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07. September 2009

Meine Hände

gehören im Moment des Konzertes nicht mehr mir. Wem gehören sie? Ich habe mich dennoch bewusst bemüht, meine Hände als Teil von mir anzusehen. Es kam mir vor, als würden sie ab Berührung der Tasten in eine andere Welt getaucht werden, als wäre meine Gabe nicht mehr meine, ich selbst wundere mich, andere auch. Sie betrachten anschliessend meine Hände und sehen nichts, was ihnen eine Erklärung bieten könnte, im Gegenteil. Meine Hände sind klein und weich. “10 Finger. Mehr nicht?”

Meine Hände gehören nicht mir. Was ich einsetze, sind meine Arme und mein Rücken, aber wenn ich lange genug spiele, passiert es, dass irgendwann mein gesamter Körper und auch meine Seele in die Musik getaucht sind. Wenn die Musik eine Welt der verschwommenen heißen Farben ist, dann verschwinde und zerschmelze ich darin, und eine Frau in Flammen spielt am Flügel. Neu ist, dass ich beim Auswendig-Spielen in der Gegend herumschaue, auch Leuten ins Gesicht, und nicht mehr nur mit geschlossenen Augen spiele.

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