Startseite Nach oben

Klavier

31. August 2023: Räuspern Sie Ihre Seele, nicht Ihre Stimme. (Godehard Joppich)

Foto: Vila da Conde, Portugal (bei Porto)

Heute erinnere ich an Kleopatra, Kämpferin und Pharaonin.

Jakobsweg

Vollmond in Portugal. Eine milde, weiche Sommernacht. Das Land ist himmlisch. Überall Orangenbäume, Granatäpfelbäume, Katzen, Hühner und Trauben. Heute lief ich von Barcelos nach Balugaes, einem kleinen Dorf, mit Anna und Petra, und dann weiter nach Ponte de Lima, dem ältesten Ort Portugals (1125), eine Kleinstadt am Fluss Lima mit wunderschöner Brücke und Kirchen. Wir befinden uns im Norden Portugals.

Wir liefen durch Wald und Wiesen immer dem gelben Pfeil und dem gelben Muschelzeichen nach (werde ich nie vergessen), blätterten in App und im Reiseführer CAMINHO PORTUGUES und aßen Trauben. Die gelben Pfeile werden umso mehr und deutlicher, je mehr man an die Grenze kommt. Unterwegs gibt es private (teurere) Herbergen, die man vorher buchen kann, sehr luxeriöse oft, und die echten öffentlichen Pilger-Herbergen, die man nicht vorher buchen kann. Und private Zimmer. Alles meist eher günstig im Vergleich zu Deutschland, so auch das Essen, auf dem Land.

Mein portugiesischer Jakobs-Pilgerweg Camino 2023 bis jetzt: Porto-Lapa-Matoshinos-Vila do Conde-Rates-Barcelos-Balugaes-Ponte de Lima: ca. 107 km. Ich habe 25 Stempel gesammelt. Bis nach Santiago sind es noch ungefähr 170 km.

Das ist dann der spanische, oder besser, galizische Pilgerweg, der besonders im September touristisch sein soll.

Camino

Das schöne Valenca ist an der Grenze von Portugal nach Spanien und von hier, wo ich jetzt bin, nur noch 30 km entfernt. Leider muss ich morgen nach Hause und fliege von Porto aus zurück nach Frankfurt. Die anderen haben noch eine weitere Woche Zeit und laufen durch Galicien nach Santiago ein. Naja. Das hole ich eines Tages nach.

Mein Glück war: Im August sind viel weniger Leute unterwegs wegen der Hitze, aber es war tatsächlich “zufällig“ nur 23-26 Grad, perfekt (normalerweise 36 Grad), und in Portugal sind es wenig Leute im Gegensatz zu Spanien. Wir genossen die Stille. Manche Pilgerinnen sind sehr ehrgeizig mit 40 km am Tag (zB kleine Gruppe aus Südafrika).

Der französische Weg ist übrigens der längere und schwerere.

Wenn man viel läuft, dann schwellen die Hände an. Ich war zuerst erschrocken.

Mein Fazit bisher: Ich gehe sehr gern und gut bergauf. Das Laufen alleine allerdings bringt einem Gott nicht näher, und viele “Pilger“ sind säkular, reich, eher egoistisch und leistungsorientiert.
Aber: Es war gerade für mich ein Abenteuer, denn ich war komplett spontan, unvorbereitet und unkonventionell, die einzige ohne Sportrucksack oder Bauchtasche, ohne Medizinbeutel, Sportsocken, Reservierung, Handtuch, Pflaster und Sonnen-Hut etc. und daher auf Hilfe und Schutz angewiesen, und Gott hat sich wie immer nicht lumpen lassen und mir alles und alle Unterstützung gegeben, bis zur letzten Sekunde.
So habe ich „missioniert“ oder besser, von Gott erzählt, wie ich ihn erlebe und erlebt habe – ohne aufdringlich zu sein. Ich merke, von einem kleinen, mutigen „Buntvogel“ nehmen Leute eher etwas an als von den korrekt Durchgeplanten, die Gottes Fürsorge gar nicht brauchen.

Video: Porto:

Barcelos, Portugal

30. August 2023: Es geht nicht um die Musik, die du machst, sondern um das Leben, das du mit deiner Musik führst. (AHS)

Foto: Gent

Heute erinnere ich an Angelique Kidjo, tolle farbige Musikerin. Inge Lehmann war eine geniale Wissenschaftlerin.

Ich bin in Barcelos angekommen. Heute war ich plötzlich richtig fit. Diesmal bin ich mit Anna gelaufen, aus Warschau, 17 km. Denn es ging viel bergauf und bergab, das liegt mir, daher bin ich mit Anna gelaufen, die ein schnelleres Tempo hat. Denn zu viele Pausen machen oder gar hinsetzen, stört und schlaucht mich. Man muss das eigene Tempo finden.

Camino-Weg

Meine Strecke in Portugal bisher: Porto-Matoshinos-Vila do Conde-Rates-Barcelos: 67 km, 18 Stempel, ein richtiges Kunstwerk 😊

Unterwegs nach Barcelos gab es viele alte kleine Kirchen. Die meisten haben keine oder „nur“ sehr kleine (historische) portugiesische Orgeln, 1 M und wenig oder kein Pedal, die mich an italienische Orgeln erinnert haben.

Barcelos am Fluss Cávado ist eine wunderbare Stadt mit 100.000 EW. Ich bin mit Anna in eine private Unterkunft gegangen, damit wir ohne Schnarcher mal nur zu zweit im Zimmer einmal  durchschlafen können in richtigen Betten. Es ist ein privates Haus, das mich vom Stil her an ein amerikanisches Haus erinnert, besonders im Bad.

Wir konnten sogar Wäsche waschen, haben uns Kamillentee gemacht, Kekse gegessen und uns erholt. Aber es ist kein Luxushotel! Meine sportlichen Freunde sind schon 6 Stunden vor uns, in Viano do Castelo am Meer. Sie laufen jeden Tag 25 km! Anna und ich wechselten auf den zentralen Weg ins Landesinnere, weil ich ja das Land kennenlernen will, nicht das Meer.

Der Hahn von Barcelos (aufgrund einer Legende) ist weltberühmt. Ich nannte ihn „Old Chicken“. Da mussten die Leute lachen.

Ich saß in der Kirche Igreja Matriz und der Kirche Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz (beide mit kleiner Orgel) und betete.

Viele Pilger haben mit Jesus nicht viel am Hut, was für mich das Pilgern eher sinnlos machen würde. Pilgern zu einem Sportevent zu machen, ist zu dämlich. Ich traf aber ein Mädchen, das „laufsüchtig“ ist. Sie kann „nicht aufhören zu laufen“ und hasst es, zu sitzen.

Ich vergaß, euch von der Kathedrale in Porto zu erzählen: Es war himmlisch, hier zu spielen.

Neobarocke Jann Orgel Kathedrale Sé do Porto, Porto, Portugal, 3 M, 47 R, Bischofskirche

HW in der Mitte, keine Setzeranlage, ein herrliches Instrument. Man ist direkt beflügelt und beschattet von den tief platzierten spanischen Trompeten. Die vielen Touristen setzten sich wie in Gent hin und hörten zu und machten viele Videos von der Orgel.

Neu: Orgel-Infos:

Jann Orgel Kathedrale Sé do Porto, Porto, Portugal

Rensch Orgel St. Adalbero Würzburg

29. August 2023: Was den Männern automatisch zugestanden wird, das müssen sich Frauen oft erkämpfen. (Aenne Burda)

Heute erinnere ich an die Extremsportlerin Ella Maillart, 1903, Schweiz, reiselustig. Und an Gloria Steinem, 1934, USA, Gründerin des ersten (feministischen) Frauen-Magazins.

Ich war mit portugiesischen Organisten Kaffee trinken. Es war lustig, kluge und spirituelle Gespräche. Ich habe einen Tag Porto genossen.

Sprache und Land sind umwerfend ❤️ Es ist entspannter und weniger leistungsorientiert.

Pilgern: Ich bin spontan, aber nicht trainiert. Es handelt sich um den Küsten-Pilgerweg von Portugal nach Spanien, genauer von Porto nach Compostela, beginnend am Meer (Küstenweg am Atlantik, relativ neu angelegt). Das sind 260 km, das schaff ich nicht in 6 Tagen. Man braucht mind. 12. Bin trotzdem losmarschiert.

Ich hab einfach meinen winzigen gelben schwedischen Fjällräven Rucksack gepackt mit Seife und Sonnencreme und startete den Küstenweg am Meer ab Matoshinos, den individuellen Herbergen-Weg (nicht die Hotel-Reisegruppe-Variante, wo dir das Gepäck nachgebracht wird, das wäre kein richtiges Pilgern, sondern viel zu touristisch).

Wenn man die Urkunde, die Compostela bekommen möchte, muss man die letzten 100 km gelaufen sein. Ab Tui wird es also touristisch und überlaufen. Das ist an der Grenze im Land in Galizien. Alles vor Tui, also alles Pilgern in Portugal, ist eher richtiges Pilgern. Hier trifft man viel weniger Leute an.

Am ersten Pilger-Tag (vorgestern) lief ich also am Atlantik in Portugal die Küstenstraße 25 km mit österreichischen Musikerinnen.

Es war wundervoll, heiß und sehr windig. Nach 25 km dachte ich, mit Sonnenbrand an Waden hinten (!), Händen und Armen und schmerzenden Füßen: Was eine Schnapsidee.

Aber es war auch so toll und mein Pilgerpass voller Stempel und die Muschel am Rucksack trieben mich weiter. Alle anderen hatten sich Monate zuvor vorbereitet. Im Gegensatz zu mir. Die Polin aus Warschau, Anna, hat sich ein Jahr lang vorbereitet! Ich 2 Stunden. Im Flugzeug. Schlafend.

In der ersten Pilger-Herberge in Vila do Conde kam ich mit Elisabeth als letzte an, gegen 22 Uhr, weil wir noch im eiskalten Atlantik gebadet und Fisch (Bacalhau) gegessen haben, und bekam die letzte (Plastik)-Matratze auf dem Boden und schlief sofort ein. Auf meiner Uhr bin ich über 30.000 Schritte gelaufen. Aber ich mache auch viele kleine Schritte. Ich habe bis jetzt 12 Stempel, einer schöner als der andere.

Am zweiten Tag gestern liefen wir von der Küste weg ins Landesinnere, von Vila da Conde nach Rates, ca. 15 km, am Kloster vorbei durch Eukalyptus-Wald und am kilometerlangen Aquädukt entlang. Es war sehr schön, weil wir Weg 4e liefen, also einen sehr alternativen Weg, wo wir kaum Leute trafen. Vorher frühstückten wir lecker draußen. Überall gibt es frisch gepressten Orangensaft.

Im Dorf Rates ist eine schöne große Pilger-Herberge, Albergue oder Hostel São Pedro, hier trafen wir auf den offiziellen Pilgerweg. Es gab Pilgermenü, Francesinha (typisch portugisisch und heißt übersetzt Little French Woman) und helle Schlafsäle und Leute aus der ganzen Welt, die kochten, und kalten grünen Wein Vino Verde.

Die Schlafsäle sind gemischt! Wir lagen mit riesigen spanischen, schnarchenden Männern im Schlafsaal. Ich habe glücklicherweise meine Noise-Cancellation-Air-Pods, ohne die ich kein Auge zugemacht hätte. Meine Füße habe ich mit Hirschtalg-Salbe von Andrea eingecremt, das hat Wunder gewirkt.

Das Dorf liegt inmitten Maisfelder und Zitronenbäumen; zahnlose Männer sitzen fröhlich auf Mauern, alle sind freundlich. Durch Laufen und Orgeln entdeckt und erobert man liebevoll ein Land. ❤️ Highlight: Die kühle Kirche Itreja São Padro in Rates genossen zu haben nach langem Laufen, tat gut. Es gab nur eine winzige Orgel vorne.

Porto-Matoshinos-Vila do Conde-Rates: 50 km. Es sind lauter schöne Herbergen hier. Wir haben sehr gutes Pilger-Wetter: 23 Grad. Ich trage meine Running Schuhe von Brooks.

Video:

Via do Conde

28. August 2023: Am 16.3. 1945 durch Luftangriff wurden viele Orgeln in Würzburg zerstört und Menschen und Kunst vernichtet. (AHS)

Foto: Kloster Oberzell

Heute erinnere ich an Marie Tharp, Geologin, USA.

Orgeln sagen mir: Gib niemals auf. Wir werden zerstört, verbrannt, vergessen und neu gebaut, aber erstehen von den Toten.

Ich bin im schönen Portugal angekommen, zum ersten Mal in meinem Leben.

Lufthansa Flug mit Fensterplatz, ca. 3 Stunden. Ich bin seit Corona nicht mehr geflogen, also seit 3 Jahren nicht mehr, und hatte bisschen Angst. Aber es war ein sonniger, schöner Tag, und ich habe friedlich in der Sonne geschlafen.

Portugal ist ein wunderschönes Land. Kaum meine ersten Stunden in Portugal erlebt, gerade angekommen vom Flughafen mit LH in Trindade, habe ich die größte Orgel gespielt, und ein paar Stunden später die Orgel in der berühmtesten Kathedrale in Porto. Danke!


Große romantische Jann Orgel Igreja da Lapa, Porto, Portugal

Neue symphonische Jann-Orgel der Kirche Igreja de Nossa Senhora da Lapa, Porto, Portugal.

Schleifladenorgel, elektrische Koppeln, 300 Setzeranlage, 4.307 Pfeifen, Carillon 42 Bells, Cases of organs of Sé, Clérigos, Trindade, São João das Taipas, Santo Ildefonso… Danke, Irmandade da Lapa.

Die Disposition ist nun zum ersten Mal auf deutsch mit Fotos und Bericht kostenlos im Netz. ❤️ 

Über 60 Register, 4 M, frisch gestimmt, vor ein paar Monaten für 200.000 € von Klais restauriert, die größte Orgel Portos, ein Meisterwerk in brillanter Akustik, aus Deutschland. Perfekte Akustik, singend, brillant, voller Sparkle. Die Orgel spielt sich leichtgängig wie Butter. Prächtig bestücktes Pedal.

Weiss-golden und mit roter schwerer Samtdecke umrahmt sie hoch oben ein leuchtendes Fensterbild.

Die große Kirche Church of Lapa liegt in einem besonderen Friedhof auf einer Anhöhe voller Kapellen (Capelas-Jazigo do Cemitério da Lapa). Innen ist sie reich geschmückt und hinten ein Labyrinth voller Gänge und Säle. Sehr schön ist auch die Ahnengalerie, auch mit Frauen bestückt (Galeria da Memória. Sala dos Retratos. Aspeto da Sala).

Die Barockstadt Porto (= Hafen) hat über 200.000 EW, liegt am Atlantik und hat zudem hohe Brücken und den großen Fluss (Douro). Der Douro fließt in den Ozean. In der Region leben Millionen. Die berühmteste Kirche mit zwei Türmen ist die Kathedrale Sé do Porto auf der Anhöhe (Pena Ventos), ebenfalls mit einer Georg Jann-Orgel 1985, die ich spielte. ❤️ Ehemals Wehrkirche mit wunderschönem gotischen Kreuzgang.

Ich liebe die Altstadt voller enger Gassen. Sehr leckeres Essen, Suppe, Wein, Sandwichs, eine schön geschmückte Bahnstation, Prachtstraßen, Glockenturm Torre dos Clérigos, der Fluss mit seiner Promenade, mit Booten, überall das Geschrei der Möwen. Ich fuhr auch mit Metro und Doppeldecker-Bus – durch die engen Gassen. Metro-Haltestelle für die Kathedrale: São Bento. Metro-Haltestelle für Lapa: Lapa natürlich.

Es ist gut, wenn man Spanisch kann, da Portugiesisch ähnlich ist.

Ich übernachtete im Pensão Central
in Matosinhos, direkt am Meer. Die Hauptstadt Lissabon ist ca. 300 km entfernt.

Neu: Video: Porto:

27. August 2023: In einer Karriere in der Musik muss man eine Langstreckenläuferin sein und große innere Stärke haben. (AHS)

Foto: Würzburg

Heute erinnere ich an die Sportlerin Helene Dutrieu, der „fliegende Pfeil“, 1877, erste Pilotin  unter 15 Männern für Italien.

Schöne neobarocke Orgel: Neu und zum ersten Mal im Netz: Orgel-Information:

Krieger Steinmeyer Orgel Klosterkirche in Oberzell bei Würzburg

Neobarocke Krieger-Steinmeyer-Schlimbach-Hoffmann-Orgel katholisches Kloster Oberzell in Zell am Main bei Würzburg

Die Disposition und Orgel ist zum ersten Mal im Netz.

3 M, 26 R, St. Norbert St. Michael. Historische Substanz: Orgelgehäuse

Seit 1901 neues klösterliches Leben (nach der Enteignung). Kräutergarten, Brunnen, Schlösschen.

St. Norbert zu Oberzell, Klosterkirche. Meine erste Krieger-Orgel.

Spannende Orgelgeschichte. Es ist bereits das 4. Instrument hinter dem prächtigen, neunachsigen Gehäuse mit Engeln, musizierenden Putten, Wappen und zwei große Atlanten. Viel Spitzturm und Bögen. Über der Orgel an der Decke prangt ein wunderbares Pferde-Gemälde.

Norbert Krieger wurde 2021 90 Jahre alt und spielt selbst gut Orgel.

Vorgänger-Orgeln:

– 1631 Orgel geraubt

– ca. 1714 erste Orgel: Johann Hoffmann Orgel (Würzburg), 20 R, neunachsiger Prospekt verziert mit musizierenden Engeln, Putten und Ornamentik. Als das Kloster 1819 aufgelöst wurde, wurde die Orgel nach Lohr verkauft

– 1855 kam eine Balthasar Schlimbach Orgel (Würzburg) in den prachtvollen alten Prospekt, mit 24 Registern

– 1905 wurde das Kloster wieder eingeführt und die Orgel kam zurück, da Lohr einen neuen Prospekt wollte, und Steinmeyer baute ein neues Werk hinter das Gehäuse, diesmal noch größer mit 26 Registern.

Leider hielt die pneumatische Traktur nicht. Daher baute Krieger eine neue Orgel hinter das Gehäuse 1982. Die Orgel erinnert an Arnstein.

Pfeifen

2630 Pfeifen, 2108 labiale Metallpfeifen, 238 labiale Holzpfeifen, 198 Zungenpfeifen mit Metallbechern, 86 Zungenpfeifen mit Holzbechern, 41 stumme Prospektpfeifen.

Die Schwestern reinigten nach dem Krieg die wertvollen Gemälde mühsam mit Brotkrumen ❤️

Zudem gibt es den wertvollen Beichtstuhl von dem jüdischen Künstler Georg Winterstein (1743-1806) von 1785 aus dem wunderbaren Kloster Oberzell im Museum für Franken auf der Festung Marienberg.

Sehr schöne Akustik, klanglich vielseitige Orgel, wunderbare Schweberegister, charakteristische Streicher der ersten Orgel (Hoffmann-Orgel), zudem die Manualtrompete und Pedalposaune. Von der Schlimbach-Orgel blieb das Register Flauto dulcis 4.

Von der Steinmeyer Orgel blieben 95 Prospektpfeifen und 16 weitere Register.

Es ist eine historische Orgel, die Neues und Altes kombiniert seit 1982 von allen 4 (Vorgänger-)Orgeln zusammen.

Eine sehr schöne Kloster-Anlage zum Entspannen mit Brunnen, See und Garten. Die Kirche war ursprünglich romanisch und ist nun seit 1700 barock ausgeschmückt.

Die Schwestern (zwischen 60 und 90) sind herzensgut und liebevoll. Der Gottesdienst und Stundengebet in der Kapelle mit kleiner Orgel war sehr schön. Die Ess-Säle und das Mutterhaus sind groß, prächtig, sauber und schloss-ähnlich. Wunderbares Essen. Schöne Gästezimmer. Ich kam mir vor wie eine Prinzessin.

Sehr schön ist der große Garten mit Früchten, Kräutern, Gemüse, Brunnen und Blumen.

Videos:

26. August 2023: Trans women are men… including me. (Debbie Hayton)

Foto: Sebnitz

Heute erinnere ich an Margherita Hack, Astrophysikerin, Italien.

Ich finde es traurig, dass einige Gottesdienstspieler jahrzehntelang Orgeln in Kirchen verrotten lassen, sie zumüllen und sie als ihr Privatbesitz betrachten. Viele davon haben nicht Musik studiert, blockieren aber die Orgel. Ihre Triumphkarte: Sie spielen kostenlos oder für wenig Geld jeden Sonntag. Dadurch haben sie die Pfarrer „in der Hand“. Auf diese Weise sind Orgeln in schlechtem Zustand, überall sind Staub, Kram, Radiergummifussel, Flecken, Abfall. Töne und Koppeln gehen nicht mehr. Wir reden hier meist von (alten) weißen, autoritär veranlagten Männern aus akademischen Kreisen, die daran gewöhnt sind, dass man ihnen gehorcht.

Rensch Orgel St. Burkard Würzburg

Ebenerdige, neue Orgel, 2 M, links vorne Nähe Altar stehend, an der Altarinsel. Die Westempore ist leer: Die ursprüngliche Orgel wurde leider beim Luftangriff Juni 1945 zerstört.

Spieltraktur: mechanisch, Registertraktur: elektrisch

Vorgänger-Orgeln:

– 1600 Neubau Nikolaus Monsamer (Bamberg), von Schonat repariert 1618

– 1632 zerstört

– 1685 Neubau Nikolaus Will (Würzburg), von Seuffert erweitert 1740

– 1868 Umbau Heinrich Fischer (Würzburg)

– 1899 Neubau Schlimbach (Würzburg)

– 1929 Neubau Hindelang (Ebenhofen)

– 1945 im Krieg verbrannt wie die meisten Orgeln, am 16.3.45 durch Luftangriff)

– 1952 Neubau durch Hindelang (Teilbau)

Niemals aufgeben bedeutet das!

Orgeln zeigen mir: Gib niemals auf. Wir werden zerstört, verbrannt und eingerissen, verachtet und vergessen und dann wieder neu gebaut und erstehen von den Toten.

Am 16.3. 1945 durch Luftangriff wurden viele Orgeln in Würzburg zerstört und Menschen und Kunst vernichtet.

Leider habe ich noch nie eine Hindelang-Orgel gespielt. Ihr? Gibt es noch welche? Berühmt war hier in Unterfranken lange Schlimbach.

Ich liebe historische Orgeln.

25. August 2023: Es sind deine Taten, wie du auf bestimmte Umstände reagierst, die deinen Charakter zeigen. (Cate Blanchett)

Foto: Gent

Heute erinnere ich an Gerlinde Kaltenbrunner, österreichische top Bergsteigerin, 1970.

David Jacob Weidner Orgel Positivschrank, Museum für Franken, Festung Würzburg

Das große staatliche Kunst-Museum befindet sich seit 1947 auf der Festung Marienberg: Marienfeste Unterfranken in den Weinbergen. Hier befindet sich der Positivschrank mit Prospektpfeifen, Tastatur, Windladen, Stechermechanik, signiert mit „David Jacob Weidner Orgelmacher in Augsburg, 24.1.1700“.

Die Innenpfeifen und der Magazinbalg im Untergehäuse sind „modern“, ich konnte jedoch nicht herausfinden, von wann.

Seit den 50er Jahren steht das Instrument dem Museum zur Verfügung.

Man muss den Wind selbst treten, siehe Röver-Hausorgel Hausneindorf. Früher stand die Orgel geschätzter einzeln, nun eher etwas weggesperrt in einer kleinen Stube rechts vom Gartensaal, ohne Erklärung oder Schild, leicht zu übersehen. Hier stehen auch die beiden Lauten. Ich musste zur Orgel recherchieren.

Es ist die einzige Orgel auf der gesamten Festung, denn selbst in der großen schönen Kapelle mit himmelblauer Kuppel und Logen gibt es keine Orgel. Nicht einmal der Führer wusste, dass es überhaupt eine Orgel in der Festung gibt.

Auch die Wächter und Führerinnen im Museum mussten erst mal nachdenken, ob es eine Orgel gibt und wenn ja, wo. Ich war seit langem die Einzige, die nachgefragt hat und das wunderbare Instrument wieder in Erinnerung brachte und ihm Ehre gegeben hat. Es ist nämlich sehr wertvoll.

Das Museum für Franken ist insgesamt zu empfehlen, schön ist auch der kostbare Tilmann Riemenschneider-Saal (und seiner Schüler) und die Lucas Cranach-Gemälde und die von Tiepolo (siehe Residenz), die Bozzetti-Sammlung, der Rittersaal, Porzellan und Fayence-Keramik-Ausstellungen. Daher geht unsere kleine Orgel etwas unter, leider.

Zudem gibt es den wertvollen grünen Beichtstuhl von dem jüdischen Künstler Georg Winterstein (1743-1806) von 1785 aus dem wunderbaren Kloster Oberzell.

Manchmal kommt es mir vor, als würde Gott sagen: „Schau mal hier. Bleib da mal stehen. Guck dort“. Als wäre er mein persönlicher Museumsführer, der natürlich alle Museen der Erde am besten kennt.

Ich bin wegen der Orgel die Tour umgekehrt gelaufen, rückwärts sozusagen, was viele lustig fanden.

Es gibt auch das kleine schöne zierliche Hammerklavier (1808) von Jakob Pfister (1770-1838), mit ovalem Emaille-Schild, und Gemälde vom Fagottisten Joseph Roth, gemalt von Peter Geist (1848). Und es gibt den kleinen zierlichen „Giraffenflügel“ von 1803 von Albrecht Ziegler (1776-1842, Regensburg) mit vier (!) Pedalen. Die Saiten werden an den Pedalen gestimmt.

Hier bei diesen Instrumenten sollte auch die Orgel stehen, exponiert, also im Steinsaal. Ich liebe historische Orgeln.

Neu: Orgel-Infos:

Diese Orgel ist zum ersten Mal im Netz:

David Jacob Weidner Orgel (Positivschrank), Museum für Franken, Festung Würzburg

und neu:

Rensch Orgel St. Burkard Würzburg

24. August 2023: Akzeptiere dich selbst! (Dolly Parton, Songwriterin)

Foto: Würzburg

Heute erinnere ich an Sanna Marin, finnische Ministerpräsidentin und für Gleichberechtigung kämpfend. Und an die erste britische Zoologin Joan Beauchamp Proctor. 

Ich empfehle das Dom-Museum und das Museum für Franken auf der Festung hier in Würzburg. Ich führe gern immer Freunde und Familie hier herum. 

Ich mag die Bronze-Kunstwerke von Heide-Birgitt Theiss: Die Rede von Wichern 1849 in Würzburg war die Initialzündung zur Diakonie. 

Und ich mag die Klais Orgel in Stift Haug, auch wenn sie dringend gemacht, saniert und gesäubert werden muss.

Leider gibt es auch hier durch den Krieg keinen historischen Bestand, da die Orgel am 16.3.45  im Luftangriff vernichtet wurde.

Vorgänger Orgeln:

– 1505 Neubau Kindler (Ingolstadt)

– 1568 Neubau Eckstein

– 1688 Neubau Will / Schleich

– 1763 Umbau Seuffert

– 1935 Neubau Hindelang (Ebenhofen)

– 1945 verbrannt

– 1971 Neubau Klais

Sehr mag ich auch St. Stephan:

 

23. August 2023: Wenn Männer nicht kämpfen wollen, dann kämpfen eben wir. (Yaa Asantewaa)

Foto: Hamm

Heute erinnere ich an Isadora Duncan, expressionistische Tänzerin, 1877.

Der erste Mensch, der ein Computerprogramm entwickelt hat, ist eine Frau. Sie ist auch der erste Mensch, der den modernen Computer an sich vorweggenommen hat: Ada Lovelace, britische Mathematikerin. ❤️

Ich mag den Film „Eine Frage der Ehre“.

Ich wurde gefragt, wie ich die Chance für klassische Musik allgemein halte. Ich halte sie für gut. „Klassik“ ist faszinierend, nicht exklusiv, sie ist zeitlos und sollte möglichst früh kennengelernt werden, also in der Kindheit. Im Grunde ist das wie mit Gott: In der Bibel steht: Lerne mich früh kennen.

Je älter jemand wird, desto schwerer findet er Zugang, denn das Leben macht oft hart. Aber natürlich gibt es auch viele Ausnahmen.

Video:

23. August 2023: Erreiche das Unerreichbare! (Cathy Freeman, Sportlerin)

Foto: Gent

Heute erinnere ich an das Multitalent Grace Jones und an Emmeline Pankhurst, geniale Frauenrechtlerin.

Ich mag „Lissabon Krimi“. Eduardo ist einfach so sympathisch.

Kent Nagano schreibt davon, dass Bach erreichen wollte, in „erkennbarer Systematik“ wunderbare „Melodien“ zu verpacken, um „theoretische Grundlagen“ zu setzen. Ich sehe das anders. Bach hat sicher nicht das Wort „Systematik“ auch nur ansatzweise gedacht.

Natürlich lebte JS im Tonsystem und dies mit geradezu genialer Ordnung und Anordnung, aber er war dennoch frei in seiner vollkommenen Sprache. Bach als pragmatisch zu bezeichnen, empfinde ich als falsch.

Bach war ein Provokateur, ein Wilder, ein Experimenteur. Er war nicht brav. Er symbolisiert Anfang und Ende (siehe Alpha und Omega in der Bibel). Bach wird zwar dem Barock zugeordnet, aber er ist der Keim der musikalischen Erneuerung bis heute.

Nagano schreibt, Bachs Musik „brauche keine christliche Rechtfertigung“. Nun. Bachs Musik braucht generell überhaupt keine Rechtfertigung, aber sein Glaube bringt seine Musik besonders zum Leuchten, wie Bach selbst anmerkt. Nagano vergleicht den christlichen Glauben (Bachs) mit einer „Sphäre“, der der Wert seiner Musik „längst entwachsen“ sei. Als Christin empfinde ich diese Aussage als abwertend, auch Bach und Bachs Glauben gegenüber.

Video:


Ob Bach „bei“ der „14. Fuge“ (KdF) starb, wie Nagano anmerkt, ist nicht erwiesen. Und auch, dass seine Musik „unweigerlich“ alle in seinen Bann zieht? Unweigerlich.

Video: