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Klavier-Orgel-Altenburg-Kirche

Doch wohin im Fliegeklang, in der Herzbetonung? (AHS)

12. Januar 2023: Ich finde es seltsam, wenn große Männer Rollköfferchen ala Waldi-Dackel hinter sich herziehen, drinne quasi Banane und Zahnbürste. (AHS)

Doch wohin im Fliegeklang, in der Herzbetonung? (AHS)

Ich bin am Schliersee, und in Schliersee – wunderschöne Gegend in Oberbayern, bei München, im Oberland, ich sehe die Alpen, leicht schneebedeckt. Der See ist direkt vor meinem Fenster, wohne im Schlierseer Hof. Kann ich empfehlen (bis auf das Abendessen).

Habe heute eine vielversprechende Kooperation begründet.
Die Firma weQreate veranstaltet mit mir eine europäische Vortragsreise “Vom Ton zum Klang und vom Klang zur Melodie”.
Dazu bekomme ich eine nach meinen Wünschen gestaltetes Instrument gebaut. Das wird interessant.
Bach war gefragter Berater bei Orgelbauern und ich eifere ihm gern nach.
Infos in diesem frühen Stadium sind noch nicht reichlich vorhanden, aber Veranstaltungsleitung unter info@weqreate.com weiß mehr.
Vielen lieben Dank an das Team.

Heute besuchten wir das Orgelzentrum Lampl im Alten Schloß in Valley am Schliersee hier in Oberbayern. (Vallai ausgesprochen, doch viele sprechen es englisch aus). Es ist ein Orgelmuseum, seit 1987, gut gemacht, spannend, siehe:

Im Saal mit genialer samtig-trockener Akustik stehen 7 völlig unterschiedliche Orgeln, Herr Lampl hat mich herumgeführt und alles erklärt. Unten im Keller gibt es viele Spieltische und Orgelsysteme und Walcker-Kino-Orgel. Im Saal mit genialer samtig-trockener Akustik durch die Holzgewölbe-Konstruktion von Zollinger um 1918, die Decke spitz zulaufend, stehen 7 völlig unterschiedliche Orgeln:

– eine Ernst Röver Orgel von 1896, von Beckerath 1957 leicht verändert, mit dem größten Altarbild im Prospekt (aus Florenz). Maria. Dahinter stehen die Pfeifen. 2 M. Freier Spieltisch rechts. Registerzüge drückt man nach unten, sind klein und delikat, Anschaltknopf rechts oben

– eine Eule-Orgel von 1937-39: Sie gilt als eine der ersten neobarocken Orgeln überhaupt. Eine kleine Saalorgel aus der Zeit der Orgelbewegung, als sich auch die Gesellschaft der Orgelfreunde formierte. 2 M, wunderschöne Intarsien, Zunge, stummer Calcant. Anschaltknopf vorne an der Lampe, Registerzüge zieht man heraus, sind klein und zierlich, schwarze Tasten ❤️

– zweitgrößter rote Spieltisch einer historischen Orgel: der alte originale Spieltisch von Steinmeyer 1937 opus 1635 der St. Lorenzkirche in Nürnberg: 5 M, Kippschalter, viele freie Kombinationen, mehrere Walzen und Schweller. Der größte steht in Passau

– eine Rokoko-Orgel von Anton Baier (Bayer), 1745, Orgelbauer aus Würzburg Heidingsfeld, Holz-Gehäuse neu gemacht (nachgebaut), erinnert mich an die Wender Orgel aus Dörna, Anschaltknopf als Schlüssel zu drehen, Register zu ziehen, „erste Münchner Rokoko Orgel“

– eine offene Führer Multiplex-Orgel 1964, 3 M, Schlüssel zu drehen und einzurasten, unbekannter Orgelbauer, mit erweiterten Pfeifenreihen, Schweller

– eine grüne Deininger & Renner Orgel für Karl Richter (Gedächtnis-Orgel) 1974, Registerzüge Holzstäbe seitlich zu kippen, Anschaltknopf rechts oben, der Subbass steht dahinter

–  eine Steinmeyer Orgel aus Heidelberg von 1957, aus der kath. großen Stadtkirche Jesuitenkirche in Heidelberg, freier Spieltisch links, der große Prospekt an der Westseite, Anschaltknopf Lichtschalter rechts, 3 M, Kippschalter, freie Kombinationen, Walze, Schweller etc.

Siehe: Orgel Infos

Orgelzentrum Lampl Altes Schloss Valley, Oberbayern

3 Antworten auf “Doch wohin im Fliegeklang, in der Herzbetonung? (AHS)”

  1. Andreas

    Wenn Ludwig Kaiser diese Orgeln vorstellen würde, dann würde er es wohl laut seinen YouTube Videos mühsam von einem Zettel ablesen, während Ann-Helena das in 4 Minuten auswendig gelernt hat und ganz frei erzählt

    • Hans Bonfigt

      Ludwig Kaiser tut mir leid:
      https://youtu.be/D6DcI0k4lcU
      Erstaunlich, wie peinlich sich sowas anhört:
      “Vier digitale Werkstätten sollen zeigen, welche Inspirationen erwachsen aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte für die Ausgestaltung von Chorälen und die Improvisation von Choralvorspielen”. Bislang dachte ich, etymologisch betrachtet, eine Inspiration wäre eine plötzliche “Einhauchung”, eine unmittelbare Eingebung. Aber jetzt “erwächst” sie mit der Zeit? Aus verschiedenen Epochen? Oder, korrespondierend zum Titel, “über die himmlische Macht aufrichtender Klänge”: Nutzt der Autor seine akadementen, “schiefhängenden” Metaphern für Aufmerksamkeit?
      Hätte man nicht einfach sagen können, “Verschiedene Epochen der Musikgeschichte beeinflussen auch heute die Ausgestaltung von Chorälen und die Improvisation von Choralvorspielen. Dies sollen vier digitale Werkstätten zeigen” ?. Das hätte am Ende jeder verstanden.
      Und den “Robertsbridge Codex” kennen wir natürlich alle. Großes Ehrenwort! Das muß man nicht erklären. Aber wenn man schon das lateinische ‘codex’ im Genitiv verwendet, könnte man es vielleicht mitdeklinieren.

      Wie dümmlich ist die Vermutung, daß ein gemischtes Publikum einen solchen Text verstehend rezipieren könnte, wenn der Autor nicht einmal selber in der Lage ist, diesen frei vorzutragen ?
      Oder ist das salbungsvolle Gemurmel einfach nur ein Trick?

      ich halte es mit Klaus Eberhartinger, sinngemäß zitiert:

      Und wenn der Weltschmerz sich im eignen Spiegelbild verdingt,
      und Else Doppelsalti in der Kirchenkuppel springt,
      dann lädt die Eitelkeit den Ausverkauf zum Stelldichein,
      der Scharlatan stellt dem Genie ein Bein:
      Wenn Worte tänzeln, in verschnörkelter Eleganz
      sich winden um der Nichtigkeit banalen Talmiglanz,
      wenn Wortmagie sich in der Elfenbeinfabrik verkriecht,
      ja dann, dann wird es Kaiser, diesmal ganz.

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