.

Oben: Luzern, Späth Orgel

Morgen beginnt das zweitägige Doktorandenseminar (Methodenseminar) via Zoom. Ich bin der Höhepunkt am Ende.. (nunja… )… PPP, Thema: Die Resonanz-Theorie und BACH BERÜHREN. Endspurt. Den ganzen Tag dran gebastelt.

Heute erinnere ich an Ricarda Winkelmann, Klimaforscherin, an Marian Wright Edelman, Kinderschutzaktivistin, und Sandra Richter, Philologin.

Was mir auffällt: In den Bereichen, in denen Männer sich gegenseitig untertan sind, werden oft nur die Frauen zugelassen, die bei diesem Spiel mitmachen. Nehmen wir zum Beispiel den Bereich der Literaturkritik. Die wenigen weiblichen Stimmen dieser Branche übertreffen noch das unterwürfige maskuline Lob über die ach so tollen Männer, anstatt danach zu fragen, warum stets nur Männernamen auftauchen. Diese Frauen verbünden sich mit Männern, meist gegen Frauen. So auch in anderen Branchen. Auch Frauen in Germanistik lesen, studieren und erforschen fast nur alte Männer-Literatur. Ich glaube auch, obere Plätze in den unzähligen Männersystemen werden nur an Männer vergeben, die das Spiel der Unterwürfigkeit durchlaufen haben und beherrschen.

Wusstet ihr, dass gewisse Verpackungsfirmen über 15.000 Papiertaschen einfach verbrennen lassen pro Jahr, gerade nach Weihnachten? Eine unglaubliche Ressourcen-Verschwendung und doppelter Umweltschmutz.

Neu: Vierne Clair de Lune, Späth Orgel Luzern

13. Januar 2022

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Musik ist die Resonanzquelle Nummer 1. (Hartmut Rosa)

Oben: HSLU Luzern

Die Resonanz-Theorie vom Hartmut Rosa spielt für meine Dissertation eine wichtige Rolle.

Heute aß ich Gheymeh, ein persisches Gericht mit Linsen, ein sogenanntes Schmorgericht mit Safranreis und Knoblauch-Joghurt. Ich habe eine neue leckere Schweizer Trinkschokolade entdeckt: Cailler, lecker.

Gestern kam ich sehr spät heim. Kaum erreicht man die deutsche Grenze, exakt da gehen pünktlich die Verspätungen los.

Seltsam: Alles was nach Deutschland reinkommt, wird nicht/kaum kontrolliert. Keine Polizei. Schweiz und die anderen Länder kontrollieren.

Mein Bein ist so gut wie in Ordnung, Wunde ist zu, habe zudem eine Creme und ein Paar besondere Strümpfe bekommen, da es noch 1 cm geschwollen ist, wenn ich laufe. Es ist spannend, unser ganzer Körper besitzt einen Lymphkreislauf. Auch die Erde scheint einen Lymphkreislauf zu haben und muß Strümpfe tragen.
Am Samstag werde ich geboostert. Das ist für meine Reisen in die Schweiz und Österreich viel besser, auch wenn ich das alles bedenklich finde. Doch habe ich die Bakterien gesehen, die meine Wunde infiziert haben? Was weiß ich persönlich von Viren und Bakterien? Das überlasse ich anderen. Sollten die uns belügen, so ist das ihre Verantwortung.

Neu: Orgel-Information:

Toggenburger Bauern-Orgel

6. Januar 2022

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Ich hatte immer zu viel zu lernen, um etwas ganz zu lernen. (Caroline Herschel)

Deutsche Astronomin.

Oben: Vestenbergsgreuth, Hoffmann Orgel

Mein Bein ist abgeschwollen. Gott sei Dank! Danke für eure Gebete. Gott bringt mich zum Staunen. Noch am Abend gestern habe ich geübt, als ich vom Krankenhaus zurückkam. Die Ärzte waren deswegen so vorsichtig mit mir, weil sie gewusst haben, dass ich Musikerin bin. Es tut zwar noch weh, wo reingeschnitten wurde unter dem Knie, mein Fuß sieht aus wie ein kleiner Pumuckl-Fuß und mein Knie ist noch etwas dick. Aber alles kühl und weiß, es ist kein Vergleich zu gestern (rot und heiß). Das reimt sich…

Daraus habe ich gelernt: Auf Gott vertrauen, auf das eigene Herz hören ist manchmal mehr als auf Experten hören. Auch wenn die genial sind. Experten, egal ob Ärzte, Richter, Lehrer..  leben auch „nur in ihrer eigenen Welt“. So wie ich. Die Welt aber ist groß. Und vor allem Gott ist groß.
Er hat mir geholfen.
Am Freitag nehmen sie in der Hautklinik das Pflaster und die Fäden weg. Dann sehen sie ja selbst, ob alles ok ist. Wie es wohl unter dem Pflaster aussieht? Bin neugierig und darf nicht schauen. 
Dass ich nicht baden darf, ist schlimm. Wer hätte gedacht, dass ich so verletzlich bin und auf dumme Keime reagiere?

Es fällt mir immer mehr auf: Alles ist geistlich. Es gibt in diesem Leben nichts, was nicht geistlich ist. Das Leben ist nicht nur manchmal oder „ein bisschen“ geistlich oder nur in der Kirche oder wenn wir uns grad so fühlen oder im Abendmahl – nein. Es ist nie nicht geistlich, keine Entscheidung, kein Streit, jeder Atemzug, dass wir überhaupt existieren. 

Heute viel geübt. Morgen am Donnerstag fahre ich mit Pflasterbein zum Konzert Richtung Osnabrück, da werde ich abgeholt von den Veranstaltern.

Ich lese Eugen Fink. Er schreibt zwar recht blumig, wie es damals eben üblich war, aber gut. Er schreibt über „Spiel als Weltsymbol“.  Über „Abständigkeit“, über Philosophie. Ich mag ihn. 1960 waren „Gelehrte“ näher am Staunen und an der Demut als heute. Was gibt es nicht gerade in der Musikwissenschaft heutzutage für grässliche Gestalten, für die Staunen, Gott, Kunst und Demut Fremdwörter sind.
„Alles, was überhaupt ist, ist schon in seinem Seiendsein wunderbar und rätselhaft“ (Eugen Fink). Seiendsein. Wie schön. Wer schreibt heute solche Sätze in der Geisteswissenschaft, die unfassbar atheistisch geworden ist und die einfachsten Erkenntnisse nicht mehr hat?

Zwei neue Videos:

 

 

Neu: Orgel-Information:

5. Januar 2022

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Ein Bilderbuch ist die erste Galerie, die ein Kind besucht. (Kveta Pacovska)

Tschechische Kinderbuchillustratorin.

Heute war alles total anders. Ich hatte eine entzündete Wunde am linken Bein (superinfiziert = Bakterien), und mein unteres Bein (Wade, Fuß) war angeschwollen! Die Hautärztin sandte mich in die Hautklinik = Uniklinik = Krankenhaus!! Das zerstörte komplett meinen Tag. Und auch nicht. Ich habe so viel gesehen und erlebt und gelernt. Es wurde mir Blut abgenommen, um meine Entzündungswerte zu messen (Horror – aber die machten das top!) – meine Werte waren sehr gut, dennoch wollten sie mich dabehalten. Ich sollte 5 Tage mit Antibiotikum über die Vene bleiben! Ich sagte, das geht gar nicht. Also bekam ich Antibiotikum als Tabletten, oral bei weitem nicht so stark. Wird es nicht besser, muss ich kommen und bleiben. Bitte betet für mich, dass ich sehr schnell ganz gesund werde. Und sie öffneten den Entzündungsherd, eine kleine rote Fläche unter dem Knie. Das ist eine kleine OP ohne Narkose (mit Eisspray-Narkose). Es kam aber kein Eiter, nur Flüssigkeit, das ist gut. (Deswegen ließen sie mich (ungern) gehen.) Das sind nur Hautkeime. Das Bein war dadurch sofort entlastet und kühlte ab. Aber die Infektion ist dadurch nicht sofort weg. Bitte betet, dass mein Bein abschwillt. Worst Case: Blutvergiftung. Sehr gefährlich. Der Schnitt in die Entzündung wurde in der chirurgischen Notfall-Station gemacht! Da die Hautklinik kein Risiko eingehen wollte (Knie). Das ärgerte die Ärzte in der Notfallaufnahme, in der die Hölle los war. Ich passte da gar nicht hin. Aber die machten das perfekt und waren lieb zu mir. Bitte betet, dass keine Narbe zurückbleibt.
Ich habe noch nie eine Unfall-Chirurgie erlebt. Ich stand da mit offenem Mund. Was die leisten. Enorm. Was das für Menschen sind. Absolut bewundernswert. Völlig andere Welt. Ich saß nicht im Wartezimmer, sondern stand einfach innen und sah mir alles an. Es war wie im Film. Ich stellte viele Fragen. Es war so interessant.

Oben: Bittner Orgel

Neu:

Orgel Vlog AHS – Hey Orgel Burghaslach, Franken, ev. St. Ägidius

Burghaslach

Contrapunctus 1 KUNST DER FUGE

zu meiner CD

Entscheidungen zur Interpretation:

Moderner Flügel

– Pedaleinsatz: Ja (für Brillanz) oder grundsätzlich Nein oder Zwischenvarianten: An gewissen Stellen „erlaubt“ (Sprüngen, großen Griffen, Betonung, singuläre Momente, Hervorhebung… ).

Gerade Männereinspielungen mit großen Händen können leichter auf Pedal verzichten. Zudem spielen Akustik und Instrument eine große Rolle.

– Artikulation: Wie soll bereits das allererste Thema (Contrapunctus 1) artikuliert werden? Deutlich abgesetzt, weich abgesetzt? Oder eher portato? Denn so muß das Thema durch den gesamten Contrapunctus, im Grunde durch das ganze Werk eingehalten werden. Wie werden demzufolge die Viertelnoten, wie die Achtelnoten artikuliert? Nonlegato? Gebunden? Eher spitz? Wie die Gegenstimmen im Dialog oder Kontrast zum Thema? Wie die Themeneinsätze und Gegenmotive? Wie werden Punktierungen, Synkopen und Triolen artikuliert? Was ist leggiero, was luftig?

– Themeneinsätze

Wie und in welcher Klangschattierung werden die neuen Themeneinsätze in allen Stimmen wiedergegeben (Dynamik)? Wie werden did. einzelneren „Gestalten“ interpretiert? 

– Tempo

Welches Grundtempo wird gewählt? Dieses muss durch das Werk im Groben eingehalten werden, ohne massive Schwankungen, Accelerando, Ritardandi.

– Spielen Zahlensymbolik oder vertonte Bibelverse bei der Interpretation eine Rolle? Wird das Werk als geistliche oder absolute Musik aufgefasst? 

– Fingersätze und Klang

Die Fingersätze sind extrem wichtig, und sie entscheiden viel über den Klang und Gleichmäßigkeit: Wird Fingerwechsel bevorzugt, viel oder wenig Daumeneinsatz, für Klang der vierte Finger?

Wird sogenannter „alter Fingersatz“ verwendet?

Mit welchen Fingern wird getrillert? Wie Sechzehntelläufe besetzt?

– Triller mit oder ohne Nachschlag?

– Puls und Schwingung 

Wie schwingt das Werk in seinen Werkgrößen, was Diminutionem, Augmentationen, Vorwegnahmen, Spiegelungen, Climax, Rhetorik?

– Wie geht man insgesamt mit der stetig wachsenden Komplexität und Chromatik um? Wie wird gesteigert? Wie interpretiert man hier selbst? (Nachwehen, Abbruch, Kanon, Parallelen, Abbruch)

Obwohl ich ernste Kunst mag, bin ich im normalen Leben (drumherum um die ernste Kunst) sehr gern lustig. Humor ist Intelligenz. (AHS)

Oben: St. Paul ev. Würzburg Heidingsfeld

Heute redeten wir über meine neue CD, die bald herauskommen wird. In meinen Werken, in meinen Kompositionen ist die Form (den Deutschen besonders wichtig, so wie Regeln, Liturgie usw.) das Konzept, das ich habe. Das Klangkonzept. Mein Ideen-Konzept. Die vielen kreativen Türen, die ich bereits am Anfang meiner Werke öffne, habe ich während der Komposition nicht vergessen. Ich verarbeite sie aber nicht nach typischen Regeln. Ich finde sie wieder, da haben die Zuhörer die Türen vielleicht wieder vergessen. Warum sollte ich Themen, Motive oder Türen so verarbeiten, wie man es bereits kennt? Ich tanze zu ihnen zurück, jongliere mit ihnen. Reiße sie auf. Oder ab. Und wo steht, dass ich überhaupt zu ihnen zurückkehren muss?
Wer sagt, dass etwas so oder so eine Form zu sein hat, um nicht beliebig zu sein? Und wo steht, das die, die regelkonform spielen können, Komponisten werden? Ein Konzept zu haben bedeutet also nicht, keine Form zu haben. Bei mir sieht die musikalische Form einfach anders aus. Und zwar ganz bewusst.

Es ist mir jedoch wichtig, dass meine Werke Tiefe haben.

Heute gab es Ente und Käsekuchen und Die kleine Farm und sogar etwas Schnee. Ich höre Franz Xaver Schnizer. Sehr nett. Nice. Mozartlike.

Bärbl Kehrer aus Stuttgart ist bis heute zu geizig, meine sechsstündige Probe für die Kulturenmühle Stuttgart zu bezahlen. Man muss sich mal vorstellen, dass diese Frau einer Profimusikerin wie mir nicht mal die Fahrt bezahlen will und eine sechsstündige erste Probe als “Kennenlernen” bezeichnet. Und diese beziehen noch „Künstlerhilfe“ und Neustarthilfe etc., wollen aber andere Künstlerinnen nicht bezahlen und nutzen sie aus. Der Grund ist, dass ich keine Zeit und Kraft habe, solche Shows weiter zu begleiten, auch wenn sie ganz nett sind. Zudem musste ich dauernd nach dem Vertrag fragen. Hier sieht man deutlich, dass auch Frauen sehr frauenfeindlich sein können.

Neu: Hamburg (Master-Prüfung):

Chopin Hamburg

Weihnachten 2021

Neu: Orgel-Information Saarbrücken:

24. Dezember 2021

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Was kann ein Mensch sein, wenn sie erkennt, dass sie nur ein Mensch ist? Denn was bin ich ohne Jesus, nichts anderes als Führerin meines eigenes Sturzes. (AHS)

Gesegnete Weihnachten! Danke, Jesus, dass du in meine, in unsere Welt gekommen bist. ❤️

Den Weihnachtsbaum durfte ich schmücken. Wir sahen einen Film über Schlittenhunde im Rennen in der Finnmark und in Alaska. Iditarod. Fast nur Männer. Und eine Schwedin ☺️. Ich finde es trotzdem nah an Tierquälerei. Die Hunde sind übrigens unglaublich schön und würden für ihre Besitzer ihr Leben geben. 

Ich lese Patrick Modiano.

Neu: Clerambault Suite

Floradomie, Martin Perscheid, Urfassung

19. Dezember 2021

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Wir können.. verfolgen, wie Äußerungen zirkulieren, von Hand zu Hand gehen.. (Bruno Latour)

Oben: Steinway, Kleiner Saal HfMDK Frankfurt 

Bin in Stuttgart angekommen. Morgen 13 Uhr Konzert. Mein Hotelzimmer ist kuschelig. Die Stadt glitzert mit Pferd und Porsche und auch die Straßenmusik ist alles andere als christliche Weihnachten: Asiatische Panflöte spielt Popsongs und türkische Bands muslimische Lieder. Viele hören zu. Ein kleiner einsamer Chor junger Leute singt Hosianna und niemand hört zu. Doch: ich. Auf Werbeplakaten steht „Magische Weihnacht“. Und überall ist Weihnachten = Essen und Geschenke. Ich habe das schöne WO in der Stiftskirche gehört, top gesungen. Jedoch wirkt das WO für viele an sich schon „als Akt von Weihnachten“. Seltsam, denn das alles hat mit Weihnachten nichts zu tun.

 Mein cosy-kuscheliger Hausanzug mit weißen Bommeln ist aus England angekommen. Und das schöne Buch über die Komponistin Emilie Mayer, von Barbara Beuys geschrieben. Es ist sehr gut und zeigt viel Lehrreiches, warum es begabte Frauen bis heute so schwer haben.

1812, als Emilie geboren wurde, haben Frauen im Jahresrhythmus (!), in einer Zeit, wo Hunger, Krankheit, Not und Krieg herrschten und es kaum Verhütungsmöglichkeiten gab und die Frauen kaum Zugang zu Ärzten hatten und jede Geburt lebensgefährlich und schwächend war, Kinder geboren, jedes Jahr. Deswegen sind sehr viele junge Frauen und Kinder gestorben. Weil die Männer sich nicht zurückhalten konnten mit dem Drang nach Sex. Das ist fahrlässige Tötung, im Grunde Mord. Dann haben die Männer die nächste junge Frau geheiratet, die nach spätestens vier bis zehn Jahren ebenfalls tot war nach einer der vielen Geburten. Das waren Dauer-Geburten. Männer lebten natürlich länger, sie hatten ja nur Sex, keine Geburten. Damit band der Mann die Frau auch ans Haus und machte sie komplett abhängig. Um Kinder und Liebe ging es hier nicht. Sondern um den Wunsch nach Sex und Macht. Die Frauen aus den Unterschichten hatten es hier besonders schwer. Sie mussten irgendwie überleben.

1778 schrieb der Jurist von Hippel hierzu, dass Männer ein ganzes Geschlecht, also das weibliche, zu einer “Sklavenklasse” erniedrigt hatten. Via Gesetze. Bis heute haben Männer der Erde viele Frauen zu einer Sklavenklasse degradiert.

 

Die Bach-Orgel im Großen Saal: Helmut Walcha-Orgel. HfMDK Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Schleifladen, 38 R, 3 M, C-g3, Prinzipalchor-Tritte, 3 Setzerkombinationen, Normalkoppeln, Registertraktur elektropneumatisch, Spieltraktur mechanisch. Meine erste Studiums-Orgel ❤️

Die Orgel ist zwar optisch nicht die Schönste, da kein Prospekt in dem Sinn zu sehen ist, hinter Gitter, auch weil der Saal dunkel wirkt, aber sie hat Geschichte. Und daher ist sie faszinierend. Ich habe bezüglich Registrierung sehr viel an ihr gelernt und halte sie für denkmalschutzwürdig aufgrund ihrer Geschichte. Sie ist geduldig, mächtig und robust.

Ich finde die Orgel klanglich wunderschön, nicht nur neobarock und “puristisch”, wie Stefan Viegelahn und Carsten Wiebusch die Orgel 2019 darstellten, nur weil keine französische Musik (und selbst das geht) auf ihr möglich sein soll. Der Drang mancher deutscher Organisten, französische Musik beinahe als das “Nun plus Ultra” anzusehen (ausgerechnet wir, die wir Bach und Buxtehude und Bruhns und Mendelssohn und Liszt usw. haben,  alles Komponisten, die an dieser Orgel wunderbar gehen und vielfältig und breit angelegt sind – und wer kann dies alles schon vollständig und gut genug spielen?)! Seltsam, zu meinen, vor allem eine französische Orgel zu brauchen. Um im Zahn der Zeit zu liegen. Zudem: Wer fast nur Männer reden lässt in einem sogenannten “Orgelsymposium”, hat nicht verstanden, wie man aus den erschreckend schwindenden Zahlen von Kirchenmusikstudierenden mehr machen kann. Zudem ist die Behauptung, das “Instrumentarium” der Stadt biete für die Studierenden nicht genug Orgeln, zu hinterfragen – es gibt gute Orgeln in Frankfurt, aber manche sind einfach nicht zugänglich, beispielsweise lässt Martin Lücker bewusst fast niemanden an die Orgel. Er hat zuvor an der HfMDK unterrichtet, was die Klasse enorm geschrumpft haben soll, wie ich gehört habe. 
Wer eine französische Orgel will, muss einen ganz anderen Saal bauen. Französische Musik in einer trockenen Akustik, soll das authentisch sein?

Die Franzosen hätten vor dieser wunderbaren Beckerath Orgel viel mehr Respekt. Sie würden sie feiern und sie großartig restaurieren: Ein paar Streicher dazu, eine Setzeranlage – und die Welt würde offen stehen.

Neu: Orgel-Information Beckerath Orgel Frankfurt am Main

Beckerath Orgel HfMDK Frankfurt am Main

Bach Beckerath Orgel

15. Dezember 2021

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Wie sind nicht gegen Jungs. Wir sind für Mädchen. (Molly Neumann)

Oben: Weimbs Orgel Zülpich

Die neue Emma kam heute an (ich schreibe ja immer im Rückblick). Es geht dort um Frauen, die Besonderes geleistet haben, die Hereros genannt werden, Pionierinnen, wie Esther Muinjangue in der Dritten Welt  – oder Carola Meier-Seethaler, die nach den Ursprüngen der Frauenunterdrückung forscht.

Um Frauen, die Genie haben: Wie Emilie Mayer (1812-1883): Der “weibliche Beethoven”, die kaum jemand heute kennt, große Komponistin. Es geht auch darum, dass der Islamismus eine Waffe gegen Frauenrechte ist. Ich muss dazu gar nicht erst in den Islamismus gehen. Gehen wir nur in die christliche internationale “Worshipszene” auf Apple-Music: zu 88 Prozent männliche Sänger. Cool finde auch ich die ungeschminkte Schauspielerin Frances McDormand. Es werden Frauen in Leistungsport beschrieben, aber auch geraten, was Frauen in rechtlichen Dingen beachten sollten, besonders bei Scheidung.

Ich bin entsetzt über den Fall Peng Shuai. Die prominente Profi-Tennisspielerin aus China schrieb in ihrem Blog über Misstände und darüber, was in der Politik in ihrem Land los ist und von der dortigen Unmoral, ähnlich wie ich. Sie schrieb darüber, dass der Politiker Zhang Gaoli sie sexuell missbraucht hat. Das korrupte Patriarchat mit ihrem Zensur-Apparat hat sofort reagiert, da solche Vorwürfe nicht öffentlich gemacht werden dürfen. Und jetzt ist sie schon seit Wochen verschwunden, niemand weiß, wo sie ist, und alles wurde gelöscht. Sie ist die erste Frau, die wagte, einen solchen Vorwurf in China öffentlich zu machen. Sehr mutig, denn kein Systemkritiker scheint sicher in China, Missbrauch ist dort “ganz normal”. Ich wusste bis heute nicht, dass korrupt bedeutet, Macht auszunutzen, nicht nur, was Geld angeht, sondern sexuell und generell. Machtmissbrauch und Missbrauch sind Korruption. Demnach sind große Teile der (Kirchen)Musik korrupt, wenn es um Macht und Geld geht.

Zu meiner neuen CD HOLY SPIRIT: The lucky ones, die schon jetzt eine CD erhalten (haben), können sich freuen. Die anderen (außer die, die bestellt haben), müssen bis Mai warten, wenn die offizielle Veröffentlichung ist. So sind leider die Regeln.

Anbei mitteltönig wohltemperiert ❤️:

Foto: João Segurado

14. Dezember 2021

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Life might be a mistake but worth making. Give it a fighting chance.

Oben: van Heuvel Orgel München

Heute bekam ich Besuch aus Heilbronn: meine Wunschgroßeschwester. Es ist erstaunlich, wie heilig und spirituell praktische Hilfe sein kann. Ich habe so viele Klamotten, dass alles überquillt und ich eigentlich nichts mehr finde. Wir haben angefangen, zu sortieren; und auszusortieren. Alleine hätte ich das nicht gemacht. Ich saß im Schmusekatzemodus daneben. Es war ein richtig schöner Frauentag. Und mein blauer kuscheliger Deckenpullover kam an. Wisst ihr, was das ist? Eine Art Zuhausekleid, als würde frau eine warme Decke mit Kapuze tragen. Mach das Sinn? Nunja. Manchmal ist es so schön, wenn frau sich gegenseitig hilft. Solche Taten sagen mehr als 1000 Worte. Und ich bekam eine schöne goldene Kerze von ihr meiner Wunschgroßenschwester, weil –  ich LIEBE Kerzen. Und bald kommt auch meine Yankee Dufte-Weihnachtskerze an. Zudem war heute wieder Zoom-Meeting Promotion.

Ich freue mich auf eine ruhige, entspannte Weihnachtszeit. Ich möchte in dieser Zeit auch wieder Zeit nehmen für Gott und das neue Jahr neu ausrichten nach ihm. 2022. Was für eine wunderschöne Zahl. Irgendwie freue ich mich auf das neue Jahr. Gestern war übrigens Lucia.

Heute habe ich auch CDs verschickt in die Niederlande. Gewidmet ist die CD Kay, Hans-Ola und Bettina. Ich finde es wichtig, auch Frauen zu widmen, denn ich glaube, die meisten Widmungen dieser Erde gehen an Männer. In dem Buch “Aufbruch in die Freiheit. Frauen in der muslimischen Welt begegnen Jesus” steht, dass vor allem der Teufel (oder das Böse) Frauen attackiert, denn Frauen bringen Leben – und Maria hat den Messias geboren. Sonst wäre Jesus nicht gekommen. Alle, die Frauen attackieren und hassen, machen gemeinsame Sache mit dem Teufel oder dem Bösen, auch falls mann Heide ist und weder an Gott noch an das (offensichtliche) Böse glaubt. Jeder Mensch mit Zugang zur Musik hat doch die spirituelle, unsichtbare Welt schon mal erlebt, allein durch die Musik, oder nicht?

Chororgel Walter Graf Sursee – mitteltönig und kurze Oktave: