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Gabler Orgel Ochsenhausen

Gedanke 121: Es lächelt der Flügel, er ladet zum Spiele. (AHS)

Es lächelt der Flügel, er ladet zum Spiele. (AHS)

Gesegnete 2024! Bruckner-Jahr! ❤️ Das neue Jahr hat begonnen. Dein ist das Jahr. Dein ist die Zeit. Ich habe das neue Jahr mit wundervollen Orgeln und Menschen eingeleitet.

Und mit alten Klassikern, die mich zutiefst berühren und bei denen ich das Gefühl habe, nichts an Filmen kommt denen heutzutage gleich: wie zum Beispiel MOMO. Und zwar original auf einer VHS Kassette (original verschlossen und frisch aufgemacht). Ein italienisch-deutscher Film, der so sagenhaft schön und prophetisch ist, dass ich weinen muss (es beginnt, wenn Momo zum ersten Mal aus der Höhle kommt und alle anlächelt), noch dazu mit wirklichen Werten und echt schöner Melodie und Filmmusik. Dass Momo als kleines (wunderschönes) Mädchen gegen die grauen Herren kämpft, finde ich unvergleichlich gut. Vielleicht klingt das kitschig, aber Momo kommt mir wie Jesus vor. Sie ist die Einzige, die unbestechlich und loyal zur Wahrheit ist und damit die gesamte Menschheit vor den Zeitdieben rettet. Und Kassiopeia, die Schildkröte, ist wie der Heilige Geist, der Momo aus dem Bereich der Zeit zu Gott führt in die Ewigkeit in den Himmel – langsam, zart, liebevoll und unbeachtet. Dem Kind rät und es begleitet. Dorthin, wo Gott jedem die Zeit zuteilt.

Jede gute Geschichte ist von der der Wahrheit und der Liebe inspiriert. Damit meine ich nicht Religion, ich meine damit die Liebe. Die Liebe, die wirklich existiert. Auch dass Gigi der Fremdenführer die “Wahl” gelassen wird, entweder reich und berühmt zu werden und dafür die Klappe zu halten ODER die Meinung zu sagen und damit weg vom Fenster zu sein, trifft zeitlos  auf 2023 zu mit dem Cancel Culture, obwohl der Film von 1986 ist und es damals noch keine Smartphones und vermutlich nicht mal Internet gab. Wer schafft es heute schon, unbestechlich und loyal zu sein?

Nur die Unbestechlichen und Wahrheitsliebenden werden zur Erlösung unserer armen, verlorenen Welt  beitragen. Sie werden fliegen wie Momo, nachdem sie mit der roten Stundenblume die Tür zu den eingefrorenen Stundenblumen, der Zeit aller Menschen gerade rechtzeitig wieder geöffnet hat. Und ich muss sagen, eine schöne Filmmusik: Ein Film ohne gute Filmmusik ist für mich kein wirklicher Film. Die Verlorenheit, die Momo zwischendurch fühlte, dieses Gefühl kennt wohl jeder von uns in dieser verrückten Welt.

Und “Die Vögel”, was für ein Kultfilm. Wenn dabei die VHS-Kassette leicht zittert, das schafft so eine besondere Atmosphäre. Der Erfinder Oskar Sala, der bei Hindemith u.a. studiert hat, schuf die beeindruckende “Filmmusik” bzw. Klanggewand der Vögel (siehe das von ihm entwickelte Trautonium). Der ganze Film kommt ja ohne Filmmusik aus. Was an sich ja schon eine Wucht ist. Aber wenn die Krähen und Möwen usw. dran sind, fesseln seine Sounds das Publikum. Ohne diese Sounds wäre der Film nur halb so gut. Falls er überhaupt möglich wäre.

Wenn ich so die “normalen” Menschen beobachte, dann frage ich mich, wie die Menschheit überhaupt etwas (derart) Gutes zustande bringen konnte. Aber dann erinnere ich mich: Gerade die Unbeachteten zu beachten und denen zuzuhören, die nicht singen, darum geht es.

Fotos Augsburg: