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Johann Sebastian Bach

Orgelsachverständige

“Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab. Und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Anführer, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.”

(Gustave Le Bon 1895)

Es ist erstaunlich, dass unter der Zielgruppe der Kurse zu Orgelsachverständigen der Kirchenmusikhochschule Heidelberg seit Jahren Organistinnen und Organisten überhaupt nicht erwähnt werden. Ist es nicht besonders wichtig für Organistinnen und Organisten, die mit den verschiedensten Instrumenten zu tun haben, genau zu wissen, wie eine Orgel funktioniert und gebaut ist? Es werden alle möglichen Leute in der Zielgruppe erwähnt, nur die wichtigste wurde vergessen oder bewusst ignoriert.

Für viele rund um die Orgel scheint der Beruf der Konzertorganistin und des Konzertorganisten nicht real. Dabei ist er real.

Die Orgel wird von Traditionen her oft eingeschränkt – eingeschränkt gedacht, gebaut, gespielt. Die Orgel jedoch ist sinnlich, braucht Tiefe, Entfaltung, Querverbindungen, Befruchtung.

Da Frauen so selten an der Orgel gefördert werden und offenbar nicht gleichgestellt sind, führen manche Kirchenmusiker extra “Frauen-Orgel-Tage” ein. Anstatt sie ganz normal zu integrieren. Als wären sie etwas Exotisches. 

Kirchenmusiker wie in dem Sinne der Zielgruppe hier gemeint sind Konzertorganisten jedoch wiederum nicht. (Dabei sind Organisten natürlich immer auch Kirchenmusikerinnen. Was sonst? Nicht-Kirchenmusiker?)

Genauso wie Pianisten, die über Klaviere und Flügel viel wissen, sollten auch Organisten zum Bau und zur Planung von Orgeln im künstlerischen Sinne hinzugerufen werden (können).

Weiterhin ist die Frauenfeindlichkeit in dieser Branche schlimmer als in anderen sogenannten “Männerberufen”. Da kommen auf Tagungen dieser Art (zB. in der Elphi) auf 300 Männer vielleicht 10 Frauen. 

Ich kann mir zudem vorstellen, dass es kaum Organistinnen gibt, die auch Orgelsachverständige sind. Wann wurden schon mal künstlerische Frauen zur Planung von Orgeln hinzugerufen?

Mich schreckt diese Frauenfeindlichkeit ab und nicht ab. Ab und zu. Aber das 2019!

Erstaunlich ist: Frauen bringen das Leben in die Welt, und gehen doch oft finanziell leer aus, jedenfalls laut den Rechnungen vieler Autoren und Autorinnen in Finanzbüchern, siehe Natascha Wegelin. Selbst der frauenfeindlichste Mann ist eventuell gut zu seiner Ehefrau (oder auch nicht), die ihm kocht, putzt und bügelt. Aber zu Frauen in Job und Karriere sind sie oft frauenfeindlich (da Konkurrenz); und werden Frauen schlechter bezahlt, weniger ausgewählt, müssen mehr kämpfen, geradezu genial sein. 

Johann Sebastian Bach
Fantasias & Duets, Musical Offering, Capriccio. 5. Bach-CD, 2. Solo-CD Hänssler Classic, Interview class:aktuell Juni 2019

Riccercari, Choräle, 4 Duette BWV 802-805, Chromatische Fantasie und Fuge… Steinway D, Tonstudio Mozarteum Salzburg, Sascha Tekale, Peter Schmidt, 14 Tracks, Vorwort von Wolfgang Wiemer

Chorals – Musikalisches Opfer – Capriccio

Kunst und Echo

“Bevor ein Kind spricht, singt es. Bevor sie schreiben, malen sie. Sobald sie stehen, tanzen sie. Kunst ist die Grundlage menschlichen Ausdrucks.” (Phylicia Rashad)

Wer sich mit Kunst beschäftigt, hat nicht mehr so viel Zeit für Sinnloses.

Wieviele Stunden glaubst du, übe ich täglich an meinen Instrumenten für Konzerte? Klassik ist natürlich nicht nur Abendland, nicht nur “unsere Musik”, als wäre alles andere nur Folklore, zum Beispiel indische oder afrikanische Musik.

Gott ist. Überall. Musik ist gesegnet. Love Supreme. Kunst ist. Überall. (AHS)

1. Mai 2019

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Heidelberg und Kreislauf

Gestern das Vorspiel an der Schiegnitz-Orgel in der Hochschule für Kirchenmusik HfK Heidelberg war sehr schön (Bach 542, Muffat). Ich liebe es, dass Musik etwas Animalisches hat, bei Bach besonders gezähmt, dass mich die Energie zusammen mit Trost überschäumen lässt. Aber auch Bruhns und Buxtehude haben dieses Animalische, Geniale, Wilde. Bei Bach ist eine außergewöhnliche Mischung aus animalisch und galant gegeben, jedoch beides untergeordnet unter den Anker des Generalbasses, dem Fundament, Prinzip der Polyphonie, symbolisch.

Begeistert war ich auch von der Walcker- und der Krämerorgel in der Christuskirche in Heidelberg und der Mönch-Orgel in St. Bonifatius.

Viele fragen, wie eine Künstlerin im kleinen Würzburg wohnen kann, warum ich nicht in Berlin wohne. Eine kleine Stadt wie Würzburg ist ein Rückzugsort, wenn man viel unterwegs ist; und es gibt noch andere Gründe. Ich habe außerdem viele Jahre in Großstädten gewohnt, in Nürnberg, Köln und Phoenix, ich reiste durch die ganze USA und reise viel durch und in Großstädten, all die Hauptstädte der Welt.
Wenn ich zuhause in Würzburg schlafe und das Fenster auf habe, ist es ganz ruhig, obwohl auch Innenstadt. In den Großstädten höre ich den bibbernden, quellenden Großstadtlärm durch die Fenster in der Nacht, der Lärm flimmert wie in Hitze. Ich weiß noch, wie ich mitten in Manhattan in New York gewohnt habe.Wenn Autos in der Ferne zu hören sind, klingen sie wie Disharmonien.

Bachvermittlung. Kulturelle Bildung

Die Wirkung der Kunst der Fuge im Erstkontakt mit Jugendlichen

Das Demutsprinzip in Bachs Musik und die Wirkung der Kunst der Fuge im Erstkontakt mit Jugendlichen 2019

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Autorenseite: https://kopaed.de/kopaedshop/?pg=45&qa=1016