10. März 2025
Foto: Süffige pneumatische Jehmlich Orgel Lutherkirche zu Glauchau 2025 von 1909
Frisch sanierte, pneumatische, dunkle Jehmlich Orgel Luther-Kirche Glauchau, 1270 Pfeifen, Kegelladen, 26 R – ein Hauch von Ladegast
Die gleichstufige, romantische Orgel aus dunkler Fichte im Ebenholz-Stil mit Schweller, Walze und festen Kombinationen wurde 2024 /2025 von Lukas Ehlert und seinem Team von der Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt Bad Liebenwerda für ca. 90.000 Euro saniert. Denn leider wurde sie zuvor neobarock umgebaut. Meine 21. Jehmlich-Orgel.
Die schöne sächsische Kleinstadt bei Zwickau im Chemnitzer Land ist eine Augenweide, besonders die Georgenkirche mit der Silbermann-Orgel von 1730, wo ich konzertierte, das Gegenstück zur Jehmlich Orgel sozusagen, das Schloss Hinterglauchau (Museum und Kunstsammlung mit Orgel und Flügel) und das Deutsche Haus, in dem Clara Schumann konzertiert hatte.
Auch die kleine Lutherkirche gefällt mir, hübscher, integriert stehender Spieltisch der Jehmlichorgel. Die Orgel nimmt fast die ganze breite Westempore ein. Das Gehäuse ist teilweise Nacktpfeife, teilweise umrahmt von dunklen Blumenkränzen.
Orgel und Kirche wurden innerhalb kürzester Zeit gleichzeitig erbaut. Die Orgel soll 1909 innerhalb von 3 Monaten fertig geworden sein. Heute ist das scheinbar kaum mehr möglich.
Kräftige Klangmischungen, leise, warme Klänge, Klangvielfalt, samtig trockene Akustik durch die niedrige Decke. Die Walze gefällt mir gut, geschickt eingesetzt mit dem Schweller macht sie was her. Auch die sogenannte liebliche Posaune im Pedal, aus einer anderen Jehmlich Orgel von Voigt 2024 eingebaut, gibt einen warmen Sound. Ist die Kirche rappelvoll, ist die Akustik evtl. zu trocken.
Es war schön, hier zu spielen. Glauchau hat viel zu bieten. Es wird im Schloss Hinterglauchau bald ein Restaurant eröffnet im Innenhof, und es gibt dort ein “Angstloch”, wo man früher hinabgestoßen wurde. Im Saal gibt es wunderbare alte Instrumente, Flügel und Orgel.
Das Gegenstück aber zur Jehmlich-Orgsl ist die modifiziert mitteltönige Silbermann-Orgel. Schöne, helle, gotische Kirche mit barocker Innenausstattung, mit blauen Bänken. Weiß-goldene Orgel. Schöne helle Georgenkirche in der hübschen Kleinstadt in Sachsen bei Zwickau. 2 Manuale, Tremulant, Zieh-Manualkoppel (Schiebekoppel), Pedalkoppel, Wippkoppel.
Die neugebaute Vorgänger-Orgel dort von Johann Peter Penigk aus Zwickau von 1704 (und Kirche) war zuvor durch Brand im Oktober 1712 beschädigt worden: massiver Stadtbrand, 400 Häuser brannten.
Innerhalb kürzester Zeit haben die Menschen alles wieder aufgebaut.
Die Kirche wurde 1256 das erste Mal erwähnt.
Wunderschöne Kronleuchter.
Interessant sind die dunklen Figuren, die oben rechts und links zuhörend sitzen.
Manche Registerzüge sind einzuhängen. Der originale Vertrag hängt an der Wand: Gottfried Silbermann hatte eine selbstbewusste, große, schwingende Handschrift. Rot verzierte Innentüren am Spieltisch.
Die Kirche hat rosa Marmorsäulen, zwei helle geschmückte weiße Emporen, Altar mit einer Sonne des Heiligen Geistes. Es gibt eine (türkisfarbene) „Kopie“ der Orgel in Porrentruy (Schweiz) von Jürgen Ahrend aus Leer (Ostfriesland) von 1985. 2 Manuale, auch schwarze Tasten.
Einen schönen guten Tag wünsche ich. Leider konnte ich nicht nach Glauchau kommen und Dein Konzert besuchen. Ich habe Deinen Termin erst gesehen, als ich schon Theaterkarten für Plauen hatte, aber das klappt bestimmt mal wieder.
Liebe Grüße aus dem Vogtland.
Wunderbar gestaltet. Und Ihr Konzert war wunderbar. Ich war durchgehend verblüfft.
Mutig , das g-Moll BWV 542 an einer mitteltönigen Orgel. Aber man hört sich rein.
Also diese Orgel sieht klasse aus
Während Ihres Konzertes hat Herr Weber schon fleißig Werbung für Matthias Grünert gemacht, der im Mai bei uns spielt.