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Kirche Börnichen Erzgebirge

Üben ist wie eine Art Probehandeln. (AHS)

20. Oktober 2024: Herr, zerbrich den Stecken unserer Treiber. (Georg Büchner, inspiriert von der Bibel)

Foto: Eule Orgel op. 86 von 1901 in Börnichen, Sachsen

Die Disposition ist hier zum ersten Mal im Netz:

Eule Orgel Kirche Börnichen, Sachsen


Die pneumatische Eule Orgel op. 86 von 1901 in der evangelischen Kirche Börnichen bei Chemnitz, Sachsen, Erzgebirge, 2 M, 13 Register und Taschenladen-System, gefällt mir gut.

Sehr schöne historische Orgel aus dunkel gebeiztem Nadelholz auf der Westempore im hübschen Dorf im Erzgebirge. Sie besitzt 3 Nomalkoppeln und 2 feste Kombinationen, nämlich mf und tutti, Taschenventile und eine vollpneumatische Traktur. Das Gehäuse ist sehr schön.

Die Orgel wurde 2018 durch Orgelbau Peiter generalsaniert. An den Kosten hat sich die sächsische Landeskirche nicht beteiligt.

Börnichen gehört zum Kirchspiel Zschopau. Die Häuser sind mit Schwibbögen geschmückt, große ehemalige Bauernhöfe dekoriert.

Es war sehr schön, hier zu konzertieren. Da der Zug wieder massiv verspätet war, musste ich in Leipzig abgeholt werden. Wir sprangen vom Auto aus direkt an die Orgel und das Konzert ging los.

Besonders die Hohlflöte 8 ist luftig und elegant, die Gambe schnurrig und mild. 

Ich habe schon sehr viele Eule-Orgeln gespielt. Die Orgeln der Gegend sind von Schuster, Göthel, Silbermann und Göckel. Viele Orgeln müssen in Stand gesetzt werden. 

Persönlich glaube ich, dass viele Probleme an Orgeln durch „Standschäden“ (wie beim Auto) entstehen, heißt, durch Nichtbenutzung:

Schmutz, Schimmel, Würmer, Staub und elektronische und technische Mängel. Je mehr Gottesdienste ausfallen, keine Konzerte stattfinden, Kirchen zusammen gelegt werden und Menschen keine Ahnung mehr haben von Orgeln („muss sie erst warm laufen?“ „wozu sind die Pfeifen da?“ „wird mit den Füßen Wind in die Pfeifen geblasen?“), desto mehr Schäden können entstehen und desto teurer wird es. 

Diese Kirche wirkt geheimnisvoll durch die Kronleuchter und „Strassenlaternen“ – man kommt sich vor wie in einer britischen Straße aus dem 19. Jahrhundert. 

Pfeifen sind ja das Herzstück der Orgel. Wenn ich manchmal sehe, wie Pfeifen behandelt werden, angefasst, ausgetauscht… Pfeifen, die irgendwie in der Ecke stehen, mögen nicht wertvoll aussehen. Aber Klang ist ja unsichtbar. 

Und Zinn ist sehr wertvoll. Es gibt auch Orgeln nur mit Bleipfeifen. Auch diese Orgeln klingen gut. 

Werkstätten, die Pfeifen selber herstellen und nicht kaufen, finde ich am besten: Eule, Beckerath, Ahrend, Klais… 

Chemnitz ist immer noch  eine (evangelische) Großstadt mit ca. 240.000 Einwohnerinnen, aber es hält noch immer kein ICE. Ab Leipzig fährt man eine Stunde mit der gemütlichen, lauten, proppevollen Bummelbimmelbahn.

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