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Kunst

29. Januar 2020

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So gut wie ein Bildhauer suchen die Künstler die Form. Die aller-anmutigste, die allerreinste, die Verwegenheit in der Vollkommenheit. (Cosima Wagner)

Empfehlen kann ich heute den Film Der dritte Mann. Ich freue mich auf die Reger-Orgel in Wiesbaden. Ich arbeite an einem neuen Stück, eine schwedischdeutsche Komposition von mir. Ich freue mich, dass mein Shop so gut ankommt.

Impulse: Fremdsprache

SR Beethoven-Konzerte Deutsche Radio-Philharmonie

Es war schön, gestern mit Ingrid Hausl die sieben Beethoven-Konzerte in der Deutschen Radio-Philharmonie Saarbrücken und Kaiserslautern zu planen, wie wir (Vorbild Leonard Bernstein) Musik vermitteln. Auch der Konzert-Flyer der Konzerte im Dom zu Fulda ist eingetroffen. Ich freue mich auch auf meine Konzerte und Recitals auf Sylt. Und natürlich die Orgelkonzerte. 

Beethoven-Konzerte

Diesen Monat schreibe ich als Adventskalender jeden Tag.

Problematisch ist in meinen Augen der Film Die Prüfung  – eine aus meiner Sicht frauenfeindliche Dokumentation der Schauspielschule aus Hannover: konkurrenzstiftend statt künstlerische Synergien, eine Darstellung der traurigen Entwicklung der deutschen Kunstwelt; gelangweilte, wertende, arrogante und dauerredende Männer, schweigende und eingeschüchterte Frauen, während die Dozenten sehr von sich selbst überzeugt sind: Das Arroganzprinzip in der Kunst?

Die Dokumention beginnt mit wimmernden Mädchen, die von den Dozenten lachend als “süß” bezeichnet werden. Krönung und Ziel der Dokumentation: Die finalen Entscheidungen der Schauspiel-Kommission, die in Männerdominanz dem Fass den Boden ausschlägt.

Leider ist das Neidische unter Frauen noch das Öl, das ins Feuer gegossen wird; frauenfeindliche Frauen, die andere begabte Frauen wegbeißen wollen.

Es scheint mir geradezu ein Wunder, in der Kunstwelt Menschen mit Charakter anzutreffen, da 90 Prozent Macht und Politik sind. Hochbegabte Künstler*innen gegenüber gelangweilten, vertikal kommunizierenden, sitzenden Dozenten, die niemanden über sich hinauslassen wollen, die kontrollieren, rächen, zur Kontrolle auffordern und eitel Aufmerksamkeit brauchen. 

Fremdsprache vertikal.

19. Dezember 2015

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Kunst und Energiewerkstatt

Ich bin in meiner Energiewerkstatt, ich laufe dort mit grüner Schürze und Kohle im Gesicht herum. Kaum habe ich 40 Prozent Energie auf Leinwand gebracht, wächst sie schon wieder nach. Ich bin erleichtert, wenn ich energieleichter werde. Mit Kohle zu zeichnen ist eine schnelle, zarte und kraftvolle Angelegenheit. Ich mache die Augen zu, zeichne ganz leicht mit der Kohle auf Papier oder sogar rauer Leinwand, schaue wieder hin, sehe etwas, und das, was ich sehe, male ich. Es kommen erstaunliche Dinge dabei heraus. Ich zeichne mit den Augen und der Imagination.

In dem Film Klang des Herzens heißt es, dass Musik überall um einen herum ist. Ja, wenn ich viele Stunden am Tag übe und den Rest des Tages spüre.

Auch im Malen: Acrylfarbe mit Salz, Sand und Seidenfarbe auf Leinwand zu mischen. Ich genieße eine Fülle von Pinseln. Manchmal kippe ich pure Farbe auf die Leiwand. Improvisieren am Flügel oder auf der Orgel ist, wie Leinwand mit Farbe zu tränken, Salz und Kaffee darauf zu streuen und mit einem dicken Pinsel dazwischen zu tanzen.

Gedanke 11: Dichtkunst

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Dichtkunst

“Das Entscheidende bleibt aber: die Musik als Musik. Sie ist da, weil sie eben etwas ist und nicht, weil sie etwas bedeutet oder gar auf etwas verweist.”(Elmar Lampson)

Nun bin ich überzeugt, dass Musik und Kunst in ihrem Dasein auf etwas verweisen wie es auch Menschen tun: auf die Ewigkeit. Musik möchte Herzen verändern, ist eine Botschaft, da auch jeder Mensch eine Botschaft ist. Ich bin auch wie ein Perpetuum Mobile, komme immer wieder zurück zu meinen Leidenschaften.

Salzburg

“Alles, was ich einmal war, all mein Schein fällt zu Boden. Meine Gerechtigkeit, meine guten Vorsätze, meine rechten Motive, sie fallen von mir, Schicht für Schicht. Der Liebhaber meiner Seele ist es, der mich entblößt. Wie die verborgenen Dinge meines Lebens sichtbar werden und die nur äußerlichen Vorzüge von mir abfallen, sehe ich, dass ich nicht bin, was ich dachte zu sein.” (Dahlhaus)

“Darum siehe, ich will sie locken und in die Wüste führen und dort freundlich mit ihr reden.” (Hosea 2, 16) “Wenn ich nur dich habe, frage ich nicht mehr nach Himmel und Erde.”

Menschen in der ‘Wüste’ verdienen höchsten Respekt, keine Verachtung, da man Wüsten durchaus umschiffen kann — was für viele besser aussieht: am ‘Strand’ mit Dauererfolg, Lächeln, scheinbarem Wachstum.

05. Mai 2010

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U & D-Festival Mainwiesen Würzburg

Ich freu mich, wieder für das Umsonst & Draußen-Festival Würzburg eine Einladung bekommen zu haben, am 18. Juni um 20 Uhr; für mich ist es als Pianistin noch etwas Besonderes und Neues, auf solchen Festivals zu spielen; für mich genauso befreiend wie seltsam, meine Lieder zu singen. Wenn ich eine Biographie wie die von Herbert Grönemeyer lese, bin ich ermutigt, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der gleichzeitig verschiedene Dinge tut — wobei es bei mir noch deutlicher auseinander geht, vielleicht — aber nur, wenn man in Systemen denkt.

Mein Schumann gefiel dem Publikum am besten vom ganzen Programm.

Ich liebe Biographien und bin ermutigt, wenn mir manche einfach so ins Haus flattern zum rechten Zeitpunkt, mich zu stärken. Meine Stimme steht symbolisch für meine Seele. Beim Klavierspielen und schreiben gehen die Meinung nicht so krass auseinander wie bei meiner Stimme. Es würde niemand kommen und sagen, ich kann nicht Klavier spielen oder schreiben. Aber bei meiner Stimme geht es manchmal von einem Extrem ins andere, von Chartcharakter und prägnanter, wunderschöner Stimme und Sie ist wie Bob Dylan — und eigentlich stimmt beides. Selbst meine Brust- und Sprechstimme ist sehr hell und fast Kopfstimme. Ich komme sehr hoch und liebe es, im Chor ersten Sopran zu singen. Von meinem Vorsingen im Kammerchor höre ich bis heute großes Lob, obwohl ich da schäumend war. Es ist manchmal schwer für mich, aus der Tiefe extrovertiert zu sein.

Gedanke 7: Auftrieb

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Auftrieb 

Ein Herz scheint mir gefestigt zu sein, wenn es Schmerzen ertragen kann, ohne sich Erleichterung dadurch zu verschaffen, bei anderen Menschen Inventur zu machen, sondern trotz dem Unrecht anderer in Schmerzen bei sich anzufangen. Ohne Risiko, vielleicht kindliches Risiko ist Kunst eben nicht möglich. Missglücktes scheint neben dem Erfolg ein Tor zu sein. Und ohne Unterstützer ist es unmöglich. 

Hamburg

Es gibt keine bekenntnislose Musik, denn Kunst ist nur ein anderes Wort für Sprache und damit nichts anderes als Bekenntnis und Ausdruck. Musik ist Text. Auch die reine Instrumentalmusik.

So sehr sich Musik teilweise um und nach 1945, wahrscheinlich aus Schock und Frustration, gegen das Bekennen wehrte, so ist auch synthetische, durchorganisierte (und doch am Rande des Chaos, des Wahnsinns) ein Archiv von Bekenntnissen. Vieler Musik steckt der Schrecken in den Knochen. Sinnlosigkeit ist auch Bekenntnis.

Zeit ist Bekenntnis. Eine Epoche ist Bekenntnis. In vieler Kunst steckt ein Schrei, zeigt sich Verwirrung, Zynismus, Wut, ein beschädigtes Selbstbewusstsein, ist Wertetraumata das Bekenntnis.

Denn gerade sich Wehren, sich Sträuben ist ein Bekenntnis. Kunst ist Sprache — sind nicht nur Laute und Geräusche oder Klänge oder Ideen oder Experimente. Eine Sprache macht immer Sinn und Aussage. Es ist erstaunlich, dass Deutschland auch nach seiner Zerstörung bezüglich Musik weiterhin eine so große Rolle spielte.