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Johann Sebastian Bach

19. Juni 2021

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Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt. (Schopenhauer)

Schweden hat gewonnen 🙂 Hej Sverige!

Mein 2. Orchesterwerk kommt bald, 2021 bei Stringendo Verlag heraus.

Neu: Lüneburg Orgel

Neu: Hey Orgel

St. Johannis Lüneburg

Mein Weg mit der Orgel (8):

Grundsätzlich finde ich es verwerflich, wenn verheiratete Dozenten mit Studentinnen Affären haben und Machtpositionen ausgenutzt werden. Wie man so etwas jahrelang tolerieren kann, ist mir schleierhaft.

Nun war ich also in Heidelberg und berichte von meiner Zeit dort. 
2017 mit der Orgel begonnen, 2019 schon im Konzertexamen Programm. 🙂 

Was ich in Heidelberg an der HfK (alle hauptamtlichen Professoren Männer, und es gibt keine Frauenbeauftragte) gehört und gesehen habe, fand ich schon schlimm. Wenn man in diesem Umfeld jahrelang war, wie Wiebusch und Viegelahn, so wundert mich deren Verhalten mir gegenüber im Nachhinein nicht. Auch nicht, dass deren Abteilung ähnlich männerdominiert ist wie Heidelberg. In Heidelberg ist es zudem erlaubt, Studierenden Konzerte zu verbieten. Heidelberg, Frankfurt und die Christuskirche Karlsruhe scheinen eng verflochten, wie man auch an Peter Gortner sehen kann. Die Hochschule Heidelberg wirkte auf mich wie mit einem „Sekten-Charakter“ versehen, denn es gab starke Cliquenbildungen, Lästern, alles sprach sich total schnell hintenrum herum usw. Martin Mautner schien in meinen Augen nichts zu unternehmen, dass diese Dinge an der Hochschule besser wurden, im Gegenteil. Auf meine Kritik reagierte er ungehalten. Wie aus diesem Haus gläubige Kirchenmusiker in den Beruf gehen sollten, schien mir schleierhaft.

Ich verstehe jetzt das Verhalten einiger Kirchenmusiker: Es scheint oft schon in der Ausbildung loszugehen mit Neid, Lästern, Ausschließen, Verurteilen, Kleinhalten etc. Sie kennen es wohl gar nicht anders. Auch Dirigieren ist meiner Meinung nach extrem autoritär gehandhabt.

Dirigieren ist nichts Autoritäres! 

Dennoch lernte ich sehr viel.

Negativ in Erinnerung habe ich Eugen Polus, bei dem es mir unverständlich ist, wie man sein menschliches Verhalten jahrzehntelang akzeptieren konnte, das hinterfrage ich; und Bernd Stegmann, bei dem es mir ebenfalls unverständlich ist, wie man sein menschliches Verhalten jahrzehntelang akzeptieren konnte. Hier möchte ich lieber keine weiteren Ausführungen machen. Die Betroffenen wissen genau, was ich meine. Es scheint mir, es gibt gewisses Männer-Verhalten, das als „normal“ angesehen und wo weggeguckt wird. Aber wehe, eine Frau hat „ein Verhalten.“ Da wird darauf herumgehackt.

Menschen, die schweigen und wegschauen und gute Miene zum bösen Spiel machen, nur um auf der Karriereleiter weiter aufzusteigen, sind für mich genauso beteiligt. 

Dennoch lernte ich viel.

Die Studentin, die sich erhängt hatte, wird mir auch immer in Erinnerung bleiben. Sie muss sehr gelitten haben. Sie erhängte sich impulsiv noch mit Jacke und Schuhe im Kleiderschrank. Ich persönlich kann mir vorstellen, wen bzw. was sie vorher gesehen hat.

Man legte mir von mehreren Seiten ans Herz, Kirchenmusik zu studieren. Ich sagte, ich weiß nicht, nur wenn man mir meine Leistungen bis 5. Semester anerkennt? Vielleicht könnte ich in dieser Szene einen Unterschied machen? Wie es weitergeht, berichte ich morgen. 

Orgel und Summen:

17. Juni 2021

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Wie erfolgreich ein Geschäft auch immer zu sein scheint, es wird noch erfolgreicher sein, wenn es die weibliche Sichtweise berücksichtigt. (Olive Dennis)

Ich freue mich über die vielen Gratulationen zu meinem HH-Master. Hunderte! Danke! 🙂
Ob ich manchmal „orgelweltunwissend“ bin? Aber das ist auch besser so. Natürlich sind Kritiker keine Hater. Das kann ich differenzieren. Das ist ein großer Unterschied.

Ich freue mich, dass es wieder mit den Konzerten normal wird.

Mein Weg mit der Orgel (6): 

Sorry, dass ich etwas spät dran bin mit der Fortsetzung, aber es ist gerade sehr viel mit der Promotion… Heute wieder Seminar online.

Ich spielte also eine sehr gute Prüfung, und das, obwohl ich am Tag zuvor noch einen Klavierabend hatte (schaut in meinen Termin-Kalender 2019) und ich in der Kirche auf dem Sofa übernachtete, neben der Prüfungsorgel.

Dennoch versuchten wohl gewisse Männer noch immer mit einem letzten Versuch, so meine Sicht der Dinge, mein Zeugnis zu verhindern.

Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits promovierte und meine Magisterarbeit, Masterarbeit und Diplomarbeit geschrieben hatte, bestand Ernst August Klötzke darauf, dass ich meine Bachelorarbeit schreiben solle, es sei ja nur ein erweitertes CD-Cover. Da müsse mir nichts anerkannt werden. Perfekt, dachte ich, immerhin bin ich wahrscheinlich die Einzige, die zu ihrer eigenen zu diesem Zeitpunkt real existierenden Orgel-CD (siehe in meinem Shop) ein “erweitertes Cover” zu meinem real existierenden Cover als Bachelor-Arbeit schreiben kann. So würde ich die CD gleich mit vorlegen. Das Corpus Delicti.

Und es kam, wie es kommen musste: Ernst August Klötzke, in Kontakt mit Riemer, Wiebusch und Viegelahn, fand mein erweitertes Cover nicht gut genug. Immerhin ging es hier ja um das Brennstoffmaterial, meine CD, an der sich alles entzündet hatte (zumindest von außen). Ich hatte  das Gefühl, ich hätte auch doppel-promoviert sein können, meine Bachelorarbeit wäre nie gut genug gewesen. So mussten zwei (!) weitere Gutachter prüfen, die diese meine Bachelorarbeit dann auch absegneten. Eine Note brauchte es hier nicht. Als ich dann endlich mein erstes sehr gutes Orgelzeugnis in Händen halten konnte, dachte ich, wtf, und dann gab es erst mal eine Party. 🙂 Her mit der Whisky-Flasche!

Insgesamt wurden wirklich bisher Hebel in Bewegung gesetzt, um mich zu stoppen. Scheint also irgendwie sehr wichtig zu sein. Sonst hätte man sich nicht solche Mühe gegeben, mich aufzuhalten. Also dachte ich: Jetzt erst recht. Und wie es weitergeht: Morgen.

Um die Orgel sind meine Kränze des Klangs und Haars geschlungen. (AHS)

Ich verfolge nur die Fußballspiele Schweden und Deutschland, zumindest frage ich nach den Ergebnissen hier.

Meine Lieblingscreme ist zur Zeit Dr. Grandel.

Anbei die wunderschöne Steinmeyer Hey Orgel in Hüttenheim Franken: Zwei Werke aus dem WTK I: Das Wohltemperierte Klavier. 

Die Johanneskirche in Hüttenheim ist eine wunderschöne Kirchburg, gepflegt, inmitten Fachwerkhäuser und Felder in der Sonne, trockene schöne Akustik; ich bekam einen wunderschönen Blumenstrauß nach dem Konzert. Ich bin immer enttäuscht, wenn es nach einem Konzert keine Blumen gibt.

Späth Orgel Maikammer Pfalz, elektropneumatische Taschenlade

Mein Weg mit der Orgel (4): 

Nachdem ich merkte, dass Wiebusch mich schnitt und ich die Hochschulleitung in meiner Not um Hilfe bat, musste ich bis Oktober warten, um zu erfahren, was los ist. Es ist nicht so leicht, gegen ein System anzugehen. (Zudem fiel ich so dermaßen aus der Norm, was für manche ein Problem ist: Sicher gab es in der ganzen Hochschule niemand, der so viel studiert hatte wie ich – und zudem dennoch immer noch aussah “wie 17”, laut Manfred Gerhardt.) Obwohl ich bemüht war, mich so gut es ging an die Norm anzupassen, nervte mich die Norm auch. Was hat Kunst mit zu viel Norm zu tun? Warum muss ich beispielsweise Angst haben, mein Alter zu nennen, aufgrund von Diskriminierung? Warum wurde ich trotz meines Könnens von Menschen unterdrückt, die bei weitem nicht so viel geleistet haben wie ich? Ich hatte in meiner Hochstufung nicht nur wahnsinnig schnell zu lernen (in einem Haifischbecken), nicht nur zwei Instrumente professionell zu konzertieren, ich habe in der Zeit weiter promoviert und einen Roman, ein Auftragswerk (Frei wie die Vögel) in drei Monaten geschrieben und veröffentlicht. Wenn Wiebusch und Viegelahn mangelnden Respekt sich gegenüber beklagten, so sollten sie, wie ich finde, doch die Ersten sein, Respekt zu zeigen. Stefan Viegelahn ist auf YouTube kaum vertreten. Da ist es leicht, zu kritisieren. Es war mir persönlich klar, dass ich Wiebusch zu unbequem geworden war und er meiner Meinung nach Gründe suchte. Zudem wollte ich dringend weg von ihm, aber meine Hochstufung nicht verlieren. Es gab aber im Haus keinen anderen Professor. Ich schlug vor, meine Prüfung noch weiter vorzuziehen und selbst Professoren zu suchen, die mich unterstützten. So beschlossen wir es. Ich muss hier betonen, dass die Kanzlerin Kathrin Schwalb trotz allem nett war – und wirklich Rettung in der Not war die Frauenbeauftragte Sabine Rosenberger. So erlebte ich endlich, dass Frauen anderen Frauen in einem Männer-Haifischbecken nichts Böses wollen. Aber was ich vor allem deutlich spürte: Gott würde mir helfen. Ich wusste es, als ich das Zimmer der Kanzlerin verließ. Es ist ein enormes Gefühl, wie in Psalm 23, inmitten von Feinden gefüttert zu werden von Gott. Zu leiden und dennoch wie auf Wolken zu schweben, weil der Größte aller Künstler alles under control hat? Ich berichte morgen weiter. ps: Kennt ihr die Tier-Videos auf YouTube, in denen Tiermütter ihre Babys verteidigen? Wie süß das ist? So kam ich mir vor mit Gott. Er zog mit seiner großen Schnauze die Decke über mich und bellte jeden an, der mir böse zunahe kam. Oder wie sagte Einstein zu schön: Gott ist raffiniert.

Eure Orgeline

Von Daniel Kunert, die schöne Seite: Meine heiß umneidete Vita:

Orgel-Information AHS

13. Juni 2021

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Meine Füße fliegen. (AHS)

Ich liebe auch die G-Dur-Trio-Sonate. Morgen Orgel-Tag.

Wenn man bei manchen Orgel-Videos den Ton abschaltet, sieht man erst, wie manche Organisten auf die Orgel einhacken, wie ohne Gefühl und mit unbeweglichem Gesichtsausdruck – dann stelle man sich dabei ein Klavier vor: wie hart das klingen würde. Unmusikalisch. Das ist die sogenannte Orgel-Technik mancher Organisten? Man muss sich nur einen Flügel unter den selben Händen vorstellen – und es ist klar, wie es “in echt” klingen würde.

Mein Weg mit der Orgel (2) 

Ich spielte Carsten Wiebusch vor, der in Frankfurt neu beginnen würde. Als ich ihn in Karlsruhe das erste Mal traf, dachte ich: Oh nein. Ein Sunnyboy. Ob das gut geht?  –
Aber anfangs ging es gut. Die ersten 6 Monate. Er versprach, sich nicht in mein Konzertleben einzumischen. Ich berichtete, dass mir meine Konzerte sehr wichtig sind. Ich wusste zuvor nichts über ihn. In Frankfurt spielte ich dann einer reinen Männer-Jury vor, was ich seltsam fand.
Ich lernte während des Studiums viel, u.a. Pedal, Messiaen und Registrierung, und war die einzige Frau mit Künstlerischer Orgel. (Insgesamt schien es mir eine kleine Welt.) Ich war fleißig und wurde bald hochgestuft – etwas zu radikal. Was mir auffiel: Ich war sehr wissbegierig und wurde doch eher am langen Arm gehalten. Die zu mir kühle und abweisende Art von Stefan Viegelahn stand im deutlichen Kontrast zu meiner Leidenschaft. Keiner der beiden Männer kam auf die Idee, mir Orgelbau oder LO (Liturgisches Orgelspiel) beizubringen, obwohl mein Interesse groß war. Jedoch fand ich andere Leute, die mich hier „versorgten“. Ich reiste zu allen Orgeln, konzertierte auch in den USA, und besuchte Orgelbauer und war richtig auf dem Orgeltrip. Problematisch wurde es, als zu der Kälte in Frankfurt der Punkt dazu kam, dass mir Carsten Wiebusch dann doch Konzerte und Videos verbieten wollte, gegen die ursprüngliche  Abmachung. Auslöser war das Angebot aus Spanien an mich, meine erste Orgel-CD aufzunehmen (von einem Kollegen von ihm) – was ich nicht ablehnen konnte und wollte. Anstatt sich für mich zu freuen und mich zu fördern oder „seine“ Orgel zur Verfügung zu stellen, wollte er mir alles, was mein Orgel-Künstler-Leben ausmachte, verbieten. Auch unterschreiben wollte er mir nichts mehr. Außer, ich willigte ein, meine öffentliche Orgeltätigkeit einzustellen oder sehr runterzufahren. Dem konnte ich nicht stattgeben. Es war mir klar, dass meine Videos viel mehr aufgerufen wurden als seine, und dass ich mehr konzertiere als er. Das war mein Leben. Ich hinterfragte daher seine Motive und konnte nicht erkennen, dass seine Vorgehensweise für mich gut und richtig sei. Ich kam mit dieser Machtausübung nicht klar. Mein Vertrauen war zerstört. Hätte ich Vertrauen gehabt, wäre es vielleicht anders gewesen. Aber er schien nicht erkannt zu haben, was er da verlangte von mir. Vielleicht hätte ich ihm vertrauen müssen. Aber das konnte ich nicht mehr. Vertrauen muss man verdienen.

Ich hatte noch ein Jahr bis zur Prüfung. War „extrem hochgestuft“. War in der Zwickmühle. Plötzlich gefangen wie ein Vogel im Käfig. Was sollte ich tun? Was hättet ihr getan?

Das berichte ich morgen.

Neu: Das Wohltemperierte Klavier, Erfurt

Ilvesheim, Popp Orgel

12. Juni 2021

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Mit meiner Musik verwirkliche ich Schweigen. (AHS)

Ich konnte den ersten Schnitt für meine Audite-CD (Trost Orgel Waltershausen) schon hören. Super! Freue mich! Klingt schön.

Traurig ist, dass Laukhuff schließt. 

Mein Weg mit der Orgel (1)

Vielleicht wird es einige inspirieren, ebenfalls ihren Weg trotz Hindernisse zu gehen. Es lohnt sich!

Ich verliebte mich in die Orgel in Leipzig. Meine ersten richtigen Stunden (nach USA) nahm ich an der Thomaskirche – wie passend :). Die ersten Wochen waren himmlisch. Ich saugte die Orgel auf. Hatte das Gefühl, Bach beobachtet mich. Mein Lehrer Stefan Kießling warnte mich sofort, dass Menschen neidisch werden. Er beschrieb die Kirchenmusikszene unschön und unterstützte mich nicht, Orgel zu studieren. Es passte ihm gar nicht, dass ich sofort überall Orgelkonzerte spielte mit der Kunst der Fuge. Mein Bestreben, Orgel zu studieren, legte ich daher erst mal auf Eis und konzertierte weiter. Einen Vorstell-Termin bei einem Professor in Berlin ließ ich sausen. Mein Leben war ohnehin schon voll. Und die Szene gefiel mir nicht, von dem, was ich gehört hatte. Ich hatte sie spontan und frei betreten. Ich konnte sie jederzeit wieder verlassen. Doch ich hatte Entscheidendes gelernt. Mein Feuer war entfacht. Die Orgel war mein Ding.

Doch die Orgel mit ihrem Pedal ließ mich nicht los.

Ich spielte mit Torsten Laux Duo, war aber von seiner Art eher abgeschreckt. Dass ich mitten in meiner Pianistenkarriere dann einen C-Schein gemacht habe, haben einige nicht verstanden. Und wer Dinge nicht versteht, kann unfreundlich werden. Ich habe den C-Schein nämlich natürlich nicht in einer jahrelangen Ausbildung gemacht, sondern nebenbei und unabhängig. Ich wusste damals nicht, dass individuelles, spontanes Verhalten in der konservativen Kirchenmusik oft nicht gern gesehen wird. Dies bekam ich durch Unfreundlichkeit zu spüren. Vielleicht sind Menschen wie Reiner Gaar an sich “nette Menschen” (als ich dann später eingebunden war in das System der Hochschule mit der Orgel, fiel mir das auf.). Jedoch in dem Moment, außerhalb des Systems, hat er wohl nicht verstanden, dass ich wirklich Orgel lernen wollte. Vielleicht weil ich nicht der Norm entsprach und bereits eigenständige Künstlerin war, was viele Kirchenmusiker nicht sind. Ich merkte, dass ich als Pianistin nicht wirklich willkommen schien, auch noch Organistin zu werden. Dass die Orgel eine Männerwelt ist, war mir zu dem Zeitpunkt nicht bewusst. Dass ich als eher kindlich wirkende, kleine Frau das Gegenteil war von dem, was man in der Kirchenmusikszene normalerweise antrifft, hat sicher zur Skepsis beigetragen. Menschen wie Stephan Heidecker waren nett zu mir, solange ich Pianistin blieb. Aber als Organistin… das veränderte alles. Dennoch hatte ich wieder sehr viel gelernt. Es waren meine ersten Schritte. Dass man lernt, liegt an einem selber. Mit Konzerten am Klavier und an der Orgel war ich nach wie vor sehr busy. Eigentlich war mir die Orgel fast zu viel.

Ich weiß nicht, was dann der Auslöser war, dass ich Orgel studieren wollte. Ich glaube, ich wollte einfach Pedal, Reger und Trio-Sonaten lernen. Und es gab auch unglaublich nette Organisten, die mich, hochtalentiert, bei Profis sehen wollten. Ich kannte die Namen der Szene nicht und wollte auch nicht so tief hineingezogen werden in diese. Ich wollte darüber schweben wie ein Engel. Unberührt. Weit weg von zuhause. Die Deadlines waren abgelaufen. Es öffnet sich eine Tür, als es eigentlich zu spät war. Zu dem Zeitpunkt war ich noch immer unsicher, ob ich “es” wirklich tun sollte. Mein Leben war schon so voll. Ich hatte keine Ahnung, auf was ich mich einlassen würde. Allerdings nicht! Dazu morgen. 

Klais Severikirche Erfurt 

 

Ich singe dir mit Herz und Mund, Herr, meines Herzens Lust; ich sing und mach auf Erden kund, was mir von dir bewusst. (Paul Gerhardt, 1653)

Es war spannend, die große Schuke-Orgel im Dom Erfurt zu spielen, Potsdam Schuke 1992, drei Manuale. Mechanische Schleiflade. Und elektronische Wege zur Chor-Fern-Orgel, die glitzernd zu jedem Manual dazu gelegt werden kann und unendlich nachklingt. Wunderbare Farben. Singende Akustik. Schöner, hellholziger, niedriger Prospekt mit großen Pedaltürmen, enge Wendeltreppe, schwarze Tasten. Gotischer, verhältnismäßig schlichter Dom mit langen Fenstern.
Dann nebenan an die elektropneumatische Klais direkt daneben in der Severi (Betonung zweites e, freier Spieltisch, 3 M, Handregister, Walze). Die Orgel der Severikirche wurde 1930 von Johannes Klais (Bonn) in dem Barockgehäuse der Wender-Orgel von 1714 erbaut. Johann Friedrich Wender (*1655 in Dörna, Thüringen (getauft 1655); † 13. Juni 1729) war ein deutscher Orgelbauer, der seine Werkstatt in Mühlhausen hatte. Die ältere Klais in dem wunderbaren alten Engel-Prospekt ist völlig anders als die Schuke nebenan und erinnerte mich an meine Pfalz-Orgeltour. Ich mag auch die elektrische Schleiflade und die Dynamik-Knöpfe. Schwer hochschiebbarer Ratter-Deckel. Die Akustik ist empfindlich. Morgen kommt die nächste Orgel.
Wir aßen beim Italiener (in) (also im Haus) 
Spaghetti Bolognese und redeten über Musik und die Orgelwelt.

Seltsam, dass manche Menschen, wenn man ihre Politik beherrscht, „sehr nett“ wirken. Nett sind sie aber nie wirklich. Es ist Schlangen-Nettigkeit. Muß ich deren Politik wirklich wollen? Es geht doch nur um Bedingungen, Selbstsucht und unfaire Regeln. Musik wird politisiert.

Neues Video: J.S. Bach – Präludium Fuge IV cis Moll BWV 849 Dom Erfurt Schuke Dom-Orgel

1. Juni 2021

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Was wäre Kirche ohne Frauen? Ohne Pfarrerinnen? (AHS)

Freue mich auf meine nächsten Konzerte an der Schlimbach- an der Sauer- an der Wender- und an der Albiez- und an der Schönefeld- und Weigle-Orgel.

Der Mai ist wie im Nu verflogen.

Was ich empfehlen kann: “Landgarten” Bio-Himbeeren usw. –  Früchte in Schokolade. Sooo lecker. Wer mir Schoko schenken möchte, das! Denn das sind FRÜCHTE in Schoko: Gesund. ☺️

Was mir aufgefallen ist: Manche rund um “Kirchenmusik” schreiben gern darüber, dass Künstlerinnen zu wenig anhätten, zu viel Sex-Appeal zeigen, sich zu sehr darstellen würden. Und sich deswegen vllt. nicht so wirklich als Künstlerinnen bezeichnen dürften (hier wird übrigens genau auf das Gendern geachtet, was sonst in der Kirchenmusik nicht der Fall ist, besonders nicht bei Stellenausschreibungen). Vor allem Christoph Dohr und Matthias Müller (dessen deutsche Grammatik sehr zu wünschen übrig lässt) fielen mir hier auf.

Nun, da dieses Thema immer wieder auftaucht, möchte ich mich dazu äußern:

Frauen sind von Natur aus schön. Und das dürfen sie auch sein. Es ist schier unmöglich, als Frau keinerlei Sex-Appeal zu haben. Das Weibliche ist schön, ist attraktiv. Frau könnte in einer Kutte herumlaufen, es gäbe immer noch Männer, die mich attraktiv finden würden. Schönheit und Attraktivität verstecken zu müssen, das ist in einer bestimmten Welt-Religion Pflicht für Frauen. Attraktivität einer Frau vorzuwerfen, ist Frauenfeindlichkeit, egal, was sie anhat. Denn wie und warum sollte sie hässlich oder versteckt werden? Schönheit ist der Kern der Weiblichkeit. Der Grund, warum manche Männer dies Frauen vorwerfen, und zwar auch dann, wenn sie ganz normal angezogen sind, ist meiner Meinung nach, weil diese Männer das Schöne in Frauen nicht mehr unschuldig und rein wahrnehmen können, sondern Lust und Frust ihre Augen verblendet haben. Besonders, wenn die Frau dann auch noch was kann. Das ist aber das Problem dieser Männer, nicht das Problem der Frauen. Manchmal spüre ich auch Neid oder Zorn bei Männern auf Weiblichkeit. Frauen ziehen sich oft den Schuh an und fürchten ihre eigene Schönheit oder das Mädchenhafte in ihnen oder finden sich nie schön genug.

Die gleichen Männer, die manchen Künstlerinnen “zu viel Sex-Appeal” vorwerfen, sind sicher nicht zufällig genau die gleichen, die auch mich angegriffen haben, obwohl bei mir nun wirklich nichts ist, was man mir diesbezüglich vorwerfen könnte. Es ist also letztendlich egal, was eine Frau trägt oder wie sie sich gibt, es wird immer solche Männer geben, denen etwas an Künstlerinnen nicht passt, die gegen Frauen sind und die etwas Negatives finden werden – wenn nicht das, dann etwas anderes. Wie sollte frau es bewerkstelligen, so auszusehen wie Christoph Spengler?

Neu: LICHTUNG: Orchesterwerk ( – Zimbelstern und  – Wehmut):

Neu: J.S. Bach – Präludium D-Dur BWV 850, Christian Förner Orgel Schlosskirche Weißenfels

Hat man Hater an der Backe, lebt es sich (durchaus nicht) Kacke. (Gemeinschaftszitat WS und AHS)

Mein kleiner Beetle kam sehr gut durch den TÜV. Er bekam zudem zuvor vier neue Reifen (Continental), Wartung Klima und Bremsflüssigkeit. Es fährt sich ganz anders mit neuen Reifen.

Meine Seite wird in drei Sprachen übersetzt. Ich freue mich.

Wenn ich Albert Schweitzer höre – es ist fremd, alt, aber auch sehr ehrlich und berührend. Er war ja sehr gegen „Fabrikorgeln“. Ich kenne eigentlich kaum solche Fabrikorgeln, die er gequälte Seelen nennt. Es ist wahr, dass die Vernichtung alter Orgeln „Sünde“ ist. Die „Orgelfrage“ und Orgelästhetik… Es ist natürlich durchaus wichtig, Bach auf einer Orgel spielen zu können. Aber nicht nur. Natürlich ist es wichtig, dass eine Orgel polyphones Spiel möglich macht. Aber orchestrale Orgeln verteufele ich nicht; im Gegenteil. Aber Schweitzer liebte Dorforgeln und schöne Mixturen. Er hat Recht: Mit schönen Mixturen steht und fällt eine Orgel. Schreien diese, ist alles zu spät. Die „ideale Bachorgel“ – ich verstehe mittlerweile, was er damit meint. Immerhin hatte er ja Ausbildung bei Widor und spielte auch auf den „Dorforgeln“ die Franzosen! Mit 80 gab Schweitzer sein letztes Konzert. Ich möchte mein letztes mit 100 geben.

Heute las ich „herzoffen“ und „Gottes hauchdünnes Schweigen“.

Sehr empfehlen kann ich Alexandria Ocasio-Cortez und Barbara Broekman. Was ich von David Helfgott halten soll, weiß ich nicht recht. Mich macht das ganz wuselig. Was für ein Vater. Schrecklich. Ein Sinnbild des Patriarchats.

Was kann ich für Tipps geben bei Mobbing und Hatern? Werde ich oft gefragt. Manchmal fragen mich ganz neugierige und ängstliche “Kollegen”. Wie Moritz Unger. Es herrscht Angst vor Mobbern und Hatern der Kirchenmusikszene und deren Semi-Szene. Das sagt schon viel aus.

  1. Nun, zunächst mal: Man darf ruhig zeigen, was man drauf hat. Da sollte man sich von Hater und Mobbern nie aufhalten lassen. Auch außergewöhnliche Kreativität darf frau und man zeigen. Und dass man anders ist. Das ist ein Kompliment.
  2. Hater und Mobber und Neider zu haben ist ein Kompliment.
  3. Es gibt tatsächlich und nachweislich Cyber-Stalking, auch wenn Mobber das verharmlosen und runterspielen. Es ist eine Art Verfolgung und Belästigung im Internet.
  4. Mobbing und Hetze gegen Frauen ist besonders häufig.
  5. Nicht erschüttert sein, wenn man ohne Grund in Stärken (und Schwächen) von Fremden und/oder Nichtskönnern angegriffen und attackiert wird. Das macht Mobbing aus. Das sind typische Merkmale von Mobbing. Vor allem dann, wenn man denen nichts getan hat.

Keine ist so wie Trost.

(AHS über Trost-Orgeln)

Die kleine hübsche Schuke Orgel hier in Berlin Heiligensee gefällt mir sehr. Sie ist von 2011 und feierte mit meinem Konzert heute ihren 10jährigen Geburtstag. Karl Schuke opus 559 anno 2011. Das Konzert war für mich ein dreistündiger Marathon, da wegen Corona nur eine gewisse Anzahl an Besuchern in die Kirche durften, mit Anmeldung und Liste. Nebendran eine Teststation. Schon seltsam. Das Gesundheitsamt ist einfach 24-7 in die Räume des Gemeindezentrums “eingezogen”. Ich kann leider weder genesen sein (zuvor mit Quarantäne verbunden) noch dass “Testen” für mich groß in Frage kommt, und Impfen? Nun, erst, wenn man mir Dinge sonst verbietet. Es ist schon tragisch, dass man ohne Test keine Museen besuchen kann. Ich lieb Museen. Da kann man wohl nicht lange ohne Impfen durchhalten. Bis jetzt ging es noch ganz gut.

Einen solchen Marathon hab ich noch nie gespielt. Es wurde auch gefilmt.

Heiligensee ist grün und eine Villengegend direkt hinter Tegel und dem Wald am Fluss Havel. Die Havel fliesst bei Spandau in die Spree und weiter in die Elbe. Die Havel war hier früher die Grenze zur DDR. Es ist Großstadt und dennoch Dorf und Ausflugsziel, eine perfekte Mischung. Berlin und doch nicht Berlin. Ich war noch nie zuvor hier in diesem Teil. Alleen und schöne Gärten, alles gepflegt. Nah an dem mir noch recht unbekannten Bundesland Brandenburg. Ich kam nachts in “Berlin tief” an gestern, da der ICE mal wieder sehr verspätet war und ich in Bamberg festsaß. Ich nahm dann ein Taxi bis nach Heiligensee, liegt ganz im Norden. Der Taxifahrer war sehr nett, und ich mochte es, im Halbschlaf redend vorne zu sitzen und durch die berlinische Nacht zu düsen. Ich übernachte eine zweite Nacht (da die Orgelnacht bei München ausfällt wegen Corona) und wir morgen eine Radl-Tour an der Havel entlang machen wollen und die große Schuke in Frohnau besuchen. Ich fahre daheim ja nie Fahrrad mehr, weil ich noch kein Holland-Fahrrad habe und alle anderen Räder meinen Handgelenken wehtun. Aber hier ist alles geteert und eben. Da geht das mal. Corina Rochlitz ist super!

Ich habe hier ein sehr nettes Journalisten-Ehepaar getroffen. Karl-Heinz Baum hat früher für die Frankfurter Rundschau geschrieben und pendelte zwischen Ost und West hin und her. Spannend.

Die Kirche ist gelb und süß und liegt in einem hübschen Friedhof. Die Decke ist niedrig. Schuke hat das Beste herausgeholt. Das muss man sagen.

Erstaunlich, wie die Reaktionen zur Woehl Orgel waren in München-Neuried, von „hässlich“ bis zu „faszinierend“. Warum haben Menschen Angst vor Dingen, die nicht der Norm entsprechen? Ich finde die Orgel extrem und ästhetisch und passend zum Runden des Tabernakels als Gegensatz. Auch Gegensätze passen. Eine Orgel mit 32 Fuß, Koppeln und Farben, die blau und kalt und dennoch gerade toll sind!
Kubisch. Es ist eben mal ein anderes Kirchenschiff.

Freue mich! Von München nach Berlin.

Ich höre Johann Christian Bach. Die Söhne. Aber JSB – oh, der ist es!
Ich mag auch Massenet.

Ich mag sehr den Klang von Barockoboe! Die Orgel im Off hat mir neue Klänge gezeigt.
Am Flügel schwitzt man. An der Orgel friert man. Ist das nicht schon Kulturschock? Wie sagte mir jemand: Die größte Furcht des Organisten ist die Pianistin.

Gesegnete Pfingsten! 

20. Mai 2021

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Die Orgel ist Zeitreisenkatapult ins All der Ewigkeit, schafft es, vergangene Zeiten musikalisch lebendig zeitlos zu machen. (AHS)

Das Schloss Fürstenried ist sehr schön, gelb-weiß, groß, Exerzitienhaus. Ich bin die einzige Schlossdame, die einzige Frau, die hier übernachtet. Aber nicht das einzige Schlossgespenst. Ein Pater lebt hier noch. Und es gibt den Securitymann, der mich nachts zu Tode erschreckt hat.
Ist es nicht traurig: Er geht bald, und wer wird dann noch hier wohnen? Alle Schwestern und Mönche sind alt geworden. Es gibt keinen Nachwuchs? Was wird aus dem Exerzitienhaus?

Wegen Corona und Kurzarbeit ist auch der Park nicht blühend, aber dennoch schön. Und der Kirche fehlt Geld wegen Corona.
Die Küche ist zu, aber frühstücken darf ich dennoch. Es gibt sogar eine Kapelle mit einem Örglein. Der Goldene Saal mit dem Flügel, den großen Fenstern, von wo live aufgezeichnet wurde, gefällt mir. Vom Flügel aus konnte ich die Autobahn sehen. Ich konnte noch nie von einem Flügel aus im Konzert eine Autobahn sehen. So nah. Da es dunkel war, sah sie draußen vor dem Schloss beinahe schön aus, mit den Rücklichtern der Autos. Es ist die Garmische Autobahn, die hier kurvt, die ehemalige Olympiastrasse, die „Naziautobahn“. Früher gab es hier Wiese und Wege für Pferdekutschen. Nun ist von hier, vom Flügel aus, mitten durch die Autobahn hindurch in 7 km Luftlinie der Dom zu sehen. Autos dürfen hier nur 60 fahren. Wegen dem Regen oder nein, wegen den dicken Fenstern hörte ich sie nicht.
Vor dem Schloss (ehemaliges Jagdschloss) stehen seltene Gurken-Magnolien. Früher lebte hier Otto (Klaus Kinski), der „wahnsinnige“ Bruder von Ludwig dem Zweiten.
Das Schlossgespräch war sehr schön, es durften neben dem Stream sogar Live-Gäste dabei sein, das erste Mal wieder im Saal mit Gästen seit der Krise. Es war sehr tiefgründig und dennoch lustig. Johannes Hagl hat es gut gemacht, trotz Mikro, Maske, Live-Stream. Ich bekam auch viel Lob: Dass ich hinreißend meine Liebe zu Bach geäußert hätte. Dass es super wäre, dass ich weniger Privilegierten Bachs Musik näher bringe. Und dass Musik die Ökumene voranbringe. Ich Evangelische schwärmte im katholischen Exerzitienhaus von Bach und Luther, aber niemand war mir böse. Wenn jemand meine Gedichte vorliest, bin ich immer ganz überrascht, dass dies meine Texte sind. Natürlich kamen auch Fragen zu meinem Privatleben, ob da Platz für einen Mann wäre, denen ich wie immer schüchtern auswich.

Noch lustiger war es danach. Es gab in dem sonst so gastlichen Haus aufgrund von Corona keinen Wein und keine Gläser. Alles zu. (Das bayerische Abendessen hatten wir von der Gaststätte nebenan erhalten.) Aber die Männer besorgten in der Bibliothek heimlich etwas. Wir kamen uns wie „partners in crime“ vor. Ich liebe Streiche und Schabernack und lache mich immer scheps. Noch netter ist es, wenn Jesuiten und Diakone und Mönche zu Streichen aufgelegt sind. Dennoch waren unsere Gespräche immer tiefsinnig: Was passiert nach dem Tod? Wer ist Gott?
Morgen werde ich abgeholt und besuche die neue Orgel in St. Nikolaus Neuried. Woehl, drei Manuale. Dann geht es zur „van den Heuvel“ Orgel, selten in Bayern und meine erste. Abends ist mit mir dort das erste Konzert nach der Krise. Ich übernachte im Gästehaus Mariahilf.

In meiner Schulzeit hatten wir viel Streiche und Schabernack. Ich genoss es so sehr! Ich hatte oft Gänsehaut vor Genuss. Und jetzt? Die meisten, die ich kenne, betreiben keinen Schabernack mehr.

Da ich gefragt wurde wegen der Aufnahmetechnik der Hiob Stiftung Schop in Thüringen: Zoom H6, Samsung C02, Shure Kugel, Samsung A51, Panasonic HCW 570.

Ich stelle mir vor, ich wäre eine ganz normale Mitarbeiterin. Und ich arbeite für meine Chefin. Und was für eine Chefin. Dauernd treibt sie mich an.

Glaubensgespräche Fürstenried

Konzert St. Franziskus München

Konzert Fürstenrieder Schloss München