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Malerei

13. Januar 2010

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Gefüge

Ich freue mich auf den Suezkanal, Port Said, Luxor, Korinth.

Schlagzeug macht sehr viel Spaß, in kann meine Energie verwandeln in Rhythmus. Manchmal kann ich bei Bernd Kremling üben. Ich bewege mich manchmal mit Leidenschaft außerhalb der Klassik. Zur Zeit höre ich wieder sehr gerne Björk, die isländische Künstlerin, sie ist eine besondere Persönlichkeit und Komponistin.

07. Januar 2010

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Stockholm

Nach dem Konzert heute kam ein älterer Herr auf mich zu. Er erzählte mir, dass er mit seiner Frau schon zehnmal in Verona gewesen wäre, auf Opernreise, und plötzlich fing er an zu weinen und sagte, seine Frau sei vor zehn Jahren tödlich in seinem Haus verunglückt. Sie war auf dem Marmorboden ausgerutscht und mit dem Kopf gegen eine Truhe gefallen. Als er sie fand, war sie bereits im Koma. Ich war so tief erschüttert und berührt von seiner Art, vor mir seine Gefühle zu zeigen, sein zerbrochenes Herz. Die meisten Männer heiraten sofort wieder, kaum ist die Frau gestorben, manche noch im selben Jahr, weil sie nicht allein sein können. Und da ist ein Mann, der in einer ganz kontrollierten Art und doch ohnmächtig und ohne Bitterkeit Gefühle gezeigt hat. Ich dachte mir, diese Welt ist schwer. Und Flo mit zerschmetterten Beinen von einem Motorradunfall. Aber er ist eine so starke Persönlichkeit. Er war mal zwei Meter groß. Seine Hände sind schier fünfmal so groß wie meine. Auch im Rollstuhl könnte er mich zerquetschen. Sein Lächeln und seine Augen sind voller Freundschaft und Zuversicht. Nach so einer Not überhaupt so schauen zu können.

Freue mich auf Schweden. Das viele verschiedene Wasser um Schweden und auch um Stockholm herum mit den vielen Inseln sind, finde ich einfach köstlich. Da ist die Östersjön, sind die Mälaren. Wir besuchen Riddarholmen, Skansen, Skärgården, die Hochschule für Musik. Das Häuschen meiner Verwandtschaft liegt am Skagerack Meer, dann gibt es das Wasser am Öresund, und Umeå liegt am Bottenhavet, und auf der anderen Seite liegt das Bottniska Viken. Da oben ist dann schon wieder Norwegen.

Heute geht es Richtung Köln zum Musikertreffen. Die Musikerwelt ist manchmal eine kleine Mafia.

30. Dezember 2009

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Jönköping

Es hat geklappt an meinem letzten Tag in Schweden 2009, wir konnten nach Jönköping fahren, um meine Verwandten zu besuchen. Es schneite nicht mehr in der Nacht. Wir fuhren an den weiten Golfplätzen, dem kleinen Omberg und Skihügeln vorbei von Östergötland nach Småland, an Gränna vorbei, wo es die leckeren, zähnezerbrechenden rot-weißen, süßen Lutschstangen namens Polkagris (eigentlich ‚Polkaschweinchen’) gibt. Als der Vätternsee nach der winzigen Insel Visingsö schmaler wurde Richtung Jonköping/ Huskvarna, konnte ich auf die andere Seite sehen, nach Västergötland. Wir fuhren an den Ruinen vorbei, am Brahehus. Nun bin ich wieder zuhause nach einem langen Reisetag. Es regnet hier in Strömen, ich vermisse die weiße Schneewelt, es war so schön, weiße Weihnachten. In Umeå soll es nun bei Hanna minus 28 Grad sein.

Dagegen ist es warm in Deutschland. Wir fuhren also am Montag gegen 8 Uhr nach Linköping, an Gamla Linköping vorbei, tranken Kaffee in dieser schönen kleinen Großstadt, die trotz der identischen Einwohnerzahl mit Würzburg tatsächlich eine Großstadt ist, nicht nur in schwedischer Hinsicht (die fünfgrößte Stadt Schwedens), denn es kommt auf Stil und nicht nur auf Größe an. Schweden ist ja nun größer als Deutschland und hat tatsächlich nur knapp 9 Millionen Einwohner, während Deutschland über 80 Millionen Menschen beherbergt. Daher sind das Zugnetz und die Verbindungen zwischen den schwedischen Orten nicht so gut und schnell. Filme werden nicht synchronisiert, aber dadurch sprechen viele Schweden sehr gut Englisch und Deutsch.

Schweden erinnert mich sehr an Amerika. Es sind ja auch viele Schweden Anfang des Jahrhunderts nach USA ausgewandert, als Schweden arm war, haben diesen Stil geprägt, der jetzt nun überall in den USA zu finden ist — und dies finde ich auch in Schweden: diese Weite und den Stil der Villen und die Freiheit der Kleiderwahl und den lockeren, künstlerischen Kleiderstil und die Shopping Malls und die Inneneinrichtungen, all das ist wie in Amerika. Sehr gefällt mir das Geschäft Åhléns, und es ist lustig, Lidl und Media Markt in Schweden zu finden. H&M wird ‘HoEm’ gesprochen, da das schwedische H Ho im Alphabet heisst, und das ‚und‘ wird nicht gesprochen, also ‘Ho-Em’. Der weiße, schwedische Regionalzug fuhr Richtung Uppsala und Gävle an Norrköping und Nyköping und Södertälje vorbei nach Stockholm Arlanda, und mein Gepäck mit den Weihnachtsgeschenken und meinen Einkäufen beim schwedischen REA (= Sale) türmte sich im übervollen Zug bis zur Decke.

In Jönköping besuchte ich einen Teil meiner schwedischen Verwandtschaft, meinen Onkel, meine Tante, meine Cousinen. Man spürt sofort in der Luft, wenn man verwandt ist, und mein Onkel ist ein so attraktiver Mann. Am schönsten aber war es, meine Cousinen wiederzusehen. Sie und Tante Mia wohnen schön, oben am Berg, und haben eine tolle Aussicht über Jonköping und Huskvarna und den Vättern, den großen See. Auch das Haus meiner verstorbenen Oma in der Lundgatan sah ich, es steht zum Verkauf. Als ich klein war, kam mir das alles so riesig vor. Es war sehr emotional alles für mich, ich musste das erst verarbeiten. Alle waren zuhause, alles war wie geplant, und wir fanden die Adressen leicht. Aber meinen Cousin Konrad habe ich nicht gesehen, auch Tante Elisabeth nicht, da haben wir noch nicht geforscht. Im Sommer muss alles ganz anders aussehen, ich freue mich darauf. Ich habe einen katholischen Gottesdienst in Schweden besucht, da die Freikirchen am Sonntag nach Weihnachten nicht auf hatten. Allmählich höre ich die unterschiedlichen schwedische Dialekte heraus. Hätte ich kein Schwedisch gelernt, hätte ich mit meinen Verwandten gar nicht sprechen können.

Sie waren ganz erstaunt, wie gut ich spreche. In Motala habe ich Avatar gesehen, mein erstes Kino in Schweden, ein wirklich schöner Film, ich musste weinen. Ich sehe immer das Evangelium, egal, was ich sehe. Der Busfahrer war aus Bulgarien und erzählte mir von seiner Zeit, 13 Jahre nun, als Ausländer im Schweden. Er mochte mich und schenkte mir tur och retur die Busfahrkarte. Würde so etwas in Deutschland passieren? Als Hanna und ich mit dem Bus das erste Mal durch Östergotland fuhren mit den Östgotatrafiken, schneite es so sehr, dass der Busfahrer immer wieder anhielt und das Eis von den Scheibenwischern wegschlagen musste. Ich bewunderte seine Geduld. Insgesamt lag an vielen Stellen über einen Meter Schnee. Ich hätte drin baden können.

Kulturchock

När jag studerade på Arizona State University i Phoenix, var min första tid mer ‘romantisk’, äventyrlig och likt ett paradis som europeisk pianist. Först efter ett halvt år förändrades mina tankar så, att jag lät landet USA och den annorlunda, främmande kontinenten med kraft störta in på mig. Jag skulle vilja säga att först efter ett halvår har ett land riktigt kommit dig in på livet. För första gången retade jag mig på människornas uppförande, jag var nästan allergisk mot språket och ville hem. Det är inte bara det främmande språket som utlöser kulturchocken, utan också tankarna bakom kulturen och bakom varje språk som förvirrar när man är utomlands.
Att tänka kan vara mycket annorlunda och mäktigt eftersom det präglar humor, emotioner och därmed ett lands mentalitet. Kommunikation, känslor och en nations värden och inställningar, allt detta utgör tankarna bakom ett språk. Att lära sig ett språk betyder för mig också att känna ett språk. Det tyska språket är mycket säreget och speciellt. Det är inte lätt att ta avsked från det lite grand och dyka in i en ny kultur. Det var en speciell chock för mig också eftersom jag lämnade min kontinent Europa och flyttade till kontinenten Amerika. När jag flyttade tillbaka igen till Tyskland efter två år, hade jag en kris med mitt eget land och var chockad för första gången av Tyskland, eftersom den tyska mentaliteten som tycks vara rå och kall ibland hade hunnit ikapp mig. Du får ett nytt intryck av ditt eget land och egen kontinent efter att du har bott några år någon annanstans. Att bo någon annanstans öppnar din horisont. Det är viktig för din egen språkkänsla, för ditt modersmål, att lära dig nya främmande språk och lära känna nya kulturer.

Erfurt

Nächstes Wochenende fahre ich nach Erfurt. Am Sonntag zwischendrin spiele und singe ich im Hochschulgottesdienst der St Stephanskirche. Heute um 20 Uhr eine erste Generalprobe mit meiner kleinen Band im Bechtolsheimer Hof. Meine kleinen Schülerinnen sind extrovertiert, willig und begabt.

Das Ticket nach Schweden ist gebucht, wir fliegen am 19. mit SAS nach Stockholm, fahren später nach Norrköping, dann nach Vadstena an den zweitgrößten See Schwedens. Die Arbeit an der CD macht Spaß, aber ist vor allem neben all der künstlerischen Tätigkeit eine Organisationsfrage, wer wann wo probt und wann wo spielt, Cello, Geige, die Stimmen, Klavier, Percussion … Abläufe, Koordinierung usw. — und ich bin verantwortlich und manchmal etwas überfordert damit in der kurzen Zeit. Aber ich bin froh, dass die meiste Arbeit bei mir selber liegt und dass ich nun zumindest (als Klassikerin) schon zwei Jahre Studio-Erfahrung habe. Beim Üben am Flügel purzeln bei mir Gedichte, Ideen und Lieder, ich komme kaum hinterher, sie aufzuschreiben. Wie Kerzenwachs. Und ich muss mich auf das normale Üben auch konzentrieren. Mit all meinem Herzen.

17. September 2009

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Rumänien

Ich bin nun in Brasov angekommen (Braschov ausgesprochen). Mit Lufthansa zu fliegen finde ich am schnellsten und sichersten. Ich fliege gerne nach Osteuropa. Nach Bucharest (Bukarescht ausgesprochen) sind es mindestens zwei Stunden, dazu kommt eine Stunde Zeitverschiebung. Zum ersten Mal bin ich ohne Flug-Ticket zum Frankfurter Flughafen gefahren, da ich mir bis zum Schluss nicht sicher war, ob ich wirklich zu dieser Musikerkonferenz fliegen sollte, ob es mir nicht vielleicht zu viel wird — aber ich bekam spontan den letzten Platz einer Lufthansa-Maschine, und dies noch sehr guenstig. Erst im Flugzeug fiel mir ein, dass ich auf jeden Fall zu spaet sein wuerde, um abgeholt zu werden nach Brasov. Wir wuerden gegen 18 Uhr landen, und um 15:30 war der Minibus der Teilnehmer bestellt. Eine junge Frau neben mir am Fenster sprach mich an. Sie hatte gerade 6 Monate in Los Angeles gearbeitet. Sie wohnt in Brasov und wurde von ihren Eltern abgeholt.

Ich konnte es nicht fassen; ich sagte, ich muesse nach Brasov, ob es denn weit waere, ob man mit Taxi hinkaeme. Ich dachte, vielleicht ist Brasov ein Vorort von Bucharest. Sie sagte, es sei weit nach Brasov, drei Stunden mit dem Auto, sie wuerden mich mitnehmen. Ich habe oft das Gefuehl, sobald ich reise, so beschuetzt zu sein. Gott hat mich noch nie im Stich gelassen. Wo ich einen Fuss hinsetze, bin ich behuetet. Ich hatte kaum Gepaeck, und dies wurde mir zum Glueck, da Cristin 4 riesige Koffer aus den USA vom Band zog und wir alle samt ihren Eltern irgendwie ins Auto passen mussten in Bucharest.

07. September 2009

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Meine Hände

gehören im Moment des Konzertes nicht mehr mir. Wem gehören sie? Ich habe mich dennoch bewusst bemüht, meine Hände als Teil von mir anzusehen. Es kam mir vor, als würden sie ab Berührung der Tasten in eine andere Welt getaucht werden, als wäre meine Gabe nicht mehr meine, ich selbst wundere mich, andere auch. Sie betrachten anschliessend meine Hände und sehen nichts, was ihnen eine Erklärung bieten könnte, im Gegenteil. Meine Hände sind klein und weich. “10 Finger. Mehr nicht?”

Meine Hände gehören nicht mir. Was ich einsetze, sind meine Arme und mein Rücken, aber wenn ich lange genug spiele, passiert es, dass irgendwann mein gesamter Körper und auch meine Seele in die Musik getaucht sind. Wenn die Musik eine Welt der verschwommenen heißen Farben ist, dann verschwinde und zerschmelze ich darin, und eine Frau in Flammen spielt am Flügel. Neu ist, dass ich beim Auswendig-Spielen in der Gegend herumschaue, auch Leuten ins Gesicht, und nicht mehr nur mit geschlossenen Augen spiele.

Bad Homburg

Ich bin in der Nähe von Frankfurt und erhole mich im Thaunusgebiet. Ich wohne direkt über dem Flügel und übe aber auf einem kleinen Klavier versteckt im Kirchsaal. Viele Leute sitzen den ganzen Tag und hören mir zu. Sie sagen, sie fühlen sich gesegnet, mir zuzuhören. Ich muss durch meinen Berg von Noten durchkommen. Abends gehen wir im Wald joggen, es ist wunderschön.

Es kommt mir vor, als wären die Noten in meinen Beinen und rennen mit mir im Gesang davon.

Mit Lena Duo zu spielen war wieder sehr schön (Duo Passion, Violine und Klavier).

24. Juli 2009

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Ausdruck

Kinder oder Menschen, die nach Ausdruck ringen, sind oft Menschen, auf die das eine oder das andere nicht unbedingt zutrifft: intakt, wohlbehütet oder reich. Ich kann fast mit Sicherheit sagen, dass Kinder, die anfangen, von sich aus Melodien zu erfinden und sogar aufschreiben wollen, Sehnsucht haben nach mehr.