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Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein! Also gibt es keine Götter. (Nietzsche)

15. September 2022: Ich habe Gott gedankt, dass ich’s mit Angst und großer Not so weit gebracht, denn es war eine böse Zeit. (Tobias Weller, Orgelbauer aus Dresden, 1639)

Herzzerreissend, dass ein Orgelbauer im Dreißigjährigen Krieg der Männer mit Angst eine Orgel bauen musste. Ein Instrument zur Ehre Gottes! Angst hatte er vor dem Baumeister, der die Orgel in Auftrag gegeben hat: Die Kirche. Wie unchristlich vermutlich die Kirche als Auftraggeber gewesen war. Und ist?

Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein! Also gibt es keine Götter. (Nietzsche) Ach, der in der Männerwelt so vergötterte Nietzsche, mit einem der anmaßendsten und kindischsten Sätze der Erde und der falschesten, dümmsten Schlussfolgerung überhaupt, die nur jemand sagen kann, der nicht viel begriffen hat, weder über sich, noch über Gott, noch über den Sinn des Lebens. Jedes Kind ist klüger. Stellt euch vor, das hätte eine Frau gesagt. Und was für ein gravierender Unterschied zu Albert Schweitzer.

So sieht es also aus: Das ist der Grund, warum viele Atheisten Gott nicht wollen: Sie wollen selbst Gott sein und würden und wollen es nie ertragen, dass jemand anderes Gott ist.

“Also gibt es keine Götter?” – Da hat Nietzsche allerdings Recht. Es gibt nur einen Gott. Und glaubt mir – ein Gott reicht. 😊Buchstäblich. Nietzsche brauchen wir nicht als Gott. Denn Gott ist drei: es sind 3 in 1.

Und es gibt Göttinnen. Mich zum Beispiel. 😍

Wenn ich also Atheistin wäre, wie Nietzsche, dann würde ich zumindest schlauer sein als er und sagen: Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein!? Aaaah ich weiß. Ich werde Göttin.

Götter aber gibt es nicht. 😇 Nur Gott. Ich bin sozusagen Bienenkönigin.

Na, Spaß beiseite.
Es regnet viel. Schön! Die Luftfeuchtigkeit genießt mein Steinway.

Ich wurde gefragt, was meine allererste Ladegast Orgel war: 2015 Mölkau Leipzig! ❤️ Damals wusste ich noch nicht so viel über Orgeln und habe instinktiv konzertiert. Ich habe lange nicht registriert, dass dies meine erste Ladegast war!

Jetzt:

Ich kann sehr empfehlen den Dokumentarfilm Albert Schweitzer der Jahre 35/57: seine Stimme:

Gunsbach im Münstertal bei den Vogesen,  Weinland, sein Vater dort Pfarrer und Lehrer, und er liebte das Dorf, das kleinste Dorf im Tal mit 100 Häusern. Er war ein verträumter, ruhiger, ernster Schüler und Mensch, viele Geschwister, mit 8 las er die Bibel und hatte viele Fragen. Er liebte Tiere und Natur. Er spielte Konzerte, um sein Spital zu finanzieren. Er sammelte alles Geld und war sehr konsequent insgesamt. Während seiner vielen Jahre Medizin behielt er Musik und Konzerte bei, da er das Geld brauchte. 

Die Mutter wurde im Krieg getötet.

Schweitzer wäre auch anderweitig berühmt geworden.

Er nahm seine Frau als Hilfe.

Mit großen Reden hätte er nicht helfen können im Urwald. Er war sehr und unfassbar konsequent, zielstrebig, obsessiv. Organisiert. 

Dass ihm nichts passier ist in Afrika oder auf den Reisen! Nie! 

Er mußte ja in Lambarene die Dinge organisieren! Wasser, Essen, Anstellungen, Bauen, Reparieren, Pflanzen. „Ich verlor viel Lebenszeit mit dem Reparieren von Pumpen“. Er machte auch alle niedrigen, kleinen Arbeiten, war sich für nichts zu schade. 

Er hatte ein großes Team anzuleiten. 

Menschen mit Lepra waren jahrelang da,  er musste bauen und pflegen. „Schweren Herzens opferte ich auch Palmen für den Bau“.

Er war dennoch absolut unkonventionell, wie er da übt mit Katzen im Urwald an seinem Tropenklavier, das ich kenne, und danach im selben Raum Antilopen und Affen füttert! Nach OPs. Stellt euch da „normale Kirchenmusiker“ vor, die schon sauer sind, wenn man ihr Gesangbuch verrutscht und die es „nicht wiederfinden“, nur weil es 5 Zentimeter weiter hinter ihnen liegt als vorher! Kontrollig. Revierig. Die alles kontrollieren und revieren. (Wort erfunden, von Revier)

Ach, das Tropen- Klavier ❤️

Von Tochter und Frau kaum die Rede allerdings. Vllt. sein Privates?

Viele Weisse  waren da und halfen.

Immer wieder kehrte er nach Gunsbach zurück.

„Es muss eine Dorforgel bleiben“. ❤️Nicht wie viele „Kirchenmusiker“ heute: „ach, nur ein Dorf, nur eine Dorforgel.“ Er hätte ja auch mit dem Geld eine riesige Orgel in Gunsbach bauen lassen können, damit die Leute hin pilgern und er sich wichtig macht.

Er war ein musischer Orgelsachverständige, der nach dem Ohr geht !!!  Nach dem Gehör. So was gibt es heute kaum. Er hatte das Geld und die Autorität. 

„Diese Orgeln hat im Krieg viel gelitten“. 

Sehr schön gefilmt, das Herz und das Anliegen kommen rüber. 

LIEBE und Respekt zu dem aus der Sicht der Welt als unwichtig angesehen: Dörfer, Tiere, Schwache, Kranke, Frauen, Kinder, Landarbeiter, Natur, Arbeiterinnen und Arbeiter.

Gelehrte und Akademisches und Preis und Errungenschaften sind nie Thema.

Er hat immer an Gott festgehalten, anders als ich – aber das ist ok!

Er war ein Kopfmensch, aber voller Liebe. Ich kann verstehen, dass sich Helene in ihn verliebt hat.

Neu: Lang ersehnt: Orgel-Information Strasbourg: die Silbermann – Alberts Liebling

Silbermann Orgel Strasbourg

3 Antworten auf “Wenn es Götter gäbe, wie hielte ich’s aus, kein Gott zu sein! Also gibt es keine Götter. (Nietzsche)”

  1. Ulrich Friedrich

    Mutige und großartige (richtige) Männer in unsicheren Zeiten – sehr anschaulich von Ann-Helena geschildert. Auch H. Schütz musste die Wirren und die Angst des dreißig jährigen Krieges durchleben in Italien, in Dänemark, am sächsischen Hof und anderswo – kaum Mittel für Kultur und Kunst, jedoch für Leid und Elend bringende Waffen. Welch Wunder Gottes, dass auch er gerade in dieser Lebensphase seine geniale Schöpferkraft entfaltete.

  2. Ann-Helena Schlüter, klassische Pianistin, die auch gefühlvolle Lieder und Songs über Gott und das Leben schreibt und am Piano singt in Schwedisch, Englisch und Deutsch. Sie ist eine Brücke zwischen Pop und Klassik.

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