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Organistin

8. Juli 2023: Das Abendmahl ist eine Verpflichtung, Spaltungen und Streit zu überwinden. (AHS)

Daheim. Keine Schnaken, die nach meinem süßen Blut suchen.

Ich liebe Herausforderungen. Organistin werden als Pianistin war eine große Herausforderung, ist. Aber für Menschen ein Vorbild zu sein, ist eine wesentlich größere Herausforderung. Besonders, es aus den richtigen Motiven heraus zu tun. Es überhaupt zu wollen und zu tun, ist herausfordernd. Die Motivation und Haltung zu haben, die gottgefällig ist, und keine „falschen“ – da bin ich gespannt, wie Gott mich führt. Ich habe wirklich keine Ahnung, was er vorhat und muss mich führen lassen.

Es erscheint mir, als wäre die Orgel „nur“ eine Pforte zu einem Bereich, in dem ich völlig auf ihn angewiesen bin. War dies die ganze Zeit sein Plan? Ich weiß es nicht.

https://youtube.com/shorts/17cY7AKFYr8?feature=share

7. Juli 2023: Indem wir Streit nicht mehr als Kampf betrachten, durch den wir unser eigenes Weltbild gegenüber anderen durchsetzen müssen und uns somit beweisen. Sondern indem wir nicht vergessen, worum es bei einem Konflikt geht: darum, eine Lösung zu finden. Aus: Raphael Bonelli, Bauchgefühle

Foto: Coburg

Orgel 3.0? Orgel 4.0!

Von Greifswald nach Süddeutschland mit dem ICE – gestern früh endlich mal eine top Verbindung. 😊  Die 1. Klasse ist angenehm, hierbei aber fast genauso voll besetzt. Aber leiser. Es ist trotzdem anstrengend, im Zug zu leben. Ich sehne mich nach settle down.

Im Vergleich zu Norddeutschland ist es hier im Süden richtig warm.

6. Juli 2023: Die Orgel in Ehren. (Zweites Vatikanisches Konzil)

Foto: Mariendom Lübeck

Ich höre Gaston Litaize.

Es war sehr schön mit dem Orchester, GP. Besonders Bach „Gebt mir meinen Jesum wieder“ war eine Wucht, zu dirigieren. So ein feuriges, schwingendes, federndes Werk! Mit Sologeige, Sänger, Truhenorgel und Orchester. Diese Energie, die Bach hat.

Es fasziniert mich der positive „Zusammenprall“ von Profis und Laien, und dass Studierende und Menschen aus allen Fachgruppen im Orchester aufeinander treffen. Es gibt Medizinstudenten im Orchester, die sind musikalischer, engagierter und begabter als meine fellow Kirchenmusikstudierende.

Sie haben sich für etwas anderes im Beruf entschieden, offenbar aus guten Gründen. Von daher sind sie „Laien“, da sie nicht immer die Zeit und Lust zum Üben haben, die es manchmal bräuchte (aber dann sind auch viele Profis Laien, weil sie ebenfalls nicht üben) – aber sie sind auch keine Laien, da ihr Herz durch und durch musikalisch ist. Das merkt man. Die Musik verbindet völlig unterschiedliche Menschen. Das ist faszinierend. Es ist nicht nur die Musik. Es ist die Musikalität. Die eigene Musikalität.

Auch Haydn und Beethoven machten Spaß.

Verborgenes Innenleben: Es ist beim Menschen wie bei der Orgel:

Video:

5. Juli 2023: Ich möchte eine Brücke sein. Es gibt noch zu viele Grabenkämpfe. Was zählt ist, Jesus und ABBA zu lieben – Gott, den Vater. Im Herzen. Mit dem Leben. Privat. Und öffentlich. Und den Heiligen Geist. Das ist meine Familie.  (AHS)

Foto: Lübeck

Sehr empfehlen kann ich die CD Lambarena. Bach to Africa ❤️

Es war ganz nett im Nachtzug. Es hat mich ein Orgelbauer erkannt im Zug anhand meiner Videos und schrieb mich an über Instagram. Er lud mich am Morgen zum Kaffee ein und wir sprachen über Orgeln und Gott und die Welt. Er kennt die gewisse kleinliche Szene der Kirchenmusik: Leute, die nie konzertieren und ihre Orgeln verlottern lassen und keine Leidenschaft für Orgeln haben oder nicht gut spielen, aber lästern. Er selber hat schon einiges erlebt.
Ich bin dann gut in Greifswald angekommen.
Zunächst in Neustrelitz:


Videos: 

Gestern wurde (nachdem ich das monatelang angesprochen habe) ein Zimmer des Instituts in Greifswald einer Frau gewidmet. Nachdem alle anderen Zimmer Männer-Namen tragen. Das Konzert war auch ganz nett. 

4. Juli 2023: Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen. Aber selten etwas Besseres. (Lessing)

Foto: Coburg

Heute erinnere ich an die geniale Marie-Claire Alain. Was ist an ihr so besonders? Die künstlerische feine Zärtlichkeit an der Orgel, diese künstlerische Zärtlichkeit, die es bei allen Instrumenten in der Profi-Welt gibt, nur nicht bei der Orgel, wo sie schmerzhaft vermisst wird.
Und ich erinnere an die geniale Gertrud Mersiovsky ❤️ an der Orgel mit Liszt und Reger.

Ich freue mich, dass meine Bach-T-Shirts bestellt werden.

Übrigens, AIDA zahlt ihre Musiker nicht besonders gut. Eher schlecht, würde ich sagen. Zu schlecht.

Bin wieder unterwegs nach Greifswald. Sitzplatz Wg. 6, Pl. 136, 1 Gang, Tisch. Mit dem Nachtzug IC: Ich rechne mit dem Schlimmsten 😊 trotz 1. Klasse.

Videos Coburg:

https://youtube.com/shorts/LMUxrQfGtsw?feature=share

3. Juli 2023: Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. (Psalm 23)

Foto: Coburg

Friede ist nicht Abwesenheit von Kampf, aber Anwesenheit von Gott. (Eva v. Tiele-Winckler)

Heute erinnere ich an Lucretia, die Selbstmord begangen haben soll (Gemälde von Cranach, ca. 1537). Und an Dido, Königin von Karthago (Öl auf Holz, 1547). Die Bilder von den Cranachs in der Veste Coburg sind bewundernswert. Cranachs waren mit Katharina von Bora befreundet.

Ich höre Arvo Pärt Fratres und Elgar. Ich mag auch sehr Shirley Rumsey. Allerdings kann ich Pärt nicht allzu lange hören. Zu süßlich, zu wenig Inhalt.

Schuke Orgel St. Moritz Coburg, Oberfranken, 3 M, 3800 Pfeifen, neuer 32-Fuß

56 klingende Register, Doppelregistertraktur, Cymbelstern, Glockenspiel Walze, 80.000facher Setzer, Posaunen.

Wunderschöner Prospekt 1740 von Wolfgang-Heinrich Daum (Coburg), Taufstein von 1539.

Das protestantische Coburg hat ca 48.000 EW, Schlösser und Burgen.

Martin Luther predigte hier Ostern 1530.

Nachintonation 2006.
Erweiterung: zwei Bassregister 32′ und neue Setzeranlage 2019.

Kirche mit modernen Akzenten, Logen, Altar von Werner Mally 2016 (Alabaster) und Epitaph von Nikolaus Bergner 1598 (Alabaster).

Große helle, edle innen creme-gelbweisse Marktkirche mit Stühlen statt Bänken, Chor-Positiv und großer Akustik. Vortragekreuz von Werner Mally 2016. Sehr gute Kirchenmusik-Arbeit.

Coburg gefällt mir: Landestheater, Erker… Charmant und solide. Eine größere Puppenstube als Rothenburg.

Schuke Orgel St. Moriz Coburg

2. Juli 2023: Frauen in der Geschichtsschreibung sind oft Schatten, Lücken, fehlend. Ich werde dafür sorgen, dass dies anders wird. (AHS)

Foto: Schuke Orgel Coburg

Das Konzert in Coburg war sehr schön, 186 Besucherinnen wurden gezählt: http://www.moriz-klingt.de/musik-zur-marktzeit-2023

Ich habe Mozart, Bach und Schlüter gespielt und genau die Zeit eingehalten. Obwohl die Leute mehr wollten. Danach gibt es eine Kirchenführung. Ich mache es oft so, dass ich dann aufhöre, wenn es interessant wird. Dann wollen die Leute mehr. Das ist gut. Sie lechzen nach Fortsetzung. Ich möchte, dass es interessant bleibt. Am Schluss hüpfte ich hinunter und verbeugte mich unten. Die Leute waren verblüfft und erfreut, denn viele schauten noch suchend zur Orgel hoch. Es gab viel Applaus. Danach habe ich CDs verkauft.

Anschliessend waren wir im neuen Café „Das Johann“ im Gässchen, ich schaute mir den Marktplatz mit Markt an und den Park vor dem Schloß Ehrenburg. Es war warm und sonnig.

Ich wohne bei einem lieben Chorsänger-Ehepaar, die beide ehemals Ärzte waren. Sie wohnen wunderschön auf dem Berg zur Veste im Grünen und haben mich köstlich betreut und versorgt. ❤️Sie haben ein schönes uriges Haus mit See und Brunnen. Wieder ein Seerosen-Teich, indem ich gebadet habe wie in Panitzsch. Das Wasser war kalt und schön. 

Ich besuchte die berühmte Veste und machte eine Führung mit. Hier war ich schon mal vor langer Zeit.

Our lovely Albert
und seine Adelsgeschichten interessierten mich hierbei weniger, wobei die meisten Touristen genau das zu interessieren schien. Ich aber wollte in die beiden Luther-Zimmer.

166 Tage hat Luther hier verbracht und wurde versorgt mit Wein und Wildschwein. Dennoch war er unglücklich und depressiv, denn er war ein Stück weit wieder gefangen (nach der Wartburg). Es ging ihm schlecht, auch körperlich. Aber er hatte viel Besuch, denn er arbeitete im Team. Seine Frau jedoch blieb daheim auf dem Hof. Danach kam der „Frieden“ und er konnte endlich wieder weiterziehen.
Ich legte mich auf die Pritsche, denn keiner war da, schloß die Augen und versuchte, ihn zu fühlen. Außerdem war ich etwas erschöpft. Aber ich fühlte nichts. Ich konnte mir trotzdem vorstellen, wie es ihm wohl ergangen war.
Die beiden Zimmer hoch oben sind eher klein und wirken dunkel. Die Führerin, die sehr nett und absolut besonders war, kam zurück und redete mit mir ca 20 Minuten allein im größeren Lutherzimmer und erzählte mir alles, was sie wusste. Wir redeten über Politik, Gott und Religion. Das war schön. ASMR. 

Danach aß ich etwas und spazierte hinunter. Als ich an eine Stelle kam, wo es keinen Bürgersteig mehr gab und die Autos viel zu schnell fuhren trotz 30, hielt ich per Anhalter das grüne Touristen-Bähnchen an, das gerade entlang tuckerte, und das nahm mich mit nach unten. 😊 Dann aßen wir und ich schlief 12 Stunden durch, um mein Schlafdefizit aufzuholen. 

Videos:

Coburg Schuke Orgel St. Moriz: „Hidden Longing“ (Zyklus Längtan = Sehnsucht)

Man sagt, Musik sei nicht materiell greifbar. Sei nur mit den Sinnen zu erfassen. Sei daher unpolitisch. Als Künstlerin muss man deswegen eine harmlose Person sein, bieder, zopfig und weltabgewandt. Ein Skandal! Herabwürdigend!

Künstlerinnen zeichnen die Gesellschaft wieder, decken Kleinbürgerlichkeit auf, Bürokratie und Bevormundung. Sie sind prophetisch, mutig.

1. Juli 2023: Wer anderen ein Licht anzündet, bekommt selbst ein helles Leben. (Gott)

Foto: Kitzingen

Kaum zu fassen, es ist schon Juli!
Ich bin in Coburg angekommen. Oberfranken. Tolle Stadt. Die Schuke-Orgel gefällt mir sehr gut. Martin Luther predigte hier Ostern 1530.

Schuke Orgel St. Moriz Coburg

Es macht großen Spaß, mit Chören und Kinderchören zu arbeiten. Beides sind schöne neue Welten für mich. Doch die Orgel war einst und noch nicht lange her auch eine völlig neue Welt für mich. Ich erinnere mich noch gut, wie ich anfangs konzertierte, ohne Registrieren, Setzeranlage und Pedal zu kennen, und jetzt sind diese Dinge meine Leidenschaft, ja mehr noch, beinahe normal oder gar mein Leben geworden.

So können Dinge sich ändern. Daher kann ich jeder empfehlen, mit Herzblut Neues zu lernen, und zwar mit ganzer Faser. Eines nach dem anderen. Step by Step. Ungewöhnliche Wege zu gehen. Die Mauer des Konservativen zu durchbrechen. Oft ist es das Gesicht des typischen Kantors, der nichts anderes gelten lässt und auch nichts anderes kann. Der andere Wege nicht mag und keinen Nachwuchs anleitet und keine Kirchen füllt. Der nicht an Gott glaubt, dafür spottet und lästert. Was habe ich da schon gesehen und erlebt im Internet. So viel Neid. Aber die Kirche ist keine Parallelwelt wie das Internet. Diesen typischen Anblick zu verändern. Sonst bleiben Kirchen leer.

So wie Pedal, Registrierung und Orgel, so nun Chorleitung und Liturgik. ❤️ Sich selbst überraschen und herausfordern.

Coburg St. Moriz

Videos:

29. Juni 2023: Klartext ist die Mission. In Musik und Wort. Besonders in Gottesdienst und Konzert. Manche Aufführungen sind betrunken vor Eitelkeit. (AHS)

Foto: Lübeck

Laut Schönberg ist die Orgel ein aristokratisches Vergnügen. 💕Aber auch ein „kolossaler Apparat“ – was ich wiederum fatal falsch formuliert finde. Er spricht auch von sogenannten „Beherrschern der Tasten“. Ich finde es schade. Das klingt sehr einfältig und ist geradezu unkünstlerisch.
Video: