Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt. (Schopenhauer)
Schweden hat gewonnen 🙂 Hej Sverige!
Mein 2. Orchesterwerk kommt bald, 2021 bei Stringendo Verlag heraus.
St. Johannis Lüneburg
Mein Weg mit der Orgel (8):
Grundsätzlich finde ich es verwerflich, wenn verheiratete Dozenten mit Studentinnen Affären haben und Machtpositionen ausgenutzt werden. Wie man so etwas jahrelang tolerieren kann, ist mir schleierhaft.
Nun war ich also in Heidelberg und berichte von meiner Zeit dort.
2017 mit der Orgel begonnen, 2019 schon im Konzertexamen Programm. 🙂
Was ich in Heidelberg an der HfK (alle hauptamtlichen Professoren Männer, und es gibt keine Frauenbeauftragte) gehört und gesehen habe, fand ich schon schlimm. Wenn man in diesem Umfeld jahrelang war, wie Wiebusch und Viegelahn, so wundert mich deren Verhalten mir gegenüber im Nachhinein nicht. Auch nicht, dass deren Abteilung ähnlich männerdominiert ist wie Heidelberg. In Heidelberg ist es zudem erlaubt, Studierenden Konzerte zu verbieten. Heidelberg, Frankfurt und die Christuskirche Karlsruhe scheinen eng verflochten, wie man auch an Peter Gortner sehen kann. Die Hochschule Heidelberg wirkte auf mich wie mit einem „Sekten-Charakter“ versehen, denn es gab starke Cliquenbildungen, Lästern, alles sprach sich total schnell hintenrum herum usw. Martin Mautner schien in meinen Augen nichts zu unternehmen, dass diese Dinge an der Hochschule besser wurden, im Gegenteil. Auf meine Kritik reagierte er ungehalten. Wie aus diesem Haus gläubige Kirchenmusiker in den Beruf gehen sollten, schien mir schleierhaft.
Ich verstehe jetzt das Verhalten einiger Kirchenmusiker: Es scheint oft schon in der Ausbildung loszugehen mit Neid, Lästern, Ausschließen, Verurteilen, Kleinhalten etc. Sie kennen es wohl gar nicht anders. Auch Dirigieren ist meiner Meinung nach extrem autoritär gehandhabt.
Dirigieren ist nichts Autoritäres!
Dennoch lernte ich sehr viel.
Negativ in Erinnerung habe ich Eugen Polus, bei dem es mir unverständlich ist, wie man sein menschliches Verhalten jahrzehntelang akzeptieren konnte, das hinterfrage ich; und Bernd Stegmann, bei dem es mir ebenfalls unverständlich ist, wie man sein menschliches Verhalten jahrzehntelang akzeptieren konnte. Hier möchte ich lieber keine weiteren Ausführungen machen. Die Betroffenen wissen genau, was ich meine. Es scheint mir, es gibt gewisses Männer-Verhalten, das als „normal“ angesehen und wo weggeguckt wird. Aber wehe, eine Frau hat „ein Verhalten.“ Da wird darauf herumgehackt.
Menschen, die schweigen und wegschauen und gute Miene zum bösen Spiel machen, nur um auf der Karriereleiter weiter aufzusteigen, sind für mich genauso beteiligt.
Dennoch lernte ich viel.
Die Studentin, die sich erhängt hatte, wird mir auch immer in Erinnerung bleiben. Sie muss sehr gelitten haben. Sie erhängte sich impulsiv noch mit Jacke und Schuhe im Kleiderschrank. Ich persönlich kann mir vorstellen, wen bzw. was sie vorher gesehen hat.
Man legte mir von mehreren Seiten ans Herz, Kirchenmusik zu studieren. Ich sagte, ich weiß nicht, nur wenn man mir meine Leistungen bis 5. Semester anerkennt? Vielleicht könnte ich in dieser Szene einen Unterschied machen? Wie es weitergeht, berichte ich morgen.
Orgel und Summen:
Ich fühle mich im Chor sicherer, wenn der Dirigent immer Recht hat. Und das als separatistisch veranlagter Rucksackfranzose.. Saarvoir chanter.