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Ann-Helena Schlüter

4. November 2020

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Die einzig wahre Traurigkeit ist das Fehlen der Sehnsucht. (Charles-Ferdinand Ramuz)

Das Interview im Orgelpodcast war sehr schön, sehr lustig mit Benjamin Hartwich. Zwischendurch habe ich mich kaputtgelacht.

Ich bin dankbar, dass Gott mir kurz vor dem erneuten Lockdown sehr viel Möglichkeiten gab, zu konzertieren und aufzunehmen. Ich hatte am Tag vor dem erneuten Lockdown sogar mal wieder zwei Konzerte an einem Tag, und davor die tollsten, verschiedensten Orgeln in kurzer Zeit mit wunderbaren Aufnahmen. Es war zwar etwas Stress. Aber mit dem Wissen, dass dann wieder Berufsverbot eintrudelt, habe ich den gern in Kauf genommen. Man lernt die wunderbarsten Menschen und Gegenden beim Reisen und Konzertieren kennen, erlebt Bewunderung und Berufung. Dafür bin ich dankbar. Jetzt im November ist fast alles abgesagt worden. Schade. Es waren tolle Sachen dabei. Was nun im Dezember ist, weiß ich nicht. Aber sicher ist es auch mal gut, etwas zur Ruhe zu kommen und neues, wichtiges Repertoire in ganzer Ruhe einzustudieren.

Ich hoffe, dass es klappt, dass der Literaturwettbewerb in Österreich stattfinden kann, bei Wien. Hier sollen die Finalisten vorlesen wegen Preisen. Die Podcasts, Zooms und Interviews finden ja dennoch weiter statt.

Anbei ein weiteres Interview mit mir:

BOEGAZIN 2020 Interview

Diesen Tag möchte ich Silvia Seidel widmen, die sich das Leben nahm. Eine wunderschöne Frau, die mit dieser Welt nicht klar kam, was sie sehr sympathisch macht – jedoch wäre es noch wichtiger gewesen, sie wäre geblieben.

Konzert Wilhelmshaven

2. November 2020

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Das Pedal ist der Dirigent. (AHS)

Die Villa Lug ins Land von 1904 hier in Wilhelmshaven mit 450 Quadratmetern und einem sehr schönen Garten, vielen Balkons und einem Teehaus, in dem wir frühstückten, veranstaltet das Klavierfest jedes Jahr. Das Meer ist nur eine Viertelstunde von hier, Jadebusen: Nordsee, mit Ebbe und Flut. Wir waren hier ein wenig spazieren in Sonne und Wind. Nur hier in Wilhelmshaven gibt es einen sogenannten Südstrand an der Nordsee. Hinter dem Jadebusen kommen die Inseln. Ich liebe die Inseln an der Nordsee und kenne viele gut, besonders Langeoog. Nach dem Konzert gestern kam eine Dame und flüsterte mir ins Ohr: Gott schütze Sie, und drückte mir einen kleinen Engel aus Marmor in die Hand und verschwand.

Vor allem meine eigenen Werke kamen sehr gut an. Ich finde, meine Art zu komponieren und zu improvisieren hat sich durch die Orgel verändert, mein gesamtes Klavierspiel hat von der Orgel profitiert. Ich bin ruhiger, tiefer, habe das Pedal – das Orgel-Pedal – im Herzen, während ich am Klavier konzertiere. Etwas nie vorher dagewesenes für mich! Es ist eine Revolution, diese Veränderung durch die Orgel zu spüren. Besonders nachhaltig nach den vielen Orgelkonzerten.

Ich habe auch das Haus des ehemaligen Orgelbaus Führer gesehen hier in Wilhelmshaven. Was für wundervolle Orgeln haben diese gemacht! Und nun? Sind sie verschwunden? Dass einer der Verantwortlichen seinem Leben eine neue Wende gab, indem er die Familie für eine andere Frau verließ, war eventuell nicht unbedingt hilfreich für den Fortbestand von Orgelbau Führer. Schade!

Wundervoll war gestern die Clewing Orgel (1898) in Hünhan in Osthessen. Ich bin um sieben Uhr aufgestanden, in meiner kleinen Kammer im Priesterseminar (ein wunderschönes Riesen-Gebäude mit wunderbaren Sälen und Öfen) nach der Nacht an der Dom-Orgel, um diese Orgelschätze in Hessen bewundern zu können. Eine hochromantische Orgel, die mich an die Walcker-Orgel in Hoffenheim erinnerte, auch optisch. Die kleine Kirche ist ein kleines Wunderwerk, die mich wiederum als eine Art Miniformat des Doms zu Kevelaer erinnert hat, ein warm-bunter Nazarener-Stil (wie Jugendstil), wie in einer Weihnachtskugel. Wer kennt Clewing-Orgeln? Ein Genie. Wer kennt diese Kirche? Ein Schmuckstück. Ein lokales Kunstwerk in jeder Hinsicht, kaum beachtet, kaum bekannt. Ich hoffe, dass ich zur Bekanntheit dieser wundervollen Orgel mit beitragen kann und bin dankbar, dass Thorsten Pirkl solche Orgeln vorstellt und dokumentiert.

Fraurombach sehen wir uns noch an. Sehr schön sind auch die Kreienbrink Orgel (1965), neobarock, in Steinbach und die wunderschöne, romantische Euler-Orgel (1888) in Burghaun. Ich freue mich auf meine Konzerte dort im März. Die Orgelbank an dieser Euler-Orgel wackelt und steht senkrecht dicht an der Orgelwand, so dass man fürchterlich unbequem sitzt. Für große Männer ist es noch schlimmer, da sie mit dem Kopf gegen die Wandbrüstung kommen. Das wenigstens war bei mir nicht der Fall. Dennoch schaukelt die Bank beim Pedalspiel bedenklich. Doch sind die bunten Registerzüge (an Walcker erinnernd) ein Augenschmaus.

Achtung: Wenn jemand eine Fetzen Signier bestellt, dann sage ich: Nur, wenn eine CD mit bestellt wird.

Nun zu etwas anderem: Noch vor wenigen Jahren war sexueller Übergriff nicht mal eine eigenständige Straftat, und auch heute, nach me too, werden viele Fälle eingestellt, wie ich las. Das Rechtssystem ist nach wie vor ein Männer-“Recht”-System.

Dabei würde ich sagen, es sollte noch eine andere Sache eine Straftat werden: Es gibt emotional-sexuelle Übergriffe, das heißt, verbale und auch berufliche Übergriffe, die vor allem sexuell motiviert sind, also nicht mal “nur” sexistisch, sondern sexuell. Das heißt, manche Männer schreiben, reden, reagieren und agieren auf und mit Frauen auf eine sexuell motiviert Weise, wie sie nie mit anderen Männern reden, agieren und schreiben würden. Und zwar auf eine negativ-sexuelle Weise, vor allem, wenn die jeweilige Frau für sie nicht verfügbar ist, dennoch interessant ist, oder sie gegen ihren Willen fasziniert und vor allem, wenn sie sich unterlegen fühlen, was Wut oder Frust oder Unsicherheit auslöst, oder wenn ein Mann gewisse sexuelle Gefühle nicht kontrollieren kann. Diese emotional-sexuelle Übergriffigkeit, die dann folgt, kann für Frauen negative Folgen haben, auch in der Kommunikation.

Und dennoch ist me too für manche Männer noch immer mit Spott-Gefühlen verbunden. Ich betone hier, dass es leider auch Frauen gibt, die andere Frauen nicht unterstützen.

Ich muss sagen, dass sehr viele Unterstützer in meinem Leben Männer sind. Das heißt, es sind auf der einen Seite Männer, die mich unterstützen, und auf der anderen Seite Männer, die mir schaden wollen. Es ist für mich nicht leicht, das zu verarbeiten. Viele Frauen dagegen hängen sich gern in den Windschatten von Männern; daher ist auf ihre Unterstützung wenig zu hoffen. Man muss als Frau eine weiblich-eigene Unabhängigkeit selbst 2020 noch erkämpfen.

Ich kann allerdings verstehen, dass es vielen Männern schwer fällt, meinen Lebenslauf nachzuvollziehen, weil er sehr ungewöhnlich ist.

Erstes Stade-Video:

31. Oktober 2020

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Gesegneter Reformationstag 2020!

Die Kritik, die Wolfgang Gourgé exklusiv für das Pfeifenorgelforum.net schrieb, war ganz gut. Merci! Allerdings weiß ich, dass er aktiv in diesem Pfeifenorgelforum.net ist, indem sehr viel gelästert wird. Gourgé scheint zudem mit Karl-Bernhardin Kropf und anderen, die lästern, in engem Kontakt zu sein. Wichtig ist bei seinem Bericht zu korrigieren: Die italienische Orgel ist von einer Frau gestiftet bzw. entliehen. Und Muffat (süddeutsch wie ich) ist spektakulär, wird nämlich äußerst selten im Norden gespielt, Buxtehude und Lübeck dafür rauf und runter. Warum sollte ich das wiederholen? Ich mag gern besondere Programme auswählen, die eben nicht so von anderen dargeboten werden. Die Frage ist auch immer: Was ist spektakulär? Dass ich “Spektakuläres” spielen kann, ist wohl klar, siehe Liszt Ad nos oder Liszt h-Moll-Sonate. Aber die Mischung Muffat, Mozart, Schlüter ist an einer Huß-Schnitger-Orgel eher außergewöhnlich.

Ebenso speziell ist Mozart. Wer spielt schon Mozart an einer Schnitger? Und noch dazu ist es mindestens genauso schwer wie Buxtehude.

Aber es hat mich gefreut, was er zu meiner Registrierung, Farben, Art der Überlegung und zu meinem Werk geschrieben hat. Denn es stimmt: Die Orgel ist nicht so leicht zu handeln. Sie ist eigenwillig. Wie ich. Eine Diva. Das gefällt mir. Ich mag Diven. Außer männliche Diven. Die mag ich nicht.

Gestern durfte ich auf der wunderschönen Philipp Furtwängler-Orgel in Buxtehude hier im Alten Land spielen, in dem es von wundervollen historischen Orgeln nur so wimmelt.

Was für ein Instrument! Hoch ragt es zart und spitz wie ein Schmuckstück auf, optisch völlig anders als Huß-Schnitger im nahen Stade. Furtwängler war ursprünglich Uhrmacher, das sieht man an der Orgel, und das meine ich positiv: Sie hat etwas von einer frühromantischen Orgel-Rolex. Früher, vor dem Brand, als der Blitz in den Turm einschlug (was auch noch heute geschieht), stand dort eine große Schnitger. Sie wurde zerstört. Furtwängler nun, von Schnitger beeinflusst, nutzte sein Wissen: Es sind im Grunde zwei Orgeln in einer, eine Schnitger-inspirierte als Basis und eine frühromantische mit wunderschönen 8-Füßen dazu. Hier werde ich bald Liszt Ad nos, Bach Heiliger Geist und eigene Werke spielen. Der Spieltisch erinnert mich sehr an Ladegast, ebenso die schwarzen Registerköpfe, rund, und auch noch mit Goldkringel.

Ich mag die Tastatur, sie erinnert mich an meine alten Klaviere, als ich Kind war: Uneben, formig, eigenwillig. Völlig anders als die Tastatur eines Steinways, aber pianistisch. Das Pedal ist radial, aus Holz und speziell; das Fernwerk recht weit weg. Aber alles nach Huß-Schnitger in Stade erscheint leicht zu spielen. Das Pedal besitzt zwei Mechanismen, so dass man ein erstes und ein zweites Pedal einstellen kann als eine Art Spielhilfe, um von leise zu laut durch einen (recht lauten) Registerzug sofort wechseln zu können, beispielsweise im Choral. Von Steinmeyer bin ich auch an Radial-Pedale gewöhnt, wobei ich die andere Sorte Pedal lieber mag.

Kein Schweller, keine Setzeranlage, keine Setzerhilfen (bis auf eine spezielle im Pedal), alles voll mechanisch mit den entsprechenden Nebengeräuschen und entsprechend schwergängig, was ich mag (und die Nebengeräusche, die man unten jedoch kaum hört). Jedoch sollte man alles so zart behandeln, dass die Nebengeräusche auf das Unvermeidliche begrenzt werden. Das HW ist unten und besitzt eine tiefe Mixtur wie St. Katharine Hamburg – die natürlich viel größer ist mit viel mehr Zungen und Registern – , zu der man auch hier den 16-Fuß ziehen muss. Jedes Werk hat auch hier zumindest einen 16-Fuß.

4 Zungen insgesamt. Furtwängler war nicht der aktivste Zungenbauer. Aber ich mag die “bäuerliche” Posaune 16-Fuß im Pedal. Die Zungen sind völlig anders als in Stade mit Krummhorn, Dulzian und Trechterregal. Hier sind es Trompeten.

Das 2. Manual besitzt eine hohe Mixtur und ein tiefes Scharff. Die Zimbel ist eine Klangkrone, die man ganz zum Schluss nimmt, zum Beispiel im Choral am Ende von Ad nos. Typisch und einzigartig für Furtwängler ist Spitzig, eine wunderschöne Klangkrone mit Oktave und Terz. Wunderbar ist im Fernwerk die Gambe 16 Fuß (sehr selten), alle wunderschönen 8-Füße im zweiten Manual wie Gambe, Flöte, Gedackt. Man sollte die 8-Füße nicht alle zusammen ziehen unbedingt, sondern eine delikate, bewusste Auswahl treffen, was wo am besten passt. Die Pedalkoppeln und überhaupt alle nicht ziehen, während man spielt! Und immer zart spielen, um Heuler zu vermeiden. Dies gilt auch für das Pedal. Zum Prospekt: Das HW ist vorne, das 2. Manual steht links dahinter, das Fernwerk rechts. Die Farben im Fernwerk sind perfekt für den 2. Satz Ad nos.

Im Pedal gibt es einen akustischen 32-Fuß, das bedeutet, einen Quintenhals, der, gezogen zu den tiefen Registern, Obertöne eng zusammenzieht, akustisch hörbar macht und eine tiefe, brummende Frequenz generiert. Es gibt nicht wie an der großen St. Katharine 32-Füße. Aber das muss hier auch nicht sein. Die Akustik trägt wundervoll, eine sehr schön angelegte Kirche mit einem wundervollen Kirchenraum. Es ist die zweitgrößte Furtwängler, nur sechs Register weniger als Gronau, jedoch mit einer viel besseren Akustik.

Die Register (alles ohne Zahlen) des Fernwerks sind rechts – dort verwendet man am besten gelbe Blättchen, links rosa. Man kann also nach einem gewissen System für die beiden Registranten agieren: 31 gelb bedeutet: 3. Reihe rechts, erster Registerzug.

Nun bin ich im ICE nach Fulda zum nächsten Konzert. Ich übernachte im Priesterseminar in Fulda. Ich bin ja gespannt. Ich bin ja das Gegenteil von katholischen Priestern, nämlich eine evangelische Frau. Nunja. Dieser Wechsel von Fuß-Schnitger zu Furtwängler zu Rieger innerhalb kürzester Zeit, das ist einfach pures Abenteuer, was mich glücklich macht. Morgen zeigt mir Thorsten Pirkl exklusiv seine Lieblingsorgeln der Gegend. Dafür stehe ich schon um 7 Uhr auf, da das Konzert ja schon um 12 Uhr ist. Was tut man nicht alles für die Orgel. Orgel-LOVE.

Ich freue mich, dass ich gefragt wurde, dieses Lied/Video öffentlich abspielen zu dürfen:

30. Oktober 2020

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Kunst und Musik entstehen auf Umwegen. (AHS)

Das Konzert war sehr schön. In meinem Stück konnte ich wiederum Kontraste ziehen zum flötigen Scarlatti, Mozart, Rathgeber. Schön war, dass die Tageslosung der Kirche zufällig Sehnsucht als Thema hatte – genau der Titel meines Stückes. Martin hat sehr schön gelesen. Worte dieser Art inspirieren mich sehr. Ich konnte mich hinterher in die Orgel versenken.

Wenn man in Cosmae gut spielen kann, dann in Wilhadi erst recht, denn es ist butterweich, dort zu spielen. Das Hotel liegt direkt bei Wilhadi, und ich kann die mächtige, schöne Kirche vom Fenster aus sehen.

Musik ist Leben und nicht Überleben. Kein Formel 1, kein Rasen. Die Orgel vermittelt mir genau das, sie kommuniziert und reagiert. Sie sagt mir, was sie mag und was sie nicht mag. Ich muss hören. Ich liebe das sprechende Spiel. Und dass das Pedal der Dirigent ist. Im Grunde ist es so, als hätte ich lange die Früchte von Bäumen gegessen, die im Garten X stehen (Klavier). Und nun lerne ich die Früchte im Garten Y kennen (Orgel). Die habe ich aus der Ferne immer nur geahnt. Und plötzlich kenne ich beide Früchte und beide Gärten. Sie sind nicht nur verschieden, sie sind konträr. Und genau das, dieses Konträre, eröffnet einen dritten Garten. Dieses Konträre eröffnet einen Garten der Einheit, ein XY. Und daraus ergeben sich unglaubliche Möglichkeiten. Ich stehe noch im Tor. Und es ist schwer. Nicht, weil es aktiv schwer ist. Es ist mehr deswegen schwer, weil es zwar nicht passiv, aber ruhig ist. Ruhig, zart und delikat. Bevor X und Y nicht verbunden werden, stoßen sie sich eher ab. Dieses Abstoßen zu überwinden, das ist das Programm. Ein neues Herz. Ein neues Organ. Neues Blut. Mein Immunsystem muss es annehmen. Dass die Orgel eine solch mächtige Lehrerin sein könnte, wer hätte das gedacht. Sie vermittelt mir eine unglaubliche Ruhe und Majestät, wie ein Baum, wie ein großer Vogel, der seine Fittiche ausbreitet. Sie mag mich. Ich merke das. Ich fühle mich geborgen bei ihr. Sie ist geheimnisvoll, sensibel, zart, flötend, farbig, wunderschön, und sie sagt: Ich habe lieb die Stätte deines Hauses, Herr. Und ja, auch ich habe diese Stätte lieb. Wir sind uns einig, die Orgel und ich. Wir haben den gleichen Ort, das gleiche Ziel: Anbetung. Worship.

Morgen kommt wohl schon ein neues Stade-Video.

Anbei Früchte aus dem Garten X ( = Klavier):

Anbei die neue Presse 44. Bochum Orgeltage:

 

Presse 44. Bochumer Orgeltage 2020

29. Oktober 2020

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Musik die Resonanzquelle Nummer 1. (Hartmut Rosa)

Die Aufnahmen hier in Stade sind sehr schön geworden, wir sind durch ein großes Programm recht schnell durchgekommen: Scarlatti, Bach, Rathgeber, Mozart, Schlüter, Muffat Sohn und Vater, Reincken, Knecht – und Weihnachtslieder. Die Glocken kamen immer im richtigen Moment. Die Dohlen waren leise. Die etwas sperrige Höhe der Tasten ist spannend; und auch der Winkel, in dem man sitzt, vor allem, was das 3. Manual angeht, lässt nur Konzentration zu. Und die kurze Oktave mit all den Konsequenzen darf man nicht vergessen. Und alles zart, damit nichts hängt. Was warm und gut klingt, ist Mendelssohn, habe ich noch nicht aufgenommen. Ich habe den ganzen Tag an der Orgel gesessen. Sie macht süchtig. Hinterher verlässt man sie im Delirium. Auch die italienische Orgel mit den drei Vögelchen hat mir sehr gut gefallen. Wie in Heiligenhafen (200 km von hier, Konzert) hängt hier ein riesiges Segelschiff von der Decke. Ich fühle mich heimisch, wenn es Meer, Hafen und Schiffe gibt. Dann spüre ich mein Wikingerblut. Morgen Zoom an der Orgel und um 16 Uhr Konzert. Dann darf ich am Freitag die wunderschöne Furtwängler-Orgel in Buxtehude hier nebenan spielen. Ich freue mich sehr. Und dann ab nach Fulda. Es sind so unterschiedliche Orgeln, in Hannover, Hamburg, Stade, Fulda, Buxtehude, Mönchengladbach… es ist für mich ein Erlebnis, diese motorisch zu erfühlen und klanglich zu verarbeiten. Ich merke, dass ich Klänge wie Farben verarbeite. Gehirnforscher hätten an mir wohl Spannendes zu entdecken.

Kristalle ist fertig und wird im Dezember in Druck gehen (Furore Verlag Kassel). Ich freue mich.

Nicht so empfehlen kann ich das Sakralorgelforum, in dem es zu wenig um sakral = Musik und Kunst und Gott geht.

Wie schreibt das BOEGAZIN 2020? Sie würden keine Künstlerin kennen, die in diesen Zeiten so viel unterwegs sei. Ich sei ein Segenskind, ein Sonntagskind der Musik.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Man hört ja wieder so einiges… Ob es mit dieser Zeit zusammenhängt, dass viele Menschen aggressiv sind? Es sind seltsame Zeiten. In diesen Zeiten und Krisen kann man entdecken, wie andere sind, wie man selbst ist.

Vielen Dank auch für eure Bestellungen in meinem Shop.

28. Oktober 2020

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Mit der Welt in Beziehung treten, sich Welt anverwandeln in einem vibrierenden Resonanzdraht. (Hartmut Rosa)

Wieder in Stade. Schnitger-Love. Mittlerweile ist mir die Orgel vertraut, ich begrüße sie mit zärtlichen Gefühlen. Aber natürlich ist sie mir auch noch fremd. Beides. Vertraut und fremd. Man muss sich erst wieder gewöhnen, wieder einrichten, wo HW (2. Manual) ist: ganz außen, welche Klänge wo im Rückpositiv, wie der Umfang und was nicht geht.. was muss ich arrangieren, ah, die kurze Oktave –

Wir haben später die Zungen gestimmt, die leisen, die ich möchte, also Dulzian im RP und natürlich das besondere Krummhorn im OW (3. Manual). Es ging recht zackig.

Was macht es beispielsweise schwer, an dieser Schnitger Trio-Sonate zu spielen? Es ist die etwas unbequeme Möglichkeit des Sitzens, dazu die nicht leichtgängigen Manuale (was mir ja entgegenkommt) und die noch fremden Klänge, die hinter dem Rückpositiv noch etwas abgewürgt klingen, so, als säße man in einem Tunnel, was natürlich in Alkmaar noch viel stärker ist, die große Schwester, die sehr große Schwester … dort ist das Rückpositiv so riesig, noch größer als in Hamburg, dass man gar nicht mehr das Gefühl hat, mit der Orgel verbunden zu sein, gar überhaupt noch an einer Orgel zu sitzen, man sitzt in einem Spaceschiff, in einer Höhle, in einem Tunnel, in einem Schrank. Und irgendwo in der Vorstellung schwebt eine riesige Orgel in einem, um einen, über einem.

Ich brauche meist Momente mit mir allein mit der Orgel, um mich zu akklimatisieren. Sie ist mächtig und dennoch klein, sie ist rustikal, aber sie ist zart (insbesonders das b1 im Pedal).

Das Hotel ist schön, Stade eine wunderschöne Stadt. Michael hat schon heute Abend alles aufgebaut. Ich bin über Harburg umgestiegen. Ich erinnere mich, wie schüchtern ich der Orgel das erste Mal begegnet bin, 2018.

Gefallen hat mir, was Martin Böcker über Monet und Musik sagte. Je nachdem, zu welcher Jahreszeit man ein Bild malt – zu welcher Tageszeit –  ändert sich das gleiche Motiv sehr stark. Genauso ist es mit Interpretationen vom gleichen Werk. Orgelspielen ist wie Malen. Ich glaube, das ist genau das, was ich liebe an der Orgel. Ich habe eine Gänsehaus bekommen, als er das sagte, denn es spricht mir aus dem Herzen.

Ich habe, weil mir das immer wieder wichtig erscheint, nachgedacht, wie wichtig Musik für mich ist. Ich glaube, ich kann gar nicht an mich heranlassen, wie wichtig Musik für mich ist. Ich würde mittlerweile sagen: Musik ist für mich wie Atmen. Ist für mich Atmen. Allerdings ist es das dann doch nicht alles: Ich brauche auch lebendige Herzwesen: Gott, Menschen. Ich kann merken, dass  durch die Kunst meine Seele sich immer noch formt und wächst. Ich kann manchmal richtig spüren, wie meine Seele Wachstumsschmerzen hat. Wachstumsmuskelkater. Ich glaube, noch schöner als die Welt zu bereisen ist, sein eigenes Wesen kennenzulernen: Wer man wirklich ist. Besonders wenn man Dinge tut, die man noch nie getan hat oder wenn man über sich hinauswächst oder wenn man hinter dem steht, was man tut oder wer man ist, oder wenn man erkennt, was noch fehlt. Und wie dankbar ich sein kann für all die, die mich unterstützen, in dieser Welt.

Zum oberen Zitat: Resonanz. Das funktioniert mit Musik sehr gut, besonders in Konzerten. Hier eröffne ich Resonanzräume, Resonanzzonen. Es bebt von Resonanz, von Widerhall, von Berührtwerden. Das ist mehr als Kompetenz, Können, Performanz. Das ist Beziehung.

Climate Change für Orgel 2020

27. Oktober 2020

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Sagen, was man denkt. Und vorher was gedacht haben. (Harry Rowohlt)

Da dieses Forum (Admin Jürgen Strupat, fast ausschließlich aus Männern bestehend) durch mich viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen hat (Jürgen Strupat schrieb seitdem beglückt, durch mich wären so viele Neuanmeldungen an einem Tag bei ihm eingegangen wie noch nie zuvor, ich sei wie Honig für Fliegen), hier nun noch meine Meinung dazu:

Pfeifenorgelforum.net

In diesem Forum existiert sogar eine Art Klage-Kasse, um daraus die Kosten von Klage-Verfahren bestreiten zu können.

Es ist bereits mehrfach verklagt worden, wie mir Michael Klein berichtet hat.

Mit mehr als 400 Blogeinträgen zu mir in einem sexistischen und neidmotivierten Thread voll Schmähung und ehrverletzender Kritik (nun gelöscht) beteiligten sich „Dorforganist“ Johannes Sommer, der prompt, wohl aus Scham, seine YouTube Videos löschte, und weitere mit Namen wie Rochus Schmitz, Solcena (Martin Schmitz), stein (Peter Hammer), elsenp (Peter Elsen), ein Karl-Bernhardin Kropf (KBK), ein Marco Ellmer, ein Markus Theising (MAT), ein Jürgen Strupat (Admin), Barry Jordan (AGRitter), oho, alles Leute, von denen ich noch nie gehört habe (deren Klarnamen mir Michael Klein verriet), und dessen Videos mich nie interessiert haben, falls sie überhaupt welche haben, die ich nie angeschaut habe und die aber mit einem Elan meine Videos, meinen Blog, meine Webseite, Events und mein Leben verfolgen. Auch Sebastian Küchler-Blessing ist hier aktiv in diesem Lästerforum. Rochus Schmitz hat dort nicht nur meine persönlichen Email an ihn, sondern sogar Emails, die ich anderen schrieb, veröffentlicht gegen meinen Willen. Er spottet darüber.

Ein weiterer Kandidat, der mich belästigt und lästert, ist Barry Jordan aus Magdeburg. Dass solche Altherren mit Pseudonymen in „Lästerforen“ und mit Laien hintenrum stänkern, ist schon erstaunlich. Mir persönlich schreibt er, dass ich virtuos und frisch spiele, aber hintenrum zieht er bei Altherren über mich her. Wie verbittert muß msn sein.

Ich jedenfalls möchte nicht mit 60 wie ein lästernder Teenager mit Fake-Namen hintenrum über andere herziehen. Das ist feige.

Wie kann so jemand im Dom Magdeburg arbeiten? Wer etwas kritisiert, sollte das mutig wie ich offen und mit echtem Namen tun.
Aber ein Barry Jordan (AGRitter), der kaum während seiner ganzen Zeit in Magdeburg als Ausländer (deutsche) Frauen konzertieren ließ – ein Bruchteil im Vergleich zu Männern – und der sich, obwohl Frauen unterrepräsentiert und Mangelware an der Orgel sind, wie er selbst schreibt, über mich lustig macht, der mich während meiner Magdeburger Zeit, als ich Pianistin war, lange vor meinem Orgelstudium, bewusst nie an die Orgel ließ, der mich noch nie gesehen oder kennengelernt hat und dennoch lästert, ist nicht als Vorbild zu betrachten.

Er hätte die Ehre haben können, mich damals in Magdeburg als einer der ersten an Orgel heranzuführen, an der Orgel zu fördern, zu unterrichten und zu unterstützen. Er hat es verpasst. Er lügt und behauptet, ich hätte sofort ein Konzert spielen wollen.
Es gibt einige, die froh sind, wenn er geht. Ich auch.

Das dauert ja nicht mehr lange. Wie er spielt, ist meiner Meinung unterdurchschnittlich, ohne dass sich dies verändert oder verbessert hat. Mir fällt auf, dass solche Leute wie er wohl meinen, mich durch Lästern und Kritisieren verändern zu können und mich dahin zu kriegen, wie sie meinen, wie ich zu sein hätte. Als ob weibliche Bescheidenheit in einer Männerwelt je etwas geholfen hätte.

Männliche Bescheidenheit schon (meist gespielte und kalkulierte, eine berufliche „Bescheidenheit“). Aber Frauen werden dann meist übersehen. Zudem möchte ich authentisch sein und meinen Weg gehen und zu nichts gezwungen werden, auch nicht zu aufgesetzter Bescheidenheit.

Männer dürfen sich gern als die Besten bezeichnen. Wehe, eine Frau stellt sich heraus.

Da Barry Jordan erwartet, ich würde hier seine meiner Meinung nach hässlichen und feindseligen Kommentare freischalten, gehe ich davon aus, dass nicht nur sein Spiel, sondern auch sein Verhalten unreif und weit unter dem Durchschnitt liegen. Ich habe ihm persönlich auf seinen Hasskommentar via email geantwortet.

Ein typisches Merkmal von Hatern oder Lästermäuler ist: An einem wirklichen Austausch oder an einer echten persönlichen Diskussion oder Beantwortung meiner Fragen sind diese gar nicht interessiert. Das habe ich schon versucht. Sondern es geht nur um das Stänkern und Fertigmachen.

Sogar um das Lächerlichmachen meiner privaten Antworten in der Öffentlichkeit, die gegen meinen Willen zitiert werden. Besonders hinterhältig ist hier Barry Jordan, auch bei Karl-Bernhardin Kropf (KBK) ist viel Lästerei und Neid im Spiel. Ich reagiere nur und fange nie an, weil die mich gar nicht interessieren. Wahrscheinlich wissen sie, dass sie mir unterliegen würden (allein sprachlich) und sind viel zu feige, sich wirklich mit mir und meiner Kritik auseinander zu setzen. Da müssten sie ja etwas ändern. Persönlich mit mir könnten sie gar nicht umhin, Respekt vor mir zu haben.

Ich halte Barry Jordan und Karl-Bernhardin Kropf für Paradebeispiele für unchristliches, unkünstlerisches und frauenfeindliches Verhalten in der Kirchenmusik. Sie belästigen mich, lästern, stänkern und hetzen. Und tun dabei, als wären sie „wohlwollende Onkel“. In Wirklichkeit sind sie sauer, dass ich mich wehre und konkurriere und ihnen nicht huldige.

Und es scheint mir, sie wollen unbedingt streiten und mich provozieren, weil es ihnen Spaß macht.

Mir sagte jemand, dass es Frauen aus dem Ausland in der deutschen Männer-Kirchenmusikszene meist besser haben. Jordan steht für das, was ich kritisiere: Es ist ein Kampf, die Orgel kennenzulernen.

Das, was ich hier zu diesen Männern schreibe, sind Reaktionen auf deren Attacken. Interessiert haben diese Menschen mich zuvor nicht. Ich glaube, manche dieser Art „Kirchenmusiker“ wie Barry Jordan und Karl-Bernhardin Kropf fühlen sich in ihrem Ego verletzt, wenn frau kein Interesse hat für sie, sondern nur für die Orgel. Das finden die dann unhöflich.

Offenbar nehmen sich Laien und kleinere Leutchen wie Johannes Richter, Karl-Bernhardin Kropf, Lucas Kluck, Markus Theising, Jürgen Strupat usw. solche Leute wie Barry Jordan in ihrem Verhalten zum Vorbild, nach dem Motto: „Wenn der so stänkern darf, dann ich erst recht“.
Ob sie das stimuliert oder befriedigt? Das Verlogene und Feige an diesem Verhalten ist, dass sie mich
immer zuerst attackieren und provozieren und es dann so darstellen, als würde ich über die herziehen, dabei interessieren die mich überhaupt nicht.

Die müssen mich im Gegenteil erst persönlich belästigen und auffordern, bis ich reagiere. Zusammen mit Laien fallen sie wie Köter über mich her. In Gottesdiensten und Kirchen haben solche Leute nichts verloren, finde ich, denn atheistisches, sexistisches und kindisches Verhalten ist Anti-Evangelium.

Aus diesem Männergeklüngel  entsteht dann ein (homosexuell angehauchter) Männer-Clan, alle per Du, egal, welches Niveau. Gegen eine Frau. Der Hass und der Neid dieser verbitterten Onkel ist so groß, dass sie mir wünschen, „dass meine Karriere den Bach runtergeht“, dass sie jeden meiner Schritte und Konzerte verfolgen, mich ständig zum Thema machen, über meine Termine besser Bescheid wissen als ich, mir alles mögliche unterstellen, voller Vorurteile sind, sexistisch schreiben, von Vibratoren schreiben, dauernd Gewehr bei Fuß stehen, um meinen neuen Blog zu lesen. Nervige Dauer-Fans. Es geht ihnen um Hetze gegen mich, damit mich andere nicht einladen. Sie sind sauer, dass ich die Kirchenmusik kritisiere und bestätigen doch meine Kritik auf den Punkt mit ihrem Verhalten. So wie sie gegen mich sind, das ist ihr wahres Gesicht, finde ich, nicht die Heuchelei im Gottesdienst.

Karl-Bernhardin Kropf versucht bereits seit einem Jahr schon, meiner Karriere bewusst zu schaden und eine Art „Gegenseite“, wie er es nennt, aufzubauen, die „mehr Fans hat als ich“. Krank. Und dabei hat die von ihm ernannte „Gegenseite“ mit allen Lästerern zusammen weniger Fans als ich. Das ist der Grund ihrer Attacken. Barry Jordan hat keine 60 Abonnenten. Karl-Bernhardin Kropf kaum mehr. Von Richter und Manuel Kelber-Bender und Kluck usw. ganz zu schweigen. Da geht nicht viel. Bekannt sind sie nur lokal, wer interessiert sich für diese? 

Kropf benennt mich wie eine Art Partei und er sei eine Gegenpartei (er und sein lästernder Männerhaufen als Gegenseite), was Kindergarten ist, aber dennoch bezeichnend: Es braucht einen ganzen Clan gegen eine Einzelkünstlerin, gegen mich, den er aufhetzt und vergeblich animiert, mich fertig zu machen. Hier sind eine Menge Straftaten aufzuzählen: Hetze, Hassrede, Aufruf zum Boykott, Mobbing, Sabotage, Sexismus, Anstacheln anderer zu Spott und Verleumdungen…

Und Barry Jordan  ist diesem Umfeld aktiv. Da mein erster Anlauf, diese Männer anzuzeigen, keine Frucht gebracht hat, sind sie jetzt umso gehässiger geworden, weil sie meinen, ungestraft davon zu kommen. Obwohl Kropf und Co schon seit einem Jahr vergeblich versuchen, mich aufzuhalten, machen sie weiter. Zuvor waren sie voller Furcht, ob meine Anzeigen Erfolg haben könnten und haben sich zeitweise zurückgehalten. Jetzt sind sie in ihrer Erleichterung voller „Mut“, Spott und Schadenfreude.

Es ist, wie ich es bereits Oktober 2020 ahnte: Es sind sogenannte „A-Kirchenmusiker“, die kaum einer kennt, die die Laien aufhetzen und motivieren, zu lästern.

Die Laien kopieren sozusagen deren „Vorbilder“. Sie werden mit Honig ums Maul beschmiert und dann losgelassen auf die Mangelware deutsche Frau an der Orgel.

Ich gebe nicht auf, diese Männer anzuzeigen, bis sie bestraft werden. Denn die werden sonst keine Ruhe geben aufgrund ihrer Minderwertigkeitskomplexe. Sie stänkern völlig unabhängig von meinem Blog, sind einerseits empört, wenn ich darüber berichte, und andererseits beleidigt, wenn ich sie nicht erwähne. Spiele ich an großen Orgeln, war es „artig“, spiele ich an kleinen Orgeln, „geht meine Karriere den Bach runter“.

Die Staatsanwaltschaft Würzburg, besonders Jonas Katzenberger, und die Polizei Würzburg (Jessica Hober) haben hier nicht genug ermittelt, mich nicht geschützt oder diese Leute bestraft, im Gegenteil.

Männer, die nicht Konzertfach Orgel (B und M) studiert haben, verurteilen hier mit sehr viel Zeitaufwand Künstlerinnen wie mich, die konzertieren und künstlerisch Orgel und Klavier studieren.

Vermeintlich unerkannt, versteht sich. Dabei wurden Lügen über mich berichtet. Auf Stärken und Schwachstellen, darauf stürzten sich viele dieser Hobbyorganisten in Strupats Forum, die wie bissige Köter nach jedem Happen Frischfleisch schnappen. Mit Köter meine ich Menschen, die andere beißen und hintenrum nach einem schnappen. Die mit Dreck schleudern. Vor allem, wenn es weibliches Fleisch ist.


Die meisten anderen Kirchenmusiker schauen stumm und amüsiert zu und sind damit für mich Mittäter, wie schon Bonhoeffer schrieb. Manche schrieben mir persönlich, ich sei mutig. Sie selbst aber haben nichts getan, nur stumm zugeguckt.

Einer schrieb mir, es sei doch nett, dass ein “Forianer eine Konzertreihe für Frauen aufbauen würde, da könnten Frauen spielen, die sich in dieser Welt behauptet haben.” Damit war Küchler-Blessings Konzertreihe gemeint, der sich ebenfalls in diesem Forum befindet und ein „Forianer“ ist. Was auf den ersten Blick gut gemeint scheint, wirkt auf mich wie Hohn:

 Statt Minderheiten zu integrieren, werden sie noch exponiert. Das wäre so, als würde ich schreiben: Ich gründe eine Konzertreihe für Schwarze. Da dürfen dann die Schwarzen spielen, in einer extra gesonderten Reihe, die sich gegen Weiße behauptet haben. …. Ich bin froh, dass ich in ganz normalen Konzerten spiele. Es geht doch um das Können! 

Sonst würden die gar nicht die Zeit haben, sondern würden lieber selbst üben und Videos machen. Aber da sie das nicht können, wird es mir geneidet. Alles, was viele Aufrufe, Likes, Views, Fans, Konzerte oder Abonnenten hat und zudem schnell und virtuos spielen kann, Lingualpfeife, Iveta, Carpenter… werden von Forenmitgliedern abgewertet. Mittlerweile sind 20 anonyme, belehrende Hass-Macho-Kommentare dieses Forums auf meiner Webseite eingegangen in sexistischer Diskussionskultur, als sei ich ein kleines Mädchen, “dem man den Kopf waschen muss” und “die Männer zu respektieren hat”.

Allein 4000 Visits bei mir gestern. Meine Statistik kann übrigens auch die Browser anonymer Schreiber anzeigen und die IP-Adressen angeben.

Für ein solches Forum ist ein Skandal etwas Schönes. (Leider habe ich hier das Lied Skandal um Rosi im Kopf.) “Ich würde wie Honig die Fliegen anziehen”. Allerdings. Ein bisschen leid tun mir einige im Forum schon. Einer nannte es “das Forum der Traurigkeit, und endlich wäre dort mal eine Frau aufgetaucht.” Wenn es ein interessantes Forum ohne Lästern gewesen wäre, hätte ich mich sicher beteiligt. So aber nicht.

Ich sehe in all dem, dass mein Blog ins Schwarze getroffen hat. Neid ist die höchste Form der Anerkennung. Mein Blog ist wichtig. Er wird vielleicht ein historisches Dokument. Da diese Forumsmitglieder aber die Aufmerksamkeit lieben, werde ich das Forum kaum mehr erwähnen. Soll ich dafür noch Werbung machen?

Es gibt die Staatsanwaltschaft, die sich kümmern soll. Traurig ist, dass auch in der facebook- Kirchenmusikgruppe viele nach außen nett tun (da sie hier mit Klarnamen und Foto sind) und hintenrum in genau solchen Foren mit Pseudonym mitlästern. Traurige Gestalten. Ich habe aber dafür keine Zeit mehr. Ich finde es wichtig, dass ich dieses Forum und das Verhalten der Männern in diesem Forum und auf facebook hiermit dokumentiert habe.

Der Hauptknackpunkt des Hasses ist meiner Meinung, dass ich eine Frau bin, mit vielen Videos (die auch noch gesponsert wurden), die direkt ist und sich öffentlich präsentiert. Eine Frau darf doch “Professoren”, darf doch “Domkantoren” nicht kritisieren. “Wer glaube ich denn, dass ich sei?” Da werden uralte Hierarchien gefahren. 2020. Es ist genau die Sprache, mit der sie anonym schreiben. Aggressiv, bedrohlich und arrogant.

Zudem haben auch sehr viele Angst vor diesem Pöbel. Sie haben Angst, sich zu äußern. Sie schreiben mir heimlich, privat. Daher trete ich für alle die ein, die es nicht schaffen, sich gegen eine kirchenmusikalische Antikultur des sakralen Neides zu stemmen, die gepaart ist mit Talentlosigkeit, Tatenlosigkeit und schlechtem Charakter.

Das heißt nicht, dass ich keine Fehler habe oder mache. Einige Professoren gehören hier leider auch dazu, was Neid angeht, aber offenbar auch ein unglaublich großer Teil an Dorfpöbel. (Wobei ich nichts gegen Dörfer habe. Ich finde Dörfer toll.)

Jetzt auf zu neuen Taten. Ich fahre heute nach Stade. Und all ihr Feinde da draußen, es gibt neue Videos! Und zwar noch richtig viele. Viel Spaß also. So viel Neid wie ich Energie habe, das werdet ihr nicht schaffen, aufzuhalten.

Sehr empfehlen kann ich den Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Döblin: Ein literarisches Werk, vorbildhaft.

Anbei meine neue Komposition Kristalle und Feuer für Orgel solo, YouTube-Link, einfach anklicken:

25. Oktober 2020

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Alles ist in einem Ton. (AHS)

Wieder zurück aus Bochum.

Ich denke gern an das rote, große, originale J.P. Krämer-Clavichord Göttingen zurück, ungewöhnlich groß im Umfang, in Amsterdam, auf dem Gustav Leonhardt gespielt hat, dem es gehört hat, jetzt Menno, und es ist ganz anders zu spielen als Kather oder Zander oder Ruys. Sehr geeignet für Haydn. Von 1803.

Die Haustüren in Amsterdam sind wunderschön, alles ist unglaublich geschmacklich, wie in Schweden, auch die Sprache. Und die engen, steilen Treppenaufgänge sind unfassbar. Dass ich da noch nie gestürzt bin. Die Inneneinrichtungen und Fahrräder, alles gefällt mir sehr gut im Design. Ich bin viel spaziert, habe geübt. Diesen süffigen Sound am zarten Clavichord- das ist eine Kunst. Kather, Krämer, Ruys, Zander- alles wunderschön. Ich freue mich, die Instrumente aus Trier kennenzulernen. Die Holländer sind meist so relaxed. Das tut richtig gut. Jeder macht sein Ding und lässt die anderen in Ruhe. Schön.

Hattinger News: Hattinger News

24. Oktober 2020

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Es kommt mir vor, als wäre Instrumente stimmen wie angeln gehen. (AHS)

Das Konzert war sehr schön. Fusion Bochumer Orgeltage mit Blankensteiner Abendmusiken. Westdeutsche Allgemeine und Stadtspiegel Hattingen waren da und haben schöne Fotos gemacht: “Kult. Hier steht sogar eine Krippe im Orgelgang. Fehlt nur noch, dass ein Kaninchen drin liegt.” Ich musste lachen.

Die Musikerin Sigrun Stephan hat sehr sensibel geblättert. Das Konzert wurde auch aufgenommen. Der Titel war nach meinem Stück benannt. Pandemic Dance. Das Publikum war begeistert. Ich bin mit Kleid und “hochhackigen” Orgelschuhen flink nach und vor der Zugabe die gefährlichen Treppen hoch und runtergelaufen. Ich bin von Klavierabenden gewöhnt und liebe es auch, engen Kontakt zum Publikum zu haben und Zugaben zu spielen. Da die Orgel vorne war, konnten mich die Menschen auch sehen. Da den ganzen Tag die Heizung geböllert hat, war es warm. Trotz der streng bewachten “Hygienevorschriften” konnte man all die Menschen noch irgendwie unterbringen. Es war nicht leicht, in der trockenen Akustik eine schwergängige, kleine Orgel zu spielen, es war wie Cembalo spielen. Aber in meinem Stück habe ich die Orgel ins Wanken gebracht. Die Hattinger News schreibt: Das Highlight am Abend.

Das Holz in der schönen Kirche ist beweglich. Ich habe alle Geräusche von unten gehört. Einmal klingelte ein Handy, dann sind dem Fotografen Objektive heruntergedonnert und jemand packte Bonbons aus. Dennoch ging ich gerade in Bachs Musik wieder sehr auf. Hinterher waren wir in der Wasserburg Kemnade Wild essen. Es ist eine sehr künstlerische Burg, die ebenfalls Konzerte veranstalten, viele Instrumente ausstellen und eine “Musikscheune” haben.

Während andere Organisten verzweifelt suchen, habe ich den Anschaltknopf von Orgeln nun in zwei Sekunden gefunden.

Nun ruhe ich mich wieder im Bermuda3Eck aus. 🙂

Während ich für die Konzerte übe, prüfe ich Noten und Videos. Mein erstes Orchesterwerk kommt bald heraus. Es heißt Seehöhle, im Musikverlag Intermezzo Berlin. 

Ich nehme die gleichen Bach-Orgelwerke gern in verschiedenen Youtube-Video-Fassungen auf. Manche können das kaum fassen. Sie haben eine feste Meinung, aber dahinter steht meist eine gewisse Schule oder Tradition wie ein Dämon. Diese Dämonen will ich köpfen. Denn sie sind oft unmusikalisch, traumatisieren in musikalischer Hinsicht und machen unfrei. Sie sind wie ein Wahn. Ich bin da ganz fresh und untraumatisiert. Wie ich es wagen kann, zu komponieren, noch dazu so unmännlich?

Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich Organistin geworden bin. Zumal so, dass es für mich als reine Pianistin jetzt in diese Zeit viel schwerer gewesen wäre zu konzertieren. Gott hat gewusst, dass er mich rechtzeitig drehen muss. Alles ein Wunder. Auch dass ich kurz vor dem Virus eine Hauptwerkorgel bekam.

Wenn ich steile Treppen hoch und vor allem absteigen muss, wirkt sich bei mir die kleine Höhenangst so aus, dass ich ein Ziehen in der Kniekehle spüre, das vom Bauch her kommt und meine Knie weich macht. Aber im Kopf bleibe ich kühl, solange es keine Leitern sind.

Ich freue mich auf die Breil-Orgel in Herten bei den Westerholter-Orgeltagen. Nun bin ich erst einmal in Bochum an den wunderschönen Orgeln hier vor Ort.

Wichtig finde ich, Mendelssohn an der Orgel schön zu spielen: Brillant, n.l., artikuliert, dunkel, leicht (Orgelschule Knecht, A.W. Bach Berlin). Die Manuale können durchaus gekoppelt werden. Die Artikulation und auch die Orgelschreibweise Mendelssohns sind völlig anders als die Liszts oder Schumanns. Mendelssohn an der Orgel ist eine Welt für sich. Dadurch, dass es “romantische Musik” ist und doch so sehr an Bach angelehnt, ist man erst überrascht, dass Mittelstimmen einfach verschwinden, ins Off führen – doch durch die ständig “spontane” Zunahme und das Wegnehmen von Stimmen (und Händen) erreicht er eine sehr fließende Dynamik. B-Dur ist etwas unangenehm an der Orgel, aber ich liebe die vierte Sonate. Mir gefallen die Pianisten an der Orgel sehr: Liszt, Schumann, Brahms. Wunderschön. Man muss eben wissen, wie diese dort gespielt werden. Und die technischen Vorraussetzungen erfüllen. Es geht eben nicht darum, nur Töne zu spielen, oder gar, “viele” Töne zu spielen.

Orgelspielen ist Wissen. Ich bin sowohl für Liszt als auch für Reger als auch für Vierne; ich verstehe nicht, dass hier in der Orgelwelt so viel (ab)gewertet und geboxt wird. So etwas kenne ich aus der Klavierwelt nicht. Da ist es völlig normal, alles zu lieben und alles zu spielen. Punkt. Da wird nicht gewertet. Es muss daran liegen, dass Pianisten alles spielen können und wollen, während Kirchenmusiker oft das abwerten, was sie selbst nicht spielen können (wollen). “Nein, ich esse kein Brokkoli! Brokkoli ist doof.”

Dabei bezeichnen sie sich als “echte” Kirchenmusiker. Woran erkennt man “echte” Kirchenmusiker? Daran, dass sie oft neidisch, hintenrum, unkünstlerisch, frauenfeindlich, faul, technisch unversiert, unfähig zur Kommunikation, feige, negativ-konservativ und Strippenzieher sind. Hier in meinem Blog anonyme Hate-Kommentare dalassen. Es gibt 2020 A-Dom-Kantoren, die auf der Orgelbank sich einen herunterholen und dabei gefilmt werden. “Echte” Kirchenmusiker eben. Ich bin dankbar, eine “unechte” Kirchenmusikerin zu sein. Wie schrieb jemand über mich: Bezaubernde Energie im Kirchenraum. Man fragt mich, wie ich es in diesem “Verein” aushalte? Ich bin meiner Berufung und Gott treu. Außerdem gibt es phantastische Kirchenmusiker, die wahrscheinlich genauso unecht sind wie ich.

Es ist seltsam, wie sich diese Männer selbst schmeicheln. “Der erste”, “der profilierteste” – ein gesellschaftlicher Machismo, ein Snobismus, der Zwang, eine Überlegenheit haben zu müssen, wahrscheinlich als Kompensation. Ein Mann sagte mir vorgestern, dass solche manche Männer meinen, “sich auf diese Weise immerhin über 50 Prozent der Bevölkerung, also über Frauen, erheben können zu wollen.” Dies hat mit der Sexualisierung der Frau zu tun.

Ich finde die Musik von Lortzing interessant.

Selten auf YouTube: Ann-Helena featuring Steigleder und Ricercar in A: