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Ann-Helena Schlüter

Unser Triumph ist  – PARADISE! (nach Seal)

Futore Power People…

Die italienische Orgel aus Holland in Hamburg ist eine Wucht. Ich habe Videos von ihr auf facebook gepostet. Ich bleibe übrigens hier oben in HH. Die ICEs fahren alle nicht von HH nach Wü. Es hat ja nun keinen Sinn, 8 Stunden über Frankfurt-Karlsruhe heimzufahren, wenn ich Mittwoch wieder hier sein muss.

Hinterher komm ich nicht zurück. Sachen gibt es. Dafür gehe ich noch mal an die schöne Marcussen-Mühleisen.

Abends übte ich an der Ahlborn-Orgel… ich muss sagen, wenn man an einer alten elektrischen Ahlborn Liszt schön spielen kann, dann überall!

Warum Pinneberg für Hamburger „doof“ ist, verstehe ich nicht, es ist wirklich nett hier, zu übernachten. Auch wenn die S-Bahnen ewig brauchen bis nach Hamburg.

Artikulation ist ja der Joker an der Orgel. Ein Handwerkskoffer für alles!
Manche haben da zwar nur ein oder zwei Tools drin. Andere dafür zwanzig. Und mehr. Aber dann muss man über den Koffer hinaus ins große Ganze kommen. Weiter noch: ins Berühren.

Ein kluger Mensch schrieb mir heute: Betrachte es als eine Ehre, wenn du Feinde hast. Nur wer den Ball hat, wird bekämpft.

Danke für alle, die für mich beten, dass meine Arbeit gelingt und meine Hände gesegnet sind.

Ich glaube, viele Kirchenmusiker und deren Semi-Umfeld sind hart geworden. Vielleicht auch enttäuscht, desillusioniert, abgehärtet – sie müssen sehr getriezt und kritisiert worden sein, um so auf andere loszutreten. Meist von Chorleitern? Das tut mir leid! Das Künstlerumfeld, das ich kenne, ist anders. Es ist viel weicher.

Die fb-Kirchenmusikgruppe von Ansgar Kreutz wird reihenweise verlassen und hat nun Leute wie Benjamin Frensel mit als Administrator, der meinen Blog spöttisch zitiert, verdächtigt, lästert, falsche Dinge behauptet und damit droht und hetzt. Er kommt mir zudem sehr pathetisch vor, der sich selbst als Opfer und Christen sieht. Und den ich  selbst nicht blockieren kann. Insgesamt gibt es in dieser Gruppe und Szene, wie ich finde

1. (alte) Gurus, die gehyped werden, die nicht angetastet werden dürfen

2. das ewig lästernde Mittelfeld (Durchschnitt und Laien)

3. und ihre „Voyeure“, die stillen Mitleser und labilen Fähnchen im Wind, die morgen Hü und übermorgen Hott schreien (Laien)

4. dann die schillernden Vögel, Künstlerinnen, Frischlinge (ich) und ihre Fans

5. und die Administratoren, die das Mittelfeld decken, weil sie selbst das Mittelfeld sind. 89 Prozent Männer, 309 Prozent Spott und Neid. Es werden stets neue Opfer gesucht. Das Läster-Forum Pfeifenorgelforum und die fb-Gruppe haben ja die exakt gleichen Leute. Ich denke, Benjamin Frensels Ziel ist, mich aus der Gruppe zu ekeln wegen diesem meinem Blogeintrag. Weil ich mich nicht von ihm bedrohen lasse. Er stellte mir ein Ultimatum. Nötigung? Das Recht auf meinen freien Blog wird mir abgesprochen wie in einer Diktatur.

Dass Carpenter bei Chopin alles mit Füßen spielt – das ist eine witzige Idee. Das probiere ich demnächst auch mal, habe eine Idee.

Rückpositive find ich übrigens immer spannend! Sie sind alle sehr unterschiedlich. Zum Beispiel das ganz schräg gesetzte an der Offner mit pneumatischem Registerzugapparat in Schongau.

Bach BWV 652 – Holy Spirit ❤️

8. Februar 2021

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Kommt Zeit, kommt Orgel. (AHS)

Aber buchstäblich!

Ich bin noch immer in HH! Es fuhr kein ICE gen Süden wegen Schnee und Hochwasser. Alle ausgefallen! Nichtsahnend stand ich am Bahnhof. Wunderte mich über alle Sätze wie „Gute Fahrt, drücke die Daumen“ – spinnen wieder alle? Nun. Vor lauter Orgelüben bekomme ich nicht mal mit, wenn es ein Erdbeben gibt.
Dabei ist hier in Hamburg kaum Schnee, nur Wind, Kälte und nachts Sturm. So bin ich nun schon die 5. Nacht hier.

Heute übte ich nun dann an der schönen italienisch-niederländischen Reil/Heerden-Orgel in blau 204 der HfMT. Mit kurzer, gebrochener Oktave.
Ich war in den letzten 14 Tagen nur eine Nacht daheim. Mein Marathon-Orgel-Programm von 145 Minuten.
Mittlerweile habe ich zumindest verstanden, welche Wege am wuseligen HH-Hbf hier wohin führen.
Hoffe, dass ich morgen heim kann.

Ich lese gern Bücher von Susann Nitz.

Die Orgel ist mein Brandopfer, mein Banner. Psalm 20.

7. Februar 2021

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Was ist das Leben, wenn man nicht für etwas Wichtiges kämpfen kann? (AHS)

Bald übe ich die Suite von Duruflé, Reger B-A-C-H und Reubke. Jemand sagte mir, ich werde mit Reubke Furore machen. Naja, ich bin gespannt.

Heute möchte ich an die weltweit verfolgten Christinnen erinnern, siehe Asia Noreen Bibi, Christin inmitten von Muslimen in Pakistan. Die zunehmende Christenverfolgung sagt viel über unsere Erde aus. Auch, dass die Christenverfolgung ignoriert wird und Europa ganz andere, „wichtigere“ Themen hat. Selbst in Kanada muss Asia um ihre Familie fürchten. Ihre Kinder sind traumatisiert. Es gibt noch sehr viele Eingesperrte in Pakistan. Aber unser Land und Europa tun viel zu wenig für sie; Unterdrückung von Christen interessiert deswegen nicht, weil unser Land auch an dem Gott der Bibel kaum Interesse zeigt. Wir machen mehr für andere Leute.

Verfolgte Christen sind meist still. Sie machen keinen Lärm, werden übersehen. Wer Lärm macht, wird gesehen.

Aber diese Erde wird vergehen. Und dann geht das wahre Leben erst richtig los. Yes! Freue mich darauf.

Ich mag es, dass man an der Orgel das „Passive“ auch trainiert, das Nüchterne. Der Wald bleibt gleich, ich passe mich ihm an, nicht er mir. Dabei meine ich nicht das antrainiert Kühle, sondern das, was zu der jeweiligen Musik passt. Nicht bei jeder Musik muss man aktiv sein, zum Beispiel nicht bei Messiaen Banquet und Brahms as-Moll. Ich bin so dankbar für den tollsten Lehrer der Welt: Pieter van Dijk. Ich vertraue ihm. Er hat mich  noch nie eingeengt, mich verbogen oder mir Dinge verboten. Er hat immer alles gegeben. Ich lerne auch von seiner Pädaogik. Er ist klug, lustig, streng, höflich, sehr engagiert, absolut verlässlich, echt und loyal. Er ist barmherzig. Ich lerne von ihm auch als Mensch. Habe momentan 3 Stunden pro Woche Unterricht bei ihm, es ist genial. Ich bin extrem fleißig und engagiert. Übe Tag und Nacht. 

Die Mobber selbst schreiben ihre „Kritik“ grundsätzlich mit Fake-Namen, Fake-email-Adressen, immer hintenrum. Durch deren Hetze aber haben meine Videos teilweise innerhalb von 24 Stunden 1000 Aufrufe. Sie sind sauer über jeden Like und jeden guten Kommentar, disliken alles. Wie kann das noch normale Kritik sein? Wieviel Angst müssen die vor mir haben? Wie kann man nur so verblendet sein? Wie kann man ernsthaft etwas kritisieren, was man selbst nicht kann und nie können wird? Es wird fast niemand in dieser Gruppe Chopin an der Orgel spielen können.

Niemand kann dort so Klavier spielen, keiner wird solch schnelle Finger haben wie ich. Mag sein, dass ich „arrogant“ bin, wie sie sagen. Aber lieber arrogant sein und es können, als arrogant kritisieren und es nicht können.

Chopin jedenfalls habe ich in 20 Minuten mal eben abends aus dem Ärmel geschüttelt, nach einem langen Aufnahmetag mit ganz anderen Werken. Klar liebe ich es am Flügel mehr. Ich weiß, man hat sehr hohe Erwartungen an mich bei allem, was ich mache.

Bezüglich Kirchenmusik sehe ich es so: Es ist, als würde man „Obst und Gemüse“ studieren bzw. arbeiten. Wobei das Gemüse oft einen sehr viel höheren Anteil hat (Chöre, Organisation, Büro, People, Politik, Geldbeschaffung…).
Wenn man aber Obst studiert und arbeitet, ist man fokussiert auf Obst (Orgel).
Wenn man nun Obstspezialistin wird, gibt es dennoch immer noch Gemüslinge, die meinen, Obst besser zu kennen/zu können. Obst aber ist für viele Gemüslinge nur in einer bestimmten Richtung gebräuchlich: Gottesdienst. Für Obstlinge jedoch ist Obst eine ganze, eigene, weite Welt und Kunst, die nicht nur aus Safttrinken, Saftpressen, Schälen besteht, sondern aus Obstkuchen, Obstsalat, Obstdessert, Obstspaghetti, Obstkonfetti…

Wenn ein Gemüsling auf einen seltenen Obstling trifft und sagt: „Ach, das ist ja gar kein richtiger Beruf, Obstling zu sein – kannst du überhaupt schälen? Weißt du, was eine Tomate ist? Und überhaupt – willst du sagen, ich sei kein richtiger Obstling? Ich bin ein Gemüs- und Obstling! Aber du, was bist du?“ Wen wundert es, dass dann ein Obstling empört ist.

Obstlinge wollen nicht unterdrückt werden. Gemüse mag ich trotzdem. Lieber Orchester.

Bei „SangundKlanglos“ haben viele Gemüslinge so getan während Corona, als wäre ihnen die Kultur wichtig. Dabei waren es gerade die Gemüslinge, die sich für Obstlinge null interessieren und Show gemacht haben mit ihrer Kulturliebe. Es sind gerade diese Gemüslinge, die meist nur Kollegen-Gemüslinge (Dommännergemüse) einladen. Weder vor noch in Corona haben sich diese Gemüslinge für Obst, Obstlinge und Kultur interessiert, schon gar nicht für weibliche, sondern nur für ihresgleichen.

Am schönsten finde ich es, wenn Obstlinge und Gemüslinge Freunde sind und sich gegenseitig unterstützen. Das ist auch manchmal so. Das ist dann toll!
Ich weiß, viele Kirchenmusiker haben es schwer, sitzen auf doofen, schlecht bezahlten Stellen, plagen sich mit Laien-Chören herum. Oder werden nicht anerkannt. Aber da kann ich nichts dafür.

Frei wie die Vögel

6. Februar 2021

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Pianistin oder Nonne? Nein, orgelnde, heilige Prophetin. (Kommentar von MN, zu Flügel auf Reisen von AHS)

Was ich lustig finde: Manchmal gibt es Männer, die meinen, über Orgelbau die Dinge besser zu wissen als ich und mich korrigieren zu müssen – selbst wenn sie falsch liegen. Scheinbar sind sie nicht daran gewöhnt, dass sich auch Frauen für Orgelbau sehr interessieren und dafür Feuer und Flamme sind. Einer meinte einmal zu mir: “Frauen wollen sich nicht schmutzig machen und haben Angst vor Schimmel. Deswegen klettern sie nicht in Orgeln!” Absurd. Ob sich an diesen Aussagen erklären lässt, dass sogenannte “Orgelsachverständige” nur Männer sind? Und auch durchaus wollen, dass es so bleibt? Auch hier habe ich einige sehr interessante Geschichten zu erzählen. Dabei wird kaum jemand interessierter an Orgelbau sein als ich.

Und hier ist er, mein erster Chopin an einer Orgel – an der schönen, großen Sandtner-Orgel in Mariae Himmelfahrt Schongau:

Danke, Andreas Wiesmann!

5. Februar 2021

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Music isn’t something a musician does. Music is who they are.

Hamburg. Die Elphi ist schneebedeckt.
Folgenden schönen Spruch habe ich heute gelesen: Solange ich atme, hoffe ich.

Über 10 Stunden geübt. An tollen Orgeln. Bei Bach habe ich oft vor Genuss einen Kloß im Hals. Mein linkes Handgelenk tut etwas weh.

Heute war in Katharine ein Fernsehteam. Sie waren auch bei der Orgel.
Der Straßenverkehr in Hamburg kommt mir rasant und aggressiv vor. Eigentlich fahren alle zu schnell.

Bis jetzt habe ich ohne Asimut überlebt. Irgendwie sind solche Systeme und ich auf Kriegsfuß. Vielleicht lebe ich wieder hinter dem Mond.

Diese Gruppen rund um Kirchenmusik sind eigentlich zu 80 Prozent für Laien. Hier ist alles bunt gemischt: Metzger, Handwerker und Profis. Und wer weiß es besser? Der Metzger natürlich. Ich denke, als Profis sollte man sich von diesen Gruppen fernhalten. Die wirklich Souveränen sind da nicht, posten nie, kennen das gar nicht. Sind maximal stille Mitlesende, wie Wirtschaftsprüfer, die wissen wollen, nach welchem Zahn der Zeit die Herde gerade rennt. Profis, die dort posten, sind mir suspekt geworden. Ich dachte, es wären Profi-Gruppen. Die gibt es auch. Wohl woanders. Und dass man mit Neidern in dieser kleinen Szene leben muß, mit ihnen eventuell in derselben Gruppe ist, in der gleichen Konzertreihe spielt, in der gleichen Zeitung interviewt wird – so ist das eben. Fiese Leute halten einen auf dem Boden, dass man an seinem Charakter feilt und demütig bleibt oder zumindest wird, man bringt das Gegengewicht, das Gleichgewicht, die andere Pflanze, damit der Boden des Ackers gesund bleibt.

Oft ist es in Kirchen viel kälter als draußen. Vor allem auf der Empore. Ich friere oft sehr.

Ich mag sehr die alte, gelbe Platte DAS ORGELBÜCHLEIN mit Helmuth Rilling an der Orgel. Ich wusste nicht, dass er so gut Orgel spielt. Manche haben das gewisse Etwas, das man berührt wird. Andere spielen einfach zu kühl, das berührt mich nicht, egal, wie fehlerlos es ist. Es gibt verschiedene Arten der Virtuosität für mich:  – die drei B – 

Brillant

Berührend

Besondere Tempi

– in jeder Hinsicht (immer etwas extremer als der Durchschnitt hin zum Schnellen oder Langsamen, es gibt auch sehr virtuose Langsamkeit, beispielsweise bei Messiaen oder Sweelinck).

Ich liebe es, Dinge zu erschaffen.

Sehr schön ist auch die Platte Europäische Orgeln.

4. Februar 2021

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In großen Situationen entscheidet der Charakter. (Edith Stein)

Ich mag sehr die Schallplatte der Welte-Philharmonie-Orgel 1911-1928. Es klingt teilweise so virtuos wie am Flügel. Viele Klänge sind sehr spannend.

Ich freue mich, dass im Forum Kirchenmusik meine Orgelwerke angekündigt wurden.

Bin wieder in Hamburg. Hier muss man keine scharfe Maske tragen und darf auch nachts laufen/fahren…

Die neuen Videos sind sehr schön geworden.

Ich liebe die Orgel und freue mich, dass sie Instrument des Jahres 2021 geworden ist! Die Orgel berührt mein Herz!

Orgel spielen bedeutet, den Raum zu spielen.

Die verschiedenen Stile zu suchen, zu kennen.

Zu reisen. 

Es ist mir besonders als Frau und Konzertorganistin wichtig, die Orgel als Konzertinstrument mit Charme (aber bewusst ohne Pop-Appeal) präsent und lebendig zu machen, da die deutsche Kirchenmusikszene leider oft ein frauenfeindlicher Verein ist. Ich sehe mich als Konzertkirchenkünstlerin in der Verantwortung, zu zeigen, dass die Königin der Instrumente auch für weibliche Artists gemacht ist. Da ich als Pianistin aus der Klavierwelt komme, scheine ich ein schillernder Vogel in dieser Szene zu sein, was mir Fans (aber auch Feinde) einbringt – was mich anfangs verwirrt hat. Aber nichtsdestotrotz: Die Orgel selbst ist ein schillernder Vogel und möchte aus Altmodischem befreit werden, möchte virtuos, weiblich, sinnlich, wild sein dürfen! Gott hat da nichts dagegen. Soli Deo Gloria! Und es gibt viele wundervolle Kirchenmusiker und Freunde, die mich unterstützen und mir helfen. Danke dafür!

Ich freue mich, für eine zweite schöne Zeitung interviewt zu werden.

Ich habe mit der Orgel ein neues Genre „erfunden“, das es schon lange nicht mehr oder kaum gibt in Deutschland und selten gegeben hat: Konzertkünstlerin an der Orgel. Dabei hat die Orgel genauso viel Appeal wie die Geige oder der Flügel. Ich werde jeden Tag eine Geschichte berichten, was mir bisher auf diesem Weg passiert ist. Manches ist wirklich geradezu crazy.

Im Kuss sich verzehret. (Romeo und Julia, 2. Akt, 6. Szene)

Meine Masken verwende ich oft als Haargummi. Dadurch ist die Überlebensdauer gering. Die der Masken.

Heute lernte ich die schöne Sandtner-Chororgel in Schongau kennen, mit Schleifenteilung (um sozusagen zwei Manuale zu haben). Die Orgel ist von der Künstlerin Hilda Sandtner mit klangdurchlässiger, schöner Webarbeit geschmückt. Schräg über der Orgel schwebt der Heilige Geist in einem Deckengemälde. Die große Sandtner-Schwester mit vier Schwellkästen und mit einer Maria von beinahe 1,80 m thront weit hinten. Wenn man überlegt, dass ich nicht mal 1,65 m bin. So eine Orgel ist groß wie ein Einfamilienhaus. Ich freue mich auf mein Konzert hier im Mai! Martin Gessner kümmert sich um die Orgeln in Schongau. Die Schmid-Orgel wird generalüberholt.

Ich mag das Bayerische: Pfürdi. Es pressiert… Und Löwenzahnhonig. Und Krapfen mit Mango.

Manchmal, wenn mir sehr kalt ist, übe ich auch mit UGGs.

Ich entdecke bei Brahms immer wieder neue Dinge; das erinnert mich an Bach oder an die Bibel.
In der Bibel werden wir Menschen mit Schafen verglichen. Viele behaupten, Schafe seien dumm. Aber das stimmt nicht. Die kleine übersichtliche Herde auf dem Reßle-Hof, den ich übrigens sehr empfehlen kann, ist eine zutrauliche, sensible Gruppe. Sie schmusen gern und erkennen einen schnell wieder. Tiere sind sehr schmerzempfindliche Wesen. Tiere zu quälen ist daher schlimm. Jedes Schaf hat eine eigene kräftige Stimme. Es sind alle Stimmlagen dabei, Tenor, Bass, ein ganzer Chor.
Jedes Schaf hat eine eigene Persönlichkeit. Das habe ich im Stall gemerkt. Eines stampft, ein anderes ist scheu, wieder eines ganz scharf darauf, die Hand zu lecken. Zusammen klingen sie wie das Rankett in der Sandtner-Orgel. Wenn ich in einer kleinen Herde auf der Weide einzelne Schafe wiedererkenne und sie mich, wieviel mehr Gott uns Menschen!

Gladiator, den schwarzen Hengst, mochte ich besonders. Gut, eine Blenderfarbe, dazu ist er riesig und hat geflochtene Zöpfe wie ein Afrikaner. Aber seine Art gefiel mir gut, protzigsensibel.

Der sechsjährige Sohn erschien mir hochbegabt, er fuhr Trecker, aber wie!, schnell und souverän, rückwärts auch, lud Holz ab, trieb die Schafe zusammen.
Die Kühe im Stall erklingen, Heu fressend, eine Kuhsinfonie mit Glocken.

Nun bin ich wieder zuhause, nach sieben Tagen. Nur um morgen wieder nach Hamburg zu fahren.

Ich habe die Chopins Revolutionsetüde transkribiert. Bald kommt das Video.

Es ist mein Geburtstagsmonat. Da ich schon oft gefragt wurde: Es ist der Valentinstag, 14.2. Diesmal ein Sonntag ❤️

2. Februar 2021

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Ist die Wirklichkeit schneller als die Phantasie? Bei mir nicht. (AHS)

Wer oder was schlägt schon meine Phantasie?

Außer Gott.

Die Aufnahmen / Videos haben heute viel Spaß gemacht.

9 Werke. Richtig fleißig waren wir in Schongau an der Sandtner Orgel. Top Orgel-Mikrofone. Mein Gehirn ist ganz anders fokussiert und konzentriert beim Aufnehmen als (nur) beim Üben. Ich kann spüren, wie bei Anstrengung meine Seele und mein Verlangen mit meinem Gehirn clashen. Warum? Meine Seele ist ein weites Meer und mein Gehirn (nur) ein Organ. Aber ein sehr gutes. Nun, beide müssen täglich gepflegt, erzogen und ernährt werden: Seele und Gehirn. Und beide sind angekoppelt an meinen Geist. Ich erkenne das Große und Ganze alleine durch Üben nicht so wie durch Aufnahmen. Dazu analysiere und denke ich beim Üben. Jedoch beim Aufnehmen entsteht automatisch durch den Druck der große Überblick. Man sieht nicht mehr Bäume, sondern hört den Wind in den Fichten.

Draußen regnet es.

Brahms, Mendelssohn, Bach, Messiaen, Chopin.

Danke, Andreas! Es tut gut, so entspannte, unkomplizierte Musikerfreunde zu haben. Alles geht wie geschmiert.

Und auch hier in Schongau gibt es einen schönen Bücherschrank. In einer gelben Telefonzelle!
ps: Wenn eine Orgel einen freien Spieltisch hat, der Weg eventuell nicht direkt geht, sondern erst in die entgegengesetzte Richtung, also nach unten statt nach oben, dann dennoch sollte das Spielgefühl geschmeidig, nie teigig sein.

Danke für eure neuen Bestellungen!


1. Februar 2021

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Das Ohr der Eifersucht hört alle Dinge.

Das Ohr der Neides auch. Die Frage ist, wie.

Ich bin in Schongau bei München an der wunderschönen Sandtner-Orgel angekommen. Schongau ist eine hübsche, wohlhabende Stadt von ca. 15.000 Einwohnern. Sie hat mindestens fünf schöne Orgeln zu bieten. Die dreimanualige „Sandy“ in Maria Himmelfahrt, früher Steinmeyer / Kamp, ist die größte mit einer langen Geschichte. Ein Kraftpaket! Sie hat eine mechanische Spieltraktur und eine digitale (elektronische) Registriertraktur. Schleiflade. Die Wege sind kurz und direkt: ein angenehmes, transparentes Spielgefühl. Direkter Kontakt zum Tonventil. Ihre Zungen sind bombastisch, der akustische 32-Fuß, Fagott (früher Pedal), das man runterkoppeln kann aus dem 3. Manual, ein voluminöses Schwellwerk. Ein Larigot (Zimbel). Ein hübsches Steinmeyer-Rankett, ein Cucculus. Wundervolles Säuseln.

Schöne Schwebeteppiche und Solostimmen, dazu eine tolle Akustik in einem barocken, weiß-goldenen Umfeld voller Deckengemälde und Schnörkel, goldener Zunftstangen, Adler, Engel. Feuer frei!
Für Brahms, Mendelssohn, Messiaen, Chopin! Bald kommen die neuen, schönen Videos! Die digitale Registertraktur ist spannend zu sehen, bunt, flackernd, eine IT-World hinter einem Schrank.

Dann besuchten und spielten wir noch eine weitere wunderbare Orgel, die kleine historische, süddeutsche Ferdinand Stückl -Orgel von 1725 in der hübschen zweiten Barockkirche St. Anna Spitalkirche, Werckmeister. Der geniale Orgelbauer Ferdinand Stückl stammt aus Schongau. Die kunstvolle Orgel ist ähnlich einer italienischen Orgel. Klein, aber oho, Wahnsinns-4-Fuß, scharfe Mixtur, kurze Oktave, kleines Einmanual, richtiges Pedal (kein Stummel-Pedal), repetierend, wunderschöne türkis-dunkellila Farben, passend zur Kirche, gold-weiße Engel. Perfekt für Muffat, Kerll, Pachelbel, Knecht, Rathgeber… Was mir mit am besten gefiel: die Schwerter. Aus hellem Holz. Als Registerknöpfe. Wie breite Malerpinsel. Sinnlich. Künstlerisch.

Ich liebe Messiaens Banquet, der über und unter dem Schweben das Glitzern setzt, die Tropfen, die Flecken. Die Achse zeigt, wie sehr er die Tropfen in steigende Intervalle färbte.
Blutflecken in Quinten.

Man kann Messiaen auch wundervoll ohne Einfuß registrieren.

Sehr mag ich an der Sandtner-Orgel, dass es keine fatalen Setzer-Knöpfe zwischen den Tasten gibt. Und dass alle Tutti nie ein mauerndes Pedal haben.

Wenn man das Cromorne stimmt (halbgeöffnet, „Fischdose“), braucht man ein Stimmeisen („Harpune“) mit einer unteren Einkerbung (Haken). Es gibt unterschiedliche Stimmkrücken. Das Cromorne haben wir abends gestimmt für die Videos.

Spaghetti Larigot!

Auch die schöne Offner-Orgel spielte ich in der wabenförmigen Kirche Verklärung Christi, von 1974, 2014 generalüberholt. Sie passt optisch perfekt zur Kirche und ist völlig anders. Sie hat eine mechanische Spieltraktur und eine pneumatische Registertraktur und sehr starke Zungen. Kippschalter. Mich an Lobback-Orgeln erinnernd. Andreas hat mir stets die Orgeln auch von innen gezeigt. Ein wirklich toller Musiker.
Heute 8 Stunden geübt trotz Kälte, und in die Unterschiedlichkeiten zu Hamburg, St. Wendel und Tholey eingetaucht. In St. Wendel wurden meine Noten abfotografiert. Welche Farben was bedeuten. Ja, jede Farbe hat eine Bedeutung.

In St. Wendel wohnte ich im Posthotel. Aber jetzt wohne ich so richtig wundervoll: Auf einem Hof mit 13 Pferden, preisgekrönte Kaltblüter und anhängliche Schmuse-Fohlen, mit Schafen und Babyschafen, Katzen, Babykatzen, Kühen mit Kälbern. Ich liebe Tiere! Wenn die Musik nicht meine Liebe wäre, dann hätte ich vielleicht etwas mit Tieren gearbeitet.

Warum? Tiere nähern sich schüchtern, neugierig, klug. Erst laufen sie einem vorsichtig hinterher, bis man sich Zeit nimmt. Katzen schnurren und reiben sich an Steinen, bis sie kommen und sich anschmiegen. Pferde haben melancholische Augen und hochsensible Nüstern. Kühe lassen sich ihre Hörner streicheln. Manche sind 18 Jahre alt. Ich empfinde Tiere oft als Wesen mit empfindsameren Seelen als Menschen. Ein neuer Tag im Monat!

Stade

31. Januar 2021

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Beim Orgelspiel muss man sich weg vom Spieltisch denken, hinein in den Raum, hinein ist die Orgel. Besonders dann, wenn der Spieltisch nicht schön ist. (AHS)

Gestern: Die wunderschöne, viermanualige Stumm-Klais-Orgel in St. Wendel besitzt keine historischen Pfeifen mehr und wurde 1933 zu einer romantischen Orgel von Klais, dann später wie viel romantische Orgeln als verpönt geltend umgestaltet mit vielen hellneobarocken Registern. Dann wieder verändert: Nun ist sie sozusagen beides, romantisch und (neo)barock. Noch bis letztes Jahr wurde sie erweitert und erhielt eine Klarinette. (Apropos Klarinette: Ich mag bei Schubert, dass er den Klang von Oboe und Klarinette mischt zu einem neuen Klang – das, was sich beißt, eint. Die sanfte Klarinette ohne Vibrato und die Oboe, die heute ohne Vibrato nicht leben kann.) Nun ist das HW (unten) sowohl für Barock als auch für Romantik farblich gesetzt, das zweite Manual ist der Nebenprospekt links, dann kommt das schöne Schwellwerk (3. Manual) und dann oben der Nebenprospekt rechts. Die beiden oberen (alle) sind hervorragend für Romantik geeignet, Mendelssohn, Brahms… Perfekt. Es gibt ein Diaspon (ein englisches Prinzipal), herrliche Flöten und Zungen (momentan nicht gestimmt, da sehr kalt), einen moderner Heizstrahler hinten, der rot leuchtet, damit man ihn nicht vergisst, einen orgelspielenden Engel. Das Licht geht mit einer fancy Lichtbedienung an, das man dimmen kann.
Es ist ein breites Radialpedal (radiating pedalboard), sternenförmig, kaum Wiederstand. Der Klang oben mit seinen romantischen Mixturen ist wunderbar, unten dreimal so schön. Glockenspiel, Zimbelstern, süffiger Sound, schöne Plena und Soloflöten, alles mischt sich geschmeidig. Auch der Spieltisch gefällt mir. Elektrische Verbindung zur Orgel.

Ein unglaublich netter Kirchenmusiker! Danke!

Heute: Am nächsten Tag war ich wieder bei der wunderbaren Tholey. Nun soll man Orgeln nicht vergleichen. Das mache ich auch nicht. Aber ein wenig möchte ich sie verarbeiten, vor allem direkt am nächsten Tag mit gleichen Werken: Die beiden Orgeln, Hugo Mayer Tholey und die romantische Klais, sind unterschiedlich wie Tag und Nacht. Man kann auf keinen Fall sagen, welche schöner ist. Auch wenn manche meinen, die Orgel in Tholey sei schöner. Was man sagen kann ist, dass die Orgel in Tholey leicht und perfekt zu spielen ist, straight pedalboard, sie einem liebevoll entgegenkommt, sie wirkt unglaublich edel und stabil und wie gepuffert. Die Klais-Orgel aber hat ein besonderes  Charisma, ist eine Herausforderung, das liebe ich.

Ganz liebe Brüder.

Morgen: Sandtner-Orgel Schongau bei München. Ich freue mich! Ebenfalls ein wunderbarer Kirchenmusiker.

Durch eine Krise, egal, ob sie Covid, Corona oder sonst wie heißt, zeigt sich, wer oder wie man ist. Die einen machen nichts, geben auf. Wieder andere sind froh, endlich legal faul sein zu dürfen und machen ohnehin kaum mehr, als sie müssen (Dienst nach Vorschrift). Wieder andere werden depressiv, andere sogar aggressiv, weil durch die Krise ans Licht kommen, wie neidisch, gelangweilt, eifersüchtig und bitter sie sind.

Und dann gibt es die, die durch eine Krise wachsen, mehr werden, als sie vorher waren. Die sich fokussieren. Die beflügelt werden. Die geistlich wachsen. Deren Leidenschaft für Musik größer geworden ist, die kreativer werden, denen eine Krise hilft. Die wissen: This is not going to keep me down!

Ich werde für eine Zeitung interviewt bezüglich, wie Corona meine Karriere beeinflusst hat, vor allem als Konzertkirchenkünstlerin. Das Wort habe ich erfunden. Ich halte euch auf dem Laufenden.

ps: zum Thema Bescheidenheit wollte ich ja noch etwas schreiben. Ich glaube, dass es viel bescheidener ist, zuzugeben, dass man nicht bescheiden ist, als Bescheidenheit von anderen zu verlangen. Und selbst nicht bescheiden zu sein. Wer andere verurteilt, weil sie nicht bescheiden genug sind, ist selbst weit entfernt. Wer sich selbst für bescheiden hält, hat gar nichts begriffen. Wenn Männer von Frauen Bescheidenheit fordern, hat dies in meinen Augen meist eine sexistische Komponente. Es ist die deutsche Version von „Kopftuchtragen“: Bleib im Hintergrund! Verhülle dich!

Ich muss aus gegebenem Anlass, egal, wo ich bin, sämtliche Leute vor den Stalkern vorwarnen, dass sie vielleicht von diesen angeschrieben werden, um mich schlecht zu machen, meine Inhalte zu verdrehen oder mit Pseudonymen zu stänkern.

Ich habe festgestellt, alles, was international ist, ist viel weniger frauenfeindlich. Viel weniger Geklüngel. Manche sind seit acht Jahren in Foren, in denen in dieser ganzen Zeit keine Frauen Thema oder aktiv waren.