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Ann-Helena Schlüter

15. Mai 2010

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Bad Essen

Diese Himmelsterrasse der Landesgartenschau in Bad Essen ist wirklich beeindruckend. Schade, dass ich wegen Osnabrück nicht nach München konnte. Aber hier zu spielen (morgen wieder) gefällt mir auch sehr, trotz des kalten Maiwetters. Es war verschiedene Presse da, die fotografiert hatte, ein Bericht von meinem Konzert (“Noten, die Flügel bekommen”) war heute schon in der Zeitung.

Nach 5 Stunden Autofahrt spielte ich in St. Stephan, es war schön, dort zu singen, Pfarrer Breitenbach sagte, meine Texte seien alle sehr von Psalm 139 inspiriert und geprägt.

12. Mai 2010

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Osnabrück

Morgen fahre ich zu Konzerten nach Osnabrück, wieder einmal stauen sich Konzerte aufeinander und ich muss wieder zurück.

Die Sprache der Musikwissenschaft macht mir immer mehr Freude.

Gestern las ich etwas sehr Schönes: Ein Eisberg ist deswegen unzerstörbar, da er zu 90 Prozent verborgen liegt. Genauso ist ein Leben unzerstörbar, wenn es zu 90 Prozent verborgen ist. Die Menschen, die auf dieser Welt den positivsten Einfluss hatten, lebten so. Ich dachte früher, es sei schade, dass man nur 10 Prozent sieht. Aber wer hört auf Worte, wenn Töne siegen? Es kommt mir vor, als sei die Seele pulsierend, in Gewebe, Muskeln und Organe hinein. Seele und Geist sitzen in Brust und Kehle, pulsieren von dort aus. Musik ist Abbild des ganzen Willens.

Mein Vater hat viele Jahre in Osnabrück unterrichtet. Es gab viel Zeit vor meiner Geburt.

07. Mai 2010

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Kunst und Predigt

Wirkliche Kunst sagt den Menschen nicht, was sie glauben sollen, sondern sie versetzt die Menschen für eine Weile in die Lage, die Dinge anders zu betrachten.

Der gläubige Künstler kann es den Menschen ermöglichen, einen Moment die Welt durch Augen der Erlösten zu sehen. (Steve Turner)

In dem Fall schafft Kunst, was eine Predigt nicht schaffen kann, doch auch die Predigt ist Kunst. Es gibt wundervolle Künstlerinnen, zum Beispiel Joni Mitchell und Joana Newsom. Ich finde, durch Kunst wird sichtbar, wie es im Himmel sein wird. Frauen und ihre Kunst spielen eine große Rolle.

05. Mai 2010

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U & D-Festival Mainwiesen Würzburg

Ich freu mich, wieder für das Umsonst & Draußen-Festival Würzburg eine Einladung bekommen zu haben, am 18. Juni um 20 Uhr; für mich ist es als Pianistin noch etwas Besonderes und Neues, auf solchen Festivals zu spielen; für mich genauso befreiend wie seltsam, meine Lieder zu singen. Wenn ich eine Biographie wie die von Herbert Grönemeyer lese, bin ich ermutigt, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der gleichzeitig verschiedene Dinge tut — wobei es bei mir noch deutlicher auseinander geht, vielleicht — aber nur, wenn man in Systemen denkt.

Mein Schumann gefiel dem Publikum am besten vom ganzen Programm.

Ich liebe Biographien und bin ermutigt, wenn mir manche einfach so ins Haus flattern zum rechten Zeitpunkt, mich zu stärken. Meine Stimme steht symbolisch für meine Seele. Beim Klavierspielen und schreiben gehen die Meinung nicht so krass auseinander wie bei meiner Stimme. Es würde niemand kommen und sagen, ich kann nicht Klavier spielen oder schreiben. Aber bei meiner Stimme geht es manchmal von einem Extrem ins andere, von Chartcharakter und prägnanter, wunderschöner Stimme und Sie ist wie Bob Dylan — und eigentlich stimmt beides. Selbst meine Brust- und Sprechstimme ist sehr hell und fast Kopfstimme. Ich komme sehr hoch und liebe es, im Chor ersten Sopran zu singen. Von meinem Vorsingen im Kammerchor höre ich bis heute großes Lob, obwohl ich da schäumend war. Es ist manchmal schwer für mich, aus der Tiefe extrovertiert zu sein.

28. April 2010

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Schloss Craheim

Schloss Craheim ist wunderschön. Es gibt den Kuppelsaal mit einer umwerfenden Akustik und einem schwarzen Flügel; das Schloss ist eher eine Burg. Als ich das Schloss von ferne sah, musste ich staunen, dabei habe ich schon viele Schlösser und Burgen gesehen und selbst in einem gewohnt, bis ich 17 war, im Röthenbacher Schloss. Aber es ist wohl die Atmosphäre dieses Schlosses, mitten in einem vom Fast-Mai hellgrünen, riesigen Park und Alleen, in denen Nachtigalle singen, alles so ruhig, fast einsam, und gestern schien mir der Vollmond rund ins Zimmer, während der Brunnen unter mir plätscherte. Als wir auf der Holzschaukel saßen, habe ich ganz nah einen riesigen roten Fuchs vorbei schlendern sehen. Er war ein Anblick von Schönheit und Majestät, ich habe selten so etwas Freies, Sanftes und Zufriedenes und einen Fuchs noch nie so nah gesehen. Er tänzelte langsam dahin, ohne Angst, als wüsste er, dass hier ein besonderer Ort ist.

Ich freue mich auf mein Konzert auf dem Schloss.

21. April 2010

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ERF und Werthe Gäste

Meine CD Jeden Augenblick wurde heute im Radio ERF vorgestellt, gespielt und sehr gelobt von Jürgen Werth und anderen.

Hatte heute das erste Mal Gesang bei Frau Ulmer, die am Theater singt. Sie sagte, ich hätte eine wunderschöne, hohe Kopfstimme, für Klassik perfekt, sogar meine Sprechstimme sei sehr hoch, fast Kopfstimme, doch meine Bruststimme bricht schon beim eingestrichenen e, und durch Atmung arbeiten wir nun an meiner Brust- bzw. Sprechstimme. Manchmal denke ich, meine Stimme ist so hell wie meine Haare hell und meine Hände klein sind, ich kann da gar nicht viel dagegen tun. Trotzdem sagte sie, ich würde sie an Joni Mitchell erinnern. Ich hörte sie mir auf youtube an. Die erste Chorprobe vom Kammerunichor in der Residenz war sehr interessant mit Max Reger.

Antje Hagen sagte, ich hätte selbst unter Stress eine wunderschöne hohe Stimme. Eine Stimme ist ein Lebensprojekt. Das Festival junger Künstler in Bayreuth hat mich angefragt. Ich glaube, ich muss den Schluss des Romans nicht erfinden.

Es gibt nur viele Wege, wie er enden könnte, ich muss mich entscheiden. Habe heute in der Kompositionsklasse von Prof. Winbeck gespielt, er kannte noch meinen Vater und sagte, er wäre ein toller Pianist gewesen. Es ist seltsam, wenn mich jemand auf meinen Vater anspricht, da ich mich manchmal kaum erinnern kann.

17. April 2010

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Publikum

Konzert war gestern sehr gut besucht. Die Plakate hingen an den Plakatwänden in der Stadt, Schweden aus Umeå waren in der Partnerstadt Würzburg, es stand in der Mainpost.

Es war ein Mexikaner da, der sagte, er hätte mich schon gehört, als ich noch ganz klein war, mit meiner Schwester zusammen, im Toscana-Saal der Residenz vierhändig. Er hatte ein Buch dabei, das er geschrieben hat, auf spanisch, und da standen wir drin! Weil er uns so süß und gut fand damals.

Schön, dass alle Altersgruppen, Männer und Frauen, meine CDs mögen: Der eine sagt, er liebt die Texte, die nächste mein Klavierspiel, die nächste die Lieder und Arrangements, die nächste meine Stimme, die anderen wieder Bach. Und der Rest mag meine klassische Musik. Und die jungen Leute öffnen sich für Bach. Ich habe dadurch ein sehr gemischtes Publikum. Einige haben sich gleich meine email Adresse notiert, um mich zu buchen.

16. April 2010

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Tourblog

Seit über einem Jahr schreibe ich meinen Blog.

Heute abend Konzert in Martin Luther-Kirche Würzburg, gestern erst aus Frankfurt zurückgekommen von der schwedischen Kirche dort, stelle meine neuen CDs PianoLyrik und Jeden Augenblick vor.

Viele Verlage rätseln um meinen Roman, ich hoffe sehr, dass er genommen wird, sie finden meinen Schreibstil außergewöhnlich und dass ich durch und durch Künstlerin sei. Ich finde, meine Geschichte Die Rotgerüstete ist auch besonders. Eberhard Münch wird vielleicht dazu malen, seine Farben und Motive sind wunderschön.

13. April 2010

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Kreuzfahrt

Es ist wirklich kalt in Deutschland. Vermisse die Arion und die warmen Kontinente und Menschen. Mein früheres Musikgymnasium MGGW hat mich zu einer prominenten Schülerin gekürt.

Wieder daheim. Ich habe das Gefühl, alles unter mir, unter meinen Füßen schwankt, als wäre ich noch auf dem Schiff. Viele Stempel in meinem Reisepass. Es ist kalt und regnerisch in Deutschland, aber dennoch freue ich mich jedes Mal auf Deutschland. Das ist so, wenn ich von Reisen nach hause komme. Unser Traumschiff ist meist 9 Knoten gefahren, ca. 16 Stundenkilometer. In der letzten Nacht sind wir etwas in eine unruhige See gekommen, Sturm würde ich es nicht nennen, aber ich fiel fast aus dem Bett, eben April über dem Mittelmeer. Seekrank war ich in 10 Tagen nicht einmal. Aber die Hälfte der 300 Menschen hatten Pflaster unter dem Ohr und Tabletten eingenommen und lagen dennoch im Bad auf dem Boden. Jeden Tag hatten wir Mitarbeitertreffen, ich habe den Chor begleitet, einmal den Gebetskreis geleitet, Karstens Konzert begleitet (Sänger), zweimal Ausflugs-Bus-Leitung (einmal in Petra, einmal Korinth, wobei Korinth wirklich easy war), Andacht und Singen, dann meine eigenen Konzerte, Gottesdienste. Und es waren sehr viele lange Ausflüge.

Cairo war sehr intensiv mit den Pyramiden und dem berühmten ägyptischen Museum, aber Petra war wirklich noch toller. Es war sehr heiß, und ich lief mit dem weißen Regenschirm (Erkennungsmerkmal) durch die Wüste, um alle Schäfchen einzutreiben, danach war ich komplett kaputt. Dennoch bekam ich am Schluss das kleine Geschenk eines Kamelritts unten im Tal. Ich muss sagen, ich mag Kamele, sie haben eine so geduldige, starke, treue Art, eine Gelassenheit. Als sich das Kamel mit mir erhob, dachte ich, ich falle kopfüber über das Gesicht des Kamels hinunter. Der Kamelguide fand es lustig mit mir und spornte uns zu einem Galopp an!

Skarabäus, Nofretete, Tutanchamun, Bastet, Hatschepsut und Memnon habe ich als schwarze Alabasterfiguren gekauft, einmal für mich und einmal für meine kleine Nichte Emilia. Auf dem Schiff habe ich mehrere Anträge bekommen, der älteste war 75. Das Höchstangebot bei den Arabern für mich waren bisher 900 Kamele. Ich fand es lustig und später bedrohlich, dass die Ägypter pausenlos hinter mir her waren. Das ging schon bei den Beamten am Flughafen los. Höhepunkte der Reise waren auf jeden Fall die Wüsten: Sinai, Sahara, Arabische Wüste, das Vier-Länder-Eck Saudi Arabien, Israel, Jordanien und Ägypten, das Schwanken zwischen Asien und Afrika, Petra, die Pyramiden und die beiden Kanäle: Suez Kanal und der Kanal von Korinth. Und die Meere natürlich, Golf von Aqaba, Rotes Meer, Golf von Suez, Mittelmeer, Adria.