
18. März 2025:
Foto: Sauer Orgel 1887 Opus 457 Frankfurt am Main Griesheim ev. Segenskirche
Ich finde es erstaunlich, dass immer gesagt wird, es gäbe keine interessanten Orgeln in Frankfurt. In der HfMDK wurde uns von den interessanten Orgeln der Gegend gar nicht berichtet. Ich befürchte, dass die Dozenten vor Ort diese Orgeln gar nicht kennen. Für viele Organisten sind auch nur die ganz berühmten Instrumente oder die ganz großen interessant. Alles andere interessiert sie gar nicht, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Manche kennen nur die Standard-Orgeln und nichts darüber hinaus.
Bei Flügeln ist das natürlich etwas anderes. Da liebe ich auch hauptsächlich Steinway … vielleicht noch Blüthner, Bechstein, Bösendörfer. Jedoch bei Orgeln ist das anders, da ja jede ein geschichtsträchtiges, authentisches, eigenständiges Wesen ist, das atmet und altert und im Zusammenhang mit der Akustik der Kirche jeweils ein ganz individuelles und teilweise unberechenbares Klangbild aufweist. Manche Organisten sprechen auch recht schlecht über bestimme Orgelbaufirmen, dabei haben sie maximal zwei Orgeln von der jeweiligen Firma je gespielt. Das ist viel zu wenig. Schuke ist nichtgleich Schuke, so ist es auch bei Sauer, Jehmlich oder Klais. Manche Orgeln der gleichen Firma, aber an einem ganz anderen Standort sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Das ist ja gerade das spannende. Selbst Steinway-Flügel, die viel einheitlicher gebaut wurden, sind häufig sehr verschieden in Sound und Touch. Vorurteile von Organisten und Kirchenmusiker sind leider jedoch oft erschreckend hartnäckig und festgefahren.
Disposition und Fotos: