Startseite Nach oben

Komponistin

9. April 2023: Lieben und Wachsen. (Carol Ann Hierl)

Ostersonntag. ❤️ Ich bin bei meiner Family und genieße Ruhe. Auch wenn meine Mom schon um 6 Uhr früh im Posaunenchor spielt …

Der Herr ist auferstanden! Er ist … 

Wahrhaftig auferstanden! 

Ob man Bachs Kirchenkantaten aus Weimar irgendwann finden wird?

Foto: Hamburg 

Ich höre björk. I love her voice.

Musik ist Wort. Eine Nach-Schöpferin schreibt mit der Tinte der Hände. Sicher arbeiten. Künstlerinnen und Künstler schaffen meist aus der Not, aus dem Tiefpunkt heraus. Daran kann man sie erkennen.

Gut, dass echte Kunst zu viel Tiefe, zu viel Not hat, um zur Sucht zu werden. Im Gegenteil, sie heilt.  

Art must go on.

Zeit ist ihr Maß, Rhythmus und Zyklus eine Gebärmutter. Nachschöpferin. Melancholie und Leidenschaft gehören zusammen.

Foto: Los Angeles

Ich mag schwedisches Design so gern. Die Sofas von Carl Malmsten… ahh ❤️

Mozart

 

7. April 2023: Für mich liegt die Kunst zwischen der realen Welt und Gott, der diese reale Welt ordnet. (Johann Sebastian Bach, 1730)

Karfreitag ❤️

Geboren werden ist ein Resultat der Liebe. Auf diesem Punkt sind Leben, Tod, Schmerz und Liebe deckungsgleich. Die Spannung ist der Kernpunkt von Kunst und wird leider oft missverstanden oder kleingehalten.

Widerspiele und Akustik gehören zusammen.

Heute erinnere ich an die schwedische Künstlerin Ulrica Hydman Vallien.

Foto: Hohenmölsen

Meine neuen Kompositionen:

Kompositionen AHS

Was mir immer wieder auffällt, ist, dass Tempo so wichtig ist. Bei manchen Werken ist das Tempo so unschön gewählt (meist die schnellen Sätze zu langsam und die langsamen Sätze zu schnell, so dass alles gleich klingt), so dass ich abgestoßen bin. Ich liebe die Extreme bei Tempi! Alles andere ist lau, verwässert und easy, zum Ausspucken.

Besonders bei Beethoven muss es fetzen einerseits und leiden andererseits. Die Hörner und Klarinetten müssen jubilieren im Allegro. Doch in der Melancholie muss einem das Leid in den Mund kriechen. Liebt ihr den 2. Satz der siebten Sinfonie? Vielleicht habe ich deswegen auch im realen Leben Extreme? Da ich es von der Musik nicht anders möchte?

Moderne, populär-christliche Musik ist oft ohne Schmerz trivial und eintönig, aus Floskeln bestehend, Spannung, Moll und Schmerz verneinend und vermeidend.

Doch Wahrheit hat keine Angst vor Schmerz, davor, geprüft, kritisiert und bezweifelt  hinterfragt zu werden. Zweifeln, abstrakt denken und sinnlich beobachten empfinde ich als wichtig. Ich liebe die alten Choräle und ihre Tiefe.

Ob das Universum voller Tonleiter und Intervalle ist? Ich glaube, mein Gesang ist Echo im Universum; vielleicht kennen mich die Planeten? Ich glaube schon. Ich singe mit ihnen. Sie sind musikalisch.

Foto: Litauen

Orgeln sind für mich singende Worte, Musik und Wort miteinander kombiniert, dekorativ und präzise. Die Klänge der Pfeifen inspirieren mich, werden Intervalle und Rhythmen, eine vielfach instrumentale Variierung. Zeitgenössische Musik, Lyrik der Gegenwart.

Auf meinen Konzertreisen weltweit habe ich seit 2017 Tausende von Orgeln kennengelernt und gespielt. In viele Orgeln habe ich mich nach gespielten Konzerten verliebt, besonders in historische mit besonderer Geschichte. In Unikate.

Das Besondere an Orgeln für mich sind deren Zärtlichkeit und Zerbrechlichkeit, die man erst oben auf der Empore erlebt und spürt. Unten wirken Orgeln mächtig, beinahe einschüchternd für manche Menschen, jedoch oben aus Holz und Pfeife zart, aus Schmuck und Zierwerk, aus Engeln und Tasten – viel zerbrechlicher wirkend als ein schwarzer Lackflügel von Steinway, die ich zuvor mein Leben lang kannte.

Ich liebe Kirchen, bin gläubige Christin und fühle mich an der Orgel Gott besonders nah.

Einige wunderschöne Orgeln mit ihren edlen Dispositionen stelle ich hier in diesem besonderen meinen ersten Orgelführer vor.

Mir fiel schnell auf: Viele orgelnde Laien und Semis, die ich in der Orgelwelt „kennenlernte“, lehnen kleinere Orgeln ab und verehren nur die großen bekannten Orgeln, besonders die in anderen Ländern und von ganz bestimmten großen Orgelbauern. Das fand ich dumm.

Auch kleine, historische Orgeln sind kostbar, wertvoll und haben oft eine außergewöhnliche Geschichte unseres Landes und unserer Kultur. Gerade solche „vergessenen“ Orgeln und verborgene Dorforgeln fand ich stets besonders anziehend und schick.

Soli Deo Gloria!

Trost Orgel Schloss Altenburg, Schlosskirche Thüringen

1. April 2023: “Das Leben ist eine Hymne. Singe sie. Verteidige deine Hymne.” (Mutter Teresa)

Foto: Arizona State University Phoenix, USA (Master of Music), Katzin Concert Hall

Heute erinnere ich an Amadeus Schlüter ❤️

Schade, dass ich Hedwig Bilgram nicht kennengelernt habe. Warum habe ich nicht früher die Orgel entdeckt? Seufz. Sie hat wie ich in Lohr gespielt. Höre sie gerade auf B4 Klassik.

Von meinem Papa Karl-Heinz Schlüter habe ich viele alte wertvolle Bücher, die nach altem Papier duften, Bücher von 1954 und 1949, Musikbücher, hauptsächlich, zB von C.A. Martienssen, aber auch Thomas Mann, Festschriften zum Goethejahr 1949.

Hier hat mein Papa in der Goethe-Festwoche in Weimar 1949 einen Chopin-Abend gespielt. Darüber berichtete das Thüringische Tageblatt am 30.8.1949, von seiner „blendenden Technik“ und einem „einmaligen Erlebnis“. Hier war die „nachschaffende Persönlichkeit“ 29 und lebte in Detmold als Dozent. Ich vermisse ihn. Damals wusste er noch gar nicht, dass es mich mal geben wird.

Und ach, diese schöne alte deutsche Sprache. Heute stehen auf Frühstücksverpackungen wie „Zimtinos“ von Lidl nicht mal mehr Kommata, und das lesen Kinder jeden Tag unbewusst.

Eine Klavierlehrerin meines Papas hieß „Fräulein Clara Spitta“. An sie erinnere ich heute. Mein Papa hat also Thomas Mann persönlich kennengelernt. ❤️ Wenn ich diese Gedenkschrift lese: Vaterland und Deutschland waren ganz andere Begriffe als heute, auch „Fräulein“ oder „Weib“ waren sehr positive und respektvolle Worte. Wie hat sich das alles verändert!

Die Handschrift meines Vaters ist meiner so ähnlich. Er hatte ja auch ganz kleine Hände. Wie ich. Er war mit 29 unglaublich gutaussehend. Schwarzes, wildes, dichtes Haar. Blaue Augen. Schönes Gesicht. 1949 ist für mich fast identisch mit „Krieg“. Das ist ja falsch.

Wusstet ihr, dass ein Schraubenschlüssel im Ausland „kleiner Schwede“ heißt aufgrund seines Erfinders Johannson? Und Donald Duck heißt Kalle Anka. Schweden und Finnland kommen in die Nato ❤️ Ich erinnere an das einzige Frauen-Museum in Schweden: in Umeå. Schade ist, dass Frauen hier oft mit „Me too“ und „queer“ in Verbindung gebracht und reduziert werden. Warum?

Viele Leute schreiben und komponieren eingängig, um vom Publikum gemocht zu werden. Grete von Zieritz schreibt dazu, dass bei Männern Skandale zur Reklame taugen, aber Frauen stets ohne Misserfolg dastehen müssen. Warum eigentlich?

Die deutsche Justiz: Von 800.000 Fällen pro Jahr werden weniger als einen Bruchteil (ca. 2000 Fälle) wieder aufgenommen (Zahlen von 2010). Wiederaufnahme wird oft verhindert, dabei sagt Eschelbach am Bundesgerichtshof, mind. jedes 4. Urteil sei ein Fehlurteil nach seiner Schätzung, das bedeutet, mindestens 659 Menschen pro Tag werden falsch verurteilt. Die Justiz gibt kaum Fehler zu. Die Angst vor Gesichtsverlust ist groß. Verdiente Kollegen, Gutachter, Schulterschluss…

Als ob Richterinnen, Gutachter und Staatsanwälte unfehlbar wären? Gott? Gerade in schweren bedenklichen Fällen gibt es wohl viele Ausflüchte, warum nicht revidiert und wieder aufgenommen werden kann, da ja sonst Fehler gemacht wurden, wer will das verantworten? Gibt es überhaupt wissenschaftliche Studien zu Fehlurteilen?

Wie stur ist unsere Justiz? Wie einsichtig? Kann die Justiz Irrtümer zugeben? Dringend braucht es eine Reform der Justiz!

Anwältin Rick, die sich um eventuelle Fehlurteile kümmert, aus München: Hut ab! Fall Genditzki, der seit 2009 in Haft sitzt, Fall Rupp! Und wenn jemand keine Schuldeinsicht hat, weil er unschuldig ist, wird er zudem noch erst recht hart bestraft! Selbst die Polizei sagt: Recht haben heißt nicht, Recht bekommen.

Foto: Koblenz

Es geht nicht darum, wer sich am besten ausdrückt, dann wäre Musik nur Leistung. Es geht darum, dass sich alle wirklich trauen und wollen. Gerade bei Kindern merke ich eine sehr persönliche, verletzlich machende Angelegenheit, sich intensiv, spontan und frei auszudrücken und wahrzunehmen.

Ich merke es an den großen Augen und an ihrer Konzentration.

Konzentration ist gut und wichtig; sie entspannt. Gemeinsam improvisieren weckt Kreativität. Zu kombinieren ist für mich Sprache und Musik.

30. März 2023: Ein Gedicht ist zur Ruhe gekommene Unruhe. (Reiner Kunze)

Ich glaube, Kunst ist eine Person. Man kann sie kennen lernen. Man kann sie fühlen, nicht ‘erwissenschaften’. Die Konzertsäle lechzen nach ihr, nach echter Kunst. Güte soll wachsen und um sich greifen.

Sonst trifft nur das ‘grosse Professionelle’ auf das ‘große Biedere’: auf die, die das Geld für die Tickets haben.

Ich bin wieder zuhause.

Foto: Residenz Würzburg, Toscanasaal

Ukraine Song 

Es ist erschienen

IN CANONE all’ Ottava a 2 Clav e Pedale, BWV 629 Orgelbüchlein Ev. Dom Greifswald, Pommern, Buchholz-Orgel.
Ich liebe das frische Tempo und den Kanon.

23. März 2023: Lieben und arbeiten! (Miriam vom gekreuzigten Jesus)

Musikerin sein ist ein Seinzustand, lange vor dem professionellen Studium. Später kommt die Frage, wie das konkret aussehen wird im Seiltanz des Lebens mit Alltag, Beruf, Reiz, Außenwelt, Entwicklung, Entfremdung und der künstlerischen Arbeit, sich dem klanglichen Ideal selbst anzunähern.

Menschen erschaffen aus dem, was sie sind und entdecken. Sie schaffen von dem, was bereits da ist. Wir schöpfen aus dem, was geschöpft ist. Das Erstaunliche ist: Wenn wir es nicht entdecken, wird es (für uns und andere) nicht da sein. Deswegen ist Kunst für viele Menschen nicht existent.

Etwas zu entdecken und zu erkennen, erfordert ein gewisses Maß an Wissen.

Foto: Stadttheater

Übrigens: Ich habe im Vordiplom Kirchenmusik Gesamtnote 1,8 bekommen.

Ich bin gespannt, ob meine Kamera jetzt wirklich viel besser ist als bei meiner 12. Da ich so viele Daten auf dem Handy habe, dauerte die Übertragung von 12 auf 14Pro lange, auch mit der Cloud. Aber ich wurde gelobt, wie super ich alles gebackuped und geordnet habe mit meinen 2 T. Und einer sagte, allein die Daten meines WhatsApps seien größer als sein gesamtes Handy. Geschweige denn meine Fotos und Videos.

Foto: Lake Victoria, Uganda

“Ich möchte wissen, nicht vermuten. Gott soll sein Gesicht enthüllen und zu mir sprechen. Ich rufe zu ihm in der Finsternis.” (Max von Sydow in Ingmar Bergmans Det Sjunde Inseglet: Das siebte Siegel, 1957: Bergmans symbolische, künstlerische Filme sind ein Ausdruck der Suche des Menschen.)

Es gibt viel Kunst, die um die Wahrheit herumtanzt und ausweicht, anstatt sie zu packen. Die Realität ist nicht ein Stück hinter, sondern ein Stück vor Musik.



Foto: Kampala

Musikalische Analyse und Erkenntnis beeinflussen die mentale Einstellung der Künstlerin positiv oder negativ.

Ich glaube, dass die mentale Einstellung einer Pianistin und Organistin auf der Bühne Einfluss hat auf das Publikum.


Foto: Stuttgart

21. März 2023: Was ich innerlich höre, bringe ich in die akustische Welt. (AHS)

Foto: Acryl AHS

Webern, Schönberg, Messiaen, Henze, Ives, Berg, Leibowitz, Boulez, Ligeti – diese alle verließen die „erweiterte Tonalität“ oder wollten sie verlassen – die Grenze der formbildenden Tonalität. Sie suchten den Sturz der Herrschaftsverhältnisse im Tonsystem für neue Formen.

Ich suche ebenfalls den Sturz der Herrschaftsverhältnisse: Den Sturz der mathematisch-theoretisch-technisch-methodisch-testosteron-akademischen Herrschaft, um neue Formen in der Komposition zu entwickeln.

Auch heute noch ist der Studiengang Komposition oft akademisch und richtet sich nach den Methoden und Geschmäckern der jeweiligen stets männlichen Leitern. Akademisches und künstlerisches Denken ist jedoch oft ein Gegensatz, denn künstlerisches Denken ist mindestens oder zumindest erweitertes akademisches Denken.

Meine Musik zeigt das weiblich-intuitiv-impulsiv-poetisch Kraftvolle. Das Improvisatorische wird verbindlich, Wort und Ton sollen eins werden. Literaturgeprägt. Variabel. Nicht auf Mathematik, Baupläne und Technik fokussiert. Ich male, methodisiere nicht.

Musik zusammen zu machen, das ist genauso schön wie schwer.

Jazz CD ‘Mut vor 12’

Diskografie, CDs, Medien

12. März 2023: Meine Träume sind noch ein unvollendetes Werk. (AHS)

Musik ist meine Kommunikation. Sie braucht keine Übersetzung. Wie Harnoncourt schon schreibt: Musik ist Klangrede.

Gedanken sind verselbständigte Kunst, die auf den rechten Zeitpunkt warten.

Es kommt mir vor, als wären die Noten in meinen Beinen und rennen mit mir im Gesang davon. Ob auch die Sonne singt? Ja, sie singt. ❤️ Schall.

Das Konzert war sehr schön und super gut besucht. Es war ein Jubiläums-und Weihekonzert. Viele Fans aus Franken waren auch da, zudem der Lions Club, Kirchenvorstände usw. Die kleine schöne Kirche war rappelvoll, ca. 150 Leute. Die rustikale Orgel habe ich mit Socken gespielt. Als ich nach unten lief zum Verbeugen, war ich immer noch in blauen Socken.

Das mochten viele. Durch die vielen Menschen war die ohnehin trockene Akustik extrem trocken. Ich habe trotzdem auch Brahms und Reger an der Orgel gespielt. Das kam gut an. Besonders geliebt wurde meine eigene Komposition am Schluss, choralgebunden, Wachet auf. Wenn ich meine eigenen Stücke spiele, verändere ich mich, ich werde ganz intensiv und beflügele andere.

Katharina hat zwischen den Stücken immer eine kleine Erläuterung gegeben. Das war eine nette Idee. Hinterher gab es Essen und Sekt für alle. Das hat auch junge Leute angelockt. Kinder waren auch da. Ich bekam ein schönes Geschenk am Ende überreicht. Presse war auch da. 

Da Leute lesen, was ich mag, bekomme ich immer die richtigen Überraschungen: Tee, Ingwer, Gewürze, scharfe Schocki, Schokolade mit Ingwer. Ich mag Pukka Tee, allein wegen der schönen Verpackungen.

Heute erinnere ich an die dunklen native Women auf der Welt, besonders in den USA. Die Statistik zeigt, wie schlimm es ist, dass und was diese Frauen erleiden, mehr (häusliche) Gewalt als andere, zu 80 Prozent mehr, sie verschwinden und werden ermordet. Und keiner kümmert sich. Von in 2016 über 6000 vermissten indigenous-indian-american Frauen wurden nur 116 überhaupt als Vermisste verzeichnet!

Bewundernswert finde ich die Organisation
Her Justice für arme Frauen in NYC, die u.a. mit Anwälten ausgestattet werden, ihre Rechte durchzusetzen, zB gegen gewalttätige Ehemänner.

Foto oben: Acryl AHS

Foto: Weimar

Foto unten: Konzert gestern

Wiegleb

7. März 2023: Eaux natales. Die Nordwand des Lebens. (AHS)

Ich bin eine Flügel-Zigeunerin. Meine Geige ist das Klavier. Meine Geige ist die Orgel. Die Orgel singt.

Heute erinnere ich an Komponistin Doris Mãe Akers.

Neues Hören. Neue Musik

Wenn ich an Neue Musik denke, denke ich an Neues Hören. Ich mag es nicht, wenn Musik eingeengt wird, festgenagelt, wenn Komposition orthodox und üblich und traditionell und partiell und richtig und Norm und Strube und hergebrachte Tonalität und vorgegebene Muster und Zwänge sein muss. Ich habe eine neue Kommunikation gefunden. Weibliche Gebiete des Klanges abzuschneiden, obwohl noch vieles unerforscht, ist einengende Normsetzung, insbesondere, was Form und Wiederholung und alte Vorherrschaft des Systems angeht.

Musik darf verstören, darf Herausforderung sein, Widerspruch, Desorientierung. Eingeschliffene Bahnen und das Überkommene außerhalb der Erwartung zu verlassen, ist vor allem für Herrscher der Kirchenmusik schwer zu verkraften. Sie sind überfordert. Das war schon zu Bachs Zeiten so, und es ist auch heute so. Ich schreibe Musik der Gegenwart. Neue Vokabeln und Schlüssel. Klangfarbe ist freigewordenes Moment der Komposition.

Empfehlen kann ich das Buch „Komposition im 20. Jahrhundert“ von Walter Gieseler. 

Und ich erinnere an Hagar, die Frau aus der Bibel, die viel zu wenig Beachtung findet und doch so bedeutsam war. Ich glaube, der Grund dafür, dass viele Frauen frauenfeindlich sind, liegt daran, dass sie nie gelernt haben, sich mit Frauen zu identifizieren, sondern gelernt haben, sich mit Männern zu identifizieren. Aber liebe Frauen, merkt euch: Männer identifizieren sich ebenfalls mit Männern.

Musik wegzulassen kommt mir vor, als müsste ich über die Nordwand den Berg des Lebens besteigen. Ich sehe die anderen lachend an der Südwand. Aber die Nordwand hat auch Vorteile: ich spüre eine intensive Tiefe zu den Menschen, die dort aus freien Stücken unterwegs sind. Man muss die Nordwand wählen, wenn man es ernst meint.

Foto: Israel

1. März 2023: L‘Art Unit tout le monde, wieviel mehr als wahre Künstler. (Beethoven) 

„Macht euch Christus Musicus würdig.“ Wie weit sind viele Teile der Kirchenmusik entfernt vom Christum den Herrn. Ihr Auftrag wird nicht erfüllt, den Menschen Jesus nahezubringen.

Wir sind die Stimme des Christus Musicus. (Johannes Hatzfeld)

Heute erinnere ich an Clemens Arvay, der sich wegen Hatern das Leben nahm. Erinnert mich an Hella. Das ist sicher auch das Ziel des ekelhaften Mobs, den ich erlebe. Clemens erwischte es noch schlimmer. Auch sein Wikipedia Eintrag wurde attackiert. Feige Anonyme bewerfen die mit Schmutz, die mit vollem Namen da stehen, entmenschlichen, würdigen herab, sprechen alle Qualitäten ab. Wikipedia soll ein Hetz-Forum geworden sein.

Vertreter der sogenannten „Kirchenmusik“ und der Heidelberger Kirchenmusikhochschule, insbesondere Michael Gerhard Kaufmann und Jan Wilke, liken Spott, Häme und Hetze auf Mobbing-Portalen und Hass-Seiten im Netz. Sie sind systematisch und  kontinuierlich feige Unterstützer von anonymen Stalkern. Da sind auch viele ehemalige Fans dabei, also Männer, die mich geliked und (digital) umschwärmt haben, bis sie mir zu nervig wurden und ich sie abgewiesen oder in die Schranken gewiesen habe. Daraufhin wurde sie beleidigte Hater, siehe Johannes Sommer oder Maximilian Nicolaus oder Christoph Bornheimer.

Michael Grüber, jahrzehntelang Männer-Konzerte und Männer-Kurse-Förderer (mir scheint, besonders die, die ihm Geld bringen und fest angestellt sind), schrieb mir heute, ich hätte ihn auf die  Idee gebracht, eine Organistinnen-Seite anzulegen. Ach! Der Gute! Der Bekehrte! 
Ob ich da nicht „mitmachen“ will. Ich schrieb ihm, er kann mich da ruhig selbst eintragen, er weiß ja, wer ich bin, und wenn ich ihn auf die Idee gebracht habe, dann soll er das ruhig auf seine neue Seite schreiben. Da muss ich nicht „mitmachen“. Das kann ER selbst machen.

Er erinnert mich an Daniel Kunert, der Männer listet und der mich auch fragte, ob ich auf seiner Seite „mitmachen“ will. Kaum kritisierte ich sein Verhalten, löschte er mich wieder von seiner Männerseite. Dies zeigt, wie unprofessionell, abhängig und nicht neutral solche Seiten und Typen sind. Sie drehen sich nach Nase und Wind. Da geht es nicht um Fakten und Erfolge, sondern um gewissen Leute zu gefallen, sonst wird man Opfer der Cancel Culture. Ich mache mich doch nicht wegen solchen Seiten abhängig von beleidigten Leberwürsten, denen man „in den Hintern kriechen muss“, damit die einen listen. Leberwürste, die so beleidigt sind, dass sie jeden männlichen braven „Idioten“ listen, aber nicht eine außergewöhnliche Frau. Es ist mir eine Ehre, hier auf das „Mitmachen“ verzichtet zu haben. Hat jemand Augen im Kopf, kann er mich auch ohne „mein Mitmachen“ finden und listen. Es ist mir ein Anliegen, meinen eigenen Weg zu gehen. 

Heute erinnere ich an die an Krebs verstorbene Corinna Miazga. Dass diese schlimme Krankheit noch immer nicht besiegt wurde, ist traurig. Wir fliegen zum Mond, zum Mars und geben Geld für alles mögliche aus und können Krebs nach wie vor nicht besiegen? Bzw. nur mit totaler körperlicher Zerstörung als „Therapie“ namens Chemotherapie.

Fast genauso schlimm das Versagen der Justiz: Fall Lars Naundorf und der Oberbürgermeister Andy Haugk von Hohenmölsen. Dieser zieht gegen den Willen des Vaters den Sohn von Lars Naundorf groß und lässt obendrauf den Vater des Kindes in den Knast bringen wegen Verleumdung – mit dem Wissen, dass Naundorf kein Geld hat, der „Ordnungshaft“ zu entgehen. Enge Zusammenarbeit von Politik und Justiz?

Und wie kann man es sich anders denken, eine Richterin hat so entschieden. Da hat einer alles, sogar dein Kind. Und der andere verliert alles. Traumatisierende Justiz. Mein Eindruck ist: Besonders die, die ehrlich, direkt, emotional und verzweifelt sind und das Herz etwas unglücklich auf der Zunge tragen – diese sind oft Opfer der Justiz. Je raffinierter, kälter, gemeiner und „hintenrumer“ man ist, am besten mit Vitamin C, desto mehr belohnt dich die Justiz. 

Ein Herz scheint mir gefestigt zu sein, wenn es Schmerzen ertragen kann, ohne sich Erleichterung dadurch zu verschaffen, bei anderen Menschen Inventur zu machen, sondern bei sich selbst, trotz dem Unrecht anderer in Schmerzen bei sich anzufangen.

Da ich Synästhet oder Synästhetin bin, ist für mich das Leben oft eine einzige Reizquelle. Ich arbeite meist intuitiv und impulsiv und nach Gehör und Farben. Ich schreibe meine Werke meist mit Hand auf. Sie entstehen oft aus der Improvisation heraus. Ich habe natürlich gewisse Vorbilder, die mir gefallen. Insgesamt kommt mir mein Kopf wie ein Compendium vor. Es gibt auch Komponisten – ab dem 20. Jh., die ich nicht mag. Welche ich mag: Hindemith (wirklich!), Messiaen, Petr Eben. Ich habe mich natürlich extrem viel mit Alter Musik, Barock, Romantik beschäftigt. Im 21. Jh. ist für die Orgel leider nicht viel los. 

Ohne Risiko, vielleicht kindliches Risiko ist Kunst nicht möglich. Missglücktes scheint neben dem Erfolg eine wichtiges Tür zu sein. Und ohne Unterstützende ist es unmöglich. Danke für alle!

 

Hamburg

Es gibt keine bekenntnislose Musik, denn Kunst ist nur ein anderes Wort für Sprache und damit nichts anderes als Bekenntnis und Ausdruck. Musik ist Text. Auch die reine Instrumentalmusik.

So sehr sich Musik teilweise um und nach 1945, wahrscheinlich aus Schock und Frustration, gegen das Bekennen wehrte, so ist auch synthetische, durchorganisierte oder serielle Musik (und doch am Rande des Chaos, des Wahnsinns) ein Archiv von Bekenntnissen. Vieler Musik steckt der Schrecken in den Knochen. Sinnlosigkeit ist auch Bekenntnis.

Zeit ist Bekenntnis. Eine Epoche ist Bekenntnis. In vieler Kunst steckt ein Schrei, zeigt sich Verwirrung, Zynismus, Wut, ein beschädigtes Selbstbewusstsein. Wertetraumata-Bekenntnis.

Denn gerade sich Wehren, sich Sträuben ist Kunst und ein Bekenntnis. Kunst ist Sprache — sind nicht nur Laute und Geräusche oder Klänge oder Ideen oder Experimente. Eine Sprache macht immer Sinn und Aussage. Es ist erstaunlich, dass Deutschland auch nach seiner Zerstörung bezüglich Musik weiterhin eine so große weltweite Rolle spielte.

Schweden ❤️

https://youtube.com/shorts/y0hBfOTCF7U?feature=share

17. Februar 2023:  Dein Gesicht streift meine Rüstung ab, beendet den Kampf. (AHS)

Es ist erstaunlich, wie sehr man mit Musik Menschenherzen erreichen kann. Aber auch diese Facette der Liebe hat ihre Grenzen. Fechten mit Seele, mit Mund.

Foto: Zeichnung AHS

Heartbeat

Text und Musik: AHS

Dieses Lied geht um Gottes Charakter

1. Your Glory is your beautiful mind.

Your ways are straight, upright, never fail. Your passion broke my boundaries, your emotions changed my world.

Just one word of yours breaks my yoke and softs my frozen Heartbeat. Your touch is full of Life: All what‘s dead inside me you Call to Life with Fire.

2. Your glory is your beautiful Heart.


Your love is breaking through my fears. Your kindness rains behind my wall. Your surrender changed my world.

Just one touch of yours breaks my heart and softs my frozen Heartbeat. Your touch is full of Love: All what‘s deaf inside me you call to life with singing.

Es gibt Dinge, die man außerhalb der Kunst suchen muss. Ich hätte nie gedacht, dass Liebe eine solche Macht und so viele Gesichter hat. Musik ist nur ein Gesicht der Liebe. Was für Musik spielt Gott? Er tanzt, jubelt und spielt: Hymnus und Lied.

Residenz Würzburg

Schön finde ich es, wenn man Epochen im großen Überblick und Zusammenhang erkennen, erfühlen kann über die Jahre: Bach am Ende seiner Epoche, Widerspiel und gegensätzlicher Kosmos zu Händel, im selben Jahr geboren. Und zuvor der wunderbare Komponist Quantz, der in Kammermusik mit Cembalo viel Freude macht (künstlerischer Generalbass), Pachelbel, Muffat, Walther, Rathgeber, der Magdeburger Predigersohn Telemann und der Hamburger Diktator Mattheson – alle diese Komponisten spiele ich gern. Alle in der Spannung zwischen Unterhaltung und „Recreation des Gemüths“.

Unterschied zwischen Pommern und Franken